Iwan Walerjewitsch KomarnizkiEine schnelle Reise in den "Fernen Osten" Russlands bringt uns diesmal nach Magadan. Die Stadt mit knapp 100.000 Bewohnern hat einen ganzjährig eisfreien Hafen und hat deshalb auch eine militärische Bedeutung für Russland. Entstanden ist die Stadt vor etwa 90 Jahren aus einem Fischerdorf, erbaut durch Zwangsarbeiter und Verbannte.
Aus Magadan kam Iwan Walerjewitsch Komarnizki, geboren am 17.05.2000, der in einer dysfunktionalen Familie aufwuchs, aber selbst ein geordnetes Leben führte.
Im Januar 2019 besuchte Iwan zusammen mit einem Freund seine Mutter in ihrer Wohnung. Er wollte sie wegen ihres hohen Alkoholkonsums und der Verwahrlosung ihrer Wohnung zur Rede stellen. Um diese Angelegenheit etwas sachlicher angehen zu können, hatten sich beide zuvor auch ein paar Schlückchen genehmigt.
In der Wohnung angekommen, trafen sie wie erwartet seine Mutter beim Saufen mit einem Bekannten an. Jener Bekannte bekannte sich in der der darauf folgenden hitzigen Debatte als nichtschuldig an der Trunksucht der Mutter und meinte, die Frau würde auch ohne ihn saufen. Das führte zu einer weiteren Eskalation - die beiden jungen Männer verprügelten jenen Bekannten mit Schlägen auf Kopf und Körper.
Als der Mann dann blutüberströmt die Wohnung verlassen wollte, stürzte er auch noch die Treppe hinunter. Auf Grund schwerer Kopfverletzungen verstarb jener Bekannte in der Klinik. Iwan wurde vom Gericht im Sommer 2019 zu sechs Jahren, sein Freund zu fünf Jahren Haft verurteilt.
Soweit ist jene Geschichte durch die Gerichtsakten belegt, aber wir wissen nicht, wann und warum Iwan einen Vertrag mit dem russischen Militär unterzeichnete und als Sturm-V Soldat in den Krieg zog. Denn spätestens im Frühjahr 2025 wäre er entlassen worden. So wurde er am 20. August 24 irgendwo im Kriegsgebiet getötet.