Image Mit einem Nachrichtenportal versucht die Betreiberfirma der Piratenseite gulli sich ein seriöses Image zu verpassen. Doch im Hintergrund bastelt man an Pornoprojekten und versucht, auf dem weiterhin boomenden virtuellen Erotikmarkt mitzumischen. Damit dieses Engagement nicht so auffällt, scheint man sich genau des Versteckspiels zu bedienen, das man zu früheren Untergrundzeiten gelernt hat.

Dass Randolf J. aka Gulli sich mit seiner Firma im virtuellen Rotlichtmilieu tummelt, ist keine Überraschung. Schon 2002 äußerte er in einem Interview: „Sex ist das Thema #1 im Internet und wieso sollten diese Nachfragen nicht befriedigt werden?“ Und so hat man sich seither fleißig des Themas angenommen. Machen wir also eine kleine Rundreise durch Randolfs kleine Porno-Welt und schauen, was er so zu bieten hat.

Wer Pornos-Videos gucken will, solle angeblich bei videosz.de an der richtigen Stelle sein. Für läppische 29,95 Dollars im Monat und mit einer Kreditkarte kann man sich dort angeblich unbegrenzt Pornovideos runterladen. Trotz längerer Suche konnte der Autor die eigentlich vorgeschriebenen Anbieterinformationen nicht finden, nur das fehlgeleitete Gulli-Favicon in der Adresszeile des Webbrowsers weist auf die Herkunft der Seite hin. (siehe Screenshot am Ende des Beitrags).

Mystartup.cc wäre wohl der bessere Einstieg in unsere Tour gewesen, klingt der Name doch nach den ersten Versuchen Gullis im Pornoland. Doch auch die englischsprachige Seite enttäuscht, bringt ausser Links auf viele andere Bezahlseiten kaum echtes Pornofealing. Eine Anbieterkennung sucht man ebenfalls vergebens, nur der Registrar gibt Auskunft, wer sich hinter dieser Seite verbirgt. Die meisten der angebotenen Links führen zu einem Deluxe-Pass-Anbieter und man findet noch ein Inserat auf videosz.biz. Dazu in unserem nächsten Beitrag mehr.

Mystartup.cc langweilt schnell, also hurtig weiter zu mesh.cc . In englischer Sprache wird dort verkündet, dass mesh eines der größten Verzeichnisse für Pornoseiten im Internet wäre. Das finden wir etwas übertrieben, die langweilige Suchfunktion ergibt wenig Spannendes. Als Beigabe gibt es weitere Links auf teure Pornoseiten. Eine Anbieterkennung findet man auch hier nicht.

Die Suche nach Spannenderem führt uns zu galleryone.cc. Suggeriert der Name doch viele Fotos knapp bekleideter Schönheiten. Doch welche Enttäuschung - es ist nur ein wenig abgewandelter Aufguss von mystartup.cc, verlinkt häufig auf jenen bereits angesprochenen (Porno-)Deluxe-Pass und kommt ebenfalls wieder ohne Anbieterkennung daher. Was die Regel auf diesen Seiten zu sein scheint.

Wer ob der ganzen Pornofrusterei schwul geworden ist, der braucht sich nicht zu grämen. Randolf J. hat auch für ihn etwas parat. outworld.cc ist ganz auf gay getrimmt, ein männliches Model oben links sorgt für die nötige Anmutung. Die Links halten schwul nicht ganz durch. Sie bieten Porno für jede erotische Ausrichtung.

Kann mir jemand bitte erklären was epmc bedeuten soll? Egal. Unter der Seite epmc.nu findet sich wieder nur eine dröge Linkseite ins bezahlte Pornoland. Und das ist eigentlich schade, befindet man sich mit der First-Level-Domain nu doch mitten im Südpazifik auf der abgeschiedenen Koralleninsel Niue . Und dort ist es sicher bedeutend schöner, als zuhause vor dem PC Gullis Machwerke zu bewundern. Viel besser geht es auch mit frittfram.nu nicht. Der Name hört sich bereits wie ne Sauerei an, bietet aber nur eine Kopie der bereits vorgestellten Seite im schwulen Outlook.

All diese Domains sind direkt auf die Firma Fliks It-Solutions GmbH registriert, deren Geschäftsführer Randolf J. ist. Allerdings gibt es noch bedeutend mehr Pornoangebote, über die wir bei unserer Recherche gestolpert sind. Trickreich wird da versucht, die Spuren des Urhebers zu verwischen. In einem zweiten Beitrag in den kommenden Tagen legen wir dazu die Fakten auf den Tisch, so dass sich jeder selbst ein Bild machen kann.

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Das Gulli-favicon hat sich auf videosz.de verirrt.