Nein, das gibt hier keine Lovestory. Ich rede von dem gemeinen PUB, also jenem öffentlichen Zugang auf die Webserver der Universitäten, öffentlicher Institutionen und Firmen. Dieser PUB (Internetslang für public) ist eigentlich ein Anachronismus, es gibt so gut wie keinen Grund, dass solch eine Hintertür offen gehalten wird. Doch wahrscheinlich haben die Webmaster ein Faible für den freien Austausch von Programmen, Musik und Filmen. Und so lassen sie immer wieder diese Zugänge für eine Weile offen.

Nachdem die Anbieter von kosten-losem Speicherplatz im Netz immer seltener werden, dazu noch alles tun, um eine vertragswidrige Benutzung der Accounts zu verhindern, verlagert sich der internationale Warenaustausch zusehens auf die PUBs.

Die besten Könner im Aufspüren und Füllen von PUBs sind ohne Zweifel die Macher des englischsprachigen SoS-Boards (Society of Sharing). Ent-sprechenden Zulauf hat auch das Board – knapp vierzehn Tage nach Neueröffnung haben sich 3.700 Mitglieder registrieren lassen.

Veröffentlicht die SoS-Crew nun einen neuen PUB, dann stürzten sich hunderte von begierigen Boardies darauf und versuchen runterzuholen, was der Server so hergibt.

Wie gesagt, zuviel Zuneigung bringt den schnellsten Webserver ins Wanken, er verteilt die Bytes nur noch einzeln und die Wartezeiten beim Download werden immer länger.

Die verantwortlichen Webmaster können diesem Treiben und dem hohen Traffic nicht lange zusehen, wollen sie ihren Arbeitsplatz nicht gefährden. Der PUB wird geschlossen.

Das SoS-Team reglementiert jetzt den Zugang zu den PUBs via eMail, statt die Adressen auf dem Board zu veröffentlichen. Bevorzugt werden diejenigen, die sich immer artig bedanken und selbst hin und wieder ein paar Uploads beisteuern.