Viktor TerentievViktor Terentiev wäre so etwas wie ein Freiwilliger, meinten die Beamten vom Militärkommisariat der Stadt Wolschski in der Region Wolgograd. Sicher ist, Viktor ist tot, getötet beim Sturm auf Bakhmut. Er wurde dann doch mit militärischen Ehren bestattet.
Die Sturmtruppe von Viktor war das Bataillon "Sturm", die Nachfolger der Gruppe Wagner. Und wie deren Kämpfer hatte auch Vikor eine bewegte Vergangenheit.
Im Dezember 2019 becherte er mit Saufkumpanen, einer davon beleidigte die Gattin des Wohnungsinhabers, wo das Gelage stattfand. Nach mindestens zehn Tritten war die Ordnung wieder hergestellt, Viktor schlief irgendwann ein. Am Morgen wurde er verhaftet, sein Opfer lag derweil bewusstlos auf der Intensivstation.
Das hätte zu mildernden Umständen gereicht - nur Viktor hatte Jahre zuvor bereits ein anderes Opfer zu Tode geprügelt. Jetzt durfte er beim Kommando Sturm für kurze Zeit seinen Aggressionen freien Lauf lassen.
OM, 07.06.23

Nischni Tagil

Nischni Tagil ist eine Großstadt in der Oblast Swerdlowsk. Wichtigstes Industrieunternehmen der Stadt ist Uralwagonsawod, der weltgrößte Hersteller von Kampfpanzern. Mitte Mai wurden vier Einwohner an einem Tag bei der Erstürmung von Bakhmut getötet. Nein - keine Ex-Sträflinge von der Gruppe Wagner, sondern normale Bürger, die im Herbst 2022 mobilisiert wurden. Sie gehörten zu den "entbehrlichen" Soldaten, Männer ohne besondere Eigenschaften, die man auf die gefährlichsten Missionen schickt, weil deren Tod keinen wirklichen militärischen Verlust darstellt.
Für Anatoly Antonov, Anton Gabdrafitov, Sergey Gavrilov und Dmitry Perevoznikov fand zumindest zuhause am 23.05. eine Trauerveranstaltung statt.
OM, 07.06.23

Vladimir Vyacheslavovich MarkaryanEin Foto einer Urkunde der "Regierung" von Luhansk und die passende Medaille, die alle getöteten Wagner-Söldner erhalten, wurden von einem Moskauer Bürger ins Netz gestellt. Es gab keine weiteren Informationen.
Normalerweise hätten wir jetzt jenen gefallenen Söldner auch bei der Stadt Moskau eingruppiert. Aber weil der Name auf eine armenische Herkunft deutete und in Russland nicht weit verbreitet ist, haben wir uns etwas mehr Mühe gemacht.
Vladimir Vyacheslavovich Markaryan war 2016 gerade 26 Jahre alt, als er seiner Ex-Freundin am Rande eines Dorfes in der Region Rostow auflauerte. Betrunken vergewaltigte er die junge Frau, erwürgte sie danach mit seinem T-Shirt und entsorgte die Leiche auf einer Mülldeponie.
Das Bezirksgericht Rostow verurteilte den Mann deshalb zu 17 Jahren Haft in einer Kolonie des "strengen Regimes". Bei der Wahl - noch zehn Jahre weitere Haft oder ein halbes Jahr bei der Gruppe Wagner und danach frei - hat er wieder die falsche Entscheidung getroffen. Im Mai 23 wurde er an der Front getötet.
OM, 30.05.23

Kaum berichtet man über den neuen russischen "Volks"-Sturm, schon überschlagen sich die Ereignisse. Aus der Region Rostow am Don wird berichtet, dass 39 Soldaten, alles ehemalige Häftlinge, aus der Kaserne desertiert sind. Ein Offizier der "Volksrepublik Luhansk", der die Soldaten aufhalten wollte, wurde von ihnen getötet.
Die Flucht ereignete sich bereits am 24. Mai. Die Soldaten verließen unerlaubt und bewaffnet ein Militärgelände jener selbsternannten Republik Luhansk.  Man geht davon aus, dass die Deserteure sich Zivilkleidung und Autos beschafft haben und  sich jetzt auf der Flucht irgendwo im russischen Süden befinden.
OM, 26.05.23

Anton Alekseevich TuchvatulinAnton Alekseevich Tuchvatulin schien ein lustiger junger Mann  zu sein. Sein Foto zeigt ihn mit weißer Perücke, Victory-Zeichen und einem breiten Lächeln. Das passt gar nicht zu den grimmigen Jungs vom tschetschenischen Akhmat-Bataillon, von dem er sich als Söldner anwerben ließ. Genau so wenig wie zur Meldung seines Todes, die über deren Telegramkanal verbreitet wurde:
"Unser lieber Bruder Tukhvatulin Anton Alekseevich , ein Spezialeinheitskämpfer „AKHMAT“ (Kampfname Makler), starb heldenhaft, indem er sich mit einer Granate in die Luft sprengte, um sich nicht den Satanisten zu ergeben. Hier sind sie die Seeleute unserer Tage – die wahren Helden und Krieger. Zu ihnen sollten die jüngere Generation und unsere Nachkommen aufschauen!"
OM, 25.05.23

Aus Dagestan erreicht uns ein Video über eine Veranstaltung anlässlich der Anbringung einer Gedenktafel für einen in der Ukraine gefallenen jungen Mann aus Dagestan. Der Begleittext passt zu unserem Heldenthema:
"In den einfachsten Schulen wachsen echte Männer heran, Verteidiger unseres Vaterlandes, für die die Konzepte Patriotismus und Wehrpflicht untrennbar miteinander verbunden sind. 
Ihre Namen werden für immer in der Geschichte der Bildungseinrichtungen und ihrer Heimatstadt verankert bleiben.
Für Schüler der MBOU „Secondary School 8“ und die gesamte jüngere Generation wird Nizamutin Kurbanov ein Vorbild sein – was ein Dagognit, Dagestaner, Russe sein sollte. 
Heute, am 6. Mai, eröffnen wir eine Gedenktafel in seiner Heimatschule."
(Das Video besser im Vollbild anschauen)

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