Salawat ist eine Großstadt im Süden Baschkortostans. Der Leiter der Stadtverwaltung hielt am 26. Juli eine Trauerrede für Ruschat Wildanowitsch Abdullin, der im Krieg gegen die Ukraine getötet wurde:
„Heute haben wir uns versammelt, um uns von unserem Landsmann Ruschat Wildanowitsch Abdullin zu verabschieden. Keine Worte können die Trauer und Bitterkeit des Verlustes ausdrücken, den jeder von uns heute erlebt. Es ist unmöglich, sich an die Nachricht zu gewöhnen, dass unsere Jungs bei der Verteidigung des Landes sterben, Sie und ich. Ich bin zuversichtlich, dass die Arbeit, für die Ruschat starb, von seinen Kameraden vollendet wird. Unsere Streitkräfte werden den Frieden und das Recht auf Freiheit verteidigen.
Man kann ziemlich sicher sein, dass der Bürgermeister seine Rede mit dem nötigen Ernst formuliert hat, doch bei genauer Betrachtung wirken seine Worte nur noch grotesk.
Ruschat Wildanowitsch Abdullin wurde am 13. August 1989 in Salawat geboren, hatte einen Berufsschulabschluss, aber irgendwann wird sein Lebenslauf ungenau. Er hätte in Organisationen in St. Petersburg und Ufa gearbietet, solche wagen Formulierungen verheißen meist nichts Gutes.
Am 8. Juli 2024 hat er einen Vertrag mit dem russischen Militär abgeschlossen, bereits am 14. Juli wurde er bei der Durchführung von Kampfeinsätzen in der Region Luhansk getötet. Es sind also gerade mal sechs Tage vergangen zwischen der Unterschrift, der Anreise ins Kriegsgebiet und seinem Tod. Ruschat wurde also, kaum dass er im Kriegsgebiet angekommen war, ohne Ausbildung und Erfahrung an der Front in den Tod geschickt.
Komischerweise fand niemand diese Tatsache in den zahlreichen Nachrichten zum Tod von Ruschat erwähnenswert.