Ungefähr seit zwei Wochen gibt es ein Gesetz über die so genannten Mehrwertdienste, das recht restriktive Bestimmungen über die Verwendung von so genannten Dialern enthält. Danach müssen diese kleinen Einwählprogramme ab sofort bei der Regulierungsbehörde für Telekommunikation registriert werden. Diese prüft, ob die gesetzlichen Anforderungen eingehalten werden. Doch bisher haben sich gerade mal zehn Firmen dort gemeldet um ihre Einwahlprogramme prüfen zu lassen. Nach Ansicht des Behördenleiters werden zur Zeit in vielen Fällen nicht genehmigte Dialer eingesetzt. Wer auf diese hereinfalle, brauche nach seiner Ansicht bei Rechnungsstellung nicht zu bezahlen.

Wer zum Beispiel das WbC-Board besucht, wird besonders reichlich mit Dialerangeboten beglückt. Da kann man sich ein "kostenloses" Hackertool herunterladen, das nichts anderes als ein Dialerprogramm ist. Und auch hinter dem "Manga-Sex" wartet solch ein Programm auf die Besucher. Unterdessen baut sich im Hintergrund ein neues Fenster auf: Dort bieten "Cam-Lolitas" tiefe Einblicke in ihre Kurven unter anderem via Dialer. Verlässt man schließlich die Foren drängt sich ein noch aufdringliches Fenster in den Vordergrund. Dort soll es angeblich High-Speed-Downloadz geben mit "super geile hardcore porns!" Gleichzeitig will sich ein Programm installieren, das keine genaue Auskunft über seine Funktionsweise gibt. Erst nach mehrmaligen Anklicken bekommt man dieses Programm wieder los, stattdessen will es dann einen Dialer auf der Festplatte ablegen.

Den BoardNachrichten erscheint es zweifelhaft, ob besonders das letzte Programm allen Anforderungen der Regulierungsbehörde entspricht und auch dort registriert ist. Denn dazu gehört, dass der Dialer für den Nutzer klar bei Installation und Einwahl als Wählprogramm erkennbar ist, und sich nur nach ausdrücklicher Bestätigung des User einwählt. So genügt auch das einfache “Ja”-Klickfeld nicht mehr den gesetzlichen Bestimmungen.

Die Nachrichtenagentur ap hat jetzt gemeldet, dass noch nicht einmal zehn Unternehmen sich gemeldet hätten, um ihre Dialer registrieren zu lassen. “Wir haben mit deutlich mehr Anträgen gerechnet”, zitiert die Nachrichtenagentur ap den Behördenchef Matthias Kurth. Eigentlich dürfen unregistrierte Dialer seit dem Inkrafttreten des Gesetzes nicht mehr eingesetzt werden. Die Regulierungsbehörde hatte deshalb mit einem regelrechten Ansturm der Anbieter gerechnet. Doch der blieb völlig aus. Deshalb dürften viele der in Deutschland eingesetzten Dialer nicht zugelassen zu sein. Die anbietenden Firmen scheint die Gesetzeslage nicht zu beeindrucken. Immerhin gibt es dann eine gute Nachricht für die Verbraucher. “Anbieter ohne Registrierung haben keinen Anspruch auf Zahlung”, wird der Behördenleiter der Regulierungsbehörde Matthias Kurth von ap zitiert. Diese Regelung gelte auch für Anbieter im Ausland, “selbst wenn er auf den Bermudas sitzt”.

PS: Die BoardNachrichten empfehlen übrigens das Surfen mit dem Browser Mozilla Firebird. Der ist OpenSource, also kostenlos und nach unseren Eindrücken dem MS-Internet Explorer ebenbürtig. Dialer auf Basis von ActiveX können damit geblockt werden, lästige PopUps werden unterdrückt.