Ein ehemaliger Kommandant der Gruppe Wagner wurde in der russischen Stadt Belgorod Leiter des „WOIN“-Zentrums. „WOIN“ - das ist eine von Wladimir Putin per Dekret initiierte Einrichtung, die der militärisch-patriotischen Erziehung von Jugendlichen ab 14 Jahren dienen soll. Andrej Bogatow gilt als einer der ersten Kommandeure der Gruppe Wagner. Bei einem Einsatz in Syrien wurde er verwundet und verlor einen Arm. In der Folge übernahm er das Kommando einer Sicherungseinheit für eine Ölraffinerie. Zurück in Belgorod ist er jetzt in pädagogischer Mission tätig.
Wladimir Putin verlieh Andrej Bogatow für seine Teilnahme am Krieg in Syrien heimlich die Medaille „Held Russlands“. Sein militärische Rang wird auch in Nachrichtenberichten russischer Staatsmedien und in den sozialen Medien des WOIN-Zentrums erwähnt. Bogatow ist zudem mit persönlichen Sanktionen der Europäischen Union und Großbritanniens belegt .
In 21 Regionen Russlands gibt es inzwischen solch ein WOIN-Zentrum. Drei von vier Ausbildern dieser Einrichtungen sollen ehemalige Veteranen des Krieges gegen die Ukraine sein. Die Zentren sind mit den Schulen gut vernetzt, die Ausbildungseinheiten sind an die Stundenpläne der Schulen angepasst, so dass die Schüler keine Unterrichtsstunden verpassen.
Eine Schulleiterin (Foto rechts zusammen mit Andrej Bogatow in der Mitte) aus der Region schreibt zum neuen Unterrichtsbeginn 2025:
Hier wird die Zukunft unseres Landes geboren – eine neue Generation von Patrioten und Verteidigern des Vaterlandes. Unter der Leitung des Helden Russlands, Andrej Michailowitsch Bogatow, setzt das Zentrum seine wichtige Mission fort, wahre Helden zu fördern!
...Das Woin Center gibt jedem jungen Menschen die Möglichkeit, Teil eines großen Teams zu werden, das in der Lage ist, die Interessen des Vaterlandes zu verteidigen, die Geschichte seines Heimatlandes zu respektieren und stolz auf seine Traditionen zu sein.
An der Ausbildung können junge Menschen ab 14 Jahren teilnehmen. Am 24. September 25 startete eine neue Ausbildungsrunde mit den Fächern:
- Allgemeines körperliches Training;
- grundlegendes Schusswaffentraining;
- Luftgewehrschießen;
- grundlegende Erste Hilfe und taktische Medizin;
- grundlegende taktische Ausbildung;
- grundlegende Ingenieurausbildung:
- grundlegende Strahlen-, chemische und biologische Schutzmaßnahmen;
- grundlegende Nutzung unbemannter Systeme;
- Militärsportspiele.
Im Prinzip lernen die Jugendlichen genau das, was in der militärischen Grundausbildung von Wehrpflichtigen überall auf der Welt vermittelt wird.
Kadetten des Armata-Sommerlagers
In den Sommerferien der Schulen veranstaltete das Zentrum ein militärisch-patriotisches Sommerlager „Armata". Auszug aus dem Programm von „WOIN“:
Die Schüler werden in taktischer Medizin, Drill, Schusswaffen und taktischen Übungen geschult. Die Ausbildung umfasst auch Unterricht in den Grundlagen des Drohnenbetriebs.
Erfahrene Ausbilder, einige mit tatsächlicher Kampferfahrung, leiten den Unterricht für Jugendliche. Außerhalb des Unterrichts nehmen die Kadetten an Bildungsaktivitäten teil, erwerben nützliche Fähigkeiten und schließen neue Freundschaften.
Dass all dieses militärische Training in der Wirklichkeit mit Verstümmlung oder Tod enden kann, könnten die Teilnehmer am Schicksal eines ehemaligen Kadetten von „WOIN“ erfahren. Gleb Wladimirowitsch Tkatschew (Foto links) wurde am 27.04.2004 in Belgorod geboren, war Kadett von WOIN und hatte es im Krieg gegen die Ukraine zum Kommandeur der 2. Abteilung des Bataillons Streletsky gebracht. Auf der Rückfahrt von einem Kampfeinsatz am 16.07.25 wurde der Kleinbus in dem Gleb saß, auf russischem Gebiet von einer ukrainischen Kamikaze-Drohne angegriffen. Bei der Explosion wurde Gleb getötet.
Übrigens: Der Propaganda wegen gab der Gouverneur der Region Belgorod diesen Vorfall als Attacke auf ein Zivilfahrzeug aus.




