putins assad
Fotos: MARIAJONER &
Fabio Rodrigues Pozzebom

Nicht mehr der Konflikt Ost-West gefährdet heute den Frieden in unserer Welt. Sondern die Probleme, die die orientalische Despotie in allen ihren Facetten mit sich bringt. Wenn man mit Putin gemeinsam den Islamischen Staat bekämpfen will, dann heißt das nichts anderes, als mit dem Teufel den Belzebub zu vertreiben.

Den Despot Putin unterscheidet wenig vom Despoten Assad in Syrien. Größter Unterschied scheint der Erfolg zu sein. Während Assad immer mehr Staatsgebiet verliert, baut Putin mit der Annektion der Krim und den eroberten Regionen der Ostukraine, Abchasiens, Transnistrien und Südossetien sein Einflussgebiet weiter aus. Was zählt, ist die Gewalt aus Kanonenrohren. Niemand fragt die Bevölkerung, ob all die Gewalt, ob all die vielen Toten, die Zerstörung und die Vertreibungen eigentlich jemand dort will.

Beide Despoten eint, dass man über Leichen geht. Über sehr viele Leichen, wie die Konflikte in Tschetschenien und aktuell in Syrien zeigen. Wer gegen das despotische System ist, wird weggesperrt, gefoltert und am Ende getötet. Und die bittere Ironie dieser Konflikte ist die, dass die Gegner in diesen Konflikten meist auch nichts anderes als Despoten anderer Couleur sind.

Wir sehen die Auswirkungen jenes Despotismus aktuell in den Flüchtlingsströmen aus Syrien, die bei uns ankommen. Zwei Millionen Flüchtlinge hat die russische Aggression in der Ukraine gefordert, 600tausend Menschen sind davon nach Russland geflohen, der Rest lebt heute unter teilweise erbärmlichen Bedingungen im Westen der Ukraine. Es ist nur eine Frage der Zeit und der Politik, bis diese entwurzelten Menschen sich auch auf den Weg nach Westen machen.

Putin und Assad sind Kinder vom selben Geiste. Geprägt durch das System des orientalischen Despotismus - vom herrschen und beherrscht werden. Es sind keine Religionskonflikte mehr, kein Kampf des Islams gegen das Christentum, kein neuer Religionskrieg zwischen orthodoxen Christen und Katholiken, kein Krieg der islamischen Sunniten gegen Schiiten. Und noch nicht einmal der Kampf von arm gegen reich.

Es ist jene Kultur der Unterdrückung, der Ausgrenzung Andersdenkender, der großen Gleichmacher, die für die aktuellen Konflikte die Verantwortung tragen.