Vyacheslav Khakimyanovich BazikovUnsere heutige Geschichte ist unserem Landsmann, Verteidiger, Krieger und einfach einem guten und freundlichen Menschen Vyacheslav Khakimyanovich Bazikov gewidmet.

Vyacheslav wurde 1972 im Dorf Yumaguzino, Bezirk Kuvandyksky, Region Orenburg, in der Familie eines Lehrers und eines Arbeiters geboren. Er studierte und schloss die Schule 1 in der Stadt Kuchandyk ab, danach erhielt er eine Sonderausbildung als Traktorfahrer mit breitem Profil an einer Berufsschule im Dorf Rysaevo und später einen Beruf als Schweißer in der Berufsschule 42 in Kuwandyk. Dann erfolgte der Dienst in den Reihen der Streitkräfte der russischen Armee im GRU-Geheimdienst.

Als Vyacheslav am Silvesterabend 1993 nach Hause zurückkehrte, beschloss er, sich von seinem Junggesellenleben zu verabschieden, und heiratete Anfang 1993. Ehefrau Natalya arbeitete in diesen Jahren im Handel in Kuvandyk. Und dann begann das übliche „militärische“ Leben mit ständigem Umzug in verschiedene Städte, weil Vyacheslav beschloss, sein Leben der Armee zu widmen, indem er einen Vertrag unterzeichnete, alles mit seiner Frau Natalia. Zuerst reisten sie nach Transnistrien, Wjatscheslaw diente dort, dann geriet er zum ersten Mal in die Kampfzone und reiste 1995 in die Republik Tschetschenien. Seine Frau Natalya wartete zu Hause auf ihn und er kehrte zurück, wenn auch mit sehr schweren Verletzungen.

Es gab lange Monate der Rehabilitation, aber die einheimischen Mauern und die liebevollen Menschen behandelten sie besser als jedes Krankenhaus. Als es Wjatscheslaw besser ging, bekam er einen Job im Dolina-Werk. Dennoch verlangte seine Seele nach einer Lieblingsbeschäftigung, und für Wjatscheslaw war es ein Dienst, ein Dienst am Vaterland, und er unterschrieb erneut einen Vertrag und ging mit seiner Frau nach Seweromorsk, wo er den Rang eines Midshipman erhielt. Danach arbeitete er als Bauarbeiter  in Murmansk und Nowosibirsk. Aber sie zogen in ihre Lieblingssteppen und -regionen zurück, und 2008 kehrten Vyacheslav und Natalya nach Kuvandyk zurück.

Zu Hause liebte Wjatscheslaw die Literatur, er saß abends gern mit einem interessanten Buch da, er liebte die örtliche Natur sehr, er fand darin Frieden und Harmonie, er fischte sehr gern an den örtlichen Flüssen und Seen, Zusammen mit seiner Frau reisten sie oft durch ihre Heimatstadt Sakmara. Diese Liebe konnte er seinem eigenen Enkel Demyan vermitteln, mit dem er seine ganze Freizeit gerne verbrachte.

Aber der 22. Februar stellte das Leben vieler Familien auf den Kopf, und leider konnte die Familie von Natalia und Vyacheslav als echter Patriot nicht zu Hause bleiben und beschloss, sich denen anzuschließen, die in den Kampf gingen, er konnte einfach nicht bleiben weg. Im September 22 befand er sich bereits im Kampfgebiet der NVO in der Ukraine. Wjatscheslaw rief regelmäßig seine Frau an und versprach, bald nach Hause zurückzukehren. Im Dezember gab es wie immer ein Gespräch über Familie und Leben, aber leider wusste niemand, dass dies das letzte Gespräch für Wjatscheslaw sein würde ... Wjatscheslaw starb am 8. Januar. .. und die schreckliche Nachricht erreichte die Familie am 13. Januar 2023 ...

Wjatscheslaw Khakimjanowitsch wurde in seinem Heimatland in der Stadt Kuwandyk mit allen militärischen Ehren begraben. Unser Landsmann wurde mit dem Orden des Mutes ausgezeichnet. Die Frau behält diese Auszeichnung als Erinnerung an den starken Charakter ihres Mannes, seinen Wunsch, das Vaterland und die Familie zu verteidigen und niemals aufzugeben. Unsere Soldaten sterben nicht, sie gehen zum Unsterblichen Regiment ... Solange wir leben ... Ihre Erinnerung ist ewig ...


 

Vitaly VotanovskyDer Militärrentner Vitaly Votanovsky (Foto links), ein Aktivist und Autor des Telegrammkanals "Titushki in Krasnodar"* hat in den letzten sechs Monaten Fotos von mehr als hundert Gräbern russischer Soldaten veröffentlicht, die angeblich in der Ukraine getötet wurden. In seinem Telegram-Kanal "Majdankrd" veröffentlicht er Fotos von Gräbern aus Friedhöfen in der Oblast Krasnodar und im Süden Russlands. Gemeinsam haben die Fotos, dass die Verstorbenen alle im Ukrainekrieg gefallen sind und ihre Namen bisher nicht öffentlich gemacht wurden.

Aus welchen Regionen Russlands die Soldaten kommen, wo und wie sie getötet wurden, ist völlig unbekannt. Genau so, warum sie nicht in ihrem Heimatort bestattet wurden.

Krasnodar: Teil I bis 102 -- Teil II bis 300 -- Teil III bis 400 -- Teil IV ab 401  // Friedhöfe I bis 100 -- Friedhöfe II bis 300 -- Friedhöfe ab 301  // Wagner-Friedhof I -- Wagner Friedhof II -- Wagner Friedhof III

Kursk

Roter Platz in Kursk (2004), links ein Hotel, rechts die Stadtverwaltung -- Urheber: Ssr - Eigenes Werk

Die Oblast Kursk befindet sich im südwestlichen Teil Russlands und grenzt an die Ukraine. Die Region hat etwa 1,1 Millionen Einwohner, davon leben über 400.000 in der gleichnamigen Hauptstadt Kursk. Wie in vielen anderen Regionen verzeichnet Kursk einen Trend - die Landbevölkerung nimmt ab, die Städte werden größer. Die Region sitzt auf einem sehr großen Vorkommen an Eisenerz, das sogar lokal das Magnetfeld der Erde verändert. Folglich spielt der Abbau von Erzen für die Region eine große Rolle, aber nicht nur Eisen, sondern auch Gold, Platin und Uran werden gewonnen. Zudem verfügen weite Teile der Region über die fruchtbare Schwarzerde, so dass auch Landwirtschaft von Bedeutung ist.

Wir haben die gefallenen Soldaten der Region Kursk für das Jahr 2022 einer pdf-Broschüre „UND WIR HABEN JETZT KEIN RECHT ZU VERGESSEN, DEIN WEG UND DEINE NAMEN…“ der Militärhistorischen Sammlung Kursk, Veröffentlichung 22 entnommen. Die komplette Broschüre ist hier abrufbar. Die Daten für 2023 basieren auf eigenen Recherchen.

VitalyAuf dem neu angelegten Friedhof des Dorfes Bakinskaya, nur wenige Kilometer vom Wagner-Trainingsgelände entfernt, werden all die gefallenen Soldaten begraben, deren sterbliche Überreste von ihren Familien nicht eingefordert werden oder die überhaupt keine Verwandschaft haben. Da die Wagner-Soldateska sich hauptsächlich aus den Insassen von Gefängnissen zusammensetzt, ist das sowieso keine Seltenheit.

Das Molkino-Trainingsgelände ist eine Basis der GRU-Spezialeinheiten  zwischen den Städten Krasnodar und Goryachiy Klyuch. Hier befindet sich auch das Ausbildungszentrum der Gruppe Wagner. Im Jahr 2018 wurde in der Nähe des Trainingsgeländes eine Kapelle gebaut,  zu Ehren der gefallenen Wagner-Kämpfer, ein Friedhof dort wurde von den lokalen Behörden nicht gestattet.

Krasnodar: Teil I bis 102 -- Teil II bis 300 -- Teil III bis 400 -- Teil IV ab 401  // Friedhöfe I bis 100 -- Friedhöfe II bis 300 -- Friedhöfe ab 301  // Wagner-Friedhof I -- Wagner Friedhof II -- Wagner Friedhof III

Michail Walerjewitsch TschuprakowMichail Walerjewitsch Tschuprakow (Foto), Hauptmann, war Pilot eines zweisitzigen Jagdbombers SU-34, der am 13. Mai 23 in der russischen Region Brjansk abgeschossen wurde. An diesem Tag wurden neben seinem Flugzeug noch ein weiteres Kampfflugzeug (Su-35) dazu noch zwei Militärhubschrauber Mi-8 abgeschossen.  Insgesamt starben dabei 11 Soldaten.

All diese Soldaten waren Teilnehmer des Angriffskrieges auf die Ukraine. Wer für den Abschuss aber verantwortlich war, die Ukraine oder Russland ist noch nicht aufgeklärt. Zumindest die Namen der getöteten Soldaten sind jetzt durch die Soldatenmütter öffentlich gemacht worden:

OMVon uns erfasste Söldner der Gruppe Wagner gelistet nach Regionen. Und natürlich wissen wir, dass unsere Zusammenstellung unvollständig ist. Häufig verschweigen die Medien oder Angehörigen diese Tatsache, da damit öffentlich wird, dass der Soldat inhaftiert war.

Bei vielen Kriegstoten haben wir den starken Verdacht, dass es sich um Wagner-Söldner handelt. Besonders wenn Begriffe wie "Freiwilliger" ohne konkrete Angaben verwendet werden. Gelistet werden aber nur solche, mit konkreten Hinweisen darauf.

Trotzdem dürfte die Regionalverteilung von Interesse sein.

Recherchen nach dem "Sündenregister" der getöteten Söldner können wir im Moment nicht mehr leisten. Soweit wir dazu Informationen finden, veröffentlichen wir sie unter der betreffenden Region.

Einzelheiten finded man hier bis Nowosibirsk, hier ab Omsk und ohne Region

Juschno Sachalinsk

 Panorama von Juschno-Sachalinsk  - Urheber: Sahalinets -- Lizenz: CC BY-SA 4.0

Die Oblast Sachalin umfasst die Insel Sachalin und einige Kurileninseln und wird von etwa einer halben Million Menschen bewohnt. Im äußersten Osten Russlands gelegen, ist die Oblast ob ihrer reichen Öl- und Erdgasvorkommen wirtschaftlich interessant. Hauptstadt ist Juschno-Sachalinsk mit ca. 180.000 Einwohnern.

Gouverneur der Oblast ist Valery Limarenko, dessen Karriere vom Wissenschaftsmanager zu Ministerämtern der Regionalregierungen von Saratow und Nischni Nowgorod verlief. Und der aus unerfindlichen Gründen zum Gouverneur von Sachalin ernannt wurde. Jetzt wirbelt er dort und unterhält einen aktiven Telegram-Kanal, mit dem er sich ins rechte Licht setzt. In Bezug auf Russlands Krieg gegen die Ukraine übernimmt er die politische Position des Kremls. Zum Kriegsanfang kämpfte man gegen den Nazismus, aktuell  für die Interessen Russlands. Das ist etwas pikant, denn Limarenko ist im ukrainischen Charkiw geboren, aufgewachsen und hat dort auch studiert.

In seinem Telegram-Kanal meldet Limarenko auch die im Krieg gefallenen Soldaten aus Sachalin. Und wirbt dort für die Unterstützung des Ukrainekrieges.  Damit können wir die erste regionale Liste gefallener Soldaten vorstellen, die sich fast ausschließlich auf die Mitteilungen des Gouverneurs der Region stützt.

Sachalin: Teil I bis 201 -- Teil II ab 202

OM Wir beobachten die Situation in 62 Regionen Russlands und haben damit 76,8 % der Gesamtbevölkerung Russlands im Blick. Alle registrierten Kriegstoten stammen aus offenen Quellen und werden von uns auf die Originalinformation verlinkt. Es kann allerdings vorkommen, dass diese von den Verfassern nachträglich gelöscht werden.

Nicht berücksichtigt werden von uns Daten aus den beiden "Volksrepubliken" Donezk und Luhansk. Deren Armeen setzen sich zum überwiegenden Teil aus Bürgern Russlands zusammen, so dass wir diese Todesfälle meist in den Regionen verzeichnen können. Die ukrainischen Bürger, die auf der Seite Russlands fallen, nehmen wir nicht auf.

Neu dabei ist die Region Iwanow mit etwa 1,1 Millionen Einwohnern. Damit erfassen wir statt 76% jetzt 76,8% der russischen Bevölkerung. Wie zu erwarten war, ergeben sich daraus keine zusätzlichen Erkenntnisse.

tschuwaschien Yangildino, Bezirk Kozlovsky, Tschuwaschien -- Urheber: Gradmir -- CC BY-SA 4.0

Die autonome Republik Tschuwaschien liegt im europäischen Teil Russlands. Namensgeber sind die Tschuwaschen, ein Turkvolk, die auch heute noch die Mehrheit der Bevölkerung stellen. Die Republik hat etwa 1,25 Millionen Einwohner, davon leben etwa 450 Tausend in der Hauptstadt Tscheboksary. Die Republik weist einige Besonderheiten auf: sie gehört zu den dichtest besiedelten Einheiten Russlands, die Tschuwaschen sind meist christlich-orthodoxen Glaubens und das Land gehört zu den reicheren Regionen Russlands.

Tschuwaschien: Teil I bis 200 -- Teil II ab 201

Nowosibirsk 2In Nowosibirsk wurden bisher unbekannte Gräber von Militärangehörigen und Kämpfern der Gruppe Wagner gefunden – 21 Gräber. Dies berichtet die Sibirien-Ausgabe von Radio Free Europe.

Zwei Kämpfer wurden im Bereich des Zaeltsovsky-Friedhofs begraben, wo traditionell Militärangehörige begraben wurden. Dabei handelt es sich um Nikita Tsvirenko und Yegor Valuev, die im Juni bzw. Oktober 2022 starben. Der Flagge auf dem Grab nach zu urteilen, war Valuev mit dem militärischen Geheimdienst verbunden.

Ruzil MudarisovRuzil Mudarisov, 26 Jahre, aus einem kleinen Dorf in Tatarstan wurde am 17. April in seiner Heimat begraben. Er war einer der Wagner-Söldner, die Bakhmut erstürmen sollten, wurde verwundet und starb am 24. Februar. Er wurde 2020 wegen der Ermordung seines Bruders zu sieben Jahren Straflager verurteilt und erhoffte sich eine Begnadigung nach sechs Monaten an der Front.

Wie die Ermordung seines Bruders in Wirklichkeit  ablief, wissen wir nicht. Ruzil gab nach dem Prozess an, sich selbst beschuldigt zu haben, um seinem Vater das Gefängnis zu ersparen.

Nikolai ChmilKennt noch jemand den Werbespruch: "Aus Raider wurde Twix"? Genau - geändert hat sich nix! So könnte man die Situation an der russischen Front aktuell beschreiben. Prigoschin und seine Gruppe Wagner ziehen ab und werden ersetzt durch die Bataillone "Sturm". Heute haben wir mit Nikolai Chmil (Foto) aus Wolgograd den ersten Kriegstoten von "Sturm" gelistet.

Krasnodar II

Strand Bezirk Krasnodar -- Urheber: Aleksey Litovchenko  -- CC BY 3.0

 Die Region Krasnodar zählt zu den dichtestbesiedelten und wirtschaftlich am stärksten entwickelten Regionen Russlands. Insbesondere die Landwirtschaft ist ein Schwerpunkt der Region. Die fruchtbaren Schwarzerdeböden brachten der Region Krasnodar den Namen „Kornkammer Russlands“, dazu gibt es Weinanbau, Tee, Tabak und Zitrusfrüchte.

Bei etwa fünf Millionen Einwohnern sind die bisher gemeldeten Kriegstoten im Ukrainekrieg keine bedeutende Zahl. Aber auf den Friedhöfen der Region wächst die Anzahl der Soldatengräber, so ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch jene verheimlichten Verluste in die Öffentlichkeit gelangen. Die Kriegsgräber rund um Krasnodar haben wir in einer gesonderten Datei zusammengefasst, soweit es keine weiteren Informationen zu den dort begrabenen Soldaten gibt, die zudem auch aus anderen Regionen kommen können.

Krasnodar: Teil I bis 102 -- Teil II bis 300 -- Teil III bis 400 -- Teil IV ab 401  // Friedhöfe I bis 100 -- Friedhöfe II bis 300 -- Friedhöfe ab 301  // Wagner-Friedhof I -- Wagner Friedhof II -- Wagner Friedhof III

Go to top