BritischerGeheimdienst 22.10.23Der britische Geheimdienst hat in seiner gestrigen Veröffentlichung zum Ukrainekrieg die personelle Situation der russischen Armee beleuchtet. Dabei hat er auch eine Abschätzung zu der Anzahl an Kriegstoten, zu den schwer- und leichter verletzten Soldaten abgegeben:

Es ist wahrscheinlich, dass Russland seit Beginn des Konflikts 150.000 bis 190.000 dauerhafte Opfer (getötet und dauerhaft verwundet) zu beklagen hat, wobei die Gesamtzahl einschließlich der vorübergehenden Verwundeten (die genesen sind und in gewisser Weise auf das Schlachtfeld zurückkehren sollen) etwa 240.000 bis 290.000 beträgt . Dies schließt nicht die Wagner-Gruppe oder ihre Gefangenenbataillone ein, die in Bachmut kämpften.

Diese Einschätzung hebt sich von anderen staatlichen Veröffentlichungen ab, die häufig mit kaum nachvollziehbaren Zahlen operieren und eher der Propaganda zuzuordnen sind. Wir wollen die britischen Erkenntnisse mit unseren zum 15. September 23 vergleichen.

Nowosibirsk

 Nowosibirsk - vom Dach des 17. Stocks in der Parkhomenko-Straße -- Urheber: siplow -- CC BY 3.0

Nowosibirsk, die drittgrößte Stadt Russlands, die größte Stadt Sibiriens und Hauptstadt der Oblast Nowosibirsk hat etwa 1,6 Millionen. Einwohner. Sie liegt in Westsibirien. Die Landschaft im Oblast ist meist flach. Die Stadt ist ein ökonomisches Zentrum in Sibirien mit Flugzeugbau, Herstellung von Nuklearbrennstäben, Generatoren, Textil- und Landwirtschaft.

Nowosibirsk: Teil I bis 100 -- Teil II bis 200 -- Teil III bis 300 -- Teil IV bis 500 -- Teil V ab 501

Omsk Oblast

 Omsk Oblast -- Urheber: Alexey aus Ekaterinburg - Lizenz: CC BY 2.0

Omsk ist eine Großstadt in Sibiren mit 1,1 Millionen Einwohnern. Es ist auch die Hauptstadt der gleichnamigen Oblast mit einer Gesamtbevölkerung von knapp zwei Millionen. Die Region Omsk ist der viertgrößte Wirtschaftsstandort Russlands, mit einem Zentrum der Petro- und Rüstungsindustrie. Angebunden ist die Stadt an die Transsibirische Eisenbahn.

Auch Omsk ist eine Stadt aus den Randgebieten Russlands. Die Oblast grenzt im Süden an Kasachstan. Nach Kiew sind es etwa 3.000 km Luftlinie, trotzdem sterben junge Menschen auch im Krieg russischen Krieg gegen die Ukraine.

Omsk: Teil I bis 200 -- Teil II bis 400 -- Teil III ab 401

001 wagner

Wie die Behörden den Friedhof der Wagner-PMC-Söldner zunächst versteckten und dann stoppten

Innerhalb von vier Monaten verdoppelte sich die Zahl der Söldner des PMC Wagner bei Irkutsk von 66 auf 140 Gräber und war kein Geheimnis mehr. Die Erweiterung ihrer Fläche kostete die Stadt 14 Millionen Rubel. „Menschen am Baikalsee“ untersuchte, wer dort begraben lag, ob in den Kolonien noch Rekrutierungen durchgeführt wurden und warum sich Gefangene für den Krieg meldeten.

Text: Elizaveta Petrova - 20. September 2023 -- Link

Ende August, drei Tage nach dem Tod des Chefs des Wagner PMC, Jewgeni Prigoschin, wurde im Zentrum von Irkutsk ein Denkmal für die gefallenen Söldner des Wagner PMC enthüllt. In der Menge standen Eltern mit Kindern, Männer in Tarnkleidung. Drei Frauen mittleren Alters hielten das rote Banner einer Infanteriedivision, die im Zweiten Weltkrieg kämpfte. Ein etwa zwölfjähriger Junge hielt mit beiden Händen eine Stange, auf der eine schwarze Satinfahne mit einem Totenkopf wehte – das Symbol der privaten Militärfirma.

Зыкин Владимир - 13.08.23 - Region unbekannt

Hallo,
mein Bruder hat die Strafkolonie verlassen, um für das russische Verteidigungsministerium sein Vaterland zu verteidigen. Am 26. März 2023 unterschrieb er einen Vertrag über ein halbes Jahr.

Er diente heldenhaft, er diente mit Würde. Er war mutig, aber am 2. August kam Trauer über unser Haus. Mein Bruder starb, als er auf einem Jetski kenterte, als er von einer Mission von den Inseln zurückkehrte. Seine Kameraden versuchten, ihn von der Reise abzubringen. Sie sagten Vova, du warst schon da, sie haben dich bemerkt, warte, bis sie sich beruhigen, aber wie immer war er unbesiegbar, wenn ich muss, dann gehe ich!!!

Jetzt warte ich darauf, dass mein Held, mein geliebter Bruder, nach Hause gebracht wird, aber niemand weiß, wo er ist, ich kann das Verteidigungsministerium nicht erreichen. Er ist noch nicht in Rostow angekommen. Er starb am 2. August und wurde erst am 7. August gefunden.

Ich sprach mit dem politischen Offizier, mit dem Oberst, der ihn persönlich kannte, mit seinen Mitstreitern, und alle sagten mir nur eines laut: Er war ein echter Held! Nicht jeder kämpft so, wie er gekämpft hat. Sein Freund erzählte mir, dass er noch nie so viele Männer in Uniform gleichzeitig weinen gesehen habe.

Er war der Kommandeur des 4. Zuges Storm Z, Rufzeichen "Wurm",  Zykin Vladimir Yuryevich.

Ich sagte ihm, Vova, sei nicht zu heldenhaft, pass auf dich auf, wir haben dich seit 11 Jahren nicht gesehen. Während er saß, brachte ich 7 Kinder zur Welt, insgesamt 8, er sah nur das erste. Mein Traum war, dass er kommt und sieht, wie ich lebe, um seine Neffen zu sehen, aber leider ist mein Traum nicht wahr geworden.

Und er sagte immer: Ich werde eine Medaille bekommen, ich werde kommen und sie dir geben. Er hatte nie Angst, ich habe per Videoanruf mit ihm gesprochen, etwas explodierte und pfiff neben ihm, ich sagte es ihm, während ich mich versteckte, und er lächelte und sagte, alles wird gut. Er sagte, es sei für alle beängstigend, aber wenn wir Angst haben, besiegt zu werden, dann soll der Feind Angst vor uns haben. Der Hauptpunkt meiner Botschaft an Sie ist, dass sich niemand außer seiner Familie an ihn erinnern wird; wir werden uns immer an unseren Helden erinnern.

Warum ist das so, warum werden echte Helden vergessen? Warum zeigen sie ihn nicht allen? Er evakuierte alle von der Insel, als es zu Beschuss kam, allein, und er selbst starb. Und niemand wird ihn jemals wiedersehen, aber er hat das Wertvollste für diesen Krieg gegeben, sein Leben, er hat es gegeben, ohne jemals daran zu zweifeln.

derbent

 Kaspisches Meer bei Derbent/Dagestan  -- Urheber: Alexey Komarov // CC BY-SA 4.0

Dagestan galt lange als eine der unruhigsten Republiken des Kaukasus. Islamisten stellten die von Russland diktierte Ordnung in Frage.  So haben die bewaffneten Konflikte im Kaukasus seit 2014 knapp 150 Sicherheitskräften das Leben gekostet. Das ist jetzt vorbei - vom Beginn Russlands Krieg gegen die Ukraine an sind die ethnisch/religiösen Konflikte kein Thema mehr. Gestorben wird jetzt in der Ukraine und davon reichlich. Führend im Kaukasus ist Dagestan.

Dagestan: Teil I  bis Position 101, Teil II bis  199, Teil III bis 400 -- Teil IV bis 500 -- Teil V bis 700 -- Teil VI ab 701

Igor Sergejewitsch Jaremtschuk19.09.23 -- Telegram

Heute verabschiedete sich Sewastopol vom Gefreiten Igor Sergejewitsch Jaremtschuk.

Igor Sergeevich ist in Sewastopol geboren und aufgewachsen. Das Leben verlief so, dass er nach St. Petersburg zog, dort auf der Nordwerft arbeitete und Schiffe baute. Seine Verwandten sagen, dass er Sewastopol trotz des Umzugs sehr geliebt und nie vergessen habe; wann immer es möglich sei, habe er versucht, seine Heimatstadt zu besuchen.

Als die Mobilisierung im Land begann, beschloss Igor Sergejewitsch, sich freiwillig für die Teilnahme an einer speziellen Militäroperation zu melden. Er sagte zu seiner Familie: „Ich kann es nicht anders machen, ich bin Einwohner von Sewastopol!“

Er diente im motorisierten Schützenregiment des Westlichen Militärbezirks. Igor Sergeevich starb heldenhaft in der Nähe des Dorfes Makeevka in der LPR und erfüllte die ihm übertragenen Kampfaufträge.

Wir haben unseren Krieger in Sewastopol begraben, wie er es hinterlassen hat.


 

Andrey Robertovich ShutovDer 58-jährige Andrej Robertowitsch Schutow aus Wotkinsk in Udmurtien starb bei seinem ersten Angriff auf ukrainische Stellungen in der Nähe von Lisitschansk. Dies geschah vom 10. bis 13. Juni 2023. Erst am 21. Juli erfuhren Angehörige durch seinen Kameraden zufällig von seinem Tod. Am 5. September wurde ihnen mitgeteilt, dass die Leiche gefunden worden sei und nach Rostow und dann nach Udmurtien gebracht werde.

Der Sohn des Verstorbenen berichtete von seinem Schicksal:

OM Rechnet man die  Soldaten zusammen, die auf Seiten der Sowjetunion im Krieg in Afghanistan und auf Seiten Russlands in den beiden Tschetschenienkriegen getötet wurden, dann entspricht die Summe in etwa unseren Erhebungen aus 19 Monaten Krieg gegen die Ukraine - nämlich etwa 32.000 Kriegstote.

In den 66 Regionen haben wir Stand 15.09.23 insgesamt 26.211 russische Kriegstote namentlich vorgestellt. Hochgerechnet auf ganz Russland ergibt das 32.000 gefallene Soldaten, die Zahl entspricht unserer internen Datenbank für ganz Russland, die wir im Moment noch nicht öffentlich gemacht haben.

Die Region Omsk war seit Beginn des Krieges mit der Veröffentlichung von Kriegsopfern sehr restriktiv. Durch eine lokale Initiative hat sich das geändert, knapp 20 % neue Kriegsopfer konnten wir nach einem Abgleich unserer Statistik hinzufügen.

Gefreiter Belgorod

Bezirk Shebekinsky in der Oblast Belgorod -- Urheber: Лобачев Владимир -- Lizenz: CC BY-SA 3.0 

Belgorod - die Oblast liegt direkt an der Grenze zur Ukraine. Sie hat etwa 1,5 Millionen Einwohner, davon leben ca. 350.000 in der gleichnamigen Hauptstadt. Die Oblast ist  eine hoch entwickelte russische Industrie- und Agrar Region mit traditionell guten Handelsbeziehungen zur nahen Ukraine.

Belgorod: Teil I bis 250 -- Teil II bis 400 -- Teil III ab 401

Dorf Susch

Dorf Susch an Autobahn-km 748  -- Urheber: Vladimir Shalaev -CC BY 3.0

Die Republik Tuwa ist eine zur Russischen Föderation gehörende autonome Republik im südlichen Teil von Sibirien. Dort leben etwa 300.000 Einwohner. Die Tuwiner sind ein Turkvolk und stellen die Mehrheitsbevölkerung in der Republik. Im Vergleich zu anderen russischen Regionen ist die Wirtschaft unterentwickelt - hauptsächlich Landwirtschaft mit Viehhaltung. Die Republik weist die schlechtesten Werte für Kriminalität, Armut, Lebensqualität, Lebenserwartung, Arbeitslosigkeit und Alkoholismus auf.

Der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu kommt aus Tuwa. Was ihn nicht hindert, die Jugend seiner Republik in der Ukraine in den Tod zu schicken.

Tuwa: Teil I bis 200 -- Teil II bis 400 -- Teil III ab 401

JeiskDer von Russland entfesselte Krieg findet längst nicht mehr in den Grenzen der Ukraine statt. Auch auf russischem Boden und über die Grenzen hinweg wird geschossen. Dabei sterben nicht nur Soldaten sondern auch Zivilisten - Unbeteiligte, die sich zur falschen Zeit am falschen Ort befunden haben. Um es deutlich auszudrücken - auch diese Zivilisten sind Opfer der russischen Kriegsmaschinerie, egal ob sie durch russisches oder ukrainisches Militär getötet wurden. Sie wären am Leben, wenn es ein friedliches Miteinander der beiden Staaten gegeben hätte.
Foto: Flugzeugabsturz in Jeisk 10/22

Wir haben eine Liste der russischen Webseite 7x7 horizontales Russland übernommen und geringfügig die Übersetzung redigiert.  Insgesamt hat die Webseite 95 zivile Todesopfer auf dem Territorium Russlands zusammengetragen. Es sind nur die russischen Bürger aufgenommen, die sich auf dem Territorium Russlands aufgehalten haben.

Alexander Wassiljewitsch PetrischtschowPetrischtschow Alexander Wassiljewitsch
(30.10.1992 - 30.04.2023)

Petrishchev Alexander Vasilievich wurde am 30. Oktober 1992 in der Region Nordkasachstan, Bezirk Bulaevsky, Dorf Kulomzino geboren. Im Jahr 2000 zog die Familie in das Dorf Vodyanoye im Bezirk Isilkul in der Region Omsk. Im Dorf Vodyanoye schloss er fünf Klassen ab und ging am 1. September 2004 zum Studium an die Solntsevskaya-Sekundarschule. Alexander wuchs in einer kompletten Familie auf. Das Verhältnis zwischen Eltern und Jugendlichen war stets vertrauensvoll und respektvoll. Mama und Papa legten großen Wert darauf, ihren Sohn zu unterrichten und großzuziehen. Alexander schätzte und respektierte die Meinungen von Erwachsenen.

Alexander war immer zielstrebig, fleißig, nahm aktiv an Klassenveranstaltungen und schulweiten Veranstaltungen teil und war ein geselliger Teenager. Er zeichnete sich durch einen fröhlichen Charakter und eine positive Lebenseinstellung aus. Hatte viele Freunde. Er hat sich problemlos dem neuen Team angeschlossen. Er nahm an Schulsportwettkämpfen in den Bereichen Leichtathletik, Volleyball und Basketball teil.

Nach seinem Schulabschluss im Jahr 2011 trat er in die Omsker Technische Schule für Eisenbahnverkehr der Staatlichen Verkehrsuniversität Omsk ein. Erhielt eine weiterführende Berufsausbildung in der Fachrichtung technischer Betrieb von Schienenfahrzeugen. Nach seinem Hochschulabschluss arbeitete er in Nowosibirsk bei der Eisenbahn als Hilfskraftfahrer und anschließend von 2017 bis 2022 als Kraftfahrer.

Alexander, der richtig erzogen wurde, war ein wahrer Patriot des Vaterlandes und konnte nicht abseits stehen. Deshalb meldete er sich gleich zu Beginn der militärischen Sonderoperation freiwillig für die Gruppe Wagner, um die Interessen Russlands zu verteidigen.

Petrischtschow Alexander Wassiljewitsch starb heldenhaft am 30. April 2023 während seines Militärdienstes während einer militärischen Sonderoperation in der Ukraine.

Auf Erlass des Präsidenten der Russischen Föderation wurde ihm posthum der Orden des Mutes für die während des SVO gezeigte Tapferkeit, den Mut und das Engagement verliehen.

Am 26. Mai 2023 wurde er im Dorf Solntsevka mit militärischen Ehren beigesetzt.

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