OMDer Krieg Russlands gegen die Ukraine hat sich im Jahr 2023 verschärft. Die Opferzahlen sind gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen. War es am Jahresanfang 2023 noch der russische Sturm auf Bakhmut, hauptsächlich vorgetragen durch Insassen von Haftanstalten, der die Todesrate in die Höhe schnellen ließ, werden diese zum Ende des Jahres übertroffen. Zu keiner Zeit haben wir mehr russische Kriegstote notiert, wie in den letzten Monaten des Jahres 2023.

Mit dem Eintragen in unsere Listen nach Regionen kommen wir kaum nach, unsere Datenbank ist aber aktuell. Danach ergeben sich Stand 31.12.23 folgende Zahlen:

  ermittelt daraus
geschätzt
Schwerverletzte Summe
Kriegsopfer
Kriegsopfer bis Ende 2022 10.600 17.700 61.800 79.500
Kriegsopfer bis Ende 2023 39.953 66.600 233.100 299.700

Unsere Schätzung basiert auf folgenden Überlegungen:

  • Der ehemalige russische Offizier Vitaly Votanovsky hat die Friedhöfe in der gesamten Region Krasnodar aufgesucht und dabei die Gräber von Kriegstoten ermittelt, die von den Medien nicht veröffentlicht wurden. Man kann also davon ausgehen, dass zumindest in dieser Region die meisten gefallenen Soldaten auch erfasst wurden. Das Ergebnis war, dass wir nur etwa 60% aller Kriegstoten erfasst haben.
  • Ein Medizinstatistiker der Universität Tübingen hat im Frühsommer 2023 im Auftrag der BBC russische Datenbanken über Sterbefälle hinzugezogen und die Übersterblichkeit ermittelt. Auch er kam zu ähnlichen Ergebnissen.
  • Der britische Geheimdienst hat zum 30.11.23 ebenfalls Zahlen zu den russischen Kriegsopfern vorgelegt. Seine Zahlen sind etwas höher als unsere, aber im gleichen Rahmen.
  • Zuletzt hat auch der US-Geheimdienst Opferzahlen vorgelegt, die sich in ähnlichem Rahmen bewegen.

Die Zahlen machen auch deutlich, wie die Opferzahlen in 2023 gestiegen sind. In 2022 gab es durchschnittlich 1.026 ermittelte Kriegstote pro Monat, 2023 ist diese Zahl auf 2.446 pro Monat gestiegen.Sie hat sich also mehr als verdoppelt.