FedorovskayaNachdem es in Syrien wieder mal einen Giftgasangriff gegeben hat und Russland weiterhin den Machthaber Assad unterstützt, wird es Zeit über eine russische Eigenschaft nachzudenken. Es wird einem immer wieder warm ums Herz, wenn man der russischen Barmherzigkeit gegenwärtig wird und sieht, wie das Land sich der Not ganzer Kulturen annimmt und mit Mildtätigkeit das Herz der Menschen gewinnt.

 

Das durfte einst das Volk der Tschetschenen erfahren, das unter den Einfluss von radikalen Separatisten geraten war, die das Land loslösen wollten von Mütterchen Russlands nahrhafter Brust. Da verwandelte sich das Mütterchen aber in einen fürchterlichen Bären, der im Volk der Tschetschenen wütete und das Land mit vielen Bomben, Granaten und Raketen segnete, die die Städte zu fruchtbaren Äckern umpflügten und mit dem Blut jedes Zehnten der Tschetschenen düngten.

Solche Segnungen durften auch Moldawier und Georgier erfahren. Und auch das Brudervolk der Kleinrussen wurde mit solchen Geschenken bedacht. Waren doch die Ukrainer ein undankbares Völkchen, das die vielen Geschenke des großen Bruders wie reichlich Erdgas, Erdöl, Korruption und Despotie nicht zu schätzen wusste und die Familienbande lösen wollte. Solch ein Frevel an der barmherzigen russischen Seele tat weh und Mütterchen Russland schickte freundliche Kosaken, viele urlaubende Soldaten und gefangene Kriminelle in Rehabilitation - alle in leuchtender Rüstung, um dem Brudervolk wieder auf die rechte Bahn zu helfen.

Für Barmherzige gibt es keine Grenzen und so kam es, dass auch ein armer Arzt im fernen Orient diese erfahren durfte. Der hatte von seinem Vater ein ganzes Land geerbt und war von vielen Feinden umgeben, denen nach seinem Leben dürstete. Solchen Gegnern wurde der arme Arzt meist habhaft, er kitzelte diese ein wenig in seinen Kellern oder jagte sie aus dem Land.

Als sich aber sein ganzes Volk gegen ihn wandte, all die Kitzelei nichts mehr taugte, da war sie dann wieder, die russische Barmherzigkeit. Sie machte dem armen Arzt Mut und versprach, großzügig zu helfen. In uneigennütziger Laune schickte Mütterchen Russland seine besten Piloten mit Flugzeugen überragender Kampfkraft und zur kulturellen Erbauung auch seine Wagner-Chöre.

Die Piloten segneten das Volk des armen Arztes mit ihren Ladungen aus blitzenden Raketen, pfeifenden Bomben und dem Staccato ihrer Maschinengewehre. Da wollte sich jener Arzt auch nicht lumpen lassen und fügte dem Gewitter noch eine Prise Sarin und etwas Chlorgas bei. Damit das Volk befreit werde von bösen aufrührerischen Gedanken und schnell wieder die Äcker bestellen kann, die die russischen Bomben aus den Häuserschluchten geschält haben, sangen am Boden die Wagner-Chöre den Gesang der russischen Barmherzigkeit.

Schade ist nur, dass viele Menschen im Westen jene russische Barmherzigkeit wenig zu schätzen wissen. Aber immerhin gibt es heutzutage jede Menge Zeitarbeiter aus den russischen Trollfabriken, die jene Kunde von der russischen Großzügigkeit hinaus ins Volk tragen und predigen, dass Mütterchen Russland uns auch mit seinen Gaben heimsuchen soll.