Michail Grigorjan ist ein Advokat aus Pensa. Im letzten Jahr vertrat ihn eine Kollegin in zwei Gerichtsverhandlungen, darunter einen junger Mann aus einem Waisenhaus - Alexander Pawlow. Es ging um Drogen und die daraus in Russland folgende drakonische Strafe. Den Bemühungen der Kollegin war zu verdanken, dass der junge Mann mit "nur" sechs Jahren Gefängnis davon kam. Doch die nächste Instanz verlängerte die Strafe um weitere vier Jahre.
Heute erfuhr der Anwalt, dass Sascha mit seinen 22 Jahren getötet worden war. Er hatte als Teil der Gruppe Wagner beim Krieg im Donbass sich die Freiheit erhofft, aber den erwartbaren Tod gefunden. Solch ein Schicksal, schreibt Anwalt Grigorjan, da hat er unbedingt Recht.
Aber irrt, wenn er weiter formuliert, dass Sascha seine Schuld durch Blut getilgt hätte, ihm nun der Himmel offen stünde, weil er für Russland starb.
Nein – Sascha Pawlow war einfach nur ein Opfer, ein Opfer Russlands, seiner unmenschlichen Gesetze und eines verbrecherischen Krieges.
OM, 15.01.23