Tuwa 06 12 22

Soldaten aus Tuwa - Foto veröffentlicht am 06.12.22

Im Herbst/Winter 2022 gab es zahlreiche Fotos von den tuwinischen Soldaten in der Ukraine. Man sah fröhliche Gesichter, voller Unternehmungslust und mit der Gewissheit, dass für den Krieg in der kalten Jahreszeit niemand besser geeignet wäre, als die Naturburschen aus Tuwa.

Etwa 250.000 Tuwiner leben in der kleinen Republik Tuwa, aber was heißt schon klein? Das Land ist etwa halb so groß wie Deutschland, bevölkert aber von nur von etwas mehr als 300.000 Menschen. Viele Tuwiner leben noch ganz traditionell von der Weidehaltung ihrer Tiere und ziehen von Ort zu Ort, dazu kommen kleinteilige Landwirtschaft und die Jagd.

Doch die fröhlichen Soldaten aus Tuwa sind inzwischen verschwunden, seit Jahresanfang haben aktuell 53 Soldaten aus Tuwa ihr Leben verloren. Eine sehr große Zahl für ein bevölkerungsarmes Land in der die durchschnittliche Lebenserwartung der Männer unter 60 Jahren liegt - und es stirbt die Jugend.

Schaut man sich die aktuellen Zahlen an, dann hat Tuwa die absolut höchste Todesrate bezogen auf die Bevölkerung. Aktuell kommen 59 Kriegstote auf 100.000 Bewohner, zum Vergleich Burjatien kommt auf 48 gefallene Soldaten. Oder anders gerechnet - würde man diese Rate auf Moskau anwenden, dann gäbe es dort bereits 6.800 Tote. Kriegsminister Schoigu, der aus Tuwa stammt, schont sein Volk keineswegs.

Für den einfachen Tuwiner sind die Summen, die Russland an Freiwillige auslobt, beinahe wie ein Lottogewinn. Ein normaler Einheimischer würde sonst niemals so viel Geld verdienen. Das wird weitere junge Männer in den Krieg locken.