Yevgeny Vitalievich IvanovYevgeny Vitalievich Ivanov , ich will ihn in der Folge mit dem deutschen Pendant Eugen benennen, war an einem Freitag Abend im Juni 2019 allein in seiner Wohnung in Joschkar-Ola in der russischen Republik Mari El. Seine Mitbewohner waren zu einem Familienbesuch aufgebrochen. Das beste Mittel gegen Einsamkeit ist ja bekanntlich Alkohol und so kämpfte Eugen mit drei Flaschen Bier und zweihundert Gramm Wodka gegen die Melancholie.

Rauchen in der Wohnung geht bekanntlich gar nicht, also setzte sich Eugen auf eine Treppe im Flur, um genüsslich etwas zu schmauchen. Dort traf er zwei andere Hausbewohner, die Eugen einluden, doch gemeinsam weiter zu bechern. Jetzt war Gin dran, den wollte man danach mit einer weiteren Raucherpause im Flur sich setzen lassen.

Im Treppenhaus gab es jedoch Streit, weil Eugen dort nicht genügend putzen würde. Und weil Argumente schnell ausgingen, half man mit Schlägen nach. Eugen wurde ordentlich verprügelt und trollte sich in sein Zimmer. Als einer der Nachbarn dann aber auch noch in seine Wohnung wollte, um etwas Nachschlag zu servieren, brannten bei Eugen die Sicherungen durch.

Er holte sein Jagdgewehr unter dem Bett hervor, lud es und ging zur Wohnung der Kontrahenten. Beide erledigte er final mit einem Schuss in den Bauch.

Im Februar 2020 kam es zum Prozess. Das Gericht bescheinigte Eugen, bisher weder psychisch auffällig gewesen, noch von irgendwelchen Drogenlastern abhängig zu sein. Aber nur sechzehn Jahre Knast konnten die Ordnung im Lande wieder herstellen..

Der Rest der Geschichte ist fast Routine. Im Sommer zog auch Eugen jene „Sie kommen aus dem Gefängnis frei“-Karte von Putins Koch, Eugen Prigoschin und zog mit der Gruppe Wagner an die Front in den Donbass. Jetzt prangt sein Konterfei samt Orden auf einem Zinksarg. Eine Urkunde bescheinigt: "Ivanov Evgeny Vitalievich kämpfte für die Freiheit der Volksrepublik Lugansk. Starb den Tod des Tapferen bei der Schlacht und  zeigte Mut und Tapferkeit." 

Eugen wurde heute beerdigt.