31.10.2025 -- 153.112 // Zuwachs zum 30.09.2025: 10.663 (!)
Russlands Präsident schickt die Jugend seines Landes in einen verbrecherischen Krieg. Wie viele russische Soldaten inzwischen in der Ukraine ihr Leben gelassen haben, können wir nicht komplett aufklären. Wir sammeln hier seit Beginn des Krieges im Februar 2022 die Todesmeldungen aus den Medien der Regionen und sozialen Netzwerken Russlands und verschaffen so zumindest einen ungefähren Überblick.
Im ersten Kriegsjahr haben wir noch die Meldungen im übersetzten Originaltext veröffentlicht, auf Grund der schieren Menge der Kriegstoten mussten wir später zur Tabellenform übergehen, jetzt führen wir nur noch reduzierte Listen. Eine Liste der Regionen und den dazu veröffentlichten Tabellen, finden Sie hier.
Jeden Monat veröffentlichen wir eine Zusammenfassung unserer Datenbank - die Liste mit allen Auswertungen finden Sie hier - Aktuell 30.09.2025 | Karte der Regionen Russlands | Föderationssubjekte
Unsere Webseite oskarmaria.de und die dazu gehörigen IP-Adressen wurden durch die russische Aufsichtsbehörde für das Internet "Roskomnadsor" am 26. August 2024 gesperrt. Details dazu erfahren Sie hier. | Alternativ-Link: gibtsnet.eu

Omsk Oblast -- Urheber: - Lizenz: CC BY 2.0
Omsk ist eine Großstadt in Sibiren mit 1,1 Millionen Einwohnern. Es ist auch die Hauptstadt der gleichnamigen Oblast mit einer Gesamtbevölkerung von knapp zwei Millionen. Die Region Omsk ist der viertgrößte Wirtschaftsstandort Russlands, mit einem Zentrum der Petro- und Rüstungsindustrie. Angebunden ist die Stadt an die Transsibirische Eisenbahn.
Auch Omsk ist eine Stadt aus den Randgebieten Russlands. Die Oblast grenzt im Süden an Kasachstan. Nach Kiew sind es etwa 3.000 km Luftlinie, trotzdem sterben junge Menschen auch im Krieg russischen Krieg gegen die Ukraine.
Omsk: Teil I bis 200 -- Teil II bis 400 -- Teil III bis 1.000 -- Teil IV ab 1.001
Weiterlesen: Omsk - opfern für Frieden und Gerechtigkeit - Teil III

Innerhalb von vier Monaten verdoppelte sich die Zahl der Söldner des PMC Wagner bei Irkutsk von 66 auf 140 Gräber und war kein Geheimnis mehr. Die Erweiterung ihrer Fläche kostete die Stadt 14 Millionen Rubel. „Menschen am Baikalsee“ untersuchte, wer dort begraben lag, ob in den Kolonien noch Rekrutierungen durchgeführt wurden und warum sich Gefangene für den Krieg meldeten.
Text: Elizaveta Petrova - 20. September 2023 -- Link
Ende August, drei Tage nach dem Tod des Chefs des Wagner PMC, Jewgeni Prigoschin, wurde im Zentrum von Irkutsk ein Denkmal für die gefallenen Söldner des Wagner PMC enthüllt. In der Menge standen Eltern mit Kindern, Männer in Tarnkleidung. Drei Frauen mittleren Alters hielten das rote Banner einer Infanteriedivision, die im Zweiten Weltkrieg kämpfte. Ein etwa zwölfjähriger Junge hielt mit beiden Händen eine Stange, auf der eine schwarze Satinfahne mit einem Totenkopf wehte – das Symbol der privaten Militärfirma.
Kaspisches Meer bei Derbent/Dagestan -- Urheber: // CC BY-SA 4.0
Dagestan galt lange als eine der unruhigsten Republiken des Kaukasus. Islamisten stellten die von Russland diktierte Ordnung in Frage. So haben die bewaffneten Konflikte im Kaukasus seit 2014 knapp 150 Sicherheitskräften das Leben gekostet. Das ist jetzt vorbei - vom Beginn Russlands Krieg gegen die Ukraine an sind die ethnisch/religiösen Konflikte kein Thema mehr. Gestorben wird jetzt in der Ukraine und davon reichlich. Führend im Kaukasus ist Dagestan.
Dagestan: Teil I bis Position 101, Teil II bis 199, Teil III bis 400 -- Teil IV bis 500 -- Teil V bis 700 -- Teil VI bis 1.000 -- Teil VII ab 1001
Weiterlesen: Dagestan - Aufgabe erfüllt bis zum Tod -- Teil VI
Der 58-jährige Andrej Robertowitsch Schutow aus Wotkinsk in Udmurtien starb bei seinem ersten Angriff auf ukrainische Stellungen in der Nähe von Lisitschansk. Dies geschah vom 10. bis 13. Juni 2023. Erst am 21. Juli erfuhren Angehörige durch seinen Kameraden zufällig von seinem Tod. Am 5. September wurde ihnen mitgeteilt, dass die Leiche gefunden worden sei und nach Rostow und dann nach Udmurtien gebracht werde.
Der Sohn des Verstorbenen berichtete von seinem Schicksal:
Rechnet man die Soldaten zusammen, die auf Seiten der Sowjetunion im Krieg in Afghanistan und auf Seiten Russlands in den beiden Tschetschenienkriegen getötet wurden, dann entspricht die Summe in etwa unseren Erhebungen aus 19 Monaten Krieg gegen die Ukraine - nämlich etwa 32.000 Kriegstote.
In den 66 Regionen haben wir Stand 15.09.23 insgesamt 26.211 russische Kriegstote namentlich vorgestellt. Hochgerechnet auf ganz Russland ergibt das 32.000 gefallene Soldaten, die Zahl entspricht unserer internen Datenbank für ganz Russland, die wir im Moment noch nicht öffentlich gemacht haben.
Die Region Omsk war seit Beginn des Krieges mit der Veröffentlichung von Kriegsopfern sehr restriktiv. Durch eine lokale Initiative hat sich das geändert, knapp 20 % neue Kriegsopfer konnten wir nach einem Abgleich unserer Statistik hinzufügen.
Weiterlesen: Getötete russische Soldaten im Ukrainekrieg - Stand: 15.09.23

Bezirk Shebekinsky in der Oblast Belgorod -- Urheber: -- Lizenz: CC BY-SA 3.0
Belgorod - die Oblast liegt direkt an der Grenze zur Ukraine. Sie hat etwa 1,5 Millionen Einwohner, davon leben ca. 350.000 in der gleichnamigen Hauptstadt. Die Oblast ist eine hoch entwickelte russische Industrie- und Agrar Region mit traditionell guten Handelsbeziehungen zur nahen Ukraine.
Belgorod: Teil I bis 250 -- Teil II bis 400 -- Teil III bis 543 -- Teil IV ab 544 -- Teil V ab 1.001
Weiterlesen: Belgorod - Worte des Trostes sind nicht zu finden - Teil III

Dorf Susch an Autobahn-km 748 -- Urheber: -CC BY 3.0
Die Republik Tuwa ist eine zur Russischen Föderation gehörende autonome Republik im südlichen Teil von Sibirien. Dort leben etwa 300.000 Einwohner. Die Tuwiner sind ein Turkvolk und stellen die Mehrheitsbevölkerung in der Republik. Im Vergleich zu anderen russischen Regionen ist die Wirtschaft unterentwickelt - hauptsächlich Landwirtschaft mit Viehhaltung. Die Republik weist die schlechtesten Werte für Kriminalität, Armut, Lebensqualität, Lebenserwartung, Arbeitslosigkeit und Alkoholismus auf.
Der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu kommt aus Tuwa. Was ihn nicht hindert, die Jugend seiner Republik in der Ukraine in den Tod zu schicken.
Tuwa: Teil I bis 200 -- Teil II bis 400 -- Teil III bis 1.000 -- Teil IV ab 1.001
Weiterlesen: Tuwa - Heimat des ehemaligen russischen Kriegsministers Schoigu -- Teil III
Der von Russland entfesselte Krieg findet längst nicht mehr in den Grenzen der Ukraine statt. Auch auf russischem Boden und über die Grenzen hinweg wird geschossen. Dabei sterben nicht nur Soldaten sondern auch Zivilisten - Unbeteiligte, die sich zur falschen Zeit am falschen Ort befunden haben. Um es deutlich auszudrücken - auch diese Zivilisten sind Opfer der russischen Kriegsmaschinerie, egal ob sie durch russisches oder ukrainisches Militär getötet wurden. Sie wären am Leben, wenn es ein friedliches Miteinander der beiden Staaten gegeben hätte.
Foto: Flugzeugabsturz in Jeisk 10/22
Wir haben eine Liste der russischen Webseite 7x7 horizontales Russland übernommen und geringfügig die Übersetzung redigiert. Insgesamt hat die Webseite 95 zivile Todesopfer auf dem Territorium Russlands zusammengetragen. Es sind nur die russischen Bürger aufgenommen, die sich auf dem Territorium Russlands aufgehalten haben.
Flusshafen Ossetrowo - Foto: Artem Svetlov - Lizenz: CC BY 2.0
Ust-Kut ist eine Stadt in der Oblast Irkutsk in Sibirien mit knapp 50.000 Einwohnern. Sie liegt am linken Ufer des Flusses Lena, einem der längsten Flüsse der Erde. Ab Ust-Kut ist die Lena schiffbar und deshalb ist der Ort wirtschaftlich als Verkehrsknotenpunkt von Bedeutung. Der Flusshafen Ossetrowo (Foto) ist der Umschlageplatz zwischen der Schifffahrt auf dem Fluss und dem Güterverkehr auf Schienen oder Straßen.
Männer aus Ust-Kut sterben auch im Krieg gegen die Ukraine. Eine örtliche Initiative hat deren Daten zusammengetragen.
Weiterlesen: Ust-Kut - eine Kleinstadt in Sibirien und der Krieg gegen die Ukraine
Alexey Tayursky (Foto links) und Wladimir Weiss aus Ust-Kut in der Region Irkutsk waren gute Freunde. Wladimir Weiss hatte dem Namen nach deutsche Wurzeln. Im Dezember 2015 tranken sie Alkohol in der Datscha von Weiss’ Mutter. Dabei beschwerte sich Alexej darüber, dass ein Bekannter die Rückzahlung von Schulden verlange. Aus alter Freundschaft heraus bot Wladimir Weiss an, diesen Bekannten zu töten.
Sie stahlen ein Jagdgewehr aus einer benachbarten Datscha und beschlossen, ein Auto zu stehlen, um in die Stadt zu gelangen. Beide gingen auf die Straße und Weiss schoss auf einen vorbeifahrenden Kleinbus. Im Auto saß ein Paar, das von der Hochzeit ihres Sohnes nach Hause kam. Wladimir Weiss tötete sie mit Kopfschüssen.
Am 08. September 23 wurde im Dorf Nischni Katschmasch in Baschkortostan der 23-jährige Kirill Nikolajewitsch Kugubajew (Foto) beerdigt. Der einfache Soldat wurde irgendwo in der Ukraine getötet. Er ist das 1.000 Opfer aus Baschkirien, das wir in unsere Listen eingetragen haben. Nach den Regionen Swerdlowsk und Krasnodar ist Baschkortostan damit die dritte Region mit über Tausend bekannten Kriegsopfern.
Dem Begräbnis wurde versucht, eine feierliche Atmosphäre zu verschaffen, die ärmliche Umgebung konnte man trotzdem nicht verdecken.
Reftinsky-Stausee -- Urheber: -- CC BY 2.0
Der Föderationskreis Ural ist eine administrative Einheit in Russland. Verwaltungssitz ist Jekaterinburg. Ural gehört zu den reichsten Kreisen Russlands, die Oblast Swerdlowsk ist der industriell stärkste Teil des Ural-Kreises. Jekaterinburg ist von Moskau etwa 1800 km entfernt.
Swerdlowsk: Teil I bis 100 -- Teil II bis 200 -- Teil III bis 300 -- Teil IV bis 502 -- Teil V bis 700 -- Teil VI bis 701 -- Teil VII bis 1.100 -- Teil VIII bis 1.300 -- Teil IX bis 1.500 -- Teil X bis 2.000 -- Teil XI bis 2.500 -- Teil XII bis 3.000 -- Teil XIII ab 3.001
Wenn es eine Hölle gäbe, könnte man sich diese etwa so vorstellen: Jeden frischen Tag werden hunderte von Soldaten losgeschickt, ein bestimmtes Areal, einen Wohnblock, einen Graben oder eine Straße zu erobern. Der Gegner erwartet schon den Angriff und deckt die stürmenden Truppen mit allen verfügbaren Waffen ein. Es ist ein Gemetzel, beim Angriff werden die meisten getötet, zur Unkenntlichkeit entstellt, Verwundete bleiben irgendwo liegen und nur wenige erreichen das Ziel - wenn überhaupt.
Mit dieser Taktik hat die Gruppe Wagner die ukrainische Stadt Bakhmut erobert. Jeden Tag ein bißchen. Die Toten und Verletzten kümmerte niemand, es waren entbehrliche Soldaten überwiegend rekrutiert aus den Haftanstalten Russlands. Über 20.000 solcher Toten soll die Eroberung Bakhmuts gekostet haben, nur ein Bruchteil wurde öffentlich bekannt.
In verschiedenen Telegramkanälen (z.B. zkwagner) versuchen jetzt Angehörige etwas über den Verbleib oder das Schicksal jener Entbehrlichen zu erfahren. Einige Beispiele aus der Masse:
Wir beobachten die Situation in 66 Regionen Russlands und haben damit 81,8 % der Gesamtbevölkerung Russlands im Blick. Alle registrierten Kriegstoten stammen aus offenen Quellen und werden von uns auf die Originalinformation verlinkt. Es kann allerdings vorkommen, dass diese von den Verfassern nachträglich gelöscht werden. In diesem Fall liegt uns ein Screenshot vor.
Nicht berücksichtigt werden von uns Daten aus den beiden "Volksrepubliken" Donezk und Luhansk. Deren Armeen setzen sich zum überwiegenden Teil aus Bürgern Russlands zusammen, so dass wir diese Todesfälle meist in den Regionen verzeichnen können. Die ukrainischen Bürger, die auf der Seite Russlands fallen, nehmen wir nicht auf.
In unserer internen Datenbank haben wir aus ganz Russland 31.300 Todesmeldungen gespeichert - Stand 03.09.2023. Dazu gehören sehr viele Wagner-Söldner und auch normale Soldaten, die wir keiner Region zuordnen können. Und natürlich die 19 Regionen, die wir bisher nicht vorgestellt haben. Hier fehlen noch die Übersetzungen, Formatierungen und Bildzuordnungen. So interessant da manche Informationen noch sein mögen, für den gesamten Überblick spielen sie keine Rolle. Unsere Hochrechnung von ca. 82% der russischen Bevölkerung kommt zum 31.08.23 auf 31.200 russische Kriegstote.
Weiterlesen: Getötete russische Soldaten im Ukrainekrieg - Stand: 31.08.23
Blick auf Aderbievka & den Markotkhsky-Kamm (bei Gelendschik) -- Foto:
Die Region Krasnodar zählt zu den dichtestbesiedelten und wirtschaftlich am stärksten entwickelten Regionen Russlands. Insbesondere die Landwirtschaft ist ein Schwerpunkt der Region. Die fruchtbaren Schwarzerdeböden brachten der Region Krasnodar den Namen „Kornkammer Russlands“, dazu gibt es Weinanbau, Tee, Tabak und Zitrusfrüchte.
Bei etwa fünf Millionen Einwohnern sind die bisher gemeldeten Kriegstoten im Ukrainekrieg keine bedeutende Zahl. Aber auf den Friedhöfen der Region wächst die Anzahl der Soldatengräber, so ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch jene verheimlichten Verluste in die Öffentlichkeit gelangen. Die Kriegsgräber rund um Krasnodar haben wir in einer gesonderten Datei zusammengefasst, soweit es keine weiteren Informationen zu den dort begrabenen Soldaten gibt, die zudem auch aus anderen Regionen kommen können.
Krasnodar:
Teil I bis 102 -- Teil II bis 300 -- Teil III bis 400 -- Teil IV bis 600 -- Teil V bis 800 -- Teil VI bis 1.000 -- Teil VII bis 1.500 -- Teil VIII bis 3.000 -- Teil IX ab 3.001
Friedhöfe I bis 100 -- Friedhöfe II bis 300 -- Friedhöfe bis 500 -- Friedhöfe ab 501
Wagner-Friedhof I -- Wagner Friedhof II -- Wagner Friedhof III
Weiterlesen: Krasnodar - von der russischen Riviera in den ukrainischen Tod -- Teil V
In St. Petersburg wurde Alexei Wolnjanko Ende August auf dem Nordfriedhof mit militärischen Ehren beigesetzt. Ein Orchester spielte, Soldaten schossen Salut. Laut den Angaben auf seinem Grab war Alexei am 23. Juni 23 gestorben. Er war einer der vielen getöteten Soldaten in der Ukraine. Aber er war auch ein Mörder – im Juli 2019 hatte er die russische Aktivistin Elena Grigorieva bestialisch ermordet, die sich für die Rechte der Lesben und Schwulen eingesetzt hatte.
Am 23.08.23 stürzte eine Privatmaschine auf dem Flug von Moskau nach St. Petersburg über der Region Twer ab. An Bord waren zehn Personen, darunter Jewgeni Prigoschin, Oligarch und Chef der Gruppe Wagner, Dmity Utkin, militärischer Befehlshaber der Gruppe Wagner und deren wirtschaftliche Leiter Waleri Tschkalow.
Für die Absturzursache gibt es unterschiedliche Darstellungen. Die unwahrscheinlichere Variante ist ein Abschuss durch ein russisches Flugabwehrsystem, die wahrscheinlichere ist die Zündung einer Bombe an Bord. Eine internationale Untersuchung des Absturzes wurde abgelehnt, weitere Erkenntnisse wurden bisher nicht veröffentlich. Vermutlich wird das so bleiben.
Als militärische Opfer werden wir die sieben Passagiere führen und alle unter St. Petersburg eintragen, dem Sitz der Gruppe Wagner führen. Die zivilen Opfer, also die drei Besatzungsmitglieder, werden wir wie all die vielen Zivilsten, die der Krieg fordert, nicht in unsere Listen aufnehmen.
Weiterlesen: Die Opfer des Flugzeugabsturzes mit der Wagner-Führung
Eine der russischen Legenden um den Euro-Maidan 2013/2014 besteht darin, dass es sich um einen von der USA finanzierten Putsch gehandelt hätte. Tatsächlich gab es damals zahlreiche Demonstrationen zur Unterstützung der prorussischen Regierung, bei denen bezahlte Demonstranten, sogenannte Tituschki auftraten - junge Männer aus Fitnessstudios in Sportkleidung.
Auf die Demonstranten des Euro-Maidans traf dies nicht zu. Dafür wurden diese durch Berkut-Spezialeinheiten hart angegangen. Dmitri Wassiljewitsch Stadolski aus Sewastopol (Krim) war solch ein Mitglied dieser Spezialeinheit des Innenministeriums. Nachdem diese 2014 aufgelöst worden war, war er zunächst arbeitslos. Auch er hat gegen sein Heimatland gekämpft. Auf Telegram wurde sein Tod vermeldet:
Kreml in Nischni Nowgorod -- Urheber: - Lizenz: Free Art License 1.3
Die Oblast Nischni Nowgorod liegt im europäischen Teil Russlands an der Wolga und ihre Fläche ist beinahe so groß wie Österreich. Von Moskau aus erreicht man die gleichnamige Hauptstadt leicht mit der Transsibierischen Eisenbahn, die Fahrtzeit beträgt etwa vier Stunden. Nischni Nowgorod gehört zu den interessantesten russischen Städten.
Mit Beginn der Mobilisierung Ende September 2022 haben sich die Todeszalhlen russischer Soldaten im Krieg gegen die Ukraine in fast allen Verwaltungseinheiten an der Wolga beschleunigt - auch aus der Oblast Nischni Nowgorod. Es sieht danach aus, dass die frischen Rekruten vorwiegend aus diesen Regionen mit wenig Vorbereitung an die Front geworfen wurden.
Nischni Nowgorod: Teil I bis 100 -- Teil II bis 300 -- Teil III bis 500 -- Teil IV bis 700 -- Teil V bis 1.000 -- Teil VI bis 2.000 -- Teil VII ab 2.001
Weiterlesen: Nischni Nowgorod: Die Besten gehen in der Ukraine in den Tod -- Teil IV
In den letzten Tagen des 2. Weltkrieges war mein Vater in französische Kriegsgefangenschaft geraten. Bei Marseille musste er Bahngleise aufschütten und Instand halten. Mein Großvater schrieb ihm einen Brief ins Gefangenenlager und legte einen Zeitungsausschnitt bei. Es ging um den damaligen evangelischen Landesbischof von Württemberg Theophil Wurm.
Im Oktober 1945 war dieser einer der Mitunterzeichner des Stuttgarter Schuldbekenntnisses, in dem die evangelische Kirche ihr Versagen im Dritten Reich eingestand. Darum ging es in dem Zeitungsausschnitt. Mein Vater antwortete kurz und bündig: "Mit diesem Mann bin ich fertig." Mein Bruder und ich haben mehrfach versucht, wenigstens eine Entschuldigung von ihm zu bekommen - vergebens. Die dadurch entstandene Entfremdung löste sich nie mehr auf.
Mit fadenscheinigen Argumenten hat Russland einen Eroberungskrieg gegen sein Nachbarland Ukraine begonnen. Und wieder sind es die Kirchen und Religionsgemeinschaften, die diesen Konflikt befeuern, statt all dem Töten und Zerstören Einhalt zu gebieten. Ganz vorne daran steht die Russische-Orthodoxe Kirche, dazu die Buddhisten aus Tuwa und Burjatien und heute können wir über den ersten katholischen Priester berichten, der offensichtlich an der Front starb.
Statt medizinischer Versorgung und Urlaub wurden zwei Krim-Marinesoldaten zu einem selbstmörderischen Angriff geschickt. Einer von ihnen ist bereits gestorben.
Am 2. August 23 wurden zwei Marinesoldaten der 810. Brigade von der Mannschaft getrennt. Zachar Blochin und R. K. wurden in einer Strafzelle im Militärregistrierungs- und Einberufungsamt der Stadt Tokmak (Region Saporoschje) untergebracht. Die Soldaten wollten eigentlich medizinische Hilfe bekommen - R.K. schrieb einen Bericht, dass er aufgrund seines moralischen und psychologischen Zustands nicht kämpfen könne.

Simferopol - Hauptstadt der Autonomen Republik Krim -- Foto: -- Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Fläche der Halbinsel Krim ist etwas größer als das deutsche Bundesland Hessen, es leben etwa 2,4 Millionen Menschen in der autonomen Republik. Größte Stadt ist Sewastopol mit etwa 400.000 Einwohnern, die Hauptstadt ist allerdings Simferopol mit über 300.000 Einwohnern
Zu Zeiten der Sowjetunion (1954) wurde die Krim der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik zugeschlagen. Dafür gab es gute wirtschaftliche Gründe. Der Landweg zur Krim führte durch die Ukraine, die Wasserversorgung kam ebenfalls zu großen Teilen aus der Ukraine.
All diese wirtschaftlichen Gründe dürften auch zum Teil für den russischen Überfall auf die Ukraine verantwortlich sein. Denn nach der widerrechtlichen Annexion der Krim durch Russland hatte die Ukraine die Wasserversorgung eingestellt. Die Erträge der Landwirtschaft gingen zurück.
Autonome Republik Krim: Teil I bis 300 -- Teil II bis 500 -- Teil III bis 1.000 -- Teil IV ab 1001
Weiterlesen: Die für Russland gefallenen Soldaten von der Krim - Teil I

Das Dorf Schentala in der Oblast Samara ist erst durch den Bau einer Eisenbahnlinie entstanden. Aus diesem Dorf kam Viktor Ignatjewitsch Bogdanow, über den wir nichts in Erfahrung bringen konnten, außer dass er im Krieg gegen die Ukraine getötet und am 22.10.25 im Dorf begraben wurde. Doch das Foto seines Gesichts sagt, dieser Mann hätte niemals in den Krieg geschickt werden dürfen.
Unter den Positionen 1021 und 1022 der Region Krasnojarsk haben wir die im Beitrag „Die Särge sind natürlich geschlossen“ genannten Alexej und Michail Leschok bereits gelistet. Der Originalbeitrag über Alexej ist nicht mehr verfügbar, deshalb haben wir auf eine Zweitveröffentlichung verlinkt. Der Status von Michail Leschok auf VKontakte ist allerdings weiterhin online, dort findet man noch weitere Fotos. Den dritten Bruder Wladimir haben wir bisher noch nicht in unserer Datenbank.
Am 8. November 1939 explodierte um 21:20 h im Bürgerbräukeller in München eine Bombe. Sie galt Adolf Hitler, der zwei Monate zuvor den Angriffskrieg gegen Polen gestartet hatte. Allerdings hatte der „Führer" wegen schlechten Wetters seine Zeitplanung umgestellt und war bereits auf der Rückreise. Wäre das Attentat erfolgreich gewesen, wäre der Welt - vielleicht - jener zweite Weltkrieg erspart geblieben und jene begonnen Kampfhandlungen wären eingestellt worden.
Der schwäbische Tischler Georg Elsner hatte jenes Attentat akribisch geplant, er wurde kurz vor Kriegsende im KZ Dachau ermordet.
Jenes Attentat hat auch im deutschen Grundgesetz Eingang gefunden. In Artikel 20 Absatz 4 der Verfassung heißt es: „Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.“
Auch in Russland bedarf es dringend solch mutiger Menschen, die jenem blutigen & verbrecherischen Gemetzel in der Ukraine ein Ende setzen.
Günter W. Berger, 08.11.25
Die hohen Verlustzahlen der russischen Armee stellen uns aktuell vor unlösbare Probleme. Wir können pro Tag etwa 300 Meldungen verarbeiten bei sechs Arbeitstagen in der Woche. Folglich kommen wir im Moment jeden Tag mit etwa 100 bis 150 Meldungen in den Rückstand.
Aktuell haben wir etwa 7.000 Kriegstote aus dem Oktober bearbeitet - also die regionale Herkunft, das Alter und weitere Informationen in unsere Datenbank eingetragen. Es wird also noch mindestens 12 Tage dauern, bis wir den Monat Oktober 2025 komplett abschließen können.
An den von uns bereits veröffentlichten Zahlen wird sich allerdings nur marginal etwas ändern.
Alle russischen Regionen wurden jetzt mit den Daten des Monats September 2025 aktualisiert.
Folgende neue Listen wurden angelegt:
Die Monatszusammenfassung 09/25 werden wir bis zum 14.10.25 auch fertig bekommen.
Uff....
Aus aktuellem Anlass wollen wir darauf hinweisen, dass wir in unserer Statistik der russischen Kriegstoten in der Regel keine ausländischen Söldner erfassen, die auf der Seite von Russland kämpften. Wir wissen, dass nordkoreanische Einheiten in der Region Kursk am Krieg teilgenommen haben, dass Russland in Nepal, Indien, China, in afrikanischen Staaten und in Kuba aktiv Söldner angeworben hat und viele dieser Männer im Einsatz auch getötet wurden. Und auf Baustellen und in Wirtschaftsbetrieben gibt es Razzien auf Arbeiter ohne russischen Aufenthaltstitel. Da es aber keine öffentlichen Meldungen der russischen Armee über die eigenen Verluste gibt, erfahren wir nichts über diese Kriegsopfer.
Ausnahmen sind dann gegeben, wenn die Ukraine den Tod von Söldnern öffentlich macht oder wenn die ausländischen Soldaten in Russland gelebt und verwurzelt waren. Dann gibt es Meldungen in den lokalen Medien und auch eine Beisetzung auf russischem Boden.
Ein Ableger der staatlichen Initiative „Ich will (jemanden) finden" mit Namen „Ich will leben“ hat heute eine Liste mit gefallenen Söldnern aus Tadschikistan veröffentlicht, die 446 Namen enthält. Die Initiative schreibt dazu:
„Russische Nationalisten haben gemeinsam mit der Polizei eine Jagd auf (Arbeits-)Migranten organisiert: Gefangene werden gezwungen, Verträge zu unterzeichnen, um im Krieg zu kämpfen. Ihnen drohen Abschiebung oder Gefängnis. Duschanbe ignoriert all das weiterhin.“
Stand 30.09.2025 wurden im September 8.626 Kriegstote neu in unsere Datenbank aufgenommen - so viele wie noch nie. Die hohe Zahl an getöteten russischen Soldaten überfordert uns im Moment. Für all diese Namen müssen ja noch die persönlichen Daten festgestellt werden - also Herkunft, Alter, usw. Im Moment haben wir etwa 6.000 davon bearbeitet, wir werden also noch mindestens 12 Tage für unsere übliche Monatszusammenstellung benötigen. Eine vorläufige Zusammenstellung veröffentlichen wir in den kommenden Tagen.
Die monatlich im Jahr 2025 erfassten Toten:
| Januar | 5.360 |
| Februar | 5.578 |
| März | 5.018 |
| April | 3.894 |
| Mai | 3.245 |
| Juni | 4.592 |
| Juli | 7.084 |
| August | 7.224 |
| September | 8.626 |
| Summe 2025 | 50.621 |
| Durchschnitt Monat | 5.625 |
An der Front in der Ukraine wären die Kampfhandlungen leicht zurück gegangen oder zumindest nicht eskaliert, lesen wir aus den Mitteilungen der beiden Kriegsparteien heraus. Doch mit unserer Statistik der Kriegstoten können wir das nicht bestätigen. Natürlich wissen wir, dass die Informationen sehr zeitversetzt bei uns ankommen, aber die Zahlen gehen ständig weiter nach oben. Und im September 2025 gibt es keine außergewöhnlichen Sonderinformationen, wie die vorgestellten Listen der staatlich ukrainischen Initiative "Ich will finden" in den Monaten zuvor.
Doch wenn wir die von uns bisher erfassten Zahlen auf den ganzen Monat hochrechnen, dürften im September mehr als 8.000 neue Kriegstote dazu kommen. Der höchste Wert seit Beginn des Krieges.
24.09.25
In der ersten Hälfte des Septembers 2025 haben wir 4.022 getötete russische Soldaten neu erfasst. In einem halben Monat sind mehr Gefallene zusammengekommen als im Monat April 25 oder Mai 25. Wie üblich sind auch ein paar Auswertungen von Videos und Denkmälern dabei mit Gefallenen der vorherigen Jahre, aber der Anteil ist nicht sehr hoch.
Daraus ergeben sich die folgenden Zahlen nach unseren bewährten Schätzungen:
| Kriegstote 15.09.25 | 137.845 |
| Geschätzt (nur 60% erfasst) |
230.000 |
| Versehrte Soldaten | 804.000 |
| Kriegsopfer gesamt | 1.034.000 |
Die monatlich im Jahr 2025 erfassten Toten:
| Januar | 5.360 |
| Februar | 5.578 |
| März | 5.018 |
| April | 3.894 |
| Mai | 3.245 |
| Juni | 4.592 |
| Juli | 7.084 |
| August | 7.224 |
| bis 15. September | 4.022 |
Alle im Monat August 2025 gefundenen russischen Kriegstoten sind jetzt in den entsprechenden Tabellen der Regionen eingepflegt.
Auf Grund der hohen Verlustzahlen sind einige Tabellen neu dazu gekommen:
Die ausführliche Zusammenfassung des Monats August wollen wir bis zum 11.09.25 vorlegen.
Vor mehr als 20 Jahren hatte ich einen Versuch gestartet, englische Texte mit einem Übersetzungsprogramm in die deutsche Sprache übersetzen zu lassen. Ich habe den Versuch schnell abgebrochen, weil das Ergebnis völlig unbrauchbar war. Also habe ich weiter einen professioneller Übersetzer an die Texte gesetzt.
Dank KI-gesteuerter Übersetzungsprogramme sind die Ergebnisse im heutigen Arbeitsalltag inzwischen mehr als brauchbar, ohne diese Hilfe wäre unsere Webseite nicht finanzierbar.
Seit Beginn des russischen Angriffskrieges haben sich zudem die Übersetzungen stetig verbessert. Bei normalen Texten gibt es kaum noch einen qualitativen Unterschied zwischen den beiden von uns benutzten Programmen "DeepL" und "Google Translate". In beiden Fällen nervt allerdings, dass beide Sprachmodelle ihre Basis in der englischen Sprache haben. Begriffe wie Firmennamen, Namen von Institutionen usw. werden immer in der englischen Übersetzung ausgegeben.
Der Vorteil des von Google herausgegeben Browsers Chrome ist, dass man Webseiten sehr einfach in die gewünschte Sprache übersetzen kann. Das funktioniert für uns allerdings häufig nicht - lässt man sich eine russische Telegram-Seite mit Chrome anzeigen, bekommt man in der Regel keine brauchbare Übersetzung, Das Programm fabuliert etwas wild zusammen, weil es annimmt, die Texte wären in englischer Sprache geschrieben. Die selbe Reaktion hat man auch häufig beim russischen sozialen Netzwerk VKontakte und fast immer bei Odnoklasniki. Man fragt sich, warum ein Ki-Programm die russische Sprache in diesen Fällen nicht erkennt, besonders weil alle Texte zudem auch in kyrillischer Schrift geschrieben sind.
Die Übersetzungen der russischen Namen sind allerdings für uns das größte Problem. Mit Google Translate bekommt man in der Regel nur eine englischsprachige Übersetzung, die man in Deutsch oft nur schwer aussprechen kann. Besser ist da DeepL, das Programm hat sich zudem in den letzten Jahren in dieser Disziplin stetig verbessert. Doch seit drei Monaten bringt es uns zu Verzweiflung. Unsere Namenslisten werden zerhackt, Namen doppelt übersetzt, Leerzeichen missachtet, Zeilenschaltungen vervielfacht und html-Code wird im Klartext gleich mitgeliefert. Aus den Listen macht das Programm ein wildes Durcheinander. Obwohl die reinen Namensübersetzungen besser wurden, können wir mit dem Ergebnis zunächst nichts anfangen. Das nennt man dann Fortschritt.
OM, 08.09.25
Im August hatten wir Urlaubszeit und zusätzlich für 14 Tage einen Totalausfall unserer Internetverbindung. Der vierte Techniker hat es dann geschafft, uns wieder eine stabile Verbindung herzustellen. In der Zwischenzeit mussten wir uns mit mobilem Internet behelfen.
Dazu sind die erfassten Kriegstoten noch einmal angestiegen. Einer der Gründe dafür ist die Liste der russischen Einheit "Schwarze Husaren", deren Auswertung glücklicherweise von anderer Stelle vorgenommen wurde.
| Monat | ermittelt |
| Januar 25 | 5.360 |
| Februar 25 | 5.578 |
| März 25 | 5.018 |
| April 25 | 3.894 |
| Mai 25 | 3.245 |
| Juni 25 | 4.592 |
| Juli 25 | 7.084 |
| August 25 | 7.224 |
Es wird jetzt noch ein paar Tage dauern bis wir die endgültige Auswertung vorlegen können.
Auf Grund der Ferienzeit und der Tatsache, dass wir im August wahrscheinlich einen neuen fragwürdigen Rekord mit den erfassten Kriegstoten aufstellen werden, wird es mindestens noch 10 Tage dauern, bis wir die übliche Zusammenfassung vorlegen können. Wir haben im Moment etwa 5.000 Gefallene in unserer Datenbank und so wie es aussieht werden wir über 7.000 getötete Soldaten erfassen.
Dann müssen wir die Namen noch übersetzen, damit sie für unsere westlichen Besucher überhaupt lesbar sind und schließlich in unsere Tabellen einpflegen...
01.09.25
Alle im Monat Juli 2025 gefundenen russischen Kriegstoten sind jetzt in den entsprechenden Tabellen der Regionen eingepflegt.
Auf Grund der hohen Verlustzahlen sind viele Tabellen neu dazu gekommen:
Die ausführliche Zusammenfassung des Monats Juli wollen wir bis zum 11.08.25 vorlegen.
Beim Blick auf den Kopf unserer Webseite könnt ihr sehen, dass wir im Monat Juli 6.973 russische Kriegstote erfasst haben. Das ist ein neuer Monatsrekord, der hauptsächlich durch die Auswertung von Videos, Denkmälern und Listen zusammen gekommen ist. Aber auch die aktuellen Todeszahlen sind wieder hoch.
| Monat | ermittelt |
| Januar 25 | 5.360 |
| Februar 25 | 5.578 |
| März 25 | 5.018 |
| April 25 | 3.894 |
| Mai 25 | 3.245 |
| Juni 25 | 4.592 |
| Juli 25 | 7.084 |
Auf Grund der Ferienzeit und der großen Anzahl an Kriegstoten wird die endgültige Auswertung noch etwa sieben bis zehn Tage dauern. Wir werden deshalb unsere vorläufige Abschätzung vorziehen und noch am 1. Augst 25 veröffentlichen.
Korrektur: Wir hatten eine Gruppe von 107 Namen gestern unterschlagen. Wir haben die Zahlen entsprechend korrigiert.
Quer durch ganz Russland von kleinen Gemeinden aufwärts zu Großstädten gab es in den letzten Wochen überall Gedenkveranstaltungen zu den Toten im Krieg gegen die Ukraine. Die Veranstaltungen werden in Videos und Fotoserien festgehalten. Es werden Denkmäler mit Tafeln eingeweiht, auf denen die Namen der Gefallenen eingraviert wurden. Bemerkenswert ist, dass die Veranstaltungen meist nur von Angehörigen, der lokalen Prominenz und den Militärvereinigungen besucht werden. Dazu kommen noch abkommandierte Jugendliche der Jugendarmee. Aber es sind niemals Veranstaltungen mit sehr vielen Teilnehmern.
Über die im Internet dokumentierten Videos und Fotos können wir viele neue Namen in unsere Listen aufnehmen - meist keine aktuellen Fälle, sondern Soldaten, deren Tod oft längere Zeit zurück liegt. Im aktuellen Monat Juli werden wahrscheinlich 6.000 neue Gefallene und mehr dazu kommen, ein neuer Monatsrekord, von dem man aber nicht auf die aktuelle Kriegssituation schließen sollte.
Durch den damit verbunden hohen Arbeitsaufwand werden wir mit neuen Beiträgen im Moment kürzer treten müssen.
Die Anzahl der russischen Kriegstoten nimmt nicht ab. Wir verarbeiten zur Zeit Listen aus Tatarstan, Baschkortostan, Kemerowo und Krasnojarsk mit Soldaten, deren Tod ein - bis zwei Jahre zurückliegt. Die Personen, um die es hier geht, treten als menschliche Wesen zurück, alles was wir notieren sind Name, Region, Geburts- und Todesdatum, dazu noch ihren militärischen Status falls verfügbar. Das andere verschwimmt in der schieren Menge der getöteten Soldaten.
Um wenigstens hin und wieder eine Person herauszugreifen, gibt es eine neue Rubrik links auf unserer Seite - KriegsGalerie. Hier wollen wir in Zukunft Fotos einzelner Personen oder Gegebenheiten kurz vorstellen, die uns im Wust all der Toten aufgefallen sind.
Alle im Monat Juni gefundenen russischen Kriegstoten sind jetzt in den entsprechenden Tabellen der Regionen eingepflegt. Auf Grund der weiter hohen Verlustzahlen sind wieder einige Tabellen neu dazu gekommen:
Nachdem die russischen Staatsausgaben für den Krieg in der Ukraine zu einem Aufschwung der russischen Ökonomie geführt haben, gehen die staatlichen Reserven langsam zur Neige. Wir wissen nicht, wie lange der Kreml noch den Krieg finanzieren kann, aber wir meinen, dass letztlich ein Waffenstillstand durch den wirtschaftlichen Niedergang Russlands erzwungen wird. Seit Beginn des Jahres häufen sich die schlechten Nachrichten über den Zustand der russischen Firmen.
Wie sich die ökonomische Situation für die Arbeiter in den Minen ganz im Norden Russlands auswirkt, beschreibt der Beitrag "Ohne Gehalt in der Arktis gestrandet". Er handelt von betrogenen Arbeitern in der arktischen "Stadt" Bilibino in Tschukotka, die wir hier vorgestellt haben.
Viele Informationen über die Toten, Vermissten oder Gefangenen der 15. separaten Garde-Motorschützenbrigade (Schwarze Husaren) und auch der 30. separaten Motorschützenbrigade (mit etwas weniger Opfern) werden in Chat-Gruppen zusammengetragen, die nicht öffentlich sind. Unsere Verlinkung läuft also ins Leere. Wir versuchen alternative Links zu finden, was nicht immer möglich ist. Zur Kontrolle verfügen wir über Screenshots, die im Zweifel auch angefordert werden können.
Im Moment ziehen die russischen Meldungen gefallener Soldaten wieder stark an und entsprechen dem Monat März 2025. Die relative Ruhe an der Front scheint vorbei.
Alle Tabellen der Regionen sind jetzt aktuell bis zum 31.05.25. Es gibt drei neue Seiten für:

Nachdem die Aufmerksamkeit zu unseren Veröffentlichungen wächst, eine kurze Information zu OskarMaria.
Unter diesem Pseudonym war der Initiator im Internet seit über 25 Jahren recht unregelmäßig präsent. Ab dem Jahr 2014 hat er hier über die Situation in den von Russland besetzten Gebieten des Donbass geschrieben. Als einer der ersten Journalisten überhaupt informierte er über die damals neu gegründete Gruppe Wagner.
Beruflich war er seit den 80-iger Jahren Geschäftsführer von diversen Medienunternehmen im Printbereich. Jetzt im Ruhestand, Kinder erwachsen, bleibt etwas mehr Zeit, die gesammelten Erfahrungen zusammen mit wenigen Mitstreitern für dieses Projekt zu nutzen.
Nachtrag: OskarMaria– das ist eine kleine Verbeugung vor dem beinahe vergessenen Schriftsteller Oskar Maria Graf. In Zeiten der Bücherverbrennungen wurden seine Werke von den Nazis verschont, ja sogar teilweise empfohlen. „Verbrennt mich!“ schrieb er 1933 in der Wiener Arbeiterzeitung, „nach meinem ganzen Leben und nach meinem ganzen Schreiben habe ich das Recht, zu verlangen, dass meine Bücher der reinen Flamme des Scheiterhaufens überantwortet werden und nicht in die blutigen Hände und die verdorbenen Hirne der braunen Mordbanden gelangen!“ Schließlich floh er in die USA – dort lebte er in bescheidenen Verhältnissen. Deutschland wollte den unbequemen Mann nach dem Krieg nicht wieder haben. Er starb 1967 in New York.
Literaturempfehlung: Wir sind Gefangene - Autobiograhie 1927.
Doppelt
Wladimir: 25. Artem Kozhenkov // Nischni Nowgorod: 35 Artem Kozhenkov
Wolgograd: 01 Juri Agarkov // Pskow: 41 Juri Agarkow
Kutelev Stanislav, dreifach, Kostroma, Rjasan und Orenburg. Nur Orenburg
Nikolai Symov, Rjasan & Tschuwaschien - nur Tschuwaschien
Mamontov Mikhail - Krasnodar Teil 1 & Teil 2
Ivan Alekseevich Chulkov, Kostroma, Pos. 51/56
Elimov Alexey Michailowitsch , Kostroma & Tschuwaschien
Falsch einsortiert
Ruslan Khamitov, Tscheljabinsk, kein Söldner der Gruppe Wagner

Kirill Pawlowitsch, 18 Jahre
Ein aktuelleres Foto von Kirill haben wir nicht gefunden. Damals war er 11 Jahre alt und hat seinen VKontakte-Status danach nicht weiter gepflegt. Sieben Jahre später gibt es nur noch sein Foto auf seinem Grab. Kirill Pawlowitsch Osadtschi, geboren am 7. April 2007, wuchs in der Großstadt Selenograd auf, die zum Stadtgebiet von Moskau gehört. Am 31. August 2025 wurde er im Kriegsgebiet getötet.
In der Oblast Uljanowsk wird für die Dauer des Krieges gegen die Ukraine das mobile Internet stark eingeschränkt. Dies beträfe in erster Linie Gebiete mit sensiblen Wirtschafts-, Regierungs- und Militäreinrichtungen. Dazu gibt es eine weiße Liste mit Webseiten und Funktionen, die nicht gesperrt würden, wie zum Beispiel der Regierungsdienstleister Gosuslugi, die russische Technologieplattform Yandex, die sozialen Netzwerke Vkontakte und Odnoklassniki, die Online-Marktplätze Ozon und Wildberries sowie das Zahlungssystem Mir. Doch es häufen sich Klagen, dass auch diese Dienste häufig nicht aufzurufen wären. Der Staat empfiehlt besser über lokale WLAN-Zugänge das Internet zu nutzen, da diese nicht eingeschränkt wären.
Inzwischen wird in vielen russischen Regionen das mobile Internet regelmäßig temporär abgeschaltet, wenn ukrainische Drohnen über Russlands Himmel auftauchen. Es wird befürchtet, dass die Drohnen auch über das russische mobile Internet Daten senden und empfangen könnten.
Das Dorf Werchnewiljuisk mit rund 6.500 Einwohnern liegt in der russischen Teilrepublik Sacha (Jakutien). Im Dorf gibt es ein Waisenhaus, einige jugendliche Bewohner hatten die Rockband „Chatan"gegründet. Die Brüder Wladimir und Wassili Klimowski, Andrej Kirillin, Aichal Fedotow und Konstantin Oppojew waren so gut, dass sie im Jahr 2017 das Waisenhaus bei einem bundesweiten Fernsehwettbewerb "Du bist super!" vertreten durften.
Die Karriere von Aichal Fedotow (Foto) hat acht Jahre später der Krieg gegen die Ukraine beendet. Der jakutische Telegram-Kanal "Die Toten aus Sacha" meldete seinen Tod.
Russische Soldaten rennen einen Feldweg entlang. Auf einer Strecke von etwa 200 Meter liegen links und rechts verteilt die Körper von getöteten Kameraden. Manche Soldaten versuchten im Gebüsch Schutz vor den Drohnen zu finden - meist erfolglos. Wir haben auf der kurzen Strecke etwa 25 Leichen gezählt.
Das ist das Produkt der aktuellen Taktik der russischen Armee mit kleinen Gruppen oder einzelnen Soldaten vorzurücken, um die ukrainische Verteidigung zu infiltrieren.
Man hofft, dass sich Soldaten hinter den ukrainischen Linien sammeln und den Nachschub für die ukrainischen Stellungen unterbrechen können. Hohe Verluste werden dabei billigend in Kauf genommen. Die getöteten Soldaten sind schwer zu bergen, zudem agieren die Kommandanten gerne mit dem Begriff vermisst, um die wahren Verluste zu verschleiern.
Das Video dokumentiert wieder einmal die grausame Realität dieses russischen Angriffskrieges. Das menschliche Leben gilt nichts. Für Kinder und Jugendliche ist das Video ungeeignet - Link.
Das Lewada-Zentrum in Moskau hat am 21.10.25 eine neue Umfrage veröffentlicht. Es ging um die materielle und finanzielle Unterstützung der Soldaten an der Front und um Hilfe für die vom Krieg betroffenen russischen Regionen durch die russischen Bürger. Das Lewada-Zentrum fasst das Ergebnis so zusammen:
Im vergangenen Jahr sammelten vier von zehn Befragten Geld und Hilfsgüter für Teilnehmer an der Spezialoperation. Jeder Vierte half Bewohnern von Grenzregionen, die von Militäraktionen betroffen waren. Diese Zahlen sind im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert. Fast die Hälfte der Befragten ist bereit, 1.000 bis 2.000 Rubel pro Monat zu spenden, um die Armee zu unterstützen und die Gehälter der an Spezialoperationen teilnehmenden Soldaten zu erhöhen. Dieser Anteil ist in den zweieinhalb Jahren seit der letzten Umfrage unverändert geblieben.
Am 30. August wurde in der Großstadt Miass in der Oblast Tscheljabinsk der 20-jährige Danil Jurjewitsch Trubejew beigesetzt. Wann und wo Danil im Krieg gegen die Ukraine gefallen ist, wurde nicht mitgeteilt. Doch das Schicksal von Danil hat eine Vorgeschichte.
Bereits im Herbst 2024 war der damals neunzehn Jahre alte Danil in unkrainische Kriegsgefangenschaft geraten. Ukrainische Soldaten gruben vier russische Kämpfer aus dem Schutt eines eingestürzten Hauses aus, darunter auch Danil. In einer Befragung beklagte sich die ganze Gruppe, dass ihre Kommandeure sie bewusst im Stich gelassen hätten, indem sie sie mit einem Sturmgewehr gegen einen Panzer geschickt hätten (Video)
Bei einem Gefangenenaustausch wurde Danil dann im April 2025 gegen ukrainische Kriegsgefangene ausgetauscht. Da durch die Gefangenschaft nach russischem (und auch ukrainischem) Recht der Vertrag mit dem russischen Militär nicht beendet wird, musste auch Danil wieder zurück in den Krieg. Er hat den zweiten Einsatz an der Front nicht überlebt.
Auch die Oblast Samara kürzt die Antrittsprämie für Freiwillige drastisch. Ab dem 1. Januar 2025 hatte die Region 3,6 Millionen Rubel für jeden Freiwilligen ausgelobt, dazu kamen noch einmal 400.000 Rubel aus Moskau (insgesamt ca. 40.000 €). Ende Februar 25 wurde dann die regionale Präme auf 2,1 Millionen gesenkt.
Jetzt gibt es nur noch 400.000 Rubel in Samara plus jene 400.000 von der Zentralregierung, also in der Summe umgerechnet etwa 8.000 €. Über die Gründe gibt es viele unterschiedliche Meinungen, die wir am Beispiel von Tatarstan aufgelistet haben.
Die Antrittsprämien bei Unterzeichnung eines Vertrags zum Kriegsdienst schrumpfen in einigen Regionen stark. Für jede Unterschrift zahlt Moskau konstant 400.000 Rubel (ca. 4.000 €), dazu gab es in der Vergangenheit zusätzliche Prämien aus den Regionen umd manchmal auch aus den Bezirken.
Die Republik Tatarstan hatte im September 2025 noch 3,1 Millionen Rubel für eine Unterschrift ausgelobt - 2,7 Millionen kamen aus Tatarstan, 400.000 Rubel aus Moskau. Ohne öffentliche Ankündigung wurden die Zahlungen auf insgesamt 800.000 Rubel (ca. 8.000 €) gekürzt - 400.000 Tatarstan, 400.000 Moskau.
Auch die Republik Baschkortostan hat gekürzt - statt 1,7 Millionen Rubel gibt es jetzt nur noch 1,4 Millionen Rubel für eine Unterschrift. Aus den Regionen Belgorod, Mari El, Nischni Nowgorod, Samara und Tschuwaschien werden ähnliche Kürzungen berichtet.
In den Medien gibt es unterschiedliche Erklärungen für diesen Trend:
Was immer von diesen Gründen richtig sein mag - gleichzeitig bietet die Region Tjumen ab dem 7. Oktober drei Millionen Rubel gegenüber 1,5 Millionen zuvor.
Dorf Halbstadt in der Region Altai -- Foto: vlakon1986 -- Lizenz: CC BY-SA 3.0
Halbstadt ist ein Dorf in der Region Altai nahe der Grenze zu Kasachstan. Der Ort wurde im Jahr 1908 von deutschen mennonitischen Siedlern gegründet. Um das Jahr 1930 herum kam es zu Protesten gegen die Kollektivierung der Landwirtschaft, so kam es zur Auflösung des deutschen Bezirks und das Dorf bekam einen russischen Namen. Als einziges Dorf in Russland erhielt Halbstadt im Laufe der Perestroika seinen alten Namen zurück.
Wieviele deutschstämmige Russen noch in Halbstadt leben, war auf die Schnelle nicht zu ermitteln.. Einer davon war Andrej Andrejewitsch Unger, geboren am 13.05.1961. Leider war über Andrej nichts persönliches zu erfahren, auch ein Foto haben wir nicht gefunden. Nur den Grund warum Andrej in den Krieg zog: Er hatte finanzielle Probleme, eine Bank und das Finanzamt hatten ihn verklagt. Andrej hatte Pech und kam in die Einheit der Schwarzen Husaren, in der kaum jemand überlebt. So wurde er am 16.08.1024 in der Ukraine getötet.
Der 41-jährige Michail Telnow lebte im Dorf Kedrowka (Nussknacker) in der Oblast Swerdlowsk. Michail hatte keine höhere Schulbildung, arbeitete als Lagerverwaltung und hatte Vorstrafen wegen Drogen und Körperverletzung. Seine Ehefrau hatte sich scheiden lassen, die vier Kinder blieben bei der Mutter.
In den Sommerferien kam seine 13-jährige Tochter zu Besuch. Erst einige Zeit später erzählte die Tochter ihrer Mutter, dass ihr Vater nachts in ihr Zimmer gekommen wäre und sie missbraucht hätte. Im November 2023 wurde Michail verhaftet, er gestand die Tat, der Prozess begann erst Ende 2024. Die Staatsanwaltschaft forderte eine Haftstrafe von 17 Jahren.
Es kam zu keinem Urteil - Michael unterschrieb am 4. Februar 2025 einen Vertrag mit dem russischen Militär. Und bereits am 4. März 2025 wurde er bei einem der Selbstmordangriffe an der Front in der Ukraine getötet. Der Prozess wurde eingestellt, Michail erhält ein Grab in der Ehrenallee.
Viktor Andrejewitsch Tschesnokow, geboren am 3. Mai 2000, hatte keine einfache Kindheit. Viktor und sein Bruder wurden als Kleinkinder von ihrer Mutter aufgegeben und kamen in eine Pflegefamilie aus der Stadt Nytwa in der Region Perm. Viktor ging zum Militär, wurde im Krieg gegen die Ukraine getötet und in Nytwa bestattet. Doch die Beisetzung lief unter merkwürdigen Umständen ab.
Die Leiche von Viktor wurde der muslimischen Gemeinde von Nytwa übergeben. Diese hatte gegenüber der Stadtverwaltung angegeben, dass Viktor vor seinem Tod zum muslimischen Glauben übergetreten wäre und eine Frau des selben Glaubens geheiratet hätte. So wurde Viktor am Rande des muslimischen Teils des Friedhofes in einem sehr ungepflegten Grab bestattet.
Viktors Pflegefamilie und auch sein Bruder wussten nichts von dieser Ehe und auch nichts von seiner Konversion vom orthodoxen hin zum muslimischen Glauben. Ein Einspruch bei der Stadtverwaltung blieb erfolglos und die Pflegeeltern wurden vor der Beisetzung aus der Moschee gejagt. Schließlich trat auch noch die leibliche Mutter von Viktor an die Öffentlichkeit und beklagte, dass sie nicht über den Tod ihres Sohnes informiert worden wäre.
Danach wurde es noch grotesker. Auf Nachfrage der Pflegeeltern stellte es sich heraus, dass Viktor gar nicht verheiratet war. Es hätte sich tatsächlich um seine Lebensgefährtin gehandelt, räumte die Verwaltung ein. Dumm nur - jene Lebensgefährtin war mit 65 Jahren genau 40 Jahre älter als Viktor.
Doch jene Verwirrung kann man schnell auflösen: Eigentlich geht es nur ums Geld, um die Verteilung von jenen sieben bis zehn Millionen Rubel (etwa 70.000 bis 100.000 €), die die Erben des getöteten Soldaten vom Staat erhalten. Eine Ehefrau ohne Kinder hätte alles bekommen, sonst wäre die Beute zwischen den Eltern und Geschwistern aufgeteilt worden. Und ob die leibliche Mutter auch einen Anspruch hat - wer weiß?
Die Geschichte von Oleg ist typisch für viele russische Freiwillige, die in den Krieg gegen die Ukraine ziehen. Sie sind die Verlierer der russischen Gesellschaft, häufig hoch verschuldet und hoffen im Krieg sich zu persönlich und finanziell zu rehabilitieren. Das geht regelmäßig schief. Denn das hohe Einkommen an der Front wird durch gierige Kommandeure und hohe Investitionen in die eigene Ausrüstung, die Russland nicht stellt, schnell wieder aufgefressen. Und als Teilnehmer der vielen Selbstmordangriffe kommt der Tod schnell. Aber zurück zu Oleg:
Oleg Igorewitsch Skorobogatow wurde am 24. April 1982 in der burjatischen Stadt Sakamensk geboren. Nach seinem Schulabschluss wollte er eine juristische Laufbahn in Chabarowsk einschlagen, doch nach einem Jahr gab er das Lernen auf und ging zurück nach Hause. Dort arbeitete er zunächst bei der Verkehrsinspektion, danach war er Busfahrer auf der Strecke Sakamensk - Ulan-Ude. Ziemlich sicher hat er später seine Fahrerlaubnis verloren. Im Jahr 2022 war er arbeitslos und geschieden/getrennt mit einem minderjährigen Kind. Er wurde im selben Jahr wegen Verstoßes gegen die Coronabestimmungen angezeigt und es gab ein Gerichtsurteil, weil er ein Smartphone gestohlen hatte. Zuletzt arbeitete er als Holzfäller für einen privaten Waldbesitzer.
Folglich zog Oleg in den Krieg. Am 30. November 24 unterzeichnete er den Militärvertrag. Das neue Jahr erlebte er nicht mehr, am 30. Dezember war er tot.
Dmitri Jurjewitsch Rodionow wurde am 26. März 1982 in Unetscha, Oblast Brjansk, geboren und am 30.08.2024 im Krieg gegen die Ukraine getötet. Etwas mehr als ein Jahr später findet seine Beisetzung in seiner Heimatstadt statt. Unetscha liegt nahe der Grenze zur Ukraine. Die Bewohner sind deshalb gut in Sachen Krieg informiert, da bedarf es einer besonderen Betreuung durch die russische Propaganda. In den Kommentaren zur Nachricht gibt es deshalb drei beinahe gleichlautende und gleichzeitige Beiträge zur Volksberuhigung durch Bots:
Pawel Sobolew
Es wurde so viel Geld in die Ukraine gepumpt, dass die westlichen Länder sie einfach in die Schulden treiben, um sie später zu versklaven. Warum verstehen die Ukrainer das nicht …
14. September, 16:36 Uhr
---
Dmitri Nesterenko
Das Selenskyj-Regime hat alle seine Ressourcen erschöpft, das ist unvermeidlich. Mit dieser Kriegsführung wird auch Kiew bald fallen.
14. September, 16:37 Uhr
---
Maksim Chloptschenko
Das Kiewer Regime hat bereits alle seine Ressourcen erschöpft, versucht aber weiterhin, Russland und die ganze Welt zu zerstören. Aber früher oder später wird es enden!
14. September, 16:37 Uhr
Hadžo Osmančević, geboren am 04.04.1969, lebte in Tjumen, war aber Staatsbürger von Bosnien-Herzegowina. Und weil er mit einer Russin verheiratet war, hatte er auch einen russischen Pass. Sein schneller Weg in den Tod ging nach Auskunft seiner Frau so: