Albert AbdullinKeine drei Wochen im Ukrainekrieg und schon ist der zweite Baschkire des Shaimuratov-Bataillons wieder zuhause - als Cargo 200. Albert Abdullin, ein 49-jähriger Reservekorporal, lebte zwar seit einiger Zeit in Tatarstan, aber als in Baschkirien Kriegsfreiwillige gesucht wurden, bewarb er sich um einen Platz im Freiwilligenbataillon. Am 19. September 22 wurde sein Tod bekannt.
OM, 20.09.22

Ilshat Imangulov- Kaum geschrieben tritt schon der dritte Freiwillige des Shaimuratov-Bataillons  als Cargo 200 seine Reise zurück in die Heimat an. Ilshat Imangulov, 43 Jahre alt und hat als Soldat im Krieg gegen Georgien gedient. Bereits am 21. September soll er im Dorf Smakovo in Baschkirien bestattet werden.
Wäre noch zu erwähnen, dass Ilshat Imangulov gleichzeitig der 200. tote Baschkirensoldat im Ukrainekrieg ist, den wir hier dokumentieren konnten. OM, 20.09.22

Vadim Kucherbaev- Es geht schnell weiter: Vadim Kucherbaev ist der vierte Freiwillige Shaimuratov-Bataillons dessen Ableben in der Ukraine gemeldet wird. Der Mann war knapp 45 Jahre alt und hatte bereits 2001/2002 im Tschetschenienkrieg Kampferfahrung gesammelt.
Wann er im Krieg gefallen ist, wurde nicht mitgeteilt. Aber auch er dürfte weniger als drei Wochen in der Ukraine gekämpft haben. OM, 23.09.22
Marcel Yamansarin- Marcel Yamansarin,
wurde am 1. Oktober bestattet. Er kommt aus Meleuz, war 34 Jahre alt und ist der 5. gefallene Freiwillige aus dem Shaimuratov-Bataillon, dessen Tod bekannt wurde. Den genauen Todeszeitunkt und den Ort in der Ukraine erfährt man leider nicht. OM, 03.10.22
Almaz Khusainovich Khairitdinov- Almaz Khusainovich Khairitdinov
ist der sechste aus dem Freiwilligen-Bataillon. 28 Jahre wurde er alt und wird am 4.10. bestattet. OM, 04.10.22

Nach Burjatien verzeichnet Dagestan in absoluten Zahlen die höchste Zahl an gefallenen Soldaten im Ukrainekrieg – im Augenblick haben wir 243 Tote aufgeführt.
Nach der aktuellen russischen Mobilmachung sollen weitere Bewohner Dagestans an die Front. Das trifft nicht unbedingt auf Zustimmung, wie dieses kleine Video zeigt.
Die Rekrutierungsoffizierin argumentiert, dass die Einheimischen für die Zukunft des Landes kämpfen sollen. „Wir haben nicht einmal eine Gegenwart, von welcher Zukunft redest du“, antwortet ein Mann aus Dagestan.

Andrei BocharovTäglich kann man in der Region Wolgograd gefallene Soldaten begraben. Inzwischen ist unsere Liste auf über 200 Tote im Ukrainekrieg angewachsen. Aber sicher sind es wesentlich mehr, da offiziell keine Daten herausgegeben werden. Das scheint der Politik nicht zu reichen.
Aktuell veröffentlichte der Wolograder Gouverneur Andrei Bocharov die Zahl der Freiwilligen, die die Region in den Ukrainekrieg schicken will oder bereits geschickt hat. Nicht ohne Stolz berichtet der Mann, dass Wologograd  inzwischen 1.326 Freiwillige aufbiete, die Krim nur etwa 1.200 Freiwillige gewonnen habe, dass in der Region Brjansk etwa 800 Einwohner dem Peresvet-Bataillon beigetreten seien, ca. 700 Freiwillige kommen aus Nordossetien, 800 von der Region Nowosibirsk, 950 von Woronesch und 850 aus Kursk. OM 20.09.2022

Im Süden Sibiriens liegt die kleine russische Republik Chakassien mit etwa einer halben Million Einwohnern. Beim Lesen der dortigen Internetmedien - z.B. https://vg-news.ru/ - bekommt man eine Gänsehaut. Zu Beginn des Ukrainekrieges musste jeder leitende Staatsbeamte dort abwechselnd öffentlich erklären, warum die "Sonderoperation" in der Ukraine richtig, wichtig und nützlich für Russland wäre. Und aktuell wird jede Propagandameldung der russischen Staatsführung über die Erfolge der Armee so abgehandelt, dass die Ukraine längst völlig ausgelöscht sein müsste.
Wer wie Deutschland die Ukraine in ihrem Abwehrkampf unterstützt, steht auch im Fokus der Berichterstattung in Chakassien. Da kommt es gelegen, dass aktuell der Spiegel wie gewohnt alarmistisch, den Untergang der deutschen Ökonomie befürchtet hat. Denn Energiepreise und Corona hätten der stark zugesetzt, selbst Traditionsunternehmen wie Hakle und Goertz wären insolvent. Das freut doch die Menschen in Chakassien, wenn Deutschland ob seiner Russland-Sanktionen auf die Nase fällt und deshalb hat man schnell, den gesamten Artikel in russisch ins Netz gestellt. OM, 19.09.22

Denis Dinarovich FatkhutdinovBaschkortostan schickt zwei Bataillone mit Freiwilligen in den Krieg gegen die Ukraine. Benannt wurden die Abteilungen nach zwei Kriegsveteranen , Shaimuratov und Dostavalov. Seit Ende August ist das erstgenannte Bataillon bereits im Kampfeinsatz, das andere soll aktuell eingreifen.
Kaum im Krieg angekommen, wird schon der erste Tote vermeldet. Der 28.jährige Automechaniker Denis Dinarovich Fatkhutdinov wurde am 11. September getötet - irgendwo an der Front in der Ukraine. Der Mann war einer der Ersten, die sich freiwillig gemeldet hatten und ist folgerichtig auch als Erster gestorben.
Um den Blutzoll zu rechtfertigen, wurden erneut alte Märchen aufgewärmt: "Sie schützen die Menschen im Donbass vor faschistischen bösen Geistern. Wir werden uns an alle erinnern, die nicht gekommen sind, wir werden stolz darauf sein, dass wir mit so würdigen Menschen und Helden wie Denis aufgewachsen sind und auf demselben Land gelebt haben, " predigte der örtliche Militärkommissar am Grab. OM, 18.09.2022

TjumenSpirituellFreiwillige Soldaten aus der russischen Oblast Tjumen wollten vor der Abreise ins ukrainische Kriegsgebiet sich von allem befreien. Zu diesem Zweck reiste der Rektor der Kosakenkirche Tjumen in die Region Nischni Nowgorod, wo die Freiwilligen auf ihren Kriegsdienst vorbereitet wurden. Fünfzehn Soldaten gestanden ihre Sünden und beichteten, drei wurden sogar getauft. Und weil er schon da war, segnete der Geistliche auch noch allerlei Kriegsgerät.

Aber auch ihre Schulden sind die Freiwilligen los - zumindest in nächster Zeit. Denn auf Antrag beim Gerichtsvollzieher, werden alle Schulden eingefroren und nicht vollstreckt. Und bei der Rückkehr - ob tot oder lebendig, hat man genug auf dem Konto, dass alle Schulden beglichen werden können. OM, 10.09.22

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