Das Dorf Ust-Kara, Autonomer Kreis der Nenzen -- Foto: Malupasic -- Lizenz: CC BY-SA 4.0
Der "Autonome Kreis der Nenzen" liegt ganz im Norden im europäischen Teil Russlands an der Barentsee. Etwas über 40.000 Menschen bewohnen die Region, die Mehrzahl davon (ca. 26.000) sind russischer Abstammung, die Namensgeber, das indigene Volk der Nenzen, stellen weniger als 7.000 Einwohner.
Das Dorf Ust-Kara liegt im Nordosten der Region, die nächste Stadt ist 200 km entfernt. Die Bevölkerung schrumpft, im Jahr 2000 lebten noch etwa 700 Menschen im Dorf, 2023 wurden nur noch 479 Menschen gezählt. Es gibt keine Straßen nach Ust-Kara, man gelangt entweder per Hubschrauber, im Sommer per Boot oder per Schneeraupe ins Dorf.
Südlich von Ust-Kara gibt es einen riesigen Meteoritenkrater. Der Kara-Krater hat einen Durchmesser von 65 km, er könnte der viertgrößte Krater der Erde sein.
Aus Ust-Kara kam Egor Fjodorowitsch Walej, geboren am 09. Dezember 1993, als fünftes Kind einer großen Familie mit zwei Schwestern und acht Brüdern.
Egor ging in einem Nenzen-Internat zur Schule und kehrte danach in sein Heimatdorf zurück. Die Menschen dort leben vom Fischfang und von der Rentierzucht. Das harte Leben im abgeschiedenen Norden veranlasste wohl auch Egor, sich freiwillig für den Kriegsdienst zu melden. Am 25. März 24 begleitete eine "freundliche" Russin ihn und andere Männer aus dem Norden in das Kriegsgebiet. Die Frage stellt sich sofort, ob Natalia Kardakowa (Foto) dies aus eigenem finanziellen Interesse oder im Interesse des Militärs unternimmt. Auf jeden Fall am 7. Juni 24 war Egor bereits tot.
Und natürlich wird im Nachruf der völlig sinnlose Tod von Egor propagandistisch verwertet. Ein Abgeordneter schreibt:
Während einer speziellen Militäroperation ist unser Landsmann, gebürtig aus dem Dorf Ust-Kara, Egor Fjodorowitsch Walej, geboren am 09.12.1993, heldenhaft gestorben.
Egor Fjodorowitsch war Absolvent des nach A. P. Pyyrrka benannten Nenzen-Internats, lebte und arbeitete in Ust-Kara. Er meldete sich freiwillig für den Sondereinsatz und wählte für sich den Weg des Kriegers, des Verteidigers unseres Vaterlandes und unserer historischen Wahrheit.
Egor Fjodorowitsch hat seine militärische und zivile Pflicht gegenüber dem Vaterland ehrenvoll erfüllt, eine unsterbliche Leistung vollbracht und unser Land gegen Neonazis verteidigt. Er gab sein Leben im Namen des Friedens und des Guten, für unsere geistigen und menschlichen Werte, für die Unabhängigkeit und Freiheit Großrusslands.
Ich teile den Schmerz über den unersetzlichen Verlust und spreche den Angehörigen, Verwandten und Freunden des Soldaten Walej Jegor Fjodorowitsch mein aufrichtiges Beileid aus. Ich wünsche Ihnen Kraft und Geduld.
Diejenigen, die nicht vom Schlachtfeld zurückgekehrt sind, werden für immer in unserer Kampfformation bleiben. Ehre und Ruhm für den gefallenen Helden!
Tundra in Ust-Kara -- Foto: Malupasisch -- Lizenz: CC BY-SA 4.0
Ust-Kara vom Wasser aus -- Foto: Malupasisch -- Lizenz: CC BY-SA 4.0
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