Sergej Wladimirowitsch Suworow

Wir haben zuletzt mehrfach über geistig behinderte Männer berichtet, die vom russischen Militär als Freiwillige unter Vertrag genommen, an die Front geschickt und dort getötet wurden (siehe Beispiel 1, Beispiel 2).  Sergej Wladimirowitsch Suworow ist solch ein weiterer Fall. Sergej wurde im Jahr 1989 geboren und kommt aus der Stadt Engels in der Oblast Saratow. Er hat acht Klassen einer Sonderschule für geistig Behinderte abgeschlossen und arbeitete als Lader.

Sergej hatte Glück - er wurde von der ukrainischen Armee unverletzt gefangen genommen. Ein Video von seinem Verhör durch die Militärpolizei haben wir mit deutschen Untertiteln versehen und dokumentieren es am Ende dieses Beitrags.

"Ich habe das Maschinengewehr weggeworfen, weil ich nicht kämpfen wollte. Weil man mir versprochen hatte, ich würde beim Bau arbeiten. Und als es darauf ankam, sagte man mir: "Du bist ein Sturmtruppler, geh in den Krieg‘". 

Nach seiner Ankunft in den Stellungen wurden ihm sein Reisepass, sein Militärausweis und sein Telefon abgenommen, damit er sich bei niemandem beschweren konnte.  Er wurde auf dem Weg nach Pokrowskoje gefangen genommen:

"Das Kommando hat dich wie ein Nichts behandeln. Du bekommst über 15 Tagen zwei oder drei Schlucke Wasser zu trinken. Und so war es auch für mich persönlich. Ein Stück Wurst an 12 Tagen und zwei Schluck Wasser. Das ist alles, was das Kommando für mich getan hat. Sie haben mich in einen Fuchsbau geworfen, einen sehr kleinen Unterstand, in dem ein oder zwei Männer Platz hatten. Ich saß dort 12 Tage lang mit meinem 200. Mann (Cargo-200, der Mann war tot), an ihn gekuschelt, weil es kalt war. Es war kein Platz, und es gab keine Möglichkeit, ihn herauszuholen."


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