Taischet

Taischet aus dem Zug heraus fotografiert -- Foto: MikSed -- Lizenz: CC BY-SA 4.0

Taischet ist eine Stadt in der Oblast Irkutsk mit knapp 35.000 Einwohnern. Die Stadt ist aus dem Bau der Transsibirischen Eisenbahn heraus entstanden und ist ein Haltepunkt an der Strecke zwischen Krasnojarsk (320 km entfernt) und Irkutsk (680 km entfernt). Zudem hat die Stadt eine düstere Geschichte aus Gulag und Lagern der Kriegsgefangenen, deren Insassen beim Bau der Eisenbahn verschlissen wurden. Unter jeder Schwelle wäre mindestens ein Toter begraben, berichteten die Gefangenen.

Schaut man sich die Fotos der Stadt an, dann scheint sich diese Düsternis bis heute erhalten zu haben. Wer eine Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn plant, braucht in Taischet nicht auszusteigen.

Das alles haben wir als Vorwort für eine kurze Geschichte um Jewgeni Stanislawowitsch Gudymenko geschrieben, der nach Taischet gezogen ist und dort auch nicht glücklich wurde.

Jewgeni Stanislawowitsch GudymenkoJewgeni Stanislawowitsch Gudymenko wurde am 7. Januar 1986 in Angarsk geboren. In Taischet lernte er seine Frau kennen und so blieb Jewgeni dort. Er arbeitete in einem Sägewerk, danach erhielt er einen Job als Schichtarbeiter. Die Familie bekam zwei Söhne

Am 11. September 2024 unterschrieb Jewgeni einen Vertrag für den Militärdienst in der Ukraine. Für die Familie kam diese Entscheidung überraschend, doch der Mann ließ sich nicht umstimmen.

Bereits am 7. Oktober 2024 war der Krieg für Jewgeni beendet. Am 28. Oktober wurde er in Taischet begraben und muss für immer dort bleiben. Mit den fünf Millionen Rubel, die seine Familie erhält, kann diese sich viele neue Möglichkeiten erschließen.


 -