Alexey Navalny NEs ist ein beliebtes Spiel der Propaganda, unwichtige Nebenschauplätze so aufzublasen, dass das eigentliche Thema zur Nebensache geraten soll.

Halten wir also fest:
Alexei Nawalny wurde das Opfer eines Giftanschlags mitten in Sibirien. Er stand dort unter ständiger Beobachtung des russischen Inlandsgeheimdienstes. Und er wurde mit einem Nervengift angegangen, das in den verbrecherischen Laboratorien der untergegangenen Sowjetunion entwickelt wurde und auf den nur staatliche russische Stellen Zugriff haben. Das Attentat hat ausschließlich in Russland stattgefunden und muss dort aufgeklärt werden.

Jetzt hat ein deutsches militärisches Labor Spuren jenes Nervengifts gefunden. Damit hat Russland einen weiteren Anhaltspunkt in seinen Ermittlungen. Denn natürlich liegen in den Tiefkühltruhen russischer medizinischer Labore noch genügend Blutproben Nawalnys, um auch heute noch jene Giftspuren zu ermitteln.

Wer sucht, der findet. Wer nicht sucht, sondern nur Schuldzuweisungen absondert, will nicht finden. Oder er braucht auch nicht zu suchen, weil er bereits alles weiß. Das ist dann der Fall, wenn jene Vergiftung Nawalnys ein lang geplantes Attentat auf einen Regierungskritiker darstellt. Was das Wahrscheinlichste aller Möglichkeiten darstellt.

Zu Zeiten des "kalten Krieges" erlebten wir den Kampf zweier Systeme: Kapitalismus versus Staatssozialismus. Letzterer ist quasi untergegangen, aber jene von Karl August Wittvogel beschriebene orientalische Despotie ist geblieben. Von der Herrschaft der Mongolen, über das Zarenreich bis zum Bolschewismus der Sowjets waren in Russland despotische, autoritäre Staatsformen an der Macht. Und Putin sieht sich in der Nachfolge dieser Herrschaftsform.

Die Macht der Despoten basiert auf Gewalt. Genau so, wie Russland einen klandestinen Krieg gegen die Ukraine vom Zaun gebrochen hat, um jenes Land von seinem Europakurs abzubringen, genau so geht der russische Staat mit seinen internen Kritikern um. Wer nicht durch zweifelhafte Gerichtsverfahren, staatliche Willkür oder durch Bestechung zur Umkehr gezwungen werden kann, der wird irgendwann um sein Leben fürchten müssen. Das darf ruhig jeder Russe wissen,

Genau in diesem Sinne, ist der Giftanschlag auf Nawaly einzuordnen.