Maxim Aristarchow Maxim Aristarchow wurde Anfang November bei einem russischen Angriff auf Awdijiwka getötet. Er gehörte zu einer Sturm-Z Einheit, die sich aus Häftlingen der russischen Gefängnisse zusammensetzt.

Im Jahr 2022 war Maxim Aristarchow wegen Doppelmordes zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er gehörte zu einer Organisation von russischen Neonazis rund um den Vlogger Maxim Marzinkewitsch, besser bekannt als "Tessak". Seine Verbrechen hatte Aristarchow aus Rassenhass begangen.

Über den Tod des 37-jährigen Aristarchow berichtete seine Schwester Anastasia der Presse: „Sie suchen nach der Leiche und können sie nicht finden. Wir haben selbst lange gesucht, weil er aufgehört hat zu kommunizieren. Seine Kollegen, die mit ihm in der Abteilung waren, sagten, dass sie mit Streumunition beschossen wurden. Zwei Menschen landeten nach der Detonation im Krankenhaus und mein Bruder starb.“

Sechzehn Jahre zurück liegen die grausamen Verbrechen, wegen denen Maxim Aristarchow im Gefängnis saß. Er hatte 2007 zusammen mit einem Komplizen zwei Männer in das große Waldgebiet „Lossiny Ostrow“ am Rande Moskaus gelockt – einen Dagestaner und einen Migranten aus Tadschikistan. Als Vorwand dienten angeblich geplante Dreharbeiten zu einem Film. Der Film wurde dann auch tatsächlich aufgenommen.

Vor dem Hintergrund einer Flagge mit Hakenkreuz mussten die beiden Männer vor den maskierten Rechtsradikalen knien. Sie mussten nachsprechen: „Wir wurden von russischen Nationalsozialisten verhaftet.“  Einem von ihnen wurde danach die Kehle durchgeschnitten und sein Kopf mit einem gezackten Messer abgesägt, dem anderen wurde in den Kopf geschossen. Unter dem Titel „Die Hinrichtung von Tajik und Dag“ wurde das Video ins Internet gestellt und befand sich einige Zeit in Filesharing-Netzwerken.

Maxim MarzinkewitschEs dauerte eine Weile, bis dass der Mord aufgeklärt wurde. Es war jener bekannte russische Rechtsradikale Maxim Sergejewitsch Marzinkewitsch (Foto rechts) – besser bekannt unter dem Alias „Tessak“, der zwei Mitglieder seiner Organisation Format 18 beschuldigte, an dem Verbrechen mit beteiligt gewesen zu sein. Einer davon war Aristarchow.

Maxim Marzinkewitsch saß selbst in Haft und hoffte wohl, auf eine verminderte Strafe, wenn er gegen seine Komplizen aussagte. Die Liste seiner Straftaten war sehr lang, es empfiehlt sich den Wikipedia-Artikel zu Marzinkewitsch zu lesen. Zu seiner endgültigen Verurteilung kam es allerdings nicht. Am 16. September 2020 wurde Marzinkewitsch mit Folterspuren in einer Untersuchungshaftanstalt in Tscheljabinsk tot aufgefunden, angeblich hätte er sich selbst umgebracht.

Im Juli 2022 verurteilte schließlich das Stadtgericht von Mytischtschi (eine Großstadt am Stadtrand von Moskau) Maxim Aristarkhov zu 16 Jahren Gefängnis wegen der aus ethnischem Hass motivierten Ermordung von zwei Migranten im Jahr 2007. Zum Zeitpunkt der Urteilsverkündung verbüßte er bereits eine lange Haftstrafe in einer Kolonie wegen Mordes an einem Taxifahrer.