Birsk 4

Heute sind wir zu Besuch in der baschkirischen Stadt Birsk. Die Stadt hat rund 45.000 Einwohner und liegt etwa 100 km nördlich der Hauptstadt Ufa. Ende August wurde in Birsk ein Denkmal für die Einwohner der Stadt eingeweiht, die in den sowjetisch/russischen Kriegen nach dem zweiten Weltkrieg getötet wurden. 

Drei Bewohner der Stadt starben in Afghanistan, vier in den beiden Tschetschenenkriegen und bisher etwa 200 im russischen Krieg gegen die Ukraine.

Die russische Teilrepublik Baschkortostan hat von allen russischen Regionen in absoluten Zahlen die höchste Zahl an Kriegstoten. Mit verantwortlich dafür ist das amtierende Oberhaupt der Republik Radij Chabirow. Er finanziert den Krieg mit Mitteln des baschkirischen Haushalts und hat zudem alle Bezirke zur aktiven Unterstützung aufgerufen. Dort werden aktiv Freiwillige geworben, Bürger sammeln Geld und Sachspenden für die Soldaten an der Front und Frauen und Kindergruppen weben Tarnnetze.

Wir haben die Situation in Baschkortostan in zwei Beiträgen ausführlich vorgestellt ( 1, 2).

Birsk 2

Die Erbauer des Denkmals haben wohl gewusst, dass der Krieg noch vielen weiteren Einwohner der Stadt das Leben  genommen hat und noch nehmen wird. Sie haben auf der rechten Seite auf 2,5 Platten noch ausreichend Platz für neue Namen gelassen.

Die Internetzeitung von Birsk nennt sich passenderweise "Zeitung Sieg". Wir veröffentlichen ihren Text im übersetzten Original:

Auf der Liste der im Krieg gefallenen Soldaten, zu deren Ehren heute in Birsk ein Denkmal eingeweiht wurde (sowie zum Gedenken an die Birsker, die im Nordkaukasus und in Afghanistan gefallen sind), stehen zwei Mitarbeiter der Redaktion der Zeitung „Sieg“: Chefredakteur Winer Flarisowitsch Ziganschin (gefallen am 29. November 2024, 60 Jahre alt) und Fahrer Dmitri Kusnezow (gefallen am 8. Oktober 2024, 45 Jahre alt). Wir gedenken ihrer in Ehren! Für uns sind sie Helden! Genauso wie alle anderen, die ihr Leben gaben, um ihr Vaterland, ihre Familien und ihre Angehörigen zu verteidigen.

Vielen Dank an alle, die an der Errichtung dieses Denkmals mitgewirkt haben! Das ist eine große und sehr wichtige Sache! Für uns alle und für zukünftige Generationen!

Die Liste umfasst etwa 200 Namen. Und wir wünschen uns, dass sie nicht mehr länger wird, dass endlich Frieden einkehrt und unsere Landsleute, alle Soldaten unseres großartigen Landes, lebend und gesund nach Hause zurückkehren. Zu ihren Familien – ihren Frauen, Kindern, Eltern. Wir alle warten auf sie!

Wir warten auf den Sieg!


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