15.05.2024 -- 54.469 // Zuwachs zum 30.04.24: 1.310
Ende Februar gab es für die russische Armee ein Debakel bei Wuhledar, einer Kleinstadt im Südosten der Ukraine. In Hinterhalten der ukrainischen Armee blieben die Panzervorstöße stecken, die Angreifer mussten sich zurückziehen und eine Vielzahl an militärischem Gerät zurücklassen. Eine Todesmitteilung an Angehörige zeigt, dass Soldaten der U-Boot-Flotte am Angriff beteiligt waren:
Liebe Ljudmila Wladimirowna,
Das Kommando und das Personal des 310. separaten U-Boot-Abwehrgeschwaders der Pazifikflotte informieren Sie mit Bitterkeit und Bedauern über den Tod Ihres Sohnes, Oberfeldwebel Wladimir Sergejewitsch Rudnik, am 28. Februar 2023. Ihr Sohn hat heldenhaft gekämpft und seine militärische Pflicht während einer militärischen Spezialoperation in der Ukraine erfüllt.
Während der Befreiung der Stadt Uglsdar (Wuhledar) von den Nationalisten fiel er einen Heldentod. Während des Kampfes zeigte er Mut und Entschlossenheit. Für die Soldaten des 310. separaten U-Boot-Geschwaders ist dies ein schwerer Verlust. Wladimir war während seines Dienstes ein Vorbild für die Erfüllung seiner offiziellen Pflichten, blieb dem Militäreid treu, beachtete heilig die Verfassung der Russischen Föderation und hielt sich strikt an die Anforderungen der Militärvorschriften, Befehle von Kommandanten und Vorgesetzten. Er zeigte sich als echter Krieger.
Worte können eine schreckliche Wunde im Herzen nicht heilen. Aber die strahlenden Erinnerungen an Wladimir als Helden werden immer stärker sein als der Tod. Er ist für immer in unseren Herzen. Für Mut und Tapferkeit, die während einer besonderen Militäroperation gezeigt wurden, wurde Oberfeldwebel Rudnik Vladimir Sergeevich । vorgestellt staatliche Auszeichnung.
Da wir leider weder die Region Oryol noch die Oblast Moskau in unseren Aufstellungen berücksichtigen, fiele eigentlich Vadim Sokolov durch unser Raster. Aber eine kurze Notiz sollte der Mann schon wert sein. Das ist sein Nachruf auf V-Kontakte:
Vadim Andreevich Sokolov ist ein russischer Wikipedianer, Historiker, Kandidat der Geschichtswissenschaften, Balkanist. Er war Mitglied der russischen Wikipedia seit dem 11. Juli 2011 unter dem Spitznamen Sokolrus. Es war der beste Spezialist für Serben, Serbien und Jugoslawien in der russischen Wikipedia. 453 Artikel geschrieben, 30 Feature-Listen, insgesamt über 30.000 Änderungen vorgenommen.
Er starb am 16. März 2023 in der LPR, nachdem er von einer Mine in der Nähe von Lisichansk in die Luft gesprengt worden war, als er die Verwundeten herausgetragen hatte.
Schade dass der Mann nichts aus den Balkankonflikten gelernt hat, nämlich dass solche Konklikte friedlich gelöst werden müssen. Und schade auch, dass immer wieder die selben Lügen in solche Nachrufe einfließen. Dass nämlich die Täter zu Opfern gemacht werden (hat Verwundete heraus getragen).
OM, 22.04.23
Damit niemand den Überblick verliert - über folgende Wagner-Friedhöfe haben wir berichtet:
OM, 19.04.23
Zu den Merkwürdigkeiten im russischen Krieg kam Ende März eine neue dazu. Zwei Kriegstote wurden in Kasachstan auf dem Weltraumbahnhof Baikonur bestattet. Der Oberfeldwebel der Luftlandetruppen Vitaly Anatolievich Bubenov und der Gefreite der Luftlandestreitkräfte Grigory Aleksandrovich Arsyutov wurden dort zu Grabe getragen - warum auch immer.
Beide finden keinen Platz in unseren Zusammenstellungen und eine Region Baikonur wollen wir nicht eröffnen.
OM, 14.04.23
Faritzhan Khakimzhanov ist der 700. von uns erfasste Kriegstote aus der Region Swerdlowsk. Die Oblast an der Kontinentgrenze zwischen Europa und Asien hat Burjatien den Rang abgelaufen, das seit Kriegsbeginn immer die höchsten Opferzahlen zu verzeichnen hatte. Allerdings ist ein Vergleich wenig sinnvoll, denn die Oblast Swerdlowsk hat mehr als die vierfache Bevölkerungszahl Burjatiens.
Über Faritzhan ist leider wenig bekannt. Nur dass er Ende März im Dorf Troitskoye, Bezirk Bogdanovichsky, begraben wurde.
OM, 08.04.23
Weitere neun Namen haben wir in unserer Liste der Wagner-Söldner unter unbekannte Region eingestellt. Basis war ein rührseliger "Werbefilm" für die Söldner-Armee, in dem angegeben wird, all diese getöteten Männer wären für Russland als Helden gestorben. Dabei sind alle nur die schnell vergessenen Verlierer in einem sinnlosen Krieg.
Aus welchen Gründen auch immer, war unsere letzte Auswertung über russische Kriegstote vom 30.04.24 nicht erreichbar. Mit dem Firefox-Browser war alles normal, alle anderen Browser konten nicht darauf zugreifen.
Meist täglich präsentieren wir auf unserer Startseite rechts oben ein Foto und einen kurzen Text, die russische Menschen vorstellen, die direkt oder indirekt vom Krieg betroffen sind. Zuletzt hatten wir uns als Thema vorgenommen, junge Menschen zu zeigen, die nach dem Jahr 2000 geboren wurden und im Krieg getötet wurden - die Zukunft Russlands. Einen Monat lang wollten wir so verfahren, aktuell sind wir jetzt bei 34 jungen Männern angekommen und im Speicher liegen noch immer zehn weitere Kurzgeschichten. Wir werden also um einen Monat verlängern.
PS Nach einem Tag verschwinden Foto & Text. Man kann alle gesammelt dann in der Rubrik Kriegsbilder finden.
Wir setzen nicht immer Links auf unsere Originalinformationen. Dafür gibt es verschiedene Gründe, z.B. die Informationen kommen aus geschlossenen Foren oder Telegramkanälen, auch wollen wir die Privatsphäre von Menschen in Russland bewahren oder wir wollen die Herkunft der Information bewusst anonym halten, um niemanden zu gefährden.
Am Beispiel "Kadettenball in Jalta und Tod in der Ukraine" ging es um die Wahrung der Privatsphäre.
Wir haben heute unser Update zum 30.04.24 fertig gestellt und veröffentlicht. Dabei ist uns aufgefallen, dass die hohen Verlustzahlen eigentlich solch 14-tägige Updates sinnlos erscheinen lassen. Man kann die Zahlen inzwischen mit einiger Genauigkeit vorhersagen. Änderungen sind im Moment nicht zu erwarten. Wir werden folglich unsere aktuellen Zahlen nur noch unter "Erfasste Kriegstote" ganz oben auf der Webseite veröffentlichen und ansonsten alle Tabellen, gesamt und regional, einmal im Monat aktualisieren. Das spart eine Menge Arbeit.
Dafür werden wir viel häufiger unsere News bedienen, mit Berichten aus Russland - über Einzelschicksale, über die allgemeine Sprachlosigkeit im Anblick all dieser Opfer des Krieges, über die offiziellen Sprachregelungen, über die Indoktrination von Kindern und Jugendlichen...
In den letzten Tagen können wir nicht mehr auf eine VKontakte-Gruppe aus Wolgograd zugreifen. Diese hatte uns in letzter Zeit zuverlässig die Daten von gefallenen Soldaten aus der Region geliefert. Damit laufen auch alle bisher veröffentlichten Links auf diese Seite ins Nirvana - und das sind nicht wenige. Uns liegen die Screenshots vor, die wir bei Bedarf zur Vergügung stellen.
Wir hatten als Vorwort zu unserer Zusammenfassung von Ende März geschrieben:
Es liegt in der Tradition der russischen Armee, dass man ohne Rücksicht auf Verluste versucht, eigene Erfolge zu erzwingen. Die Taktik der Gruppe Wagner bei der Eroberung von Bakhmut war dafür ein Beispiel, die reguläre russische Armee geht identisch vor. Man wagt einen schnellen Vorstoß mit gepanzerten Fahrzeugen, setzt seine Mannschaften in der Nähe des Gegners ab und zieht die Transporter sofort wieder zurück. In der Zwischenzeit versuchen die zurückgelassenen Soldaten, die gegnerischen Gräben zu erreichen oder eigene befestigte Positionen zu schaffen. Das gelingt hin und wieder und so rückt die russische Armee unter hohen Verlusten langsam aber sicher weiter vor.
Wir zeigen meist bewusst keine Aufnahmen vom Kampfgeschehen an der Front. Heute veröffentlichte ein ukrainischer Telegram-Kanal jedoch ein Video, das genau solch einen beschriebenen Angriff zeigt. Aufgenommen von einer Überwachungsdrohne setzt ein Mannschaftstransporter eine Gruppe russischer Soldaten nahe den ukrainischen Stellungen ab und fährt dann schnell davon. Die Soldaten versuchen die gegnerischen Gräben zu erreichen, es werden immer weniger. Einer schafft es und wird wahrscheinlich auch durch Handgranaten getötet. Zum Video
mk.ru steht für die Zeitung der Redaktion „Moskowski Komsomolez“. Die Online-Ausgabe gibt es für die verschiedensten Regionen Russlands, z.B karel.mk.ru aus Karelien usw. Allerdings ist mk.ru aus Deutschland nicht mehr aufrufbar. Die Links funktionieren weiterhin, wenn man einen VPN benutzt, dessen Einwahl ins Netz nicht aus Deutschland erfolgt.
Wir veröffentlichen im Moment nur noch Listen der gefallenen Soldaten um auf Grund der steigenden Todesrate weiterhin einigermaßen aktuell zu bleiben.
Diese Listen gefallen uns selbst nicht, da sie nur wenige Informationen enthalten. Wir zeigen deshalb vermehrt Nachrichten in der Rubrik "Ausgewählte Meldungen", die uns erwähnenswert erscheinen.
Die Tabellen der Regionen haben wir heute aktualisiert.
Wie wir bereits angekündigt haben, handelt es sich um ein reines Namensupdate, das leider nicht so informativ wie unsere bisherigen Tabellen ist. Diese Vereinfachung ist der Menge der täglichen Kriegstoten geschuldet. Wer Details wissen will, muss den angegegeben Links folgen.
Häufig werden Nachrichten auch schnell wieder gelöscht. Uns liegt dazu ein Screenshot vor, aber dieser lässt sich via der Listen kaum sinnvoll einfügen. Wir haben in diesem Fall auf den Telegram-Kanal "Warten Sie nicht auf mich aus der Ukraine" verlinkt, der die fehlenden Informationen meist bereitstellt.
Heute haben wir unsere Datenbank bis zum 10.03.24 so aktualisiert, dass wir die Ergebnisse den Tabellen der russischen Regionen zuführen könnten. Da aber die Zeit nicht stehen geblieben ist, werden wir nach Ostern auch noch den Rest bis zum 28.03.24 aufarbeiten. Dann gibt es endlich wieder einen detaillierten Monatsabschluss diesmal zum Datum von heute, weil wir uns über die kommenden Ostertage frei nehmen werden.
Das erzielte Ergebnis ist zwar wie erwartet, leider gehen viele interessante Details auf diese Weise verloren. Aber wir müssen damit leben, dass auf Grund der ständig steigenden Zahl an russischen Kriegstoten, die Individuen hinter der schieren Menge verschwinden.
PS Trotz Osterferien gibt es auch weiter täglich neue Informationen. Wir haben etwas vorgearbeitet.
Nachdem die Aufmerksamkeit zu unseren Veröffentlichungen wächst, eine kurze Information zu OskarMaria.
Unter diesem Pseudonym war der Initiator im Internet seit über 25 Jahren recht unregelmäßig präsent. Ab dem Jahr 2014 hat er hier über die Situation in den von Russland besetzten Gebieten des Donbass geschrieben. Als einer der ersten Journalisten überhaupt inormierte er über die damals neu gegründete Gruppe Wagner.
Beruflich war er seit den 80-iger Jahren Geschäftsführer von diversen Medienunternehmen im Printbereich. Jetzt im Ruhestand, Kinder erwachsen, bleibt etwas mehr Zeit, die gesammelten Erfahrungen zusammen mit wenigen Mitstreitern für dieses Projekt zu nutzen.
Nachtrag: OskarMaria– das ist eine kleine Verbeugung vor dem beinahe vergessenen Schriftsteller Oskar Maria Graf. In Zeiten der Bücherverbrennungen wurden seine Werke von den Nazis verschont, ja sogar teilweise empfohlen. „Verbrennt mich!“ schrieb er 1933 in der Wiener Arbeiterzeitung, „nach meinem ganzen Leben und nach meinem ganzen Schreiben habe ich das Recht, zu verlangen, dass meine Bücher der reinen Flamme des Scheiterhaufens überantwortet werden und nicht in die blutigen Hände und die verdorbenen Hirne der braunen Mordbanden gelangen!“ Schließlich floh er in die USA – dort lebte er in bescheidenen Verhältnissen. Deutschland wollte den unbequemen Mann nach dem Krieg nicht wieder haben. Er starb 1967 in New York.
Literaturempfehlung: Wir sind Gefangene - Autobiograhie 1927.
Doppelt
Wladimir: 25. Artem Kozhenkov // Nischni Nowgorod: 35 Artem Kozhenkov
Wolgograd: 01 Juri Agarkov // Pskow: 41 Juri Agarkow
Kutelev Stanislav, dreifach, Kostroma, Rjasan und Orenburg. Nur Orenburg
Nikolai Symov, Rjasan & Tschuwaschien - nur Tschuwaschien
Mamontov Mikhail - Krasnodar Teil 1 & Teil 2
Ivan Alekseevich Chulkov, Kostroma, Pos. 51/56
Elimov Alexey Michailowitsch , Kostroma & Tschuwaschien
Falsch einsortiert
Ruslan Khamitov, Tscheljabinsk, kein Söldner der Gruppe Wagner