30.09.2024 -- 72.737 // Zuwachs zum 31.08.24 : 4.637
Russlands Präsident schickt die Jugend seines Landes in einen verbrecherischen Krieg. Wie viele russische Soldaten inzwischen in der Ukraine ihr Leben gelassen haben, können wir nicht komplett aufklären. Wir sammeln hier seit Beginn des Krieges im Februar 2022 die Todesmeldungen aus den Medien der Regionen und sozialen Netzwerken Russlands und verschaffen so zumindest einen ungefähren Überblick.
Im ersten Kriegsjahr haben wir noch die Meldungen im übersetzten Originaltext veröffentlicht, auf Grund der schieren Menge der Kriegstoten mussten wir später zur Tabellenform übergehen, jetzt führen wir nur noch reduzierte Listen. Eine Liste der Regionen und den dazu veröffentlichten Tabellen, finden Sie hier.
Alle 14 Tage veröffentlichen wir eine Zusammenfassung unserer Datenbank - die Liste mit allen Auswertungen finden Sie hier - Aktuell 30.09.2024 | Karte der Regionen Russlands | Föderationssubjekte
Wir haben am 26.08.24 eine Sperrverfügung der russischen Regulierungsbehörde für das Internet "Roskomnadsor" erhalten. Gleichzeitig wurde auch unser Servicedienstleister aufgefordert, unsere Webseite abzuschalten. Das wird nicht passieren.
Begründet wird die Sperrung mit der Verletzung der Privatsphäre russischer Bürger. Wörtlich heißt es in der Begründung:
Die Tätigkeit der Internet-Ressource wurde als rechtswidrig und als Verstoß gegen die Rechte der Bürger auf Privatsphäre, Persönlichkeits- und Familiengeheimnis anerkannt.
Unsere Seite dürfte ab diesem Zeitpunkt aus Russland nicht mehr aufrufbar sein.
Die Verfügung als pdf-Dokument, unsere Stellungnahme dazu.
Wer meinte, dass die Auseinandersetzungen im WbC nach der missglückten Erste-April-Aktion beendete wären, der irrt. In einer Umfrage unter den Mitgliedern, an der sich fast 400 Personen beteiligt haben, fanden nur 37% diese Aktion gelungen. Der Rest lehnte sie mehr oder weniger deutlich ab. Jetzt haben sich auch weitere Mitglieder anonym zu Wort gemeldet und geben Einblick in die Vorgänge im Inneren des WbC. Es scheint so - Computer und seine Kollegen werden in Zukunft noch weitere Probleme bekommen.
Vor etwa drei Jahren entstand ein ambitioniertes Projekt ehemaliger Mitarbeiter des Gulli-Boards. Mit einer gelungenen grafischen Aufmachung, mit den Programmierkenntnissen einiger Macher und mit einigen jungen Releasern sollte alles besser als in der alten Heimat werden. Doch nachdem man in jüngster Zeit den Softwaretausch vom Board verbannt hatte, gingen die aktiven Mitgliederzahlen stark zurück. Heute wurde das Board geschlossen.
Lieber Gott lass es regnen... oder einige Zeit heiß sein," erbittet Consiliere vom Allmächtigen. Hier bittet nicht etwa ein Bauer, der sich von gutem Wetter eine bessere Ernte verspricht. Nein, Consiliere ist einer derjenigen, die das Netz mit den allseits beliebten Dialern versorgen. Und das entsprechende Wetter sollte wohl dafür sorgen, dass am Abend nicht all zu viele Zuschauer vor dem Fernseher sitzen und eine von Günter Jauch moderierte Fernsehsendung verfolgen, die mal wieder vor Dialern im Internet warnt. Da kommt auch sein Kollege hyro ins Schwärmen: "jaaa... lasset es ein duzent mädels regnen die mich massieren, frischluft zufecheln, trauben reichen mir ihren schönen körpern die statistiken verdecken damit ich diese nicht sehen muss.. alles könnte so schön sein... lasset uns beten und träumen." Aber so besinnlich geht es nicht immer in dem Forum zu, von dem wir Euch heute berichten wollen.
Weiterlesen: Dialer-Boards: Wenn die Macher der Dialer beten
Wieder mal hat ein Hacker eine Sicherheitslücke bei einem phpBB-Forum ausgenutzt. Auch beim Gamesaves-Forum war solch ein Zusatzmodul installiert, das Hackern die Möglichkeit verschafft, sich als Administrator einzuloggen. Die BoardNachrichten hatten hier bereits darüber berichtet. In diesem Fall wurden vom Eindringling alle Beiträge auf dem Board gelöscht.
Weiterlesen: Forum von Gamessaves gehackt und alle Beiträge gelöscht
Manche Boardchefs agieren wir Trüffelschweine. Ständig durchschnüffeln sie das Web nach Verdienstmöglichkeiten. Angeblich geht es darum, die hohen Kosten für einen Internet-Server und den entstehenden Traffic zu finanzieren. Jetzt haben einige Boards mit dem Thema eDonkey ein neues Bezahlsystem für sich entdeckt, das es gestattet, seinem Board anonym ein paar Euro zukommen zu lassen.
Bisher sind solche Versuche immer gescheitert - ein übergreifendes Forum für Boardadministratoren und Moderatoren. Jetzt gibt es einen neuen Anlauf aus dem Kreis der eDonkey-Boards. Chaosspezies vom Eselchen-Portal hat Ende Januar Admins-Corner dafür eingerichtet.
Vor ein paar Tagen haben wir das Board erst vorgestellt. VirtualboX ist ein ernstzunehmendes Projekt, auf dem sich eine Menge Besucher tummeln und deren Betreiber auf Kompetenz setzen. Doch leider ist bereits nach wenigen Wochen der Neuanfang ins Stottern geraten und die Foren sind zur Zeit offline. Doch der Hintergrund stimmt bedenklich: verkraftet das neue BurningBoard 2.0 überhaupt einen Vielzahl von Benutzern und Beiträgen?
Weiterlesen: Ein Datenbank-Crash setzt VirtualboX außer Betrieb
Immer mehr Boards sind öffentlich nicht mehr einsehbar, man kann sich auch nicht mehr registrieren. Rein kommt man höchstens noch auf Empfehlung, manche verlangen Geld, andere ein wohl gefülltes Warenlager als Einstand. Jetzt haben auch die Verantwortlichen von TheForum beschlossen, das englischsprachige Board nicht mehr frei zugänglich zu machen.
Im Internet kursieren seit einiger Zeit Seiten, in denen die angeblichen Machenschaften des Herrn Gulli, Chef des gleichnamigen Boards, schonungslos aufgeklärt werden sollen. Und es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht die Boardnachrichten aufgefordert werden, einen der Links zu veröffentlichen. Oder zumindest darauf hinzuweisen, dass sich hinterhältige Dialer in Downloads von Gullis Webseite verstecken würden. Diese Aufklärungsseiten gehören jedoch zu den erbärmlichsten Machwerken, die das Internet ertragen muss. Von daher verbietet sich die Nennung eines Links ganz von alleine. Aber wir wollen die Gelegenheit nutzen, einmal alle Informationen über das Board und seine finanziellen Begleiterscheinungen zusammenzutragen.
Ende August haben die Macher der OpenSource-Software zur Überraschung ihrer Anwender eine neue Preisstruktur bekannt gegeben. Sie begründen dies damit, dass einige Mitbewerber auf dem Markt in letzter Zeit ebenfalls ihre Preise abgeändert hätten und sich langsam zu Bezahlsystemen entwickeln würden.
Weiterlesen: Die Forensoftware phpBB mit neuer Preisstruktur!
Im Internet scheinen die Uhren schneller zu gehen. Was gestern war, ist heute schon vergessen. So mag es für viele neue Nutzer interessant sein, wenn alte Hasen über vergangene Zeiten plaudern. Auf dem gEB-Board berichtete dessen Administrator AA über die anarchische Gründungsphase des Boards. Da die Foren nicht öffentlich einsehbar sind, wollen wir hier seinen Beitrag ungekürzt wiedergeben. Die BoardNachrichten danken AA für die Erlaubnis zur Veröffentlichung.
Weiterlesen: Der verlorene Schlüssel oder eine Chronik des german-Elite-Boards
TheForum soll eine geschlossene Gesellschaft werden, zu der man nur noch auf Empfehlung Zutritt hat. Jetzt schien es, als hätten die Betreiber ihre Ankündigung wahr gemacht. Wer heute das Board besuchen wollte, stand vor verschlossenen Türen, der Inhalt der einzelnen Foren lässt sich nicht mehr aufrufen und man bekam lediglich die Meldung: "Sorry but only users granted special access can read topics in this forum." Doch über Mailingliste kam gerade die Nachricht. Wegen einer defekten Datenbank musste das Board außer Betrieb gesetzt werden.
Ab sofort gibt es die erste Beta-Version einer neuen Forensoftware - das German Bulletin Board. Ein Team um den WbC-Moderator KarateKid ist seit einiger Zeit dabei, ein neues Boardsystem auf Basis von php und einer mySQL-Datenbank zu entwickeln. Offensichtlich ist das Team flott mit der Programmentwicklung voran gekommen.
Weiterlesen: Ein neues Forensystem: German Bulletin Board (GBB)
Wir hatten darüber berichtet. Private Nachrichten auf den Boards sind eigentlich nicht wirklich privat. Jeder Administrator mit Zugang zur Datenbank kann jede vertrauliche Post ganz einfach lesen. Das selbe gilt, wenn ein Verantwortlicher die Datenbank auf den heimischen PC sichert. Dann kann dieser mit einem einfachen Texteditor die Sicherungskopie durchsuchen. Und schließlich können natürlich auch die Mitarbeiter des Hosters jederzeit die Daten einsehen.
Aber damit ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Jetzt gibt es auch noch Hacks, das sind kleine Softwareschnipsel, die die bestehende Boardsoftware so aufbohrt, dass jeder Administrator die Post seiner Mitglieder ganz bequem am Bildschirm mitlesen kann.
Die Softwarefirma Jelsoft hat dem Gulli-Board die Softwarelizenz aberkannt. Über die Einzelheiten und den Stand des Verfahrens schweigen sich die Administratoren noch aus. Ähnliches ist auch vor einiger Zeit dem englischsprachigen eDonkey-Forum Sharereactor und dem CCB passiert, die BoardNachrichten haben darüber berichtet. Die Begründung von Jelsoft war bisher immer, dass die Boardbetreiber es mit dem Urheberrecht nicht so genau nähmen. Dies wiederum wäre ein Verstoß gegen die Benutzungsbestimmungen von Jelsoft. Während Gulli noch immer die vBB-Software einsetzt, sind Sharereactor und CCB auf die OpenSource-Software phpBB umgestiegen. Dabei stand die Frage im Raum, ob auch hier es zu einem Lizenzentzug kommen könne. Der phpBB-Chefentwickler Paul S. Owen hat dazu aktuell Stellung bezogen.
Das Ultraforum2000 ist jetzt wieder im Netz erreichbar. Das Board war seit Anfang August plötzlich verschwunden, angeblich wäre ein Server im Frankfurter Rechenzentrum plötzlich verschwunden. Hätten die Macher regelmäßig die BoardNachrichten gelesen, dann wäre das nicht passiert.
Wieder mal haben die Hoppers ganz ohne Not ihr Plätzchen im Netz gewechselt. Statt der alten Adresse boardhoppers findet man das arg geschrumpfte Völkchen jetzt unter der Domain boardhoppersheaven.de. Warum man so plötzlich umgezogen ist, dafür gibt es lustige Geschichtchen.
Weiterlesen: Hoppers: Bei der Reise ins Domain-Land eine blutige Nase geholt?
Erinnert sich noch wer an Calu? Der Nick zog im Sommer dieses Jahres über die Boards. Verkündete überall den Streit im Team des CCB und den drohenden Abgang von Boardchef Elias. All seine Andeutungen stellen sich später als richtig heraus. Jetzt gibt es wieder so einen Pressesprecher, wenn auch mit anderem Namen - ifet. Der/die beklagt auf dem CCB den schlechten Stil, den das Team bei der Verabschiedung von Boardchef Elias zur Schau gestellt hatte. Und wieder sieht es danach aus, als ob dieser Nick ganz aus der Nähe des ehemaligen Boardchefs kommen würde.
Simon Moon tritt wieder im Internet in Erscheinung. Gleich vorneweg - ShareReactor wurde nicht von ihm reanimiert. Dafür macht er jetzt auf seiner neuen, englischsprachigen Seite Politik für Filesharing-Netzwerke. Den Propagandaseiten der Unterhaltungsindustrie wie zB http://www.respectcopyrights.org/ setzt er sein Projekt Respect P2P entgegen.
Das TradingOne.de ist von heute ( 01.06.2002 ) 22:00 Uhr bis Montag 22:00 Uhr vom Htaxx befreit und d.h. das sich alle mal das Board anschauen können und sich überlegen können ob es wert ist sich dort zu reggen.
Weiterlesen: TradingOne.de: für kurze Zeit sind Einblicke erlaubt
Sehr schnell hat man bei TheLand die Konsequenzen gezogen. Nachdem der Hoster vor einigen Wochen für mehrere Tage unangekündigt vom Netz gegangen war und niemand Bescheid wusste, ist das Board jetzt umgezogen. Da die Domain auf den ehemaligen Hoster registriert war, gibt es jetzt auch eine neue Adresse. Ab sofort ist das Board direkt über http://www.the-land-community.com zu erreichen.
Schon wieder gibt es Neuigkeiten von Linda M., im Netz besser bekannt als TheBlond. In einem Berliner Arbeitsgerichtsprozess verklagt ein gewisser Björn G. die Firma von TheBlond MrE-Media GmbH auf die Auszahlung ausstehender Bruttogehälter von über 20.000 Euro. Björn G. war als Systemadministrator bei der Firma angestellt, hatte jedoch nach seinen Angaben nur Abschlagszahlungen auf sein Gehalt erhalten. Inzwischen sind auch die bei MrE-Media gehosteten Domains Eselchen-Portal und Community-Portal nicht mehr erreichbar (siehe Kommentar von Palle).
Aus nachvollziehbaren Gründen will unser Team in der Öffentlichkeit nicht allzu präsent sein. Die Stuttgarter Wochenzeitung Kontext hat zuletzt einen lesenswerten Bericht über unser Projekt veröffentlicht und das zusammengefasst, was uns hier umtreibt - den Opfern dieses Krieges ein Gesicht zu geben. Denn all die vielen russischen Verletzten und Toten sind meist Täter und Opfer zugleich. Und da es sich nicht vermeiden ließ, gibt es auch ein paar Sätze zu einem unserer Macher.
Mitten in unseren Arbeiten zum Abschluss des Monats September hat Corona heftig zugeschlagen. Die gesamte Epedemie blieb dieser Mitarbeiter von jenen Viren verschont - aber wahrscheinlich gilt auch hier das Motto: Irgendwann erwischen wir auch dich.
Es wird in den kommenden Tagen deshalb etwas ruhiger auf unserer Webseite zugehen.
Die Aktualisierung der Listen der Regionen schreitet trotzdem voran, wie man an den häufigen neuen regionalen Seiten erkennen kann.
Um die russische Sperre zu umgehen, haben wir eine zusätzliche Domain mit dem neuen Namen gibtsnet.eu eingerichtet. Dieser Zugriff kann auch ganz allgemein von jedermann benutzt werden, denn er verspricht unter Umständen schnellere Ladezeiten unserer Seiten - besonders bei Zugriffen aus dem Ausland. Zudem bleiben die Besucher anonym.
Im Moment führen wir vier Sonderrubriken - Kriegsbilder, "ohne viele Worte", Friedhöfe Region Krasnodar und Gruppe Wagner - ohne Region. Das hat ganz unterschiedliche Gründe:
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine geht unvermindert weiter und die Opferzahlen gehen nicht zurück. Bis heute haben wir die Daten bis zum 18.09.24 verarbeitet, einen zuverlässigen Abschluss zum September werden wir erst in etwa 12-14 Tagen vorlegen können.
Eine einfache, aber vorläufige Zahl der russischen Kriegstoten bis Ende September, die wir dann in unserer Datenbank haben, wird noch etwa drei Tage dauern findet ihr aktuell im Kopf der Seite.
Der Telegram-Kanal des großen russischen Ehrenfriedhofs in Mytischtschi wurde gelöscht. Alle von uns veröffentlichten Links, die mit der Adresse "https://t.me/fvm_pzo_memory/" beginnen, sind nicht mehr zu erreichen.
Einen Teil der Inhalte findet man im neuen Kanal "https://t.me/fvm_pzo_mo/", aber eben an neuer Stelle, so dass wir die Adressen nicht einfach automatisch umwandeln können. Zudem wurde die Benutzung des neuen Kanals stark eingeschränkt.
Das ist einer der Gründe, warum wir für alle von uns erfassten Kriegstoten auch Kopien der Seiten als Beleg speichern.
Это попытка обойти российский запрет на «OskarMaria». По крайней мере для наших текущих страниц это тоже должно работать из России.
Мы использовали для этого новый домен, который, надеемся, не заблокируют так быстро. Название представляет собой сокращенную форму немецкого выражения «нет».
Итак, теперь вы также можете связаться с нами по адресу
https://www.gibtsnet.eu
За скорейший и прочный мир.
Für unsere russischen Besucher
Es ist ein Versuch, die russische Sperre für OskarMaria zu umgehen. Er müsste zumindest für unsere aktuellen Seiten auch aus Russland funktionieren.
Wir haben eine neue Domain dafür benutzt, die man hoffentlich nicht so schnell blocken kann. Der Name ist eine verkürzte Form des deutschen Ausdrucks "gibt es nicht".
Also - ab sofort kann man uns auch unter https://www.gibtsnet.eu erreichen.
Auf einen baldigen dauerhaften Frieden.
Leider scheint die russische Sperrverfügung für unsere Seite zumindest in Russland zu wirken. Bei der Suche nach OskarMaria mit der russischen Suchmaschine Yandex sind wir von der zweiten Stelle weit nach hinten gerutscht.
Wir haben leider nur wenig Zeit für technische Spielereien. So haben wir eine zweite Domain mit anderer IP-Adresse auf unsere Seite geschaltet, doch ganz zielführend ist das noch nicht.
Und dann haben wir auch noch ein Problem mit Google. Eine Gaststätte in München hat sich vor einigen Jahren ebenfalls den Namen OskarMaria in der selben Schreibweise zugelegt und gleich noch als Marke eintragen lassen. Allerdings waren wir mit dem Namen Jahre früher aktiv - also eigentlich kein Problem. Nur kamen danach regelmäßig Tischreservierungen bei uns an. Damit war irgendwann mal Schluss, nämlich als Google uns in den Suchanfragen nach hinten katapultiert hatte. Und so leben wir mit der Tatsache, dass wir mit unseren hohen Benutzerzahlen bei den Suchmaschinen Bing, DuckDuckGo auf den vorderen Plätzen zu finden sind, bei Google aber ganz hinten.
Wir haben unseren Beitrag über das kleine Dorf Kanaewka noch einmal nach vorne geschoben, da er durch unsere Auguststatistiken schnell nach hinten durchgerutscht ist.
Wir haben über einen Zeitraum von etwa sechs Wochen aufgezeigt, wie der russische Angriffskrieg sich auch in kleinen Gemeinden in der Provinz manifestiert.
Falls nichts dazwischen kommt, können wir die Zusammenfassung des Monats August am späten Abend des kommenden Mittwochs Donnerstags (12.09.24) vorlegen.
Es ist ein ständiges Rennen gegen die Zeit - wenn wir uns eine Wochenendpause gönnen, dann ist es auf Grund der vielen Kriegsopfer nur schwer möglich, wieder aktuell zu werden.
09.09.24 -- OM
Nachdem die Aufmerksamkeit zu unseren Veröffentlichungen wächst, eine kurze Information zu OskarMaria.
Unter diesem Pseudonym war der Initiator im Internet seit über 25 Jahren recht unregelmäßig präsent. Ab dem Jahr 2014 hat er hier über die Situation in den von Russland besetzten Gebieten des Donbass geschrieben. Als einer der ersten Journalisten überhaupt informierte er über die damals neu gegründete Gruppe Wagner.
Beruflich war er seit den 80-iger Jahren Geschäftsführer von diversen Medienunternehmen im Printbereich. Jetzt im Ruhestand, Kinder erwachsen, bleibt etwas mehr Zeit, die gesammelten Erfahrungen zusammen mit wenigen Mitstreitern für dieses Projekt zu nutzen.
Nachtrag: OskarMaria– das ist eine kleine Verbeugung vor dem beinahe vergessenen Schriftsteller Oskar Maria Graf. In Zeiten der Bücherverbrennungen wurden seine Werke von den Nazis verschont, ja sogar teilweise empfohlen. „Verbrennt mich!“ schrieb er 1933 in der Wiener Arbeiterzeitung, „nach meinem ganzen Leben und nach meinem ganzen Schreiben habe ich das Recht, zu verlangen, dass meine Bücher der reinen Flamme des Scheiterhaufens überantwortet werden und nicht in die blutigen Hände und die verdorbenen Hirne der braunen Mordbanden gelangen!“ Schließlich floh er in die USA – dort lebte er in bescheidenen Verhältnissen. Deutschland wollte den unbequemen Mann nach dem Krieg nicht wieder haben. Er starb 1967 in New York.
Literaturempfehlung: Wir sind Gefangene - Autobiograhie 1927.
Doppelt
Wladimir: 25. Artem Kozhenkov // Nischni Nowgorod: 35 Artem Kozhenkov
Wolgograd: 01 Juri Agarkov // Pskow: 41 Juri Agarkow
Kutelev Stanislav, dreifach, Kostroma, Rjasan und Orenburg. Nur Orenburg
Nikolai Symov, Rjasan & Tschuwaschien - nur Tschuwaschien
Mamontov Mikhail - Krasnodar Teil 1 & Teil 2
Ivan Alekseevich Chulkov, Kostroma, Pos. 51/56
Elimov Alexey Michailowitsch , Kostroma & Tschuwaschien
Falsch einsortiert
Ruslan Khamitov, Tscheljabinsk, kein Söldner der Gruppe Wagner
Roman Iwanowitsch. 18 Jahre
Jugendliche, die in russischen Waisenhäuser aufwachsen, landen wenn sie das 18. Lebensjahr erreichen, in den meisten Fällen beim Militär. Roman Iwanowitsch Podgorny, geboren am 03.02.2006, kam aus dem Waisenhaus des großen Dorfes Nekrasowka, das nur etwa zehn Kilometer von der Hauptstadt Chabarowsk entfernt liegt. Und auch Roman landete mit 18 Jahren beim Militär und war Ende September 24 tot. "Wir haben einen Menschen verloren, der einen leuchtenden Eindruck in unseren Herzen und im Leben unseres Waisenhauses hinterlassen hat", schrieben seine Kollegen vom Waisenhaus.
"Wahrer Patriotismus ist nicht, wenn man stolz auf das Vaterland ist, sondern wenn das Vaterland stolz auf einen ist," ist das Motto des Dorfes Romanicha in der Region Perm auf deren VKontakte-Seite. Im Jahr 2010 lebten noch 71 Menschen in dem kleinen Dorf, wie viele heute wissen wir nicht - aber zumindest ein Einwohner weniger.
Denn der 19-jährige Juri Gennadijewitsch Kitschigin aus dem Dorf war in den Krieg gezogen, wurde am 27. Februar 2024 getötet und ist erst am 29. September im Zinksarg nach Hause gekommen.
Beim Nachruf ist die Bezirksverwaltung auch ganz verwirrt. Er hätte sein Heimatland verteidigt, schreibt die Verwaltung des Stadtbezirks Krasnowischerski und nennt als Ort seines Todes dann doch die Ukraine.
Da angeblich das Leben in der Region Samara so viel günstiger wäre als in den russischen Metropolen, gehörte die Prämienzahlung für Freiwillige zu den Niedrigsten in ganz Russland. Aber ganz offensichtlich ließen sich in Samara nicht mehr genügend Freiwillige finden, die für jene 1,2 Millionen Rubel (etwa 12.000 €) bereit waren, ihre Leben oder ihre Gesundheit zu gefährden.
So beschloss die Regierung am 11. Oktober 24, ab Mitte des Monats deutlich mehr zu bezahlen. Jetzt gibt es ganze zwei Millionen Rubel (ca. 20.000 €), wenn man in Samara einen Vertrag mit dem russischen Militär eingeht.
Eine ziemlich skurile Meldung wurde in zahlreichen lokalen VKontakte-Kanälen aus der Region Saratow abgesetzt. Lassen wir die Autorin zu Wort kommen:
Bogdan Sergejewitsch Jewsejew, geboren am 10.04.2003, starb den Heldentod bei einem militärischen Zusammenstoß im Gebiet Cherson, Siedlung Kosatschije Lageri.
Abgehärtet durch Sport, Goldmedaillengewinner im Sambo, wich Bogdan nie zurück, aber das feindliche Schrapnell unterbrach sein Leben am 02.09.2024...
Im Saratower Institut für Innere Truppen war Bogdan einer der besten Kadetten in seinem Kurs. Und als einer der Besten wurde er gleich im 3. Jahr in die Zone des Nordöstlichen Militärbezirks geschickt, um die Ehre und den Mut der ruhmreichen russischen Soldaten in der Praxis zu zeigen.
In der Region Belgorod wurde am 27. August 24 die erste Frau getötet, die aus der Haft für den russischen Krieg gegen die Ukraine rekrutiert worden war. Jelena Pimonenkowa war 37 Jahre alt und stammte aus der Stadt Pikaljowo in der Oblast Leningrad.
Jelena hatte ein bewegtes Leben hinter sich. Sie wurde im Alter von 23 Jahren zunächst wegen Messerangriffs auf einen Mann verurteilt, dann wegen Autodiebstahls, Raubüberfalls, Sachbeschädigung fremden Eigentums und Morddrohungen. Im Jahr 2024 saß Jelena wegen Diebstahls in einer Frauenkolonie in Uljanowka, ebenfalls in der Region Leningrad gelegen.
Auch dort wurde für den Kriegsdienst in der Ukraine geworben. 60 Frauen meldeten sich, zehn wurden ausgesucht darunter Jelena.
Ohne jegliche medizinische Ausbildung wurde sie so zur „Sanitäterin im Gefangennahmekommando eines Angriffszuges“. Drei Wochen lang wurde Jelena an Waffen geschult, danach ging es an die Front und sie musste Verwundete evakuieren und Leichenteile aufsammeln.
Wie genau Jelena getötet wurde ist unklar. Angeblich wäre sie von einem Auto angefahren worden. Am 25. September 24 wurde sie begraben.
Unsere kleine Geschichte spielt in der tatarsischen Großstadt Nabereschnyje Tschelny und handelt von Wladimir Golub, 44 Jahre. Der Mann arbeitete bei dem Lastwagenhersteller Kamaz als Schweißer.
In seiner Freizeit hatte er vielfältige Interessen, nahm Gesangsunterricht und nahm Tiktok- und Youtube-Videos auf. Mit seiner Ehefrau hatte er 11 Kinder, dazu hatte er seit dem Jahr 2000 noch eine geheim gehaltene Beziehung, aus der drei Kinder hervorgingen.
Und weil das noch nicht genug ist, konvertierte Wladimir zum Judentum, trug nur noch Kippa und nannte sich Abraham Israilewitsch Melech.
Als die Sache mit der zweiten Beziehung aufflog, zog Wladimir/Abraham zuhause aus, bei der zweiten Frau ein und ließ sich scheiden. Seine berufstätige Ex-Ehefrau bekam Probleme mit dem Jugendamt, weil eine alleinerziehende und arbeitende Mutter mit 11 Kindern sicher überfordert ist.
Seinen neuen Namen ließ er sich in den Pass eintragen und wahrscheinlich wollte Abraham auch im Krieg seine vielfältigen finanziellen Probleme lösen. Im Juli 2024 schloß er einer Vertrag zum Kriegsdienst, zwei Monate später war er tot. Am 2. Oktober wurde er in der tatarischen Stadt Jelabuga begraben.
Ildar Saidow hatte eine steile Kariere beim russischen Zoll hinter sich gebracht. Seit 1995 war er in leitender Funktion in verschiedenen Regionen Russlands tätig, bis er schließlich 2017 erst zum kommisarischen und dann zum regulären Leiter des Zolls von Astrachan, Wolgograd und Kalmückien im Rang eines Generalmajors aufstieg.
Doch fünf Jahre später stand er wegen Bestechlichkeit vor Gericht und wurde zu sieben Jahre Haft verurteilt.
Er wäre reingelegt worden, meint seine Frau und ein ehemaliger Mitarbeiter schrieb: "In solchen Strukturen gibt es oft zwei ungleiche Kategorien. Diejenigen, die inhaftiert wurden, und diejenigen, die nicht verurteilt werden. "
Auch Ildar zog die Option "Sie kommen aus dem Gefängnis frei" in einer Sturm-V Einheit, setzte damit alles auf eine Karte und verlor. Am 14 September erhielten seine Angehörigen die Nachricht seines Todes, er wurde in Tatarstan begraben.
Der uns als zuverlässig bekannte Telegramkanal "Wütendes Tschwaschien" berichtete im September aus der russischen Teilrepublik:
Obdachlose werden gezwungen, in den Krieg zu ziehen
Leser erzählen uns, dass in den Regionen Tschuwaschiens die Razzien gegen Obdachlose und Menschen in schwierigen finanziellen und sozialen Situationen zugenommen haben. Einer von ihnen war Viktor Wladimirowitsch Dutow aus dem Bezirk Wurnarski. Einheimische sagen, er habe keinen festen Wohnsitz und Probleme mit Alkohol gehabt.