Pawel SchipowalowOriginaltext eines Telegram-Kanals aus Omsk
Ein Kapo*, der in einer Omsker Strafkolonie Menschen gefoltert hat, ist im Krieg in der Ukraine gefallen. Der Tod von Pawel Schipowalow wird auf der Website des 147. Gymnasiums in Omsk gemeldet, wo er zur Schule ging.
Schipowalow kam in die Strafanstalt LIU-2 in Omsk, wo er zum Kapo wurde - unter der Kontrolle des Leiters der Kolonie folterte er Menschen. Angeblich wegen guter Führung wurde Schipowalow im September 2021 von der LIU-2 in die Zwangsarbeit verlegt, und ein Jahr später wurde er erneut wegen Drogenhandels in großem Stil inhaftiert, berichtet Gulagu.net.
Darüber hinaus ist bekannt, dass Schipowalow Geld von Häftlingen erpresst und erhalten hat und ihnen bei Bezahlung verschiedene Privilegien versprochen hat.
*Im Gefängnisjargon sind Kapos Gefangene, die mit den Aufgaben des Barackenleiters, des Aufsehers und des Leiters des Arbeitsteams betraut sind.

Dmitri TschudinDmitri Tschudin (Foto bei Jogaübung) aus Bijsk in der Region Altai war schon gerichtsnotorisch bekannt, als 2019 das Regionalgericht Altai einen weiteren Fall über seine Person  verhandelte. Der hatte es in sich.
Ort des Geschehens war eine Bar, dort wurde reichlich gebechert und es kam zum Streit mit einem anderen Gast. Dmitri schlug ihn nieder. Der Geschlagene wollte sich auf keinen weiteren Konflikt einlassen, verließ die Bar und wollte mit einem Taxi wegfahren. Dmitri und Helfer vereitelten die Flucht, zerrten das Opfer aus dem Taxi und verprügelten es gründlich.
Danach wurde es obskur - niemand kam dem Opfer zu Hilfe. Im Gegenteil - die beiden Prügelknaben ließen sich samt Opfer mit dem Taxi zu Dmitri nach Hause fahren. Dort wurde der Mann gefesselt, sein Mund mit Klebeband verschlossen und danach weiter malträtiert. Als das Opfer sich zwischenzeitlich losreißen konnte, töteten die beiden den Mann mit Messer und Axt. Soweit das Verbrechen in Kurzform, die Langform wäre noch erschreckender.
Dmitri Tschudin bekam 18 Jahre Lagerhaft aufgebrummt, dann kam der Ukrainekrieg und auch Tschudin durfte für die Gruppe Wagner um seine vorzeitige Entlassung kämpfen. Das halbe Jahr Front hielt er nicht durch, am 07.04.23 wurde auch er getötet.

In den Waisenhäusern Russlands wird gezielt für den Militärdienst geworben. Den Jungs wird beigebracht, dass über das Militär sie in die Gesellschaft integriert werden können. Und zudem zahlen sie so, ihre "Schulden gegenüber dem Staat" zurück, wie es später im Nachruf am Soldatengrab heißen wird.
Kolpino ist eine Großstadt in der Nähe von St. Petersburg. Die ehemaligen Zöglinge des dortigen Waisenhauses haben eine Gruppe bei VKontakte. Dort gibt es am 08.11.23 folgenden Beitrag:

♥♥♥ Alumni CLUB♥♥♥ - 8. November um 18:32 -- Link
Liebe Vereinsmitglieder!
Wir alle wissen, dass dies schwierige Zeiten sind. Die Spezialoperation kann unterschiedlich betrachtet werden, das ist für jeden eine persönliche Angelegenheit, aber das ist die heutige Realität.
Wir wissen, dass Dmitry Evgenievich Kulikovsky jetzt da ist, viele von Ihnen kennen ihn, unsere Absolventen sind da – Juri Moschkin, Maxim Talalaev.
Sergey Stosew selbst war als Freiwilliger dort. Er hat nicht einmal in der Armee gedient, er musste sich viel Mühe geben, um einen Militärausweis zu bekommen. Er hat es geschafft. Er kämpfte. Leider hat mir Igor Aleksandrovich Golubovsky heute erzählt, dass Sergej am 21.09.23 in der Zone des nördlichen Militärbezirks gestorben ist. Sergej war Kommandeur eines Mobilfunkpostens und wurde für eine staatliche Auszeichnung nominiert. Er wurde heute beerdigt, wie es sich für einen Krieger gehört – mit Orchester und Salven. Sergei erlebte seinen 37. Geburtstag in nur einem Monat nicht mehr. Ewige Erinnerung an Sergei!

Islam Isaevich IsmailowOriginalmeldung:
Am 1. November wurde in Orechowo das SVO-Mitglied Islam Isaevich Ismailow (30.08.1977 – 27.10.2023) auf seine letzte Reise mitgenommen.
Islam meldete sich freiwillig, in das SVO-Gebiet zu gehen. Es war seine bewusste Entscheidung, für unser Vaterland einzustehen. Er nahm an den Kämpfen um die Stadt Bakhmut teil. Er führte würdig Kampfeinsätze in der Zone einer besonderen Militäroperation durch und wurde mit Medaillen ausgezeichnet. Er wurde an der Front schwer verletzt. Nach der Freilassung Bachmuts kehrte er in seine Heimat zurück. Aufgrund von Verletzungen und Krankheiten konnte sich der Islam jedoch leider nicht erholen.
Doch eigentlich war alles ganz anders. Unser Islam Isaewitsch Ismailow war wohl ein klandestiner Kiffer und in der Szene als solcher bekannt. Im September 2020  will Islam irgendwo in der Region Wolgograd eine größere Ansammlung von wildem Hanf gefunden haben. Den erntete er unverzüglich und trocknete die Beute. So hatte er am Ende etwas mehr als 600 Gramm wirkstoffhaltiges Cannabis zusammen. Damit es besser wirkt, mischte er teilweise noch etwas Haschisch darunter.
Auf der Suche nach einem Käufer geriet er an einen Informanten der Polizei. Ein Testkäufer der Polizei kaufte einen Teil, danach wurde bei einer Hausdurchsuchung die ganze Ware gefunden und beschlagnahmt.  Im Mai 2021 wurde Islam von einem Gericht der Region Wolgograd zu insgesamt 10 Jahren und vier Monaten strenger Lagerhaft verurteilt.
Den Rest der Geschichte kennen inzwischen unsere Leser. Von der Gruppe Wagner aus der Haft rekrutiert, hineingeworfen in den Kampf um Bakhmut, schließlich zuhause an seinen Verletzungen erlegen.
Meldung, Gerichtsprotokoll

Kazgulag, ein kleines Dorf aus der Region Stawropol hat Ende September ein Festival des "patriotischen Liedes" veranstaltet. Wer genug Muse hat, kann sich die zweistündige Veranstaltung aud Youtube anschauen. Bemerkenswert ist zudem der Begleittext zur Veranstaltung, den wir hier in Auszügen dokumentieren:
Das Zentrale Kultur- und Kulturzentrum Kazgulak veranstaltete ein bezirksübergreifendes Festival des patriotischen Liedes „Wir geben unser eigenen nicht auf“ zur Unterstützung der russischen Armee und des Präsidenten der Russischen Föderation W.W. Putin. Das unter der Flagge eines großen Landes konsequent und klar die Interessen Russlands vertritt...
Unsere Landsleute kamen während einer speziellen Militäroperation in der Ukraine ums Leben. Sie gaben ihr Leben, um die Zivilbevölkerung des Donbass vor dem blutigen Neonazi-Regime von Kiew zu schützen...

Erinnern wir uns an die treuen Söhne des Vaterlandes, die in Kämpfen mit Neonazis ihr Leben verloren haben. Erinnern wir uns an unsere Brüder und Schwestern, die von Kriegsverbrechern und Kollaborateuren des Kiewer Regimes getötet wurden. Erinnern wir uns mit einer Schweigeminute...
Die Festivalteilnehmer begeisterten das Publikum mit Werken über Russland und die Armee sowie mit Liedern, die die moderne Zeit im Zusammenhang mit der militärischen Sonderoperation in der Ukraine widerspiegeln. Es gibt einfach nicht genug Worte, um die Atmosphäre auf dem Festival zu beschreiben, wie vereint wir sind und voller Liebe für unser Land.
Heute sprechen wir gemeinsam... Das ist unsere Region, das ist unser Präsident, das ist unser Volk, das Russland zu neuen Grenzen, zu neuen Errungenschaften, zu neuen Siegen führt! Wir sind für den Präsidenten, wir sind für den Sieg, wir geben unsere eigenen nicht auf!

Irina Wolkowa aus der Stadt Tosno in der Nähe von St. Petersburg berichtet auf der örtlichen VK-Seite vom Tod eines Stadtbewohners, der im Ukrainekrieg gefallen ist:
Im Krieg gibt es keinen Platz für Freude und Leichtigkeit. Der Krieg erfordert von uns Hingabe, Mut und die Bereitschaft, unser eigenes Wohl zu opfern, um andere zu retten. Unser Militärpersonal ist bereit, an vorderster Front zu stehen und uns und unsere Freiheit zu schützen. Sie bringen Frieden inmitten des Chaos, Hoffnung in Zeiten der Verzweiflung und Leben in Zeiten des Todes...

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