Aleksey RusskikhDer Gouverneur Aleksey Russkikh (Foto links) der Region Uljanowsk hat es schwer. Er muss schleunigst zwei Bataillone mit Freiwilligen für den Ukrainekrieg zusammenstellen – eins für die Artillerie und eins mit Pionieren. „Die Aufgabe ist schwierig, aber wir müssen sie erfüllen. Wir haben keine andere Möglichkeit, wir müssen verstehen, dass wir verantwortlich sind. Wenn wir nicht an vorderster Front stehen, müssen wir vor Ort alles tun, damit der Spezialeinsatz so schnell wie möglich endet,“ bekundet der Mann gegenüber der Presse.

Offensichtlich sind aus der Region zu wenige Bürger bereit, den Kamikaze-Urlaub an der Front mitzumachen. Also lockt der Gouverneur mit Geld. Die schon reichlich angetragene Belohnung wird noch einmal erhöht. Statt bisher 200.000 Rubel gibt es zukünftig 300.000 Rubel Antrittsgeld (ca 5.000 €). Die stattliche Entlohnung und die zahlreichen sozialen Vergünstigungen kommen noch oben drauf. Zahlen muss die Region.

Roman BusarginSo großzügig ist man in der Region Saratow nicht. Bisher bekamen die Freiwilligen 75.000 Rubel auf die Hand und nach drei Monaten weitere 75.000 Rubel, sollten sie dann noch am Leben sein. Aber auch in Saratow scheint es nicht genug Todesmutige zu geben. Aktuell hat Gouverneur Roman Busargin (Foto rechts) die Zahlungen um insgesamt 100.000 Rubel aufgestockt.

In Nischni Nowgorod haben sich angeblich dutzende Freiwillige für das Panzerbataillon "Kozma Minin" gemeldet, das die Region zusammenstellen soll. Als Antrittsgeld verspricht die Regierung der Region eine Pauschalzahlung von 200.000 Rubel (ca. 3.300 €). Für Menschen mit Todessehnsucht empfiehlt es sich folglich noch etwas zu warten, bis auch in Nischni Nowgorod noch etwas drauf gelegt wird*.

Gleb NiktinAllerdings ist das Budget in Nischni Nowgorod gerade etwas klamm. Der Gouverneur der Region, Gleb Nikitin, hat ein Dekret erlassen, dass die Angehörigen der in der Ukraine gefallenen Soldaten jeweils weitere zwei Millionen Rubel  extra erhalten. Das regionale Ministerium für Sozialpolitik meldet inzwischen die Auszahlung von 152 Millionen Rubel. Nach einfacher Rechnung haben bis zum 10.08.22 die Angehörigen von 76 gefallenen Soldaten einen Antrag auf Entschädigung gestellt.

*Das ging schnell: Jetzt bietet auch Nischni Nowgorod 300.000 Rubel Antrittsgeld. Update: 20.08.22


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