wikileaks.pngIn Sachen Heuchelei hat heute die Schweizer Post den Vogel abgeschossen. Sie will das Spenden-Konto von WikiLeaks Chef Assange auflösen. Begründet wird dies, dass Julien Assange falsche Angeben über seinen Wohnsitz gemacht hätte. Er hätte bei der Konoeröffnung angegeben, dass sein Wohnsitz Genf wäre. Tatsächlich könne er aber keinen Wohnsitz in der Schweiz nachweisen.

Beim Lesen der Pressemitteilung der Schweizer Post zu diesem Thema werden die Leser in die Irre geführt. Es wird der Eindruck erweckt, dass die Schweizer Post auf Grund ihrer Geschäftsbedingungen keine Konten für Personen oder Institutionen führen darf, die nicht ihre Wohnsitz in der Schweiz haben. Das ist definitiv falsch - der Autor selbst hatte in früheren Jahren aus beruflichen Gründen ein Konto bei der Schweizer Postbank, ohne je dort zu wohnen - bis er es nicht mehr brauchte und aufgelöst hat.

Tatsächlich begründet die Postfinance es ja auch anders. Es gibt in der Schweiz offensichtlich ebenfalls gesetzliche Regelungen, nachdem niemand ein Konto verweigert werden darf, der in der Schweiz lebt. Das entspricht den deutschen Regelungen, die verhindern sollen, dass Sozialhilfeempfänger oder Personen in Privatinsolvenz keine Konten mehr eröffenen können.

In diesen Fällen haben also Personen, die in der Schweiz leben einen (zukünftigen) gesetzlichen Anspruch darauf,  dass sie ein Kono bei der Postfinance eröffnen können. Dies trifft auf Julien Assange natürlich nicht zu. Zutreffend ist aber auch, die Postfinance kann Konten für Personen und Institutionen führen, die nicht in der Schweiz wohnen. Und tut das auch!

Julien Assange ist aber als Kunde nicht willkommen. Deshalb wurde sein Konto gekündigt.  Die Schweizer Postfinance hat sich der Koalition der Heuchler mit Amazon, everDNS, eBay & PayPal angeschlossen.

Nach Angaben von Julien Assange wäre das Schweizer Konto mit der Anschrift seines Genfer Anwalts eröffnet worden.Das Konto hätte ein Guthaben von ca. 30.000 Euro aufgewiesen. Zusammen mit dem eingefrorenen PayPal-Account könne Wikileaks über insgesamt ca. 100.000 Euro augenblicklich nicht verfügen.