Sergej Gennadjewitsch Murtasin 1

Es ist der 1. Dezember 2024, wir befinden uns im kleinen Dorf Turnojas mit knapp 300 Einwohnern in Tatarstan. Das Dorf wird überwiegend von Tschuwaschen bewohnt, deren Besonderheit wir kurz erklären wollen. Tataren, Baschkiren und Tschuwaschen sind alles turksprachige Ethnien, deren Sprache mit dem Türkisch verwandt ist. Im Unterschied zu den anderen Turkvölkern sind die Tschuwaschen überwiegend griechisch-orthodoxen Glaubens.

Im Dorf Turnojas wird an diesem Tag Sergej Gennadjewitsch Murtasin begraben. Er war sehr jung, wurde am 09. September 2005 im Dorf geboren und wurde am 18. Oktober  in der Ukraine getötet.

Sergej Gennadjewitsch Murtasin 2

Sergej hatte die Sekundarschule komplett abgeschlossen und ab 2021 in einer Fachschule in Kasan, der Hauptstadt von Tatarstan, eine Ausbildung zum "Flugelektroinstallateur"  begonnen. Es wird nicht angegeben, ob er diese Lehre abgeschlossen hat. Auch danach fehlen genaue Angaben zu seinem Lebenslauf. Ob Sergej nach seiner Ausbildung zum Wehrdienst einberufen und dort zum Vertragsdienst "überredet" wurde oder ob Sergej aus eigenem Antrieb einer Vertrag zum Kriegsdienst abgeschlossen hat, erzählt uns der Nachruf nicht.

Auf jeden Fall hat Sergej Ende August 24 jenen Vertrag mit dem russischen Militär unterzeichnet - mit erwartbarem Ausgang. Bereits am 18. Oktober 2024  war er tot.

Sergej Gennadjewitsch Murtasin 3

Links das wahrscheinlich alte Blockhaus der Familie von Sergej, rechts das neuere Haus, mit Wellblech gedeckt und mit einem neuen Anschluss an das Gasnetz.

Sergej Gennadjewitsch Murtasin 4

Der Trauerzug durch das Dorf zeigt, es gibt noch keine geteerte Straße im Dorf


-