15.04.2024 -- 51.294 // Zuwachs zum 28.03.24: 1.808
Wie bei vielen der im Ukrainekrieg gefallenen burjatischen Soldaten fand die Trauerfeier für Ivan Nikolaevich Agafonov auch im Lukodrom von Ulan-Ude statt. Am 11. August wurde dort der Soldat Agafonov (Position 272) verabschiedet, er war im Ukrainekrieg getötet worden. Wann genau, wo und warum teilt die Verwaltung nicht mit.
Dabei hat das Verteidigungsministerium den Mann erst kürzlich öffentlich gelobt. "Im Kreuzfeuers hat Ivan mit mutigen und entschlossenen Aktionen drei Ukrainer persönlich eliminiert. Dem Feind, der erhebliche Verluste an Personal und Ausrüstung erlitten hatte, blieb keine andere Wahl, als sich zurückzuziehen. Dank der Professionalität und des Heldentums von Private Agafonov erreichte die Kolonne des Haubitzenartilleriebataillons pünktlich und ohne Verluste das angegebene Gebiet und unterstützte, nachdem sie vorteilhafte Schusspositionen eingenommen hatte, die weitere Offensive der russischen Truppen gezielt und mit massivem Artilleriefeuer," schrieb das Kriegsministerium vor gerade 14 Tagen. OM, 14.08.22
Oleg Alexandrovich Shipitsin war ein 47-jähriger russischer Berufssoldat aus der Region Altai. Er kämfte gegen die Tschetschenen, stellte die Ordnung Tadschikistan wieder her und sorgte in Berg-Karabach für Ruhe. Aber im Ukrainekrieg starb er bereits am 18. März. Wir haben seinen Tod unter Position 18 im Altai Krai notiert.
Jetzt ist er ein Held Russlands. Es hat etwas gedauert, bis der Gouverneur des Altai-Territoriums am 09. August im Dorf Kosikha der Familie die Goldstern-Medaille und eine Ehrenurkunde überreichte. OM,10.08.22
Radij Faritowitsch Chabirow ist Präsident der russischen Republik Baschkirien und muss auch in Sachen Ukrainekrieg Flagge zeigen. Das Land hat zwei Bataillone aus Freiwilligen aufgestellt, die nach kurzer Übungszeit demnächst in die Ukraine geschickt werden sollen.
In den letzten Tagen hat der Mann beide Truppen auf ihren Übungsgeländen besucht, bevor es dann zum Kriegseinsatz in die Ukraine geht. Als besonderes Bonbon hat Chabirow jedem Soldaten einen Talismann überreicht. Abgebildet ist darauf ein altes baschkirisches Kampfschild. OM, 10.08.22
Die Deutsch- und Englischlehrerin Irina Gen wurde in Pensa (Russland) zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, von ihrer Anstellung suspendiert und drei Jahre Unterrichtsverbot verfügt. Sie muss allerdings nicht in Haft, die Gefängnisstrafe wurde zur Bewährung ausgesetzt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Irina Gen unterrichtete an der Staatlichen Autonomen Bildungseinrichtung der Olympischen Reserveschule in Pensa. Sie war im März 2022 von ihren 13- und 14-jährigen Schülern gefragt worden, warum russischen Athleten an der Teilnahme von internationalen Wettkämpfen ausgeschlossen würden.
„Bis Russland anfängt, sich zivilisiert zu verhalten, wird die Nichtzulassung russischer Athleten zu Wettkämpfen für immer andauern … Ich denke, das ist richtig. Russland wollte Kiew erreichen und die Regierung stürzen! Die Ukraine ist tatsächlich ein souveräner Staat, es gibt eine souveräne Regierung … Wir leben in einem totalitären Regime. Jede abweichende Meinung gilt als Verbrechen“, antwortete sie ihren Schülern.
Ihre Stellungnahme wurde von einer Schülerin aufgezeichnet, in den sozialen Medien verbreitet und bei der Polizei zur Anzeige gebracht. Frau Gen trat als Lehrerin sofort zurück. OM, 05.08.22
Die Menschen in der kleinen russischen Republik Inguschetien sind meist arm. Und da die russische Regierung Mühe hat, genügend Soldaten für die "Spezialoperation" in der Ukraine aufzutreiben, lockt man in den armen Regionen des Landes mit Geld - mit sehr viel Geld. Wir haben hier bereits darüber berichtet. Eine aktuelle Broschüre des südlichen Heereskommandos, die in Nasran, der größten Stadt Inguschetiens, aktuell verteilt wird, legt noch einiges an Boni drauf.
Das Kommando verspricht besondere Zuwendungen für die Zerstörung oder Eroberung ukrainischer Ausrüstung und dem Töten von Soldaten. Wer ein Flugzeug abschießt bekommt 300.000 Rubel extra (umgerechnet etwa 5.000 €), 200.000 für einen Panzer, 100.000 für einen feindlichen Zug und 50.000 Rubel für Drohnen und Schützenpanzer. OM. 03.08.22
In der Hauptstadt Barnaul der Region Altai werden Unterschriften gesammelt. Die Teilnehmer fordern: „Gorbatschow vor Gericht“, „gegen den Zusammenbruch der UDSSR“ und „für ein geeintes Vaterland in den Grenzen von 1945“.
Damit dürften die Bürger auf Linie der russischen Regierung liegen, die den Krieg gegen die Ukraine auch im Sinne der Restaurierung untergegangenen Sowjetunion sieht. OM, 02.08.22
In den letzten Tagen können wir nicht mehr auf eine VKontakte-Gruppe aus Wolgograd zugreifen. Diese hatte uns in letzter Zeit zuverlässig die Daten von gefallenen Soldaten aus der Region geliefert. Damit laufen auch alle bisher veröffentlichten Links auf diese Seite ins Nirvana - und das sind nicht wenige. Uns liegen die Screenshots vor, die wir bei Bedarf zur Vergügung stellen.
Wir hatten als Vorwort zu unserer Zusammenfassung von Ende März geschrieben:
Es liegt in der Tradition der russischen Armee, dass man ohne Rücksicht auf Verluste versucht, eigene Erfolge zu erzwingen. Die Taktik der Gruppe Wagner bei der Eroberung von Bakhmut war dafür ein Beispiel, die reguläre russische Armee geht identisch vor. Man wagt einen schnellen Vorstoß mit gepanzerten Fahrzeugen, setzt seine Mannschaften in der Nähe des Gegners ab und zieht die Transporter sofort wieder zurück. In der Zwischenzeit versuchen die zurückgelassenen Soldaten, die gegnerischen Gräben zu erreichen oder eigene befestigte Positionen zu schaffen. Das gelingt hin und wieder und so rückt die russische Armee unter hohen Verlusten langsam aber sicher weiter vor.
Wir zeigen meist bewusst keine Aufnahmen vom Kampfgeschehen an der Front. Heute veröffentlichte ein ukrainischer Telegram-Kanal jedoch ein Video, das genau solch einen beschriebenen Angriff zeigt. Aufgenommen von einer Überwachungsdrohne setzt ein Mannschaftstransporter eine Gruppe russischer Soldaten nahe den ukrainischen Stellungen ab und fährt dann schnell davon. Die Soldaten versuchen die gegnerischen Gräben zu erreichen, es werden immer weniger. Einer schafft es und wird wahrscheinlich auch durch Handgranaten getötet. Zum Video
mk.ru steht für die Zeitung der Redaktion „Moskowski Komsomolez“. Die Online-Ausgabe gibt es für die verschiedensten Regionen Russlands, z.B karel.mk.ru aus Karelien usw. Allerdings ist mk.ru aus Deutschland nicht mehr aufrufbar. Die Links funktionieren weiterhin, wenn man einen VPN benutzt, dessen Einwahl ins Netz nicht aus Deutschland erfolgt.
Wir veröffentlichen im Moment nur noch Listen der gefallenen Soldaten um auf Grund der steigenden Todesrate weiterhin einigermaßen aktuell zu bleiben.
Diese Listen gefallen uns selbst nicht, da sie nur wenige Informationen enthalten. Wir zeigen deshalb vermehrt Nachrichten in der Rubrik "Ausgewählte Meldungen", die uns erwähnenswert erscheinen.
Die Tabellen der Regionen haben wir heute aktualisiert.
Wie wir bereits angekündigt haben, handelt es sich um ein reines Namensupdate, das leider nicht so informativ wie unsere bisherigen Tabellen ist. Diese Vereinfachung ist der Menge der täglichen Kriegstoten geschuldet. Wer Details wissen will, muss den angegegeben Links folgen.
Häufig werden Nachrichten auch schnell wieder gelöscht. Uns liegt dazu ein Screenshot vor, aber dieser lässt sich via der Listen kaum sinnvoll einfügen. Wir haben in diesem Fall auf den Telegram-Kanal "Warten Sie nicht auf mich aus der Ukraine" verlinkt, der die fehlenden Informationen meist bereitstellt.
Heute haben wir unsere Datenbank bis zum 10.03.24 so aktualisiert, dass wir die Ergebnisse den Tabellen der russischen Regionen zuführen könnten. Da aber die Zeit nicht stehen geblieben ist, werden wir nach Ostern auch noch den Rest bis zum 28.03.24 aufarbeiten. Dann gibt es endlich wieder einen detaillierten Monatsabschluss diesmal zum Datum von heute, weil wir uns über die kommenden Ostertage frei nehmen werden.
Das erzielte Ergebnis ist zwar wie erwartet, leider gehen viele interessante Details auf diese Weise verloren. Aber wir müssen damit leben, dass auf Grund der ständig steigenden Zahl an russischen Kriegstoten, die Individuen hinter der schieren Menge verschwinden.
PS Trotz Osterferien gibt es auch weiter täglich neue Informationen. Wir haben etwas vorgearbeitet.
Wir hatten uns eigentlich zum Thema gemacht, den russischen Angriffskrieg von Seiten der Menschen Russlands aus journalistisch zu begleiten. Leider bekommt jene journalistische Seite unserer Arbeit immer weniger Raum, weil uns die Zeit dafür fehlt. Interessante Themen gibt es genug. Dafür fühlen wir uns immer mehr als Buchhalter des Todes, denn das Führen jener Statistik verschlingt den allergrößten Teil unserer Arbeitszeit.
Zudem gibt es auch noch ein Privatleben, wir fallen hin und wieder tageweise aus und kommen auf Grund der ständig wachsenden Zahl an russischen Kriegstoten immer mehr in Rückstand.
Wir haben uns deshalb zu einem Befreiungsschlag entschlossen. Wir werden in den kommenden etwa 14 Tagen keine Aktualisierung der regionalen Tabellen mehr vornehmen. Dafür werden wir die Lücken (fehlende Regionen, gelöschte Meldungen) in unserer Datenbank schließen und danach als einfache Listen in unseren Tabellen nachtragen.
Das alles geht viel schneller, hat aber den Nachteil, dass jene Listen nur einen begrenzten Informationsgehalt haben: Übersetzter Name, Originalname mit Link, Region, Alter, soweit vorhanden. Wer mehr wissen will, muss den angegebenen Links folgen. Auf Grund der schieren Menge an Kriegstoten treten die Einzelfälle sowieso immer mehr in den Hintergrund.
Danach - sehen wir weiter.
Das nächste Update zum 15.März 24 kommt wie gewohnt.
Aus unerfindlichen Gründen meint das Google-Übersetzungsprogramm manchmal, ein russischer Beitrag wäre in englischer Sprache verfasst: Seine Übersetzung lautet dann so:
Der polnische Kriegsminister Alexej Romanowitsch, 25., hat seinen russisch-orthodoxen Dollar in der Ukraine zum zweiten Mal gewählt. 12.2003. Sie müssen nur etwas dafür tun... Die jungen Leute, die Alex im Stich gelassen hat, und ein einziges Mal mit diesem deutschen Unternehmen gesprochen haben, haben keinen einzigen Punkt auf ihrer Seite gefunden. Die Frist endet am 24. August in der Woche vor 13.00 Uhr. Die Bezirksverwaltung, die sowjetischen Bezirksdeputierten haben eine neue und glückliche Alexeja Romanowitsch ausgewählt....
Richtiger wäre:
Unser Landsmann aus dem Dorf Margaritovka, Oberfeldwebel Aleksey Romanovich Korobkov, geboren am 25. Dezember 2003, Flammenwerfer-Lader, hat seine Militärpflicht im Kampf gegen die Nazis in der Ukraine bis zum Ende erfüllt. Gesegnete Erinnerung an Sie ... Alexeis Waffenbrüder werden sich am Feind rächen und mit ihren beeindruckenden Waffen mehr als eine Nazi-Hochburg für Ihren Tod zerstören. Der Abschied findet am 24. August um 13.00 Uhr im Dorf Margaritovka statt. Die Bezirksverwaltung und der Rat der Volksabgeordneten des Bezirks sprechen der Familie und den Freunden von Alexei Romanovich ihr Beileid aus....
Eigentlich - hatten wir die Berichterstattung über die russischen Kriegstoten als journalistisches Projekt geplant. Wir wollten über jene russische Scheinwelt berichten, in der eine Eroberung als Befreiung dargestellt wird. In der normale Ukrainer zu neuen Nazis deformiert werden, die man ausmerzen möchte. Wer konnte am Anfang auch ahnen, welche Ausmaße jener Krieg annehmen würde.
Folglich haben wir die Berichte über russische Kriegstote anfänglich im Volltext dokumentiert und tun das in wenigen kleinen Regionen noch immer. Als es immer mehr wurden, haben wir Listen und Tabellen geführt - die Tabellen haben sich letztlich durchgesetzt. Aber jetzt müssen wir der schieren Menge weiter Tribut zollen. Wir werden die Angaben in den Tabellen weiter reduzieren und auf Originalnamen, übersetzter Name, Alter und Ort beschränken. Fotos gibt es nur in besonderen Fällen. Wer mehr wissen möchte, muss den Links folgen. Es kann auch zukünfig möglich sein, dass wir dazwischen eine Liste aus unserer Datenbank schieben, um wieder etwas aktueller zu werden.
Und noch etwas: Fotos verkleinern wir auf 200 Pixel in der Breite. Enthalten diese aber weitere Informationen, dann bleibt die Originalgröße erhalten. Mit Rechtsklick auf das Foto kann man das darstellen.
Zitate weisen wir nicht extra aus, sondern sind immer in kursiver Schrift dargestellt.
Die Übersetzung von Namen ist ein ständiges Ärgernis. Wir wollen damit nicht viel Zeit verschwenden und übernehmen die Übersetzung durch DeepL oder Google. Beide Übersetzungsprogramme sind bei Namen extrem fehlerbehaftet und haben als Basis immer die englische Sprache. Grobe Fehler verbessern wir, aber unterschiedliche Darstellungen lassen wir stehen. So kann der selbe Name hin und wieder anders geschrieben auftauchen. Ab Anfang 2023 veröffentlichen wir aus diesem Grund alle Namen zusätzlich in kyrillischer Schrift.
Wir bereiten im Moment den Abschluss des Jahres 2023 vor. Dafür fehlen uns noch etwa 100 Einträge, die es zu recherchieren gilt.
Gleichzeitig haben wir unsere Datenbank zum 29.02.24 aktualisiert. Auch diese Daten müssen wir erst aufbereiten. Deshalb wird es bis zum 03.03.24 wenig sichtbare Aktivität auf unserer Seite geben.
Nachdem die Aufmerksamkeit zu unseren Veröffentlichungen wächst, eine kurze Information zu OskarMaria.
Unter diesem Pseudonym war der Initiator im Internet seit über 25 Jahren recht unregelmäßig präsent. Ab dem Jahr 2014 hat er hier über die Situation in den von Russland besetzten Gebieten des Donbass geschrieben. Als einer der ersten Journalisten überhaupt inormierte er über die damals neu gegründete Gruppe Wagner.
Beruflich war er seit den 80-iger Jahren Geschäftsführer von diversen Medienunternehmen im Printbereich. Jetzt im Ruhestand, Kinder erwachsen, bleibt etwas mehr Zeit, die gesammelten Erfahrungen zusammen mit wenigen Mitstreitern für dieses Projekt zu nutzen.
Nachtrag: OskarMaria– das ist eine kleine Verbeugung vor dem beinahe vergessenen Schriftsteller Oskar Maria Graf. In Zeiten der Bücherverbrennungen wurden seine Werke von den Nazis verschont, ja sogar teilweise empfohlen. „Verbrennt mich!“ schrieb er 1933 in der Wiener Arbeiterzeitung, „nach meinem ganzen Leben und nach meinem ganzen Schreiben habe ich das Recht, zu verlangen, dass meine Bücher der reinen Flamme des Scheiterhaufens überantwortet werden und nicht in die blutigen Hände und die verdorbenen Hirne der braunen Mordbanden gelangen!“ Schließlich floh er in die USA – dort lebte er in bescheidenen Verhältnissen. Deutschland wollte den unbequemen Mann nach dem Krieg nicht wieder haben. Er starb 1967 in New York.
Literaturempfehlung: Wir sind Gefangene - Autobiograhie 1927.
Doppelt
Wladimir: 25. Artem Kozhenkov // Nischni Nowgorod: 35 Artem Kozhenkov
Wolgograd: 01 Juri Agarkov // Pskow: 41 Juri Agarkow
Kutelev Stanislav, dreifach, Kostroma, Rjasan und Orenburg. Nur Orenburg
Nikolai Symov, Rjasan & Tschuwaschien - nur Tschuwaschien
Mamontov Mikhail - Krasnodar Teil 1 & Teil 2
Ivan Alekseevich Chulkov, Kostroma, Pos. 51/56
Elimov Alexey Michailowitsch , Kostroma & Tschuwaschien
Falsch einsortiert
Ruslan Khamitov, Tscheljabinsk, kein Söldner der Gruppe Wagner