FedorovIm europäischen Teil Russlands liegt die kleine autonome Republik Tschuwaschien. Im Nordosten dieser Republik liegt der Distrikt Mariinsky-Posadsky. An der Schule wurde am 07. Oktober zweier „Helden“ gedacht (Foto links), die mal dort die Schulbank gedrückt hatten, später beim Militär gelandet waren und bei „Spezialeinsätzen“ getötet wurden. All das wäre nicht erwähnenswert, wäre der erste Soldat nicht im August 2014 gefallen.

Erinnern wir uns – 2014 annektierte Russland die Krim, danach marschierte jener Geheimdienstoffizier Igor Girkin, Kampfname Strelkow, mit einer Gruppe Soldaten in den ukrainischen Donbass ein und versuchte einen bewaffneten Aufstand gegen die Putschisten vom Maidan anzustacheln. Der Plan ging nicht auf, nur wenige Donbass-Bewohner schlossen sich der russischen Sache an und es stand kurz vor einer militärischen Niederlage gegen die ukrainische Armee.

Bis dann im August 2014 reguläre russische Truppen in die Kämpfe eingriffen und das Blatt wendeten. Diese Tatsache wurde offiziell immer dementiert, von der Ukraine gefangene Soldaten waren auf Urlaub dort oder hatten sich verlaufen.

Vladimir Vasilievich FedorovZurück in die Gegenwart - vor den örtlichen Honoratioren und dem lokalen Militär wurden zwei Gedenktafeln an der Schule angebracht. Die erste Tafel gedachte Vladimir Vasilievich Fedorov (17.08.1981 bis 08.08.2014). Der Mann starb danach am 8. August 2014 im Dienst während eines militärischen Spezialeinsatzes und wurde posthum mit dem Orden der Tapferkeit ausgezeichnet. Welcher Spezialeinsatz gemeint war, wurde nicht mitgeteilt. Tatsächlich kommt aber im August 2014 nur der Krieg im Donbass in Frage, womit wieder eine russische Lüge aufgedeckt wurde, dass kein offizielles Militär am Krieg beteiligt gewesen wäre.

Mikhail Valerievich AndreevDer Vollständigkeit halber – die zweite Tafel ist einem Mikhail Valerievich Andreev (27.08.1991 – 05.06.2022) gewidmet. Der Mann ist am 5. Juni 2022 im Krieg gegen die Ukraine gefallen – in einem richtigen Krieg und nicht in einer verklausulierten Spezialoperation. Wie und wo der Mann gestorben ist, wird nicht veröffentlicht.

„Für Schulkinder und die gesamte jüngere Generation sollen Fedorov und Andreev ein würdiges Beispiel sein, wie ein Russe sein sollte. Es bringt Helden hervor, die wir nie vergessen werden!“ lautete das Schlusswort im Bericht zu der Gedenkveranstaltung.