Taimuraz ChugajewEin russischer Soldat raste in einem Lexus in den Gegenverkehr und prallte im besetzten Teil der Region Saporoschje gegen einen KAMAZ-Lastwagen mit verwundeten Soldaten. Zwei Menschen kamen ums Leben, 13 wurden verletzt.

Der Unfall ereignete sich am Abend des 25. Dezember 23 auf der Autobahn in der Nähe des Dorfes Wladimirowka in der Region Saporoschje. Der 29-jährige Sergeant und Kommandeur der technischen Geheimdienstabteilung der russischen Streitkräfte, Taimuraz Chugajew (Foto), flog beim Fahren eines Lexus auf die Gegenfahrbahn und prallte gegen einen KAMAZ.

Der LKW transportierte verwundete russisches Soldaten. Zwei Passagiere der KAMAZ wurden getötet – ein Soldat der Militäreinheit 63354, Gefreiter Maxim Tablow, und ein Soldat der Militäreinheit 71718, Sergeant Wladimir Artamonow.

Der Fahrer-Sanitäter, der den KAMAZ fuhr, der Gefreite Islan R., wurde verletzt. Außerdem wurden infolge des Unfalls 12 weitere Verwundete des LKWs zusätzlich verletzt.

Rais AbdulowFrau Abdulowa aus der Großstadt Miass ist Witwe. Sie erinnerte am 25.12.23 an den Tod ihres Gatten:
"Am 26. Dezember 2022 starb der 1976 geborene Rais Abdulow heldenhaft auf dem Territorium Russlands. Rais meldete sich freiwillig zum Krieg und kämpfte in der PMC Wagner. Er erfüllte treu seine militärische Pflicht, das Vaterland zu verteidigen, blieb für immer in unseren Herzen als ein lieber, geliebter Ehemann und Vater."
Es fehlt uns an Zeit, all diese Meldungen zu überprüfen, für Rais machen wir eine Ausnahme:
Mit Urteil des Stadtgerichts Miass der Region Tscheljabinsk vom 5. März 2019 wurde Rais Chrmaichaliewitsch Abdulow gemäß §105 des Strafgesetzbuches der Russischen Föderation (Mord) zu 11 Jahren Haft in einer Hochsicherheitsstrafkolonie verurteilt. Extrem betrunken (Abdulows Aussage im Prozess) versetzte er seinem Trinkgefährten mindestens 24 gezielte Stiche in den Hals, ins Gesicht und die Brust. In der Haft von der Gruppe Wagner rekrutiert.

Ein russischer Autor hat alle Ereignisse des Ukrainekrieges zusammengetragen, die die Region Woronesch betreffen. Das Konvolut ist schwer zu lesen, weil alle möglichen Informationen hintereinandergepackt sind.
Dazu gehört auch die Meuterei der Gruppe Wagner, die sich teilweise in der Region um Woronesch abspielte. Mit der Übersetzung von Google kann man den Text in deutscher Sprache lesen.
Für Interessierte: Link

Originalbeitrag aus einem russischen Telegram-Kanal:
Bei der Räumung des Territoriums von Marinka wurde ein Ziegelstein mit der Aufschrift gefunden: „Wer mich findet, kümmert sich um meine Mutter, meine Schwester und meinen Bruder. Rudakow Roman Alexandrowitsch. Stadt Bataisk. Diese letzte Bitte wurde von einem Soldaten, offenbar vom 103. Regiment der 150. motorisierten Schützendivision, an der Wand hinterlassen.
Berichten zufolge wurden in der Nähe neun Leichen unserer Soldaten gefunden. Die Überreste russischer Soldaten werden zur DNA-Untersuchung geschickt. Der beschriftete Ziegelstein wird als Denkmal erhalten und verbleibt im Hauptquartier der Einheit. Die Konservierung der Inschrift auf dem Stein wird von Spezialisten des Regionalmuseums für Lokalgeschichte Rostow durchgeführt.
Es wird darauf hingewiesen, dass nach vorläufigen Angaben die Angriffsgruppe von Roman Rudakow überfallen und umzingelt wurde – die Kommunikation ging verloren und unsere Soldaten starben im Kampf bis zur letzten Kugel.
Der Ziegelstein

Alexander KuznetsowDurch den Krieg Russlands gegen die Ukraine kommen auch immer wieder zeitlich zurückliegende Details aus dem Jahr 2014 ans Licht der Öffentlichkeit. Nach russischer Lesert hätten in diesem Jahr Separatisten aus dem Donbass Krieg gegen die Zentralregierung der Ukraine geführt. Tatsächlich stammte aber ein großer Teil dieser "Separatisten" aus Russland. Ein weiteres Bespiel ist dieser Mann:
Alexander Kusnezow kommt aus der Region Nowosibirsk und war ab dem Jahr 2003 Berufssoldat - zunächst im Tschetschenienkrieg. "Im Jahr 2014 beteiligte sich der Mann als Teil der Bewegung „Höfliches Volk“ am Unabhängigkeitskampf der Bürger der Volksrepubliken Donezk und Lugansk", schreibt ein lokales Medium aus der Region.
Im Krieg gegen die Ukraine nahm er als Söldner der Gruppe Wagner teil, überlebte Bakhmut und nach Auflösung der Wagner-Einheiten ging er zur regulären russischen Armee. Er war 40 Jahre alt als er am 01.12.23 schließlich an der Front getötet wurde.

Abatskoje ist ein größeres Dorf mit etwa 8.000 Einwohnern in der westsibirischen Region Tjumen. Es war im Jahr 2015 als zwei Freunde reichlich betrunken mit einem Auto durch das Dorf kutschierten . Einer der beiden, der damals 20-jährige Dmitri Tatjanenko, prahlte damit, dass er bedenkenlos einen Menschen töten könne. Top - die Wette galt. Die beiden hielten auf der Straße einen 50-jährigen Dorfbewohner an und boten ihm an, ihn nach Hause zu fahren.
Stattdessen ging die Fahrt an einen abgelegenen Ort, Dmitri versuchte das Opfer zu erwürgen, was aber nicht gelang. Die helfende Hand des Freundes besorgte eine Bajonettschaufel, mit der er den Mann schließlich erschlug. Die Leiche wurde im Sumpf entsorgt, die Schaufel im Fluss.
Erst  sechs Jahre später wurde das Verbrechen aufgeklärt. Dimitri Tatjanenko wurde 2021 zu 17 Jahren in einer Hochsicherheitskolonie verurteilt, sein Komplize erhielt 14 Jahre. Die Geschichte endete wie viele andere: Im November 2022 verpflichtete sich Dimitri bei der Gruppe Wagner, am 17. Januar 23 wurde er bei Bakhmut getötet.
Aber halt - ganz ist die Geschichte noch nicht erzählt. In seinem Heimatdorf plant die Verwaltung, seinen Namen auf einen Gedenkobelisken einzugravieren - natürlich ohne die hässlichen Details. Ein Anfang ist in der lokalen Zeitung schon gemacht. Original, übersetzt.

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