Bezirk Selentschukski, Karatschai-Tscherkessien -- Foto: NovelNik -- Lizenz: CC BY-SA 4.0
Auf Basis unserer Daten zum 14. August 24 wollen wir einen kurzen Überblick über die aktuelle Situation in Bezug auf die russischen Kriegsopfer geben.
Schon eine ganze Weile schauen wir auf die Entwicklungen in den russischen Unruheprovinzen im Kaukasus. Zu Beginn des Krieges war die bevölkerungsreichste Republik Dagestan bei den russischen Verlusten immer mit an der Spitze, die dortigen Bürger hatten die imperialen Ambitionen der Zentralregierung mitgetragen. Das hat sich etwas geändert. Dagestan ist in unserer Tabelle der Kriegstoten im Verhältnis zur Bevölkerung langsam abgerutscht. Zum Jahresbeginn stand die Republik noch auf Platz 45, zum 31.07. auf Platz 53 und der Trend setzt sich auch zum 14.08. fort - nur 12 neue Kriegstote sind dazu gekommen.
Betrachtet man unsere Tabelle Nr. 3 vom 31.07.24, so stehen die muslimisch geprägten Kaukasusrepubliken auf den hinteren Plätzen, mit vergleichsweise sehr wenigen Kriegstoten bezogen auf die Bevölkerung.
- Tschetschenien - Platz 82,
- Kabardino-Balkarien - Platz 77,
- Inguschetien - Platz - 76,
- Karatschai-Tscherkessien - Platz 75,
- Region Stawropol - Platz 73.
Die tschetschenischen Einheiten waren zu Beginn der ukrainischen Offensive in der Region Kursk stationiert. Es gab wohl auch ein paar Todesopfer, aber die Einheiten haben sich schnell zurück gezogen und den Kampf den unerfahrenen Wehrdienstleistenden und Grenzschützern überlassen. Man wolle nicht für die russische Sache sterben, wurden Kommandeure in den sozialen Medien zitiert.
Eine große Ausnahme sind die christlich geprägten Regionen Nord- und Südossetien, die weiter ganz vorne mit dabei sind.
In den ersten 14 Augusttagen waren von den anderen Regionen Russlands Baschkortostan mit 106 und Perm mit 86 Kriegstoten die Spitzenreiter.
Und was sonst noch anzumerken ist:
Wir sind bei unseren bisherigen Prognosen davon ausgegangen, dass wir nur 60% aller Kriegsopfer erfassen. Nachdem verschiedene Initiativen in den Regionen Baschkirien, Belgorod, Tatarstan, Perm, Wladimir, Krasnodar usw. systematisch nach den realen Opferzahlen recherchieren und auch die Friedhöfe entsprechend absuchen, werden wir zum 1. September auch diesen Wert erhöhen. Wir gehen also zukünftig davon aus, dass wir mehr als 60% der Kriegstoten erfassen.
Doch das bedarf weiterer interner Diskussionen.
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