ImageTeil II unserer Serie Gulli ins Pornoland
Die Stiftung des schwedischen Erfinders Alfred Nobel (Bild) verleiht jährlich die höchsten internationalen Auszeichnungen im Bereich Wissenschaft, Politik und Kultur – den Nobelpreis. Dass solch eine Einrichtung nichts, aber auch gar nichts mit Pornographie zu tun haben will, musste auch Randolf J. aka Gulli im letzten Jahr lernen. Die Nobelstiftung verklagte ihn und seine Firma fliks it-solutions vor der WIPO (Weltorganisation für geistiges Eigentum).

 

Aus der Entscheidung der Wipo erfährt man, dass die Domain nobelpriset.nu am 19. Januar 2005 auf Randolf J. und seine Firma Fliks registriert worden war. Nobelpriset ist das schwedische Wort für Nobelpreis, die Top-Level-Domain nu (Niue) wird in skandinavischen Ländern gerne als Endung verwendet, weil „nu“ dem Begriff „jetzt“ entspricht. Übersetzt man also „nobelpriset.nu“ aus dem Schwedischen, bedeutet der Domainname „Nobelpreis jetzt“.

Um aus dem Domainnamen Geld zu machen, hatte Randolf J. dort eine höchst kommerzielle Pornoseite untergebracht. Und zwar sahen die Besucher dasselbe Machwerk, das man auch unter deluxemovie.com bewundern konnte. Der Name Nobelpreis, dazu noch in schwedischer Sprache, in Verbindung mit Hardcore-Porno, das konnte die Stiftung nicht auf sich beruhen lassen. Am 27. Juni 2006 reichte die Nobelstiftung eine Klageschrift bei der WIPO ein.

In der Klageschrift wurde vorgetragen, dass die Nobel-Stiftung die Rechte an der Wortmarke Nobelpreis halten würde und dass Gulli die Domain „nobelpriset.nu“ in böswilliger Absicht registriert und benutzt hätte. Die Fliks it-solution wurde angeschrieben und hatte Frist für eine Antwort bis zum 26. Juli 2006. Die Firma ließ die Frist jedoch verstreichen und erwiderte nicht auf die Klageschrift.

So erging am 14. August 2006 schließlich die Entscheidung der WIPO. Die Domain wäre in böswilliger Absicht registriert und benutzt worden. Sie müsse deshalb auf die Nobelpreisstiftung übertragen werden, was inzwischen auch geschehen ist.