Agzu

Dorf Agzu in der Region Primorje -- Urheber: Романвер из русский Википедия -- Lizenz: CC BY-SA 3.0

Es gibt nicht mehr viele von den Udehe, weniger als 2.000 hat man Anfang dieses Jahrtausends gezählt. Die Udehe sind ein indigenes Volk, das im Süden Russlands entlang des Amur und seiner Nebenflüsse siedelt. Sie sind tradionelle Jäger und Sammler und leben auch heute noch hauptsächlich von der Pelztierjagd. Seit der Perestroika kämpfen die Udehe für die Selbstbestimmung über ihre Siedlungsgebiete - bisher ohne Erfolg.

Im Dorf Agzu leben ausschließlich Udehe. Es ist eines der abgelegensten Dörfer im Nordosten der Region Primorje mit etwa 150 Einwohnern - abnehmende Tendenz. Das Dorf kann nur per Hubschrauber oder über eine 60 km lange Forststraße zum nächsten Dorf Samarga erreicht werden. Nun gibt es zwei Dorfbewohner weniger - auch sie sind als russische Soldaten im Krieg gegen die Ukraine gefallen.

Die Union der indigenen Minderheiten von Primorje hat Ende November über zwei gefallene Soldaten aus dem Dorf Agzu berichtet. Sie wären Verteidiger ihres Vaterlandes gewesen, wird ironischer Weise formuliert. Tatsächlich wird dem Volk ihr angestammtes Gebiet verweigert. Bei den Udehe-Soldaten handelt es sich um Grigori Georgiewitsch Kamandiga (03.02.1984 - 13.10.2023, links) und Viktor Fjodorowitsch Kamandiga (18.11.1982 - 03.11.2023, rechts). Leider gibt es keine weiteren Informationen über die gefallen Soldaten.

Grigori Georgiewitsch Kamandiga