15.04.2024 -- 51.294 // Zuwachs zum 28.03.24: 1.808
18.04.2024 -- Link
In der Zone des nördlichen Militärbezirks starb der legendäre Tula-Mann, der mit einem Splitter in der Nähe der Halsschlagader in die Schlacht zog
Die Region Tula trauert um einen weiteren Soldaten, der in der Zone des nördlichen Militärbezirks starb.
Am 14. April um 8:50 Uhr wurde das Leben des Oberfeldwebels Dmitry Raltsew während eines Kampfeinsatzes verkürzt, teilte die Gemeinschaft „WIVES OF HEROES“ mit. Region Tula“. Tula starb als Held.
Dmitrys Rufzeichen war „Grün“. Dmitry Raltsev, ein Veteran der Krisenherde, kämpfte im Nordkaukasus und wurde mit drei Tapferkeitsorden ausgezeichnet.
Zuvor hatte der Kommandeur der Freiwilligenabteilung Bars-14 mit Bewunderung über Dmitry gesprochen, der sein Stellvertreter war. Nach einer schweren Verletzung am Hals verlor Dmitry Raltsev fast die Sprache, führte aber weitere vier Tage lang Kampfeinsätze durch, obwohl ein Fragment einen halben Millimeter von der Halsschlagader entfernt aufhörte.
Der Kommandant nannte Dmitri eine „legendäre Persönlichkeit“ und den berühmtesten Kämpfer der Abteilung.
„Im zivilen Leben war Dmitry Mitglied der Machtstrukturen und zu Beginn der Sonderoperation stand er an vorderster Front“, sagt der Tula-Held in der Community „Power Structures“ im sozialen Netzwerk VKontakte.
Ort und Zeitpunkt des Abschieds vom heldenhaften Tula-Bewohner werden zusätzlich bekannt gegeben.
Nachdem in der Ära der Sowjetunion die Religionsausübung eher klein gehalten wurde, blühten die alten Traditionen nach der Perestroika wieder auf. Alte Kirchen wurden restauriert, neue gebaut, damit wuchs auch der Bedarf an kirchlichem Interieur. Solch eine Firma - mit kirchlichem Segen - gibt es in der Stadt Schtschigry in der Region Kursk.
Warum wir das erzählen? Von den Beschäftigten sind einige Mitarbeiter in den Krieg gezogen. Das Unternehmen hat für seine sechs gefallenen Mitarbeiter eine eigene Seite erstellt. Nachstehend die übersetzte Webseite:
16.04.24 -- Telegram
Die Bewohner des Bezirks Olginsky ehrten das Andenken ihrer Landsleute, die während einer besonderen Militäroperation ums Leben kamen. Ewige Erinnerung! Ewiger Ruhm den Helden!
Ein Absolvent der Smolensker Luftverteidigungsakademie starb in der Zone des nördlichen Militärbezirks
Anton Vetrov -- 17.04.2024, 18:32 -- Link
Auf dem Foto steht Alexey nach seinem Abschluss an der Militärakademie mit seinem Vater.
Ukrainische Nationalisten nannten Kapitän Alexey Utochkin einen „Luftverteidigungsscharfschützen“.
Alexey wusste seit seiner Kindheit, was Militärdienst ist. Sein Vater ist ein angesehener Luftverteidigungsoffizier, der vom Zugführer zum Chef der Kadetten aufstieg. Alexey trat in die Fußstapfen seines Vaters und trat nach seinem Schulabschluss in die Smolensker Luftverteidigungs-Militärakademie ein. Nach seinem Abschluss wurde Leutnant Utochkin einer der Flugabwehrraketenbrigaden des südlichen Militärbezirks zugeteilt.
Zum Zeitpunkt des Starts des SVO befehligte Alexey die Buk-M3-Batterie. Die Einheit von Kapitän Utochkin wurde immer als positiv bezeichnet. Von den ersten Tagen des SVO an führte Alexey Aufgaben an einer selbstfahrenden Feuereinheit aus und feuerte absolut mehr als 70 Raketen ab, die feindliche Ausrüstung trafen:
3 Flugzeuge (MiG-24, Su-24, Su-24);
9 UAVs;
1 taktische Rakete Tochka „U“;
3 Hubschrauber;
1 Marschflugkörper;
1 Anti-Radar-Rakete;
42 MLRS „HIMARS“-Raketen.
Die Einheit von Hauptmann Utotschkin wurde mehr als 20 Mal Artilleriefeuer und Kamikaze-Drohnenangriffen ausgesetzt, aber dank seines kompetenten Handelns ließ Alexey, der manchmal sein eigenes Leben riskierte, nie zu, dass das Batteriepersonal starb.
Ukrainische Nationalisten erklärten eine Jagd auf den Kapitän und nannten Alexei einen „Luftverteidigungsscharfschützen“.
Während seiner Dienstzeit wurde Kapitän Utochkin zweimal mit dem Orden des Mutes und der Medaille des Verdienstordens für das Vaterland II. Grades ausgezeichnet.
Am 10. April starb Alexey. Er hinterließ eine Frau und eine kleine Tochter. Hauptmann Utotschkin wird am Samstag in der Stadt Jeisk mit allen militärischen Ehren beigesetzt.
Ganz tot scheint die Gruppe Wagner nicht zu sein. Aktuell werden Söldner für einen Einsatz in Afrika angeworben. Am 24. April flatterte folgender Telegram-Beitrag zu uns ins Haus:
PMC „Wagner“ rekrutiert Freiwillige für Fernziele!
Ein Job für echte Männer, die keine Angst vor Schwierigkeiten haben und gewinnen wollen!
24.04.2024 -- Telegram
Am 18. März 2024 starb Unteroffizier Tschingis Dorschijewitsch Dorschijew während einer militärischen Sonderoperation. Er wurde am 19. Dezember 1992 im Dorf Aga-Khangil, Bezirk Mogoituy, Region Tschita (Transbaikalien), geboren.
Studierte an der Mogoituy-Schule Nr. 2, benannt nach Yu.B. Shagdarova.
Seit Januar 2024 nahm er im nördlichen Militärbezirk als Schütze in einer Zugabteilung einer Angriffskompanie eines Marinebataillons teil. Während des SVO wurde ihm die Medaille „Für Courage“ verliehen.
Am 18. März 2024 starb Unteroffizier Dorzhiev Chingis bei Kampfeinsätzen in der Zone des nördlichen Militärbezirks.
Die strahlende Erinnerung an den Verteidiger des Vaterlandes, der seine militärischen und bürgerlichen Pflichten mit Ehre und Mut erfüllte, wird für immer in unseren Herzen bleiben!
Auch weiterhin hat die Republik Baschkortostan die meisten gefallenen Soldaten der Regionen in unserer Statistik zu verzeichnen. Knapp 500 Kriegstote sind zwischen dem 01.01.24 und dem 15.04.24 dazu gekommen.
Wir dokumentieren deshalb eine weitere eine Meldung des baschkirischen Telegram-Kanals Aspekte:
Während der SVO wurden 10 weitere Soldaten aus Baschkortostan getötet. Sie haben sich dieser Tage von ihnen verabschiedet.
Ein Gericht erklärte Nikolai Kostikow aus Kamen-on-Ob im nördlichen Militärbezirk für tot, seine Familie wird nun Zahlungen erhalten
21.03.2024 -- Link
Im Oktober 2023 erzählten wir die Geschichte von Tatjana Kostikova und ihrem Sohn Nikolai, der während eines Kampfeinsatzes in der Nähe von Marinka vermisst wurden. Seit diesem Zeitpunkt sind zehn Monate vergangen, als der Kämpfer mit dem Rufzeichen „Kanin“ das letzte Mal mit seinem Sohn Jarik kommuniziert hatte. Er hat sich bis heute nicht mehr gemeldet.
Nikolais Mutter Tatjana Dmitrijewna lebte die ganze Zeit mit zwei Enkelkindern im Haaushalt. Nach dem Tod ihrer ältesten Tochter nahm sie einen weiteren Enkel in ihre Obhut, und Jarik lebte immer bei seiner Großmutter, während Kolya lange Schichten zu Polarstationen leistete. Und jetzt bleibt sie sein Vater und seine Mutter.
Im Oktober 2022 meldete sich Nikolai freiwillig für eine spezielle Militäroperation, nachdem er eine Ausbildung bei den tschetschenischen Spezialeinheiten absolviert hatte.
Nach dem Verschwinden seines Vaters erhielt Jaroslaw keine staatliche Unterstützung – keine Hinterbliebenenrente, überhaupt keine Zahlungen. Und das Kindergeld für das Kind erhält seine Mutter, die in Kaliningrad lebt und ihren Sohn seit zehn Jahren nicht mehr gesehen hat.
Am 4. Oktober 2023 beschloss das Stadtgericht Kamenskij, die vom Militärstaatsanwalt der 319. Militärstaatsanwaltschaft der Garnison im Interesse der Mutter des Kämpfers, Tatjana Kostikowa, eingereichte Klageschrift nicht zu berücksichtigen. Die Staatsanwältin forderte das Gericht auf, die Tatsache des Todes eines Bürgers zu einem bestimmten Zeitpunkt und unter bestimmten Umständen festzustellen. Danach waren Tatjana Kostikowa die Hände gebunden, denn sie lebte mit zwei Enkelkindern, und zwar von der Invalidenrente eines von ihnen, und von ihrer eigenen Rente, ihre Tochter Eugene nicht ohne finanzielle Unterstützung.
Nach unserer Veröffentlichung begann Nikolais Familie Hoffnung zu schöpfen . Viele helfende Hände reichten Tatjana Dmitrijewna, bereit, ihr und dem Sohn des Helden zu helfen. Die Staatsanwaltschaft Kamensk nahm die rechtlichen Angelegenheiten selbst in die Hand, die Sozialschutz- und Vormundschaftsbehörden umgaben die Familie mit Aufmerksamkeit und Unterstützung. Sogar ein ehemaliger Arbeitgeber aus Archangelsk war bereit, alle Kosten der Anwaltstätigkeit zu tragen.
Im Februar 2024 erklärte das Stadtgericht Kamensky Nikolai Kostikov für tot. Nachdem die Familie mehrere Kreise der bürokratischen Hölle durchgemacht hat, erhält der Sohn eines SVO-Soldaten endlich Unterstützung.
„Ich möchte allen danken , die uns geholfen und unterstützt haben. Sozialschutz, Vormundschaftsbehörden, das komplexe Zentrum des Bezirks Kamensky, die Staatsanwaltschaft und alle, die angerufen, geschrieben und Hilfe angeboten haben“, sagte Tatyana Kostikova, „ja, jetzt wird unser Leben viel einfacher.“...
Das Hotel "Louvre" in Georgiewsk -- Foto: Каракорум -- Lizenz: CC BY-SA 4.0
Wir hatten bereits im Februar aus der Stadt Mineralnyje Wody in der Region Stawropol berichtet. Übersetzt bedeutet der Name der Stadt "Mineralwasser", obwohl die Stadt über keine solchen Quellen verfügt. Allerdings gibt es in der Region um die Stadt zahlreiche Mineralbrunnen. Die Gegend ist landwirtschaftlich geprägt und besitzt für Russland ein relativ gemäßigtes Kontinentalklima. Mineralnyje Wody hat 70.000 Einwohner.
Ein junger Mann, Danila Chartschenko, hat die Namen der im Krieg gegen die Ukraine gefallenen Soldaten gesammelt und veröffentlicht, aktuell hat er die Stadt Georgijewsk ebenfalls in seine Bemühungen aufgenommen. Die Stadt ist nur knapp 30 km von Mineralnyje Wody entfernt und ist mit 62.000 Bewohnern nur wenig kleiner.
Irina Agabaewa - 16. April 24 um 8:28 -- Знаменский Илья Михайлович
Die Vereinigte Kommunistische Partei gibt mit tiefer Trauer den heldenhaften Tod von Ilja Michailowitsch Znamenski während einer militärischen Sonderoperation am 18. März 2024 bekannt.
Ilya wurde am 25. März 1984 in Moskau geboren. Er absolvierte die Psychologische und Pädagogische Universität der Stadt Moskau. Der Wunsch, Menschen zu helfen, und Mitgefühl waren die wichtigsten Werte in seinem Leben, weshalb er der Partei beitrat, wo er sich als zuverlässiger Kamerad, treuer Freund, Teamleiter und wahrer Patriot erwies.
Als eine spezielle Militäroperation begann, konnte Ilya nicht fernbleiben und ging freiwillig an die Front, um sein Heimatland, seine Familie, Zivilisten und Kinder vor der LDPR vor dem wiederauflebenden Nationalsozialismus in der Ukraine zu schützen. Im September 2023 wurde er im Kampf verwundet und landete im Krankenhaus. Danach kehrte er zum Dienst zurück. Am 14. März wurde ihm die Medaille „Für militärische Auszeichnung“ verliehen. Und nur 4 Tage später wurde das Leben unseres Kollegen unterbrochen.
Der Tod von Ilya ist für alle ein großer Verlust. Wir teilen unsere Trauer mit seiner Familie und seinen Freunden.
Wir sprechen der Familie, die einen echten Helden großgezogen hat, unser tiefstes Beileid aus, ihn aber so früh verloren hat. Unsere Herzen und Gedanken sind bei Ilyas Frau und Tochter, die ihm Stütze und Inspiration waren. Für Sie hat er weitergemacht und nie aufgegeben.
Ruhe in Frieden, lieber Freund und Kamerad. Ihre Leistung und Ihr Opfer werden niemals vergessen werden. Sie werden in unseren Herzen bleiben als Symbol für Mut, Hingabe, Loyalität und Hingabe an Ihre Ideale. Sie haben sich unerschütterlich für die Schwachen eingesetzt, gegen Ungerechtigkeit gekämpft und an das Beste für alle geglaubt. Ihre Standhaftigkeit wird uns immer inspirieren!
Ewige Erinnerung an Ilya Znamenski.
Bilibino in Tschukotka -- Foto: Doctor Digger Shrew -- Lizenz: CC BY 3.0
Bilibino, das ist ein kleines Städtchen im "Autonomen Kreis der Tschukschen" mit etwas über 5.000 Einwohnern. Es ist gleichzeitig das Zentrum des Bezirks Bilibinsky, in dem noch weitere 2.000 Menschen leben, also insgesamt etwa 7.200 Personen. Und das auf einer Fläche, die etwa der Hälfte Deutschlands entspricht.
Das Leben dort ist rau - die durchschnittliche jährliche Lufttemperatur ist durchgehend negativ und schwankt zwischen (-4 −5) °C an der Küste und (-12 −14) °C im kontinentalen Teil. Die Bevölkerung dort besteht hauptsächlich aus Tschuktschen und Ewenen. Aber das Land ist reich an Bodenschätzen.
Aus Bilibino kam auch Leonid Wladimirowitsch Napak, der im russischen Krieg gegen die Ukraine gefallen ist. Der Verwaltungsleiter der Region Jewgeni Safanow schreibt dazu auf Telegram:
Über die Stadt Kaschira haben wir schon mehrfach berichtet. Sie liegt etwa 100 km südlich von Moskau und ist mit der Hauptstadt im Nahverkehr verbunden. Und bis Kaschira waren auch die Einheiten der Gruppe Wagner vorgerückt, bis ihr Chef Prigoschin den Vormarsch gestoppt hatte.
Ildar Samigulow kam aus dem Karmaskalinsky Bezirk von Baschkortostan mit etwa 50.000 Bewohnern. Die Region ist landwirtschaftlich geprägt, aber es gibt auch Ölfelder, die erschlossen werden.
Ildar war 42 Jahre alt und hat den Kriegsdienst nur wenige Tage überlebt. Nachstehend der lokale Bericht über seine Beisetzung:
Weiterlesen: Mut, Tapferkeit und Hingabe in den schnellen Tod
Im hintersten Winkel der Altai Region an der Grenze zu Kasachstan liegt der Bezirk Loktewski. Dort leben etwa 20.000 Menschen - Tendenz abnehmend. Das Zentrum des Bezirks ist die Kleinstadt Gornjak, in der etwa die Hälfte der Bezirksbewohner lebt.
In der Sonntagsschule der orthodoxen Kirche wurde jetzt eine Erinnerungsecke eingeweiht, mit den Namen der Soldaten aus dem Bezirk, die im Krieg gegen die Ukraine ihr Leben gelassen haben. Es sind nicht wenige.
Manchmal finden sich Nachrufe im Internet, die wir übersehen oder einfach nicht gefunden hatten. Das ist in den sozialen Netzwerken auch kein Wunder, da die Inhalte unübersichtlich und unstrukturiert sind.
Folgende Nachricht stammt vom März 2023:
Verwaltung der Region Solton - 1. Mrz. 2023 -- Staatliche Organisation -- Волков Пётр Петрович
Am 23. Februar 2023 wurde im Dorf Suzop unser Landsmann Pjotr Petrowitsch Wolkow (Foto) zu seiner letzten Reise verabschiedet. Peter wurde am 4. Juni 1992 im Dorf Suzop, Bezirk Solton, Altai-Territorium, geboren und lebte mit seiner Mutter im Dorf Suzop.
Im Jahr 2018 wurde er wegen einer Tat zu 7,5 Jahren Haft verurteilt.
Im Oktober 2022 trat er auf eigenen Wunsch in die Reihen des Wagner PMC ein, das die schwierigsten Aufgaben im Kampf gegen die Nazis in der Zone des nördlichen Militärbezirks wahrnimmt. Mehrere Monate lang kämpfte Peter in den Reihen der russischen Armee.
Gestorben am 1. Februar 2023 während eines Kampfeinsatzes und der Erfüllung seiner bürgerlichen Pflicht, das Mutterland zu verteidigen.
Ein glückliches Gedenken an unseren Verteidiger Pjotr Petrowitsch Wolkow.
Anmerkung: Laut Kommentaren hat Pjotr einen 31-jährigen Mann brutal geschlagen und ihm die Kehle durchgeschnitten.
Dorf Alekseevka, Bezirk Blagovarsky, Baschkirien -- Foto: Rartat -- Lizenz: CC0
Der Bezirk Blagovarsky ist einer der 54 Bezirke von Baschkortostan. Er ist stark landwirtschaftlich geprägt, der Boden ist trocken, so wird hauptsächlich Getreide angebaut. Daneben gibt es Schweine- und Geflügelhaltung in großem Stil. Der Bezirk besteht aus 15 Dörfern oder Dorfzusammenschlüssen, es leben dort etwa 25.000 Menschen, fallende Tendenz. Die Bevölkerung setzt sich hauptsächlich aus Baschkiren (50%), Tataren (25%) und Russen (21%) zusammen. Es gibt auch 162 Menschen deutscher Abstammung.
Aus dem Dorf Staroabzanovo des Bezirks kam auch Almaz Abdumanabowitsch Narbajew. Der junge Mann war 31 Jahre alt, als er sich im Februar dieses Jahres freiwillig zum Kriegsdienst meldete. Es war ein kurzer Einsatz. Am 5. Februar 24 meldete er sich beim Militär, am 1. April wurde er getötet.
In unserer Zusammenfassung vom 15.04.24 haben wir die hohe Zahl an Kriegstoten aus den Regionen Wolga und Ural dokumentiert. Die Region Perm ist an vierthöchster Stelle bei den gefallenen Soldaten in diesem Jahr. Aus gegebenem Anlass dokumentieren wir den Bericht eines Telegram-Kanals aus Perm "Perm 36,6 GEGEN KRIEG" vom 10.04.24.
❗️Freunde, es gibt so viele Tote, dass wir keine Zeit haben, sie zu verarbeiten und zu veröffentlichen. In Wirklichkeit liegt die Zahl der Todesopfer nur nach minimalen Schätzungen bereits bei über 1.500 Menschen. Über alle werden wir bald schreiben!
Irgend etwas stimmte mit Andrei Blum nicht, wenn er betrunken war. Der Sohn eines seiner Opfer schrieb über Andrei: "Ich möchte Sie daran erinnern, dass er mitten am Tag betrunken mit seinem Auto durch die Stadt fuhr und dann einen älteren behinderten Mann, meinen Vater, mit einem Messer angriff, seinen Reifen durchbohrte und seine Windschutzscheibe zerschmetterte. Später, vor der Polizei, versuchte er, völlig betrunken, meinen Vater zu schikanieren und stürzte sich mit seinen Fäusten auf mich. Wenn in unserem Land die Menschen dafür nicht ins Gefängnis kommen, dann ist es umsonst. Wir haben solche „Helden“ gesehen."
Andrei Blum ging zur Gruppe Wagner, überlebte das Gemetzel, fuhr danach betrunken Auto und bedrohte einen Rentner. Um der Strafe zu entgehen, verpflichtete er sich im November 23 erneut bei der russischen Armee. Im März 24 wurde er als vermisst gemeldet, im April wurde er in der Region Wladimir betrauert.
Auf seinem Smartphone hat Andrei zwei Videos hinterlassen, die durchaus interessant sind. Im erste Film dokumentiert er die schwierigen Bedingungen, unter denen die Soldaten leben und kämpfen - auf beiden Seiten der Front. Das zweite Video stellt ein Telegram-Kanal aus Wladimir vor, der ebenfalls den Lebenslauf von Andrei Blum beleuchtet. Wir geben den Beitrag übersetzt wieder:
Der Obliwski-Bezirk liegt in der Region Rostow. Er besteht aus sieben Gemeinden und hat knapp 17.000 Bewohner. Das Gebiet ist landwirtschaftlich geprägt, hauptsächlich wird Getreide angebaut. Der größte Ort im Bezirk ist das Dorf Obliwskaja mit über 11.000 Einwohnern. Das Dorf hat auch einen Bahnhof (Foto) an der Verbindung zwischen Rostow und Wolgograd.
Wie aus vielen anderen ländlichen Gebieten auch sterben Bewohner des Bezirks im Krieg gegen die Ukraine. Eine regionale Internet-Zeitung hat 17 Namen veröffentlicht, also genau einen getöteten Soldaten pro 1.000 Bewohner. Darunter befinden sich auch sechs Söldner der Gruppe Wagner und ein Sturm-Z Soldat. Alle Wagner Söldner hatten wir bisher nicht erfasst, auch nicht die regulären Soldaten Konstantin Woloschenko, Andrej Babilja und Petr Satischew.
Nach unserer aktuellen Statistik zum 15.04.24 haben wir 62 Tote des russischen Angriffskriegs aus dem "Autonomen Kreis der Tschuktschen (Tschukotka)" gezählt. Das mögen gesamtstatistisch gesehen nicht viele Opfer sein, für eine Region mit nur 50.000 Einwohnern, aber doppelt so groß wie Deutschland, sind das wirklich viele. Zudem sind diese Kriegstoten alles Männer im besten Alter, die für das Zusammenleben dort unter extremen Bedingungen unverzichtbar sind. Dazu kommen noch die vielen schwer verletzten Soldaten. Tschukotka steht deshalb an dritthöchster Stelle in unserer Statistik, wenn man die Kriegstoten in Relation zur Bevölkerung setzt.
Heute haben wir vom Tod eines weiteren Tschuktschen erfahren - Valentin Jello, ein mobilisierter junger Mann, der als Sanitäter in der Hauptstadt Anadyr gearbeitet hat. Wir geben den Bericht der Lokalzeitung ungekürzt wieder
In den letzten Tagen können wir nicht mehr auf eine VKontakte-Gruppe aus Wolgograd zugreifen. Diese hatte uns in letzter Zeit zuverlässig die Daten von gefallenen Soldaten aus der Region geliefert. Damit laufen auch alle bisher veröffentlichten Links auf diese Seite ins Nirvana - und das sind nicht wenige. Uns liegen die Screenshots vor, die wir bei Bedarf zur Vergügung stellen.
Wir hatten als Vorwort zu unserer Zusammenfassung von Ende März geschrieben:
Es liegt in der Tradition der russischen Armee, dass man ohne Rücksicht auf Verluste versucht, eigene Erfolge zu erzwingen. Die Taktik der Gruppe Wagner bei der Eroberung von Bakhmut war dafür ein Beispiel, die reguläre russische Armee geht identisch vor. Man wagt einen schnellen Vorstoß mit gepanzerten Fahrzeugen, setzt seine Mannschaften in der Nähe des Gegners ab und zieht die Transporter sofort wieder zurück. In der Zwischenzeit versuchen die zurückgelassenen Soldaten, die gegnerischen Gräben zu erreichen oder eigene befestigte Positionen zu schaffen. Das gelingt hin und wieder und so rückt die russische Armee unter hohen Verlusten langsam aber sicher weiter vor.
Wir zeigen meist bewusst keine Aufnahmen vom Kampfgeschehen an der Front. Heute veröffentlichte ein ukrainischer Telegram-Kanal jedoch ein Video, das genau solch einen beschriebenen Angriff zeigt. Aufgenommen von einer Überwachungsdrohne setzt ein Mannschaftstransporter eine Gruppe russischer Soldaten nahe den ukrainischen Stellungen ab und fährt dann schnell davon. Die Soldaten versuchen die gegnerischen Gräben zu erreichen, es werden immer weniger. Einer schafft es und wird wahrscheinlich auch durch Handgranaten getötet. Zum Video
mk.ru steht für die Zeitung der Redaktion „Moskowski Komsomolez“. Die Online-Ausgabe gibt es für die verschiedensten Regionen Russlands, z.B karel.mk.ru aus Karelien usw. Allerdings ist mk.ru aus Deutschland nicht mehr aufrufbar. Die Links funktionieren weiterhin, wenn man einen VPN benutzt, dessen Einwahl ins Netz nicht aus Deutschland erfolgt.
Wir veröffentlichen im Moment nur noch Listen der gefallenen Soldaten um auf Grund der steigenden Todesrate weiterhin einigermaßen aktuell zu bleiben.
Diese Listen gefallen uns selbst nicht, da sie nur wenige Informationen enthalten. Wir zeigen deshalb vermehrt Nachrichten in der Rubrik "Ausgewählte Meldungen", die uns erwähnenswert erscheinen.
Die Tabellen der Regionen haben wir heute aktualisiert.
Wie wir bereits angekündigt haben, handelt es sich um ein reines Namensupdate, das leider nicht so informativ wie unsere bisherigen Tabellen ist. Diese Vereinfachung ist der Menge der täglichen Kriegstoten geschuldet. Wer Details wissen will, muss den angegegeben Links folgen.
Häufig werden Nachrichten auch schnell wieder gelöscht. Uns liegt dazu ein Screenshot vor, aber dieser lässt sich via der Listen kaum sinnvoll einfügen. Wir haben in diesem Fall auf den Telegram-Kanal "Warten Sie nicht auf mich aus der Ukraine" verlinkt, der die fehlenden Informationen meist bereitstellt.
Heute haben wir unsere Datenbank bis zum 10.03.24 so aktualisiert, dass wir die Ergebnisse den Tabellen der russischen Regionen zuführen könnten. Da aber die Zeit nicht stehen geblieben ist, werden wir nach Ostern auch noch den Rest bis zum 28.03.24 aufarbeiten. Dann gibt es endlich wieder einen detaillierten Monatsabschluss diesmal zum Datum von heute, weil wir uns über die kommenden Ostertage frei nehmen werden.
Das erzielte Ergebnis ist zwar wie erwartet, leider gehen viele interessante Details auf diese Weise verloren. Aber wir müssen damit leben, dass auf Grund der ständig steigenden Zahl an russischen Kriegstoten, die Individuen hinter der schieren Menge verschwinden.
PS Trotz Osterferien gibt es auch weiter täglich neue Informationen. Wir haben etwas vorgearbeitet.
Wir hatten uns eigentlich zum Thema gemacht, den russischen Angriffskrieg von Seiten der Menschen Russlands aus journalistisch zu begleiten. Leider bekommt jene journalistische Seite unserer Arbeit immer weniger Raum, weil uns die Zeit dafür fehlt. Interessante Themen gibt es genug. Dafür fühlen wir uns immer mehr als Buchhalter des Todes, denn das Führen jener Statistik verschlingt den allergrößten Teil unserer Arbeitszeit.
Zudem gibt es auch noch ein Privatleben, wir fallen hin und wieder tageweise aus und kommen auf Grund der ständig wachsenden Zahl an russischen Kriegstoten immer mehr in Rückstand.
Wir haben uns deshalb zu einem Befreiungsschlag entschlossen. Wir werden in den kommenden etwa 14 Tagen keine Aktualisierung der regionalen Tabellen mehr vornehmen. Dafür werden wir die Lücken (fehlende Regionen, gelöschte Meldungen) in unserer Datenbank schließen und danach als einfache Listen in unseren Tabellen nachtragen.
Das alles geht viel schneller, hat aber den Nachteil, dass jene Listen nur einen begrenzten Informationsgehalt haben: Übersetzter Name, Originalname mit Link, Region, Alter, soweit vorhanden. Wer mehr wissen will, muss den angegebenen Links folgen. Auf Grund der schieren Menge an Kriegstoten treten die Einzelfälle sowieso immer mehr in den Hintergrund.
Danach - sehen wir weiter.
Das nächste Update zum 15.März 24 kommt wie gewohnt.
Aus unerfindlichen Gründen meint das Google-Übersetzungsprogramm manchmal, ein russischer Beitrag wäre in englischer Sprache verfasst: Seine Übersetzung lautet dann so:
Der polnische Kriegsminister Alexej Romanowitsch, 25., hat seinen russisch-orthodoxen Dollar in der Ukraine zum zweiten Mal gewählt. 12.2003. Sie müssen nur etwas dafür tun... Die jungen Leute, die Alex im Stich gelassen hat, und ein einziges Mal mit diesem deutschen Unternehmen gesprochen haben, haben keinen einzigen Punkt auf ihrer Seite gefunden. Die Frist endet am 24. August in der Woche vor 13.00 Uhr. Die Bezirksverwaltung, die sowjetischen Bezirksdeputierten haben eine neue und glückliche Alexeja Romanowitsch ausgewählt....
Richtiger wäre:
Unser Landsmann aus dem Dorf Margaritovka, Oberfeldwebel Aleksey Romanovich Korobkov, geboren am 25. Dezember 2003, Flammenwerfer-Lader, hat seine Militärpflicht im Kampf gegen die Nazis in der Ukraine bis zum Ende erfüllt. Gesegnete Erinnerung an Sie ... Alexeis Waffenbrüder werden sich am Feind rächen und mit ihren beeindruckenden Waffen mehr als eine Nazi-Hochburg für Ihren Tod zerstören. Der Abschied findet am 24. August um 13.00 Uhr im Dorf Margaritovka statt. Die Bezirksverwaltung und der Rat der Volksabgeordneten des Bezirks sprechen der Familie und den Freunden von Alexei Romanovich ihr Beileid aus....
Eigentlich - hatten wir die Berichterstattung über die russischen Kriegstoten als journalistisches Projekt geplant. Wir wollten über jene russische Scheinwelt berichten, in der eine Eroberung als Befreiung dargestellt wird. In der normale Ukrainer zu neuen Nazis deformiert werden, die man ausmerzen möchte. Wer konnte am Anfang auch ahnen, welche Ausmaße jener Krieg annehmen würde.
Folglich haben wir die Berichte über russische Kriegstote anfänglich im Volltext dokumentiert und tun das in wenigen kleinen Regionen noch immer. Als es immer mehr wurden, haben wir Listen und Tabellen geführt - die Tabellen haben sich letztlich durchgesetzt. Aber jetzt müssen wir der schieren Menge weiter Tribut zollen. Wir werden die Angaben in den Tabellen weiter reduzieren und auf Originalnamen, übersetzter Name, Alter und Ort beschränken. Fotos gibt es nur in besonderen Fällen. Wer mehr wissen möchte, muss den Links folgen. Es kann auch zukünfig möglich sein, dass wir dazwischen eine Liste aus unserer Datenbank schieben, um wieder etwas aktueller zu werden.
Und noch etwas: Fotos verkleinern wir auf 200 Pixel in der Breite. Enthalten diese aber weitere Informationen, dann bleibt die Originalgröße erhalten. Mit Rechtsklick auf das Foto kann man das darstellen.
Zitate weisen wir nicht extra aus, sondern sind immer in kursiver Schrift dargestellt.
Die Übersetzung von Namen ist ein ständiges Ärgernis. Wir wollen damit nicht viel Zeit verschwenden und übernehmen die Übersetzung durch DeepL oder Google. Beide Übersetzungsprogramme sind bei Namen extrem fehlerbehaftet und haben als Basis immer die englische Sprache. Grobe Fehler verbessern wir, aber unterschiedliche Darstellungen lassen wir stehen. So kann der selbe Name hin und wieder anders geschrieben auftauchen. Ab Anfang 2023 veröffentlichen wir aus diesem Grund alle Namen zusätzlich in kyrillischer Schrift.
Wir bereiten im Moment den Abschluss des Jahres 2023 vor. Dafür fehlen uns noch etwa 100 Einträge, die es zu recherchieren gilt.
Gleichzeitig haben wir unsere Datenbank zum 29.02.24 aktualisiert. Auch diese Daten müssen wir erst aufbereiten. Deshalb wird es bis zum 03.03.24 wenig sichtbare Aktivität auf unserer Seite geben.
Nachdem die Aufmerksamkeit zu unseren Veröffentlichungen wächst, eine kurze Information zu OskarMaria.
Unter diesem Pseudonym war der Initiator im Internet seit über 25 Jahren recht unregelmäßig präsent. Ab dem Jahr 2014 hat er hier über die Situation in den von Russland besetzten Gebieten des Donbass geschrieben. Als einer der ersten Journalisten überhaupt inormierte er über die damals neu gegründete Gruppe Wagner.
Beruflich war er seit den 80-iger Jahren Geschäftsführer von diversen Medienunternehmen im Printbereich. Jetzt im Ruhestand, Kinder erwachsen, bleibt etwas mehr Zeit, die gesammelten Erfahrungen zusammen mit wenigen Mitstreitern für dieses Projekt zu nutzen.
Nachtrag: OskarMaria– das ist eine kleine Verbeugung vor dem beinahe vergessenen Schriftsteller Oskar Maria Graf. In Zeiten der Bücherverbrennungen wurden seine Werke von den Nazis verschont, ja sogar teilweise empfohlen. „Verbrennt mich!“ schrieb er 1933 in der Wiener Arbeiterzeitung, „nach meinem ganzen Leben und nach meinem ganzen Schreiben habe ich das Recht, zu verlangen, dass meine Bücher der reinen Flamme des Scheiterhaufens überantwortet werden und nicht in die blutigen Hände und die verdorbenen Hirne der braunen Mordbanden gelangen!“ Schließlich floh er in die USA – dort lebte er in bescheidenen Verhältnissen. Deutschland wollte den unbequemen Mann nach dem Krieg nicht wieder haben. Er starb 1967 in New York.
Literaturempfehlung: Wir sind Gefangene - Autobiograhie 1927.
Doppelt
Wladimir: 25. Artem Kozhenkov // Nischni Nowgorod: 35 Artem Kozhenkov
Wolgograd: 01 Juri Agarkov // Pskow: 41 Juri Agarkow
Kutelev Stanislav, dreifach, Kostroma, Rjasan und Orenburg. Nur Orenburg
Nikolai Symov, Rjasan & Tschuwaschien - nur Tschuwaschien
Mamontov Mikhail - Krasnodar Teil 1 & Teil 2
Ivan Alekseevich Chulkov, Kostroma, Pos. 51/56
Elimov Alexey Michailowitsch , Kostroma & Tschuwaschien
Falsch einsortiert
Ruslan Khamitov, Tscheljabinsk, kein Söldner der Gruppe Wagner
Als Wjatscheslaw Wassiljewitsch Beschenar im Jahr 1986 in Chisinau geboren wurde, gab es die Sowjetunion noch. Doch Chisnau wurde dann die Hauptstadt der unabhängigen Republik Moldau und seine Eltern sind in die Region Brjansk gezogen.
Wjatscheslaw hätte sich als Einzelunternehmer im Personentransport versucht, berichtete die Presse. Übersetzt dürfte das der Beruf eines Taxifahrers gewesen sein. Doch das Unternehmertum war glücklos, ein Schiedsgericht hatte Wjatscheslaw für pleite erklärt.
Als Freiwilliger im Kriegsdienst gegen die Ukraine verdient man so viel Geld, dass man die Schulden wieder vom Hals bekommt. Und in der Zeit an der Front ist man für die Gerichtsvollzieher sowieso sakrosankt. So ging auch Wjatscheslaw zum Militär. Am 1. Dezember 23 verlor man den Kontakt zu ihm, erst am 16. April wurde er bestattet.
Pantelei Alexandrowitsch Wukolow wurde am 8. August 1959 in der damaligen "Moldauischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik" geboren und ist irgendwann in die russische Region Twer umgezogen. Warum der Mann in den Krieg ziehen wollte, konnte man den diversen Veröffentlichungen nicht entnehmen. Aber wie so oft, dürfte die sehr gute Entlohnung die Triebfeder gewesen sein.
Dass das russische Militär einen 64-jährigen Mann für den Krieg gegen die Ukraine braucht, dürfte das eigentliche Überraschende sein. Aber dann doch wieder nicht, wenn man den Beitrag von Pantelei zum Kriegsgeschehen betrachtet. Am 29. Januar 2024 schloss er einen Vertrag mit dem Militär, am 25. März wurde er an der Front getötet. Er wurde als Kanonenfutter gebraucht.
26.04.24
Illarion Alexandrowitsch Tschelowetschkow war ein Absolvent des Waisenhauses „Ostrowok“ aus dem Kemerowo Dorf Maly Korchugan. Wie so viele Waisen landete auch er im russischen Krieg gegen die Ukraine. Begraben wurde er am 17. April 24 in der nahen Kleinstadt Topki. Er wäre ein freundliches, aufgewecktes Kind gewesen, schreibt eine ehemalige Mitarbeiterin des Waisenhauses in den Kommentaren. Persönliche Daten - Fehlanzeige, mehr muss man auch nicht wissen.
24.04.24
Etwa 160 verschiedene Meldungen über gefallene Soldaten sind am 17.04.24 zusammengekommen. Egal ob es kurze oder lange Nachrichten waren, der Informationsgehalt war in der Regel dürftig. Und trotzdem konnten wir aus diesem einen Tag neun Meldungen herausfischen, die zeigen, wie schnell russische Soldaten an der Front in den Tod getrieben werden.
Zu den merkwürdigen Gestalten, die sich zu den "Donbass Separatisten" gesellten, gehörte auch der Texaner Russell Bonner Bentley III (geb. 1960). Begonnen hatte er in jungen Jahren als Sozialist, flog von der Schule und wurde schließlich vom Vater beim Militär untergebracht. Danach wurde er ein Marihuana-Aktivist und begann selbst Drogen zu schmuggeln. Mitte der 90-iger Jahre wurde er verhaftet und zu fünf Jahren Haft verurteilt. Doch kurz vor dem Ende seiner Zeit im Gefängnis büxte er aus und lebte danach im Untergrund. Zehn Jahre später erwische man ihn doch noch, und er musste den Rest seiner Strafe absitzen.
Ende 2014 reiste er in den Donbass und schloss sich dem vom russischen Geheimdienst initiierten Wostok-Bataillon an. Per Crowdfunding hatte er sich seine Reise finanzieren lassen. Bis etwa 2017 war er bei den dortigen Freischärlern, danach agierte er als Propagandist (Donbass-Cowboy) für die russische Sache via eines Youtube-Kanals und als Kriegskorrespondent für die russische Nachrichtenagentur Sputnik.
Am 8. April dieses Jahres wurde Russel Bentley als vermisst gemeldet, am 19. April meldete das Wostok-Bataillon seinen Tod. Seine Frau und auch ein ehemaliger Donbass-Kommandant gaben an, dass russische Soldaten ihn in der Nähe der Front gefangen genommen hätten. Die betreffende Einheit war unter Beschuss geraten, hatte Verluste erlitten und hielt den Mann für einen Spion, der ihre Position verraten hätte.
Russel Bentley überlebte das Verhör nicht und es ist ziemlich wahrscheinlich, dass niemand dafür die Verantwortung übernehmen muss. Dem ehemaligen Donbass-Kommandanten wurde schnell ein Maulkorb verpasst.
24.04.24
Der Mann auf dem Foto hieß Aichal Alexandrowitsch Burtsew. Er stammte aus Jakutien (Sacha) aus dem Dorf Saidy. Das Dorf hat sechs Straßen, keine ist geteert. 429 Menschen leben in dem Dorf unter rauen Bedingungen - Tendenz: es werden immer weniger. Die Durchschnittstemperatur im Januar beträgt −43 und die Tiefsttemperatur −57 Grad, der Kältepol des Nordens liegt in der Gegend. Sie leben von Rinder- und Pferdezucht, von der Fischerei und vom Pelzhandel. Das Dorf Saidy liegt im Werchojanski ulus, wobei ulus der dortige Begriff für Bezirk ist. Der gesamte Bezirk ist größer als Bayern, Hessen und Baden-Württemberg zusammen, es leben aber nur etwas um die 10.000 Menschen dort, 70% davon sind Jakuten.
Aus dem Dorf Saidy hat sich Aichal auf den langen Weg gemacht, um im Krieg gegen die Ukraine etwas mehr Geld zu verdienen. Es hat sich für alle nicht gelohnt - nicht für Aichal, nicht für die russische Armee. Am 30. Januar 24 hat er sich verdingt, am 25.03.24 wurde er getötet.
22.04.24
Fontanka nennt sich einer der Flüsse in St. Petersburg, an dessen Ufer viele russische Herrschaftshäuser stehen. Fontanka nennt sich auch das bekannteste Internetmedium aus der Stadt. Das berichtete gestern auf seinem Telegram-Kanal über einen Kriminalfall um einen Wagnersöldner:
In der Region Leningrad zerstückelte ein SVO-Mitglied des PMC Wagner eine Frau aus St. Petersburg.
In der Nacht des 21. April nahm die Polizei den 42-jährigen Alexej Serow fest. Laut "Fontanka" geschah dies im Dorf Nikolskoye (Bezirk Tosnensky, Gebiet Leningrad), wo die Beamten eintrafen, nachdem eine 20-jährige Frau aus St. Petersburg ihre Mutter als vermisst gemeldet hatte.
Es musste lange an der Wohnung geklingelt und geklopft werden. Als die Tür geöffnet wurde, konnte Serow nicht erklären, woher der Koffer kam, in dem sich bereits menschliche Überreste befanden.
Laut Fontanka kam Serow nach seiner Rückkehr aus dem Krieg gegen die Ukraine im vergangenen Sommer zur Arbeit in die Region Leningrad. Er hatte sich bereits Ende 2022 bei der Gruppe Wagner verpflichtet. Eigentlich kam er aus einer Strafkolonie in Udmurtien in das Kampfgebiet, wo er seit 2018 eine zwölfjährige Haftstrafe wegen Mordes verbüßte.
Serow gab bald zu, dass er die Frau nach einem Streit zerstückelt hatte. Er erzählte auch, wo er eine Bügelsäge und einen Koffer auf Rädern kaufen musste.
22.04.24
Fährt man von Krasnodar auf der Straße M-4 Richtung Süden hin zur Schwarzmeerküste dann kommt man an den Wirkungsstätten der ehemaligen Gruppe Wagner vorbei. Zunächst wäre der Flecken Molkino zu nennen. Das Dorf hat etwa 3.000 Einwohner, dort befindet sich ein großer Truppenübungsplatz der russischen Armee. Und angegliedert an diese Einrichtungen befand sich auch das Trainingsgelände und Hauptquartier der Gruppe Wagner. Das Dorf Molkino gehört zum Kurort Gorjatschi Kljutsch.
Fährt man ein paar Kilometer weiter dann liegt linker Hand ein paar Kilometer abseits das Dorf Bakinskaya mit dem größten Friedhof der Wagner Söldner. Auch dieser Ort gehört zum Kurort Gorjatschi Kljutsch. Und in der Nähe gibt es auch eine Kapelle zu Ehren der gefallenen Wagner-Söldner. Dort wurde jetzt ohne großes Tamtam ein Denkmal für Jewgeni Prigoschin und Dmitri Utkin aufgestellt. Prigoschin mit Schutzweste und Funkgerät, Utkin mit der obligatorischen Kalaschnikow. Auf dem Sockel des Denkmals sind die Worte „Erster“ und „Neunter“ – die jeweiligen Rufzeichen von Prigoschin und Utkin – sowie ihre Erkennungsmarken eingraviert.
Wäre zum Schluss noch die rhetorische Frage zu stellen: Gibt es neue Erkenntnisse zum Flugzeugabsturz vom 23.08.23, bei dem die Beiden ums Leben kamen?
Der Selenginsky Bezirk liegt im zentralen Teil der russischen Teilrepublik Burjatien. Der größte Teil des Territoriums liegt in den Steppen- und Waldsteppenzonen innerhalb des Selenginsky-Mittelgebirges. Die Gegend ist land- und forstwirtschaftlich geprägt, große Unternehmen hat es nicht dort hingezogen. Der Bezirk wird von knapp 41.000 Menschen bewohnt, davon leben 26.000 in der Stadt Gusinoozersk. Ethnische Russen machen etwa mehr als 60% der Bevölkerung aus, die Burjaten haben einen Anteil von 35%.
Das alles als Erläuterung zu einer Liste mit 88 Namen. Es sind die im russischen Krieg gegen die Ukraine getöteten Soldaten aus dem Selenginsky Bezirk. Die Gemeindeverwaltung hat diese Zusammenstellung verfasst, wir haben bisher nur einen neuen, nicht von uns erfassten Soldaten darin entdeckt.
Setzt man die Todeszahlen in Relation zur Bevölkerung entsprechend unseren anderen Statistiken, dann bekommt man 216 Kriegstote auf 100.000 Bewohner. Das ist der bisher höchste von uns ermittelte Wert einer Region und offensichtlich der dortigen schlechten wirtschaftlichen Situation geschuldet.
Wir haben die Liste durch Google übersetzen lassen und nicht weiter redigiert (pdf). So finden sich die typischen Fehler dieses Übersetzungsprogramms. Aber für einen Überblick erscheint uns die Qualität ausreichen. Das Original in russischer Sprache findet man hier.
In der Hauptstadt Ufa der russischen Teilrepublik Baschkortostan gibt es ein ökologisches und biologisches Zentrum „LIDERECO“. Unter dem Motto "global denken, lokal handeln" bietet es Kurse zur Weiterbildung für klein und groß in einem weit gefassten Themenkreis an.
Michail Alexejewitsch Mitrochow war der ehemalige stellvertretende Direktor des Zentrums und war wohl nicht nur am Schreibtisch und in Fortbildungskursen aktiv, sondern auch ganz praktisch bei Aufräumtagen in der Natur oder begleitete Gruppen auf Wanderungen und Fernexpeditionen.
Auch Michail, obwohl nicht mehr jung, zog es in den Krieg, um Russland zu neuer Größe zu verhelfen. Er wurde Anfang des Jahres bei Awdijiwka vermisst und aktuell bestattet.
17.04.24
Die Fahnen in den Farben des Regenbogens hatten in der Geschichte vielfältige Bedeutungen. Sie waren Symbol in den deutschen Bauernkriegen, in den Friedensbewegungen des frühen und späten 20. Jahrhunderts. Und schließlich wurden sie auch Teil der Schwulen- und Lesbenbewegungen weltweit. In Russland ist die Sache kompliziert. Die "Jüdische Autonome Oblast" hat die Regenbogenfarben in ihrer Flagge, aber meist ist sie verboten.
Auf dem Friedhof von Woronesch wurde heimlich ein Grab mit der Regenbogenflagge geschmückt. Es handelte sich dabei um die Ruhestädte von Wassili Kurdjumow, einem Geheimdienstleutnants der russischen Streitkräfte, der im Krieg gegen die Ukraine getötet wurde. Auf Grund der Zensur darf kein Foto der so geschmückten Grabstelle veröffentlicht werden. Deshalb wurde in der Öffentlichkeit darüber spekuliert, ob es sich um ein verspätetes "Coming Out" handelte oder um bloßen Vandalismus.
17.04.24
Linar Zufarowitsch Batalow war Kickboxer und hatte im Lauf seiner Sportkarriere eine ganze Menge Titel gesammelt - vorausgesetzt man stuft Kickboxen als Sport ein: Meister der Internationalen Sportklasse im Kickboxen, mehrfacher Medaillengewinner der russischen Meisterschaften (2008-2013), Silbermedaillengewinner der Europameisterschaft (2010), Weltmeister, Gewinner der Weltmeisterschaft (2012), Silbermedaillengewinner der Europameisterschaft 2012, Mitglied der russischen Kickbox-Nationalmannschaft (2010-2013).
Doch auch Linar musste erkennen, dass im Krieg solche Fertigkeiten wenig bedeuten. Er wurde am 13. März in der Ukraine getötet. Im Nachruf schreibt der Autor, er hätte die Zivilbevölkerung beschützt.
14.04.23