- Nachricht: 15.10.2025
- Name: Jegor Sergejewitsch Rewin
- Geboren: 07. Februar 1996
- Wohnort: Ulan Ude
- Region: Burjatien
- Ausbildung: Burjatische Republikanische Technische Schule für Kraftfahrzeugtransport, wahrscheinlich ohne Abschluss
- Beruf: Ohne feste Anstellung
- Familie: Verheiratet, Kinder
- Militärvertrag: Juni 2025
- Getötet: Juli 2025
- Beisetzung: 18.10.2025
- Nachruf: Wir treffen nur einmal die Wahl. Wir entscheiden uns, ein Krieger oder ein gewöhnlicher Mensch zu sein. Es gibt einfach keine andere Wahl. Nicht auf dieser Erde.
Russische Soldaten rennen einen Feldweg entlang. Auf einer Strecke von etwa 200 Meter liegen links und rechts verteilt die Körper von getöteten Kameraden. Manche Soldaten versuchten im Gebüsch Schutz vor den Drohnen zu finden - meist erfolglos. Wir haben auf der kurzen Strecke etwa 25 Leichen gezählt.
Das ist das Produkt der aktuellen Taktik der russischen Armee mit kleinen Gruppen oder einzelnen Soldaten vorzurücken, um die ukrainische Verteidigung zu infiltrieren.
Man hofft, dass sich Soldaten hinter den ukrainischen Linien sammeln und den Nachschub für die ukrainischen Stellungen unterbrechen können. Hohe Verluste werden dabei billigend in Kauf genommen. Die getöteten Soldaten sind schwer zu bergen, zudem agieren die Kommandanten gerne mit dem Begriff vermisst, um die wahren Verluste zu verschleiern.
Das Video dokumentiert wieder einmal die grausame Realität dieses russischen Angriffskrieges. Das menschliche Leben gilt nichts. Für Kinder und Jugendliche ist das Video ungeeignet - Link.
- Nachricht: 06.10.2025
- Name: Alexei Nikolajewitsch Lunkow
- Geboren: 23.11.1974
- Wohnort: Stadt Wyksa
- Region: Nischni Nowgorod
- Ausbildung: unbekannt
- Beruf: Arbeiter
- Familie: Verheiratet, zwei Töchter
- Militärvertrag: März 2024
- Getötet: 19.03.2024
- Beisetzung: 07.10.2025
Das Lewada-Zentrum in Moskau hat am 21.10.25 eine neue Umfrage veröffentlicht. Es ging um die materielle und finanzielle Unterstützung der Soldaten an der Front und um Hilfe für die vom Krieg betroffenen russischen Regionen durch die russischen Bürger. Das Lewada-Zentrum fasst das Ergebnis so zusammen:
Im vergangenen Jahr sammelten vier von zehn Befragten Geld und Hilfsgüter für Teilnehmer an der Spezialoperation. Jeder Vierte half Bewohnern von Grenzregionen, die von Militäraktionen betroffen waren. Diese Zahlen sind im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert. Fast die Hälfte der Befragten ist bereit, 1.000 bis 2.000 Rubel pro Monat zu spenden, um die Armee zu unterstützen und die Gehälter der an Spezialoperationen teilnehmenden Soldaten zu erhöhen. Dieser Anteil ist in den zweieinhalb Jahren seit der letzten Umfrage unverändert geblieben.
- Nachricht: Ohne Datum
- Name: Juri Alexejewitsch Bayramow
- Geboren: 11. Mai 1994
- Wohnort: Kargino, etwa 500 Bewohner, zumeist Mari
- Region: Baschkortostan
- Ausbildung: elf Schulklassen
- Beruf: Holzfäller, später Bauarbeiter
- Familie: Verheiratet, drei Kinder
- Militärvertrag: 23. Januar 2025
- Getötet:14. April 2025
Am 30. August wurde in der Großstadt Miass in der Oblast Tscheljabinsk der 20-jährige Danil Jurjewitsch Trubejew beigesetzt. Wann und wo Danil im Krieg gegen die Ukraine gefallen ist, wurde nicht mitgeteilt. Doch das Schicksal von Danil hat eine Vorgeschichte.
Bereits im Herbst 2024 war der damals neunzehn Jahre alte Danil in unkrainische Kriegsgefangenschaft geraten. Ukrainische Soldaten gruben vier russische Kämpfer aus dem Schutt eines eingestürzten Hauses aus, darunter auch Danil. In einer Befragung beklagte sich die ganze Gruppe, dass ihre Kommandeure sie bewusst im Stich gelassen hätten, indem sie sie mit einem Sturmgewehr gegen einen Panzer geschickt hätten ()
Bei einem Gefangenenaustausch wurde Danil dann im April 2025 gegen ukrainische Kriegsgefangene ausgetauscht. Da durch die Gefangenschaft nach russischem (und auch ukrainischem) Recht der Vertrag mit dem russischen Militär nicht beendet wird, musste auch Danil wieder zurück in den Krieg. Er hat den zweiten Einsatz an der Front nicht überlebt.
Auch die Oblast Samara kürzt die Antrittsprämie für Freiwillige drastisch. Ab dem 1. Januar 2025 hatte die Region 3,6 Millionen Rubel für jeden Freiwilligen ausgelobt, dazu kamen noch einmal 400.000 Rubel aus Moskau (insgesamt ca. 40.000 €). Ende Februar 25 wurde dann die regionale Präme auf 2,1 Millionen gesenkt.
Jetzt gibt es nur noch 400.000 Rubel in Samara plus jene 400.000 von der Zentralregierung, also in der Summe umgerechnet etwa 8.000 €. Über die Gründe gibt es viele unterschiedliche Meinungen, die wir am Beispiel von Tatarstan aufgelistet haben.
- Nachricht: 30.09.2025
- Name: Bulat Bimbajewitsch Balujew
- Geboren: 25.02.1982
- Wohnort: Dorf (rund 1.400 Einwohner)
- Region: Burjatien
- Ausbildung: Angefangenes Medizinstudium ohne Abschluss
- Beruf: Vorarbeiter auf dem Bau im Schichtdienst
- Familie: Verheiratet, ein Sohn
- Militärvertrag: Aprl 2025
- Getötet: 30.05.2025
- Beisetzung: 01.10.2025
Die Antrittsprämien bei Unterzeichnung eines Vertrags zum Kriegsdienst schrumpfen in einigen Regionen stark. Für jede Unterschrift zahlt Moskau konstant 400.000 Rubel (ca. 4.000 €), dazu gab es in der Vergangenheit zusätzliche Prämien aus den Regionen umd manchmal auch aus den Bezirken.
Die Republik Tatarstan hatte im September 2025 noch 3,1 Millionen Rubel für eine Unterschrift ausgelobt - 2,7 Millionen kamen aus Tatarstan, 400.000 Rubel aus Moskau. Ohne öffentliche Ankündigung wurden die Zahlungen auf insgesamt 800.000 Rubel (ca. 8.000 €) gekürzt - 400.000 Tatarstan, 400.000 Moskau.
Auch die Republik Baschkortostan hat gekürzt - statt 1,7 Millionen Rubel gibt es jetzt nur noch 1,4 Millionen Rubel für eine Unterschrift. Aus den Regionen Belgorod, Mari El, Nischni Nowgorod, Samara und Tschuwaschien werden ähnliche Kürzungen berichtet.
In den Medien gibt es unterschiedliche Erklärungen für diesen Trend:
- Den Regionen geht das Geld aus
- Es gibt genügend Freiwillige, um die Armee aufzufüllen
- Es werden vermehrt billigere Söldner aus Lateinamerika, Südostasien, Nordkorea und aus afrikanischen Staaten rekrutiert
- Russland will im kommenden Winter seine Angriffsbemühungen zurückfahren
Was immer von diesen Gründen richtig sein mag - gleichzeitig bietet die Region Tjumen ab dem 7. Oktober drei Millionen Rubel gegenüber 1,5 Millionen zuvor.
- Nachricht: 19.06.2024
- Name: Ildar Rawilowitsch Sultanow
- Geboren: 30.09.1985
- Wohnort: Dorf Bakaly (rund 10.000 Einwohner)
- Region: Baschkortostan
- Ausbildung: Hauptschulabschluss
- Beruf: Unbekannt
- Familie: Unbekannt
- Militärvertrag: 22.12.2023
- Getötet: 22.01.2024
- Beisetzung: 19.06.2024,
Dorf Halbstadt in der Region Altai -- Foto: vlakon1986 -- Lizenz: CC BY-SA 3.0
Halbstadt ist ein Dorf in der Region Altai nahe der Grenze zu Kasachstan. Der Ort wurde im Jahr 1908 von deutschen mennonitischen Siedlern gegründet. Um das Jahr 1930 herum kam es zu Protesten gegen die Kollektivierung der Landwirtschaft, so kam es zur Auflösung des deutschen Bezirks und das Dorf bekam einen russischen Namen. Als einziges Dorf in Russland erhielt Halbstadt im Laufe der Perestroika seinen alten Namen zurück.
Wieviele deutschstämmige Russen noch in Halbstadt leben, war auf die Schnelle nicht zu ermitteln.. Einer davon war Andrej Andrejewitsch Unger, geboren am 13.05.1961. Leider war über Andrej nichts persönliches zu erfahren, auch ein Foto haben wir nicht gefunden. Nur den Grund warum Andrej in den Krieg zog: Er hatte finanzielle Probleme, eine Bank und das Finanzamt hatten ihn verklagt. Andrej hatte Pech und kam in die Einheit der Schwarzen Husaren, in der kaum jemand überlebt. So wurde er am 16.08.1024 in der Ukraine getötet.
Der 41-jährige Michail Telnow lebte im Dorf Kedrowka (Nussknacker) in der Oblast Swerdlowsk. Michail hatte keine höhere Schulbildung, arbeitete als Lagerverwaltung und hatte Vorstrafen wegen Drogen und Körperverletzung. Seine Ehefrau hatte sich scheiden lassen, die vier Kinder blieben bei der Mutter.
In den Sommerferien kam seine 13-jährige Tochter zu Besuch. Erst einige Zeit später erzählte die Tochter ihrer Mutter, dass ihr Vater nachts in ihr Zimmer gekommen wäre und sie missbraucht hätte. Im November 2023 wurde Michail verhaftet, er gestand die Tat, der Prozess begann erst Ende 2024. Die Staatsanwaltschaft forderte eine Haftstrafe von 17 Jahren.
Es kam zu keinem Urteil - Michael unterschrieb am 4. Februar 2025 einen Vertrag mit dem russischen Militär. Und bereits am 4. März 2025 wurde er bei einem der Selbstmordangriffe an der Front in der Ukraine getötet. Der Prozess wurde eingestellt, Michail erhält ein Grab in der Ehrenallee.
- Nachricht: 20.09.2025
- Name: Sergej Iwanowitsch Poljutow
- Geboren: 20.02.1985
- Wohnort: Stadt Sakamensk (rund 11.000 Einwohner)
- Region: Burjatien
- Ausbildung: Gas- und Elektroschweißer
- Beruf: Ohne feste Anstellung
- Familie: Ledig
- Militärvertrag: Mai 2025
- Getötet: 02.07.25
- Beisetzung: 21.09.2025
Viktor Andrejewitsch Tschesnokow, geboren am 3. Mai 2000, hatte keine einfache Kindheit. Viktor und sein Bruder wurden als Kleinkinder von ihrer Mutter aufgegeben und kamen in eine Pflegefamilie aus der Stadt Nytwa in der Region Perm. Viktor ging zum Militär, wurde im Krieg gegen die Ukraine getötet und in Nytwa bestattet. Doch die Beisetzung lief unter merkwürdigen Umständen ab.
Die Leiche von Viktor wurde der muslimischen Gemeinde von Nytwa übergeben. Diese hatte gegenüber der Stadtverwaltung angegeben, dass Viktor vor seinem Tod zum muslimischen Glauben übergetreten wäre und eine Frau des selben Glaubens geheiratet hätte. So wurde Viktor am Rande des muslimischen Teils des Friedhofes in einem sehr Grab bestattet.
Viktors Pflegefamilie und auch sein Bruder wussten nichts von dieser Ehe und auch nichts von seiner Konversion vom orthodoxen hin zum muslimischen Glauben. Ein Einspruch bei der Stadtverwaltung blieb erfolglos und die Pflegeeltern wurden vor der Beisetzung aus der Moschee gejagt. Schließlich trat auch noch die leibliche Mutter von Viktor an die Öffentlichkeit und beklagte, dass sie nicht über den Tod ihres Sohnes informiert worden wäre.
Danach wurde es noch grotesker. Auf Nachfrage der Pflegeeltern stellte es sich heraus, dass Viktor gar nicht verheiratet war. Es hätte sich tatsächlich um seine Lebensgefährtin gehandelt, räumte die Verwaltung ein. Dumm nur - jene Lebensgefährtin war mit 65 Jahren genau 40 Jahre älter als Viktor.
Doch jene Verwirrung kann man schnell auflösen: Eigentlich geht es nur ums Geld, um die Verteilung von jenen sieben bis zehn Millionen Rubel (etwa 70.000 bis 100.000 €), die die Erben des getöteten Soldaten vom Staat erhalten. Eine Ehefrau ohne Kinder hätte alles bekommen, sonst wäre die Beute zwischen den Eltern und Geschwistern aufgeteilt worden. Und ob die leibliche Mutter auch einen Anspruch hat - wer weiß?
Die Geschichte von Oleg ist typisch für viele russische Freiwillige, die in den Krieg gegen die Ukraine ziehen. Sie sind die Verlierer der russischen Gesellschaft, häufig hoch verschuldet und hoffen im Krieg sich zu persönlich und finanziell zu rehabilitieren. Das geht regelmäßig schief. Denn das hohe Einkommen an der Front wird durch gierige Kommandeure und hohe Investitionen in die eigene Ausrüstung, die Russland nicht stellt, schnell wieder aufgefressen. Und als Teilnehmer der vielen Selbstmordangriffe kommt der Tod schnell. Aber zurück zu Oleg:
Oleg Igorewitsch Skorobogatow wurde am 24. April 1982 in der burjatischen Stadt geboren. Nach seinem Schulabschluss wollte er eine juristische Laufbahn in Chabarowsk einschlagen, doch nach einem Jahr gab er das Lernen auf und ging zurück nach Hause. Dort arbeitete er zunächst bei der Verkehrsinspektion, danach war er Busfahrer auf der Strecke Sakamensk - Ulan-Ude. Ziemlich sicher hat er später seine Fahrerlaubnis verloren. Im Jahr 2022 war er arbeitslos und geschieden/getrennt mit einem minderjährigen Kind. Er wurde im selben Jahr wegen Verstoßes gegen die Coronabestimmungen angezeigt und es gab ein Gerichtsurteil, weil er ein Smartphone gestohlen hatte. Zuletzt arbeitete er als Holzfäller für einen privaten Waldbesitzer.
Folglich zog Oleg in den Krieg. Am 30. November 24 unterzeichnete er den Militärvertrag. Das neue Jahr erlebte er nicht mehr, am 30. Dezember war er tot.
- Nachricht: 15.09.2025
- Name: Jewgeni Nikolajewitsch Malaschta
- Geboren: 22. April 1987
- Wohnort: Dorf Naryn (171 Bewohner im Jahr 2010)
- Region: Burjatien
- Ausbildung: Nur vier Schuljahre
- Beruf: Jewgeni scheute keine Arbeit: Er arbeitete als Hirte im Dorf und sammelte Brennholz für seine Dorfbewohner (laut Nachruf)
- Familie: Mutter, Geschwister
- Militärvertrag: Mai 2025
- Getötet: 28.07.25
- Beisetzung: 16.09.2025
- Anmerkung: Sein älterer Bruder Sergei wurde am 06.05.25 im Krieg getötet (Pos. 3051).
Dmitri Jurjewitsch Rodionow wurde am 26. März 1982 in Unetscha, Oblast Brjansk, geboren und am 30.08.2024 im Krieg gegen die Ukraine getötet. Etwas mehr als ein Jahr später findet seine Beisetzung in seiner Heimatstadt statt. Unetscha liegt nahe der Grenze zur Ukraine. Die Bewohner sind deshalb gut in Sachen Krieg informiert, da bedarf es einer besonderen Betreuung durch die russische Propaganda. In den Kommentaren zur Nachricht gibt es deshalb drei beinahe gleichlautende und gleichzeitige Beiträge zur Volksberuhigung durch Bots:
Pawel Sobolew
Es wurde so viel Geld in die Ukraine gepumpt, dass die westlichen Länder sie einfach in die Schulden treiben, um sie später zu versklaven. Warum verstehen die Ukrainer das nicht …
14. September, 16:36 Uhr
---
Dmitri Nesterenko
Das Selenskyj-Regime hat alle seine Ressourcen erschöpft, das ist unvermeidlich. Mit dieser Kriegsführung wird auch Kiew bald fallen.
14. September, 16:37 Uhr
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Maksim Chloptschenko
Das Kiewer Regime hat bereits alle seine Ressourcen erschöpft, versucht aber weiterhin, Russland und die ganze Welt zu zerstören. Aber früher oder später wird es enden!
14. September, 16:37 Uhr
Hadžo Osmančević, geboren am 04.04.1969, lebte in Tjumen, war aber Staatsbürger von Bosnien-Herzegowina. Und weil er mit einer Russin verheiratet war, hatte er auch einen russischen Pass. Sein schneller Weg in den Tod ging nach Auskunft seiner Frau so:
- 31.03.2025 - Unterschrift unter Militärvertrag
- 04.04.2025 - Abreise aus Tjumen
- 15.04.2025 - Ende der militärischen Ausbildung in Donezk und Verlegung an die Front
- 24.04.2025 - Erster Kampfeinsatz, Hadžo wird getötet.
Übersetzte Kopie des Chatverlaufs seiner Frau:
- Nachricht: 11.09.2025
- Name: Semjon Alexandrowitsch Akifew
- Geboren: 24.09.1977
- Wohnort: Dorf Krasnoselsk (773 Einwohner im Jahr 2010)
- Region: Uljanowsk
- Ausbildung: Schulabschluss
- Beruf: Unbekannt/arbeitslos
- Familie: Verheiratet, Kinder
- Militärvertrag: 02. Mai 2025
- Getötet: 14. Mai 2025
- Beisetzung: 12.09.2025
Zu Beginn des russischen Angriffskrieges als die Kriegstoten noch überschaubar waren, haben wir unsere Erkenntnisse immer wieder mit den Zählungen der Redaktion von Radio Liberty/Radio freies Europa verglichen. Die staatliche US-amerikanische Medienagentur hat Journalisten vor Ort und veröffentlicht ihre Erkenntnisse mit den Links auf die Originalmeldungen. Das tat sie in verschiedenen Regionen in Russland - zum Beispiel im europäischen Norden, in der Kaukasusregion und auch in der Föderation Wolga.
Bei der täglichen Flut an Todesmeldungen ist solch ein Abgleich für uns zeitlich nicht mehr möglich. Aber am Beispiel der Föderation Wolga wollen wir die unterschiedlichen Ergebnisse gegenüberstellen. Einziger Nachteil - unsere Zahlen beziehen sich auf den 31.08.25, die von Radio Free Europe auf den 12.09.25.
| |
Oskar Maria |
Radio Free Europe |
| Astrachan |
1.131 |
1.477 |
| Baschkortostan |
6.806 |
7.039 |
| Kirow |
2.222 |
2.318 |
| Mari El |
953 |
1.050 |
| Mordowien |
540 |
550 |
| Nischni Nowgorod |
2.030 |
2.248 |
| Orenburg |
2.426 |
2.600 |
| Pensa |
951 |
990 |
| Perm |
4.127 |
4.221 |
| Samara |
2.684 |
2.832 |
| Saratow |
3.614 |
3.829 |
| Tatarstan |
6.764 |
6.012 |
| Tschuwaschien |
1.218 |
1.352 |
| Udmurtien |
2.119 |
2.259 |
| Uljanowsk |
1.368 |
1.492 |
Aus den vielen Kriegen haben die Kirchen nicht viel gelernt. In Russland stehen alle großen Glaubensgemeinschaften - Orthodoxe, Muslime und Buddhisten hinter dem russischen Angriff. Und unter einem Nachruf zu einem Kriegstoten findet man folgendes Gebet:
Herr Jesus Christus, Sohn Gottes, durch die Gebete Deiner reinsten Mutter, der Mutter Gottes, und aller Heiligen, beschütze unser russisches Land vor allen Schwierigkeiten und Unglücken!
Schenke unserem Land Frieden und Wohlstand!
Schenke den russischen Waffen den Sieg!
Vernichte alle unsere Feinde!
Richte Deinen Zorn auf diejenigen, die Deine Gesetze mit Füßen treten und den orthodoxen Glauben verraten!
Richte Deine Wut auf die Tempel der Dämonen, die Höhlen von Sodom, die Höhlen der Tiere, die Märkte der Bösewichter!
Schenke uns feurigen Glauben, unerschütterlichen Willen, ein barmherziges Herz, klaren Verstand und weltliche Weisheit.
Bedecke die russischen Soldaten mit Engelsflügeln!
Lass nicht zu, dass Unfalltod, geistige Schwäche oder körperliches Gebrechen sie daran hindern, ihre Pflicht zu erfüllen und bis ans Ende ihrer irdischen Tage in Ruhm zu verbleiben. Und
führe uns alle zur bestimmten Stunde schmerzlos auf dem Pfad der Gerechten in die leuchtenden Gemächer Deines Königreichs!
Sergej Wolkow am 6.09.25
Am 9. September 2025 hat das unabhängige russische Meinungsforschungsinstitut Lewada seine neustste Untersuchung veröffentlicht, die sich mit der Unterstützung der russischen Bevölkerung zum Angriffskrieg gegen die Ukraine beschäftigt.
Mehr als die Hälfte der Befragten verfolgen die Kriegsentwicklungen aufmerksam. 78% der Bevölkerung unterstützen den Krieg, davon 47% definitiv und 31% eher. Nur 15% lehnen den Krieg ab.
Weiter schreiben die Autoren:
Ein Drittel der Befragten glaubt, dass die Militäraktionen innerhalb eines Jahres enden werden – das ist weniger als Anfang 2025. Etwas mehr als die Hälfte der Russen gibt an, dass die Sonderoperation sie persönlich und ihre Familien in irgendeiner Weise betroffen hat. Befragte, die von der Sonderoperation betroffen waren, sprachen vor allem über den Verlust von Angehörigen, die Teilnahme von Verwandten und Bekannten an Militäraktionen sowie einen allgemeinen emotionalen Niedergang und eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage im Zusammenhang mit der Sonderoperation.