Das Foto zeigt das Dorf Janranai im Autonomen Kreis der Tschuktschen - ganz im nordöstlichen Teil Russlands. Das Dorf war mal das nördlichste Dorf in Tschukotka, es lag am östlichen Eingang zur Tschaunbucht, bis es 2015 von staatlicher Seite aufgelöst wurde. Dabei war das Dorf noch jung, es wurde erst 1960 gegründet, als eine noch weiter nördliche Siedlung aufgegeben wurde. Die Bewohner von Janranai wurden nach Pewek umgesiedelt, einer Kleinstadt mit Gulaggeschichte am Ostrand der Tschaunbucht.
Der russische Staat konnte bisher kein Konzept entwickeln, das die traditionelle Lebensweise der Bewohner dieser unwirtlichen Gegenden bewahrt und den Menschen dort eine Zukunft bietet. Dafür lockt das russische Militär die Tschuktschen mit viel Geld in den Krieg gegen die Ukraine. Wie zum Beispiel den zwanzigjährigen Wassili Kutuwgi, der in jenem Dorf Janranai geboren wurde.
Wir geben den Bericht aus Tschukotka im übersetzten Original wieder:
SVO -- 23.08.2024 12:59
Ein Einheimischer aus dem Dorf Janranai, der während der Militäraktion ums Leben kam, wurde in Pewek verabschiedet.
Am Donnerstag, den 22. August, fand in Pewek eine zivile Gedenkfeier für den Soldaten Wassili Kutuwgi statt. Der 20-jährige Einheimische aus dem Dorf Janranai starb in der Zone einer speziellen Militäroperation, berichtet die Nachrichtenagentur Tschukotka.
Die Abschiedszeremonie für Wassili Kutuwgi fand im Kultur- und Freizeitkomplex Pewek statt. Es wurde von etwa hundert Anwohnern besucht – indigenen Bewohnern von Tschukotka, seinen Verwandten, Klassenkameraden, Freunden und Vertretern der Verwaltung. Die zivile Trauerfeier erfolgte im Einklang mit militärischen Traditionen.
„ Wassili kommt aus Janranai. Nachdem das Dorf geschlossen wurde, zog seine Familie nach Pewek. Als Kind nahm er an Mehrkampfveranstaltungen im Norden teil und boxte gern. Gleich nach der Schule trat er in die Armee ein. Dort entschloss er sich, Berufssoldat zu werden, unterzeichnete einen Vertrag und blieb im Fernen Osten.
2023 ging er an die Front. Während der Kämpfe getötet. Er war 20 Jahre alt “, wurde dem Korrespondenten der Nachrichtenagentur „Tschukotka“ mitgeteilt.
Wassili Kutuwgi ist auf dem Stadtfriedhof begraben. Die Verwaltung des Pewek-Zivilschutzes drückte der Familie, den Freunden und der Familie des Soldaten sein Beileid aus.
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