Am 1. August hatten wir den bis dahin jüngsten Soldaten vorgestellt, Geburtsdatum 25. Mai 2006, der auf russischer Seite im Krieg gegen die Ukraine getötet wurde und es war nur eine Frage der Zeit, bis ein noch jüngeres Kriegsopfer auftauchen würde. Maxim Andrejewitsch Tschernow, geboren am 21. Juli 2006, hatte einen weiten Weg an die Front. Der junge Soldat kam aus der Kleinstadt Dolinsk auf der Insel Sachalin mit etwa 12.000 Einwohnern ganz im fernen Osten Russlands.
Auf Grund der rechtlichen Lage in Russland konnte sich Maxim erst mit Erreichen des achtzehnten Lebensjahres beim Militär verdingen. Danach musste er sich auf den weiten Weg in das Kriegsgebiet machen, eine Entfernung Luftlinie wie von Frankfurt nach New York und schließlich brauchte er auch noch militärisches Training, denn Maxim hatte keinen Wehrdienst abgeleistet. Aber auf Grund seiner zahlreichen Tätowierungen könnte man auch annehmen, dass Maxim sich einer Gefängnisstrafe entzogen hat, indem er einen Sturm-V-Vertrag mit dem Militär abschloss und solche Soldaten sind beim russischen Militär Kanonenfutter.
In der Suchanfrage nach Maxim vom 3. September werden einige Details genannt.
Danach wäre Maxim am 31. August auf einem Schießstand in der Stadt Dokutschajewsk trainiert worden. Die Stadt liegt im Osten der Ukraine und ist von Russland besetzt. Dort wurden die Soldaten später abgezogen, kamen zurück zu ihrem Stützpunkt und von dort ging es direkt zu einem Einsatz an der Front. Es dürfte wohl wieder einer jener Selbstmordangriffe gewesen sein, denn seine Einheit kam unter präzises Feuer der ukrainischen Verteidiger.
Sein Freund Artem Osadtschy, Rufzeichen "Schlumpf", der beim Angriff ebenfalls dabei war, wurde verletzt, konnte sich aber wegrollen und berichtete später aus dem Krankenhaus heraus von dem Einsatz. Maxim blieb schwer verwundet auf einem Feld liegen und wurde von ukrainischen Soldaten geborgen. Ukrainische Quellen bestätigten später seinen Tod.
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