Pyatnashka Brigade SSIEine der Legenden der russischen Propaganda handelt vom bewaffneten Aufstand der Donbass-Bewohner gegen die ukrainische Regierung im Jahr 2014.

Richtig ist, dass es damals lokale Demonstrationen gegen die neue Regierung und deren prowestlichen Kurs gab. Dass daraus dann ein bewaffneter Aufstand entstand war den Akteuren in Moskau geschuldet, die bewaffnete Kämpfer heimlich über die Grenze gebracht hatten und versuchten, die dortige Bevölkerung zum bewaffneten Kampf zu motivieren. Diese Taktik ist damals nicht aufgegangen, nur wenige Bewohner wollten sich daran beteiligen. Dafür sickerten immer mehr bewaffnete Einheiten aus Russland in den Donbass ein.

Eine der Akteure im russischen Krieg gegen die Ukraine ist seit 2014 die internationale Brigade „Pjatnaschka“ - übersetzt "fünfzehn". Die Brigade wurde im Sommer 2014 von einem aus der Region Krasnodar stammenden Abchasen zusammengestellt, am Anfang waren es nur 15 Mann, daher der Name. Ihre erste wesentliche Aktion bestand darin, den Campus der "Christlichen Universität" in Donezk zu besetzen.

Die Zahl der Kämpfer wuchs dann schnell, es beteiligten sich hauptsächlich Männer aus der von Russland besetzten Region Abchasien (völkerrechtlich zu Georgien), Russlands und anderen ehemaligen Staaten der Sowjetunion. Bestehend aus zwei Infanteriebataillonen, einem Aufklärungsbataillon der Spezialeinheiten, einer Kompanie für unbemannte Luftfahrzeuge und einer Artillerie- und Panzereinheit beteiligten sich die Fünfzehn an allen wesentlichen Kämpfen im Donbass. Die Ukraine wirft der Einheit Kriegsverbrechen und Folter vor.

Michail Sergejewitsch KaminskiDie "15" sind aktuell auch im russischen Angriffskrieg auf die Ukraine beteiligt. Beim Kampf um die ukrainische Kleinstadt Awdijiwka spielten die Brigaden eine gewisse Rolle. Auch für die Fünfzehn gilt: Sie nehmen als Kanonenfutter jeden Bewerber.

Ein Beispiel dafür ist Michail Sergejewitsch Kaminski. Er kam eigentlich aus dem Autonomen Kreis der Chanten und Mansen, war aber schon als Kind mit seiner Familie in die Kleinstadt Kurowskoje in der Oblast Moskau gezogen. Er war 34 Jahre alt und hatte wegen Untauglichkeit keinen Wehrdienst geleistet. Michail hatte zunächst versucht, sich beim russischen Militär für den Kriegsdienst anzudienen. Beim ersten Mal wurde er aus medizinischen Gründen abgelehnt, der zweite Versuch ging auch schief: Er brach sich das Fersenbein. So landete er schließlich bei den "15", die alles nicht so genau nehmen. Wie zu erwarten war, dauerte seine Einsatzzeit nicht lange - weniger als zwei Monate. Am 23. April 24 wurde er an der Front getötet.