Evgeniy Navlyutov Evgeniy Navlyutov, ein Major in der Garnisonsstadt Rjasan, kommt nicht mehr zur Arbeit. Seine Angehörigen waren gestern in Aufruhr und meldeten seinen überraschenden Tod. Der ist eigentlich normal in Kriegszeiten, wo an der Front in der Ukraine beständig gestorben wird. Heute lichten sich die Nebel - Evgeniy ist nicht in der Ukraine sondern auf dem Militärflugplatz in der Nähe von Rjasan gestorben. Dort waren gestern Drohnen aufgeschlagen, drei Soldaten wurden getötet. Einer davon war Evgeniy.
Jetzt liegt auch die komplette Liste aller getöteten und verwundeten Soldaten vor:

Getötet:

  1. Evgeny Navlyutov (im Bild);
  2. Andrey Stolyarov;
  3. Alexander Shnotin;

Verwundet:

  1. Andrej Schelnow;
  2. Maxim Syzik;
  3. Alexander Wlassow;
  4. Robert Efremov;
  5. Nikolai Lesin;

OM, 06.12.2022

Sergey Alexandrovich Gorichev Sergey Alexandrovich Gorichev hatte sehr viel Pech. Er hatte 2018 auf seinem großen Grundstück im russischen Tula Vögel mit Pflanzensamen gefüttert. Und dabei waren wohl einige Samen ins Erdreich gelangt. Im Frühjahr 2019 wurden prächtige Stauden daraus. Nur hatte Sergey wenig Zeit den Garten zu pflegen. Der nächste Winter kam und im neuen Frühjahr 2020 sprießten noch viel mehr der prächtigen Pflanzen.
Im Juni 2020 bekam Sergey Besuch von der Polizei. Die inspizierte seinen Garten und beschlagnahmte jene 1052 Pflanzen der Gattung Cannabis, dazu auch unseren unglückseligen Sergey. Im März 2021 kam die Sache vor Gericht. Das glaubte Sergey überhaupt nicht, dass jene Hanfpflanzen ganz zufällig in seinem Garten gewachsen wären. Nein - er hätte vielmehr jene Gewächse ganz sorgfältig kultiviert durch Gießen, Düngen und Unkrautbehandlung - zum Zwecke der Vermarktung.
Und weil bei Drogen das Gesetz völlig gnadenlos die Strafen festschreibt, bekam Sergey Gorichev 15 Jahre strenge Haft verpasst.
Ok - inzwischen weiß jeder, wie die Sache endet. Auch Sergey zog im Sommer die "Sie kommen aus dem Gefängnis frei"-Karte bei der Söldnergruppe Wagner und kam als Kanonenfutter an die Front in der Ukraine. Jetzt hat seine Familie die üblichen Orden und eine Urkunde: "Gorichev Sergey Alexandrovich kämpfte für die Freiheit und Unabhängigkeit der Volksrepublik Lugansk. Er starb einen heldenhaften Tod auf dem Schlachtfeld und zeigte Mut und Tapferkeit." Posthum versteht sich.
OM, 02.12.22

Alexander EnaleevAlexander Enaleev war 2013 zu 25 Jahren Haft verurteilt worden. Der Mann verkehrte um die Jahrtausendwende in den Kreisen erfolgreicher Geschäftsleute in Nabereschnyje Tschelny, einer Großstadt in der russischen Teilrepublik Tatarstan. So entstand die Idee einer professionellen Gangsterbande. Enaleev wurde Chef der "Trassowiki", die sich auch als die "Würger der Lastwagenfahrer" einen Namen gemacht hatten.
Das Geschäftsmodell der Gangster war einfach. Sie bekamen von der Autobahnpolizei Hinweise, welche Lastwagen lohnende Fracht enthielten. Sie verkleideten sich als Polizisten, die Uniformen hatten sie von dem Hinweisgeber erhalten und kontrollierten Lastwagenfahrer, die dann ausgeraubt wurden. Die Fracht wurde an Großmärkte verkauft, die Lastwagen zerlegt oder umgebaut.
Von ihrem Waffenarsenal musste die Gang niemals Gebrauch machen. Aber vier widerborstige Trucker wurden erdrosselt, ein anderer zu Tode geprügelt. Und weil die Ehefrau von Enaleev drohte, sich an die Polizei zu wenden, wurde auch sie umgebracht.
Jetzt braucht Russland solche Verbrecher für seinen verbrecherischen Krieg. Alexander Enaleev wurde von der Gruppe Wagner angeworben, frei gelassen und kämpft jetzt als Söldner an der Front in der Ukraine.
OM, 28.11.2022

Alexander SavchenkoHauptmann Alexander Savchenko (Sawtschenko) zerstörte eine Gruppe ukrainischer Saboteure, meldet am 30.09.22 die St. Petersburger Nachrichtenagentur FAN und schreibt weiter: "Heimlich führte der Offizier seine Luftangriffskompanie  zu feindlichen Stellungen, griff überraschend an und zerstörten einen Beobachtungsposten, einen Panzer, zwei Schützenpanzer, zwei Mörserbesatzungen und 18 Nationalisten...ohne eigene Verluste".
Einen Tag später ist der Hauptmann tot, behauptet zumindest die Inschrift auf seinem Grab in Gelendschik in der Region Krasnodar.
OM, 27.11.22

Unser Artem Igorevich Rasputin kommt aus Schatura, einer Kleinstadt in der Oblast Moskau, und hat sich dort als Kleinkrimineller betätigt. Wegen verschiedener kleinerer Delikte war er mehrfach vorbestraft, bis er 2021 sich schließlich eine längere Freiheitsstrafe einhandelte.
Der Mann traf einen Bekannten, um sich gemeinsam etwas zu betrinken. Im Verlaufe des Abends bat Artem seinen Trinkbruder um dessen Smartphone, um ein wichtiges Telefonat zu führen. Dafür verließ er dann den Raum und kam auch nicht wieder. Mit der Bezahlfunktion des Handys überwies er flugs mehrfach ein paar Rubel auf sein eigenes Konto - insgesamt 5466 Rubel, also etwa 90 €. Dann kontaktierte er mit dem erbeuteten Telefon über Telegram einen Dealer und kaufte mit dem Geld etwas synthetisches Dope. Die Ware wurde ganz klandestin im Wald versteckt. Unser Delinquent ließ sich mit einem Taxi dorthin kutschieren, auf der Rückfahrt wurde das Auto von der Polizei überprüft und Rasputin flog auf.
Das Gericht verurteilte am 10.09.21  Artem Igorevich Rasputin als Wiederholungstäter zu vier Jahren und drei Monaten Haft mit strengem Regime. Doch Dummheit ist grenzenlos und Artem ließ sich im Knast von der Gruppe Wagner anwerben. Jetzt ist er tot und seine Angehörigen haben ein paar Orden und eine Urkunde von Leonid Passetschnik, dem Chef von Luhansk.
OM 27.11.2022

Vadim Tekhov wurde 2019 zu 16 Jahren Haft unter verschärften Bedingungen verurteilt, weil er seine ehemalige Frau, die 22-jährige Regina Gagiev, brutal ermordet hatte. Der Mord wurde damals von Überwachungskameras festgehalten. Tekhov wurde auf die Fahndungsliste gesetzt, stellte sich aber der Polizei.
Das Angebot der Gruppe Wagner - ein halbes Jahr Kriegsdienst an der Front gegen Freiheit - hat der Mann auch angenommen. Doch die "Freiheit" an der Front war nur von kurzer Dauer. Bei Vadim Tekhov wurden Drogen gefunden, die er wohl an seine Kollegen verkaufen wollte.


OM, 25.11.22

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