Stanislav SlutskyDer Cellist Stanislav Slutsky von der Donezker Philharmonie ist mit 38 Jahren im Ukrainekrieg an der Front gestorben. Gespielt hat er auch im Prokofjew Symphonieorchester und im Baroque Early Music Ensemble. Zuhause warten Frau und zwei Kinder vergeblich auf den Vater.
Was so ein Künstler in einem Krieg zu suchen hat? Eigentlich nichts – aber im von Russland annektierten Donezk sind die Soldaten knapp und so wird jeder Einheimische an die Front geschickt, der noch gerade laufen kann - als Kanonenfutter ganz vorne an der Front zum Schutz der regulären russischen Armee. Man hat wieder keine Wahl und muss jetzt für die russische Sache kämpfen. Nur Kinder und Frauen bleiben verschont, so dass die Bewohner bereits von der Frauenrepublik Donzek gequält witzeln. OM, 28.05.22

Es ist nur ein 12 Sekunden Video von der Abschlussfeier einer Schule aus Dagestan, einer Kaukasusrepublik im Süden Russlands. Veröffentlicht wurde der kurze Schnipsel im Nexta-Live Telegram-Kanal.
In Dagestan wird an allen Schulen der Feiertag "Letzte Glocke" für die Absolventen abgehalten. Bei der Kundgebung vor allen Schülern protestiert ein Mädchen gegen den Ukrainekrieg und äußert sich kritisch zum Präsidenten Putin: " Nein zum Krieg! Freiheit für die Ukraine! Putin ist der Teufel!" OM 22.05.22

GeorgySelenskyGeorgy Selensky ist nicht verwandt mit dem ukrainischen Präsidenten. Er stammte aus Nordossetien, war 26 Jahre alt und gelernter Automechaniker. Georgy war beim Militär, heiratete und zog mit seiner Frau nach Maikop, wo er stationiert war. Eigentlich wollte er nicht länger Soldat sein, sondern in seine Heimat zurückkehren.
Doch dann musste er zur Ausbildung auf die Krim und von dort in den Krieg. Seine Frau, die täglich mit ihm Kontakt hatte, berichtete: „Um es ganz klar zu sagen, er wollte nicht dorthin gehen, und im Prinzip wollte niemand dorthin gehen ... Er wollte wirklich so schnell wie möglich zu mir nach Hause zurückkehren.
In Tokmak, im Süden der Ukraine, endete am 25. April sein Leben. Munition war explodiert. OM, 16.05.22

Arsen Pavlov aka MotorolaArsen Sergewitsch Pawlow (1983 - 2016) war ein kleiner Gangster aus Rostow am Don. Um einer Haftstrafe zu entgehen, schloss er sich den sogenannten "Separatisten" im Donbass an und führte deren Bataillon Sparta in den Kampf gegen die ukrainische Armee. Aufgefallen ist er damals durch Kriegsverbrechen und ein großes Mundwerk. Eine Bombe im Aufzug seines Wohnhauses beendete 2016 sein Leben. Auch hier gibt es Hinweise, dass die russischen Instrukturen  eine Säuberung unter den dubiosen Seprataistenführern durchgeführt hatten.
Der Mann stammt eigentlich aus der Republik Komi im Nordosten des europäischen Teils Russland. In seiner Geburtsstadt Uchta soll jetzt die Schule Nr. 13 nach jenem "Helden" benannt werden. Wenn es keinen Widerspruch aus der Bevölkerung und im Gemeinderat gäbe, solle die Schule bis Ende Mai nach Arsen Pawlow benannt werden. OM, 14.05.22

Alexander Sachartschenko soll auch in Tuwa, der Heimat des russischen Kriegsministers Schoigu, einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
"Zu Ehren des legendären Oberhauptes und Helden der Volksrepublik Donezk, Generalmajor Alexander Wladimirowitsch Sachartschenko, dessen Name mit dem heldenhaften Widerstand des Donbass verbunden ist, wird in einem vielversprechenden Wohngebiet der Stadt Kysyl am Vavilinsky eine neue Straße benannt," schreibt eine lokale Internetplattform. OM, 13.05.22

Alexander Zakharchenko

Alexander Sachartschenko war bis Ende August 2018 der Führer der Volksrepublik Donezk. Er starb, wie viele andere ostukrainische Separatistenbosse, durch einen Anschlag aus dem Hinterhalt. Beim Besuch eines Lokals seines Leibwächters explodierte eine Bombe. Die Hintermänner wurden niemals gefasst, es besteht der Verdacht, dass Moskau den lästig gewordenen Chef los werden wollte.
Aber die Zeit vergeht schnell, so wundert es nicht, dass in einigen russischen Städten jetzt Straßennamen nach Sachartschenko benannt werden. So aktuell in der russischen Großstadt Pensa mit etwa einer halben Million Einwohnern und 550 km südöstlich von Moskau gelegen.
Der Gouverneur Melnichenko: „Wir müssen das Land wieder vom Nazismus säubern. Russische Truppen retten die Bevölkerung von Donbass, die slawischen Brüder in der Ukraine, vor Gewalt und physischer Zerstörung. An der speziellen Militäroperation nehmen auch die Soldaten von Pensa teil. Sie erfüllen ihre militärische Pflicht angemessen. In Erinnerung an die Leistung der Verteidiger des Donbass und als Zeichen der Freundschaft mit der DVR schlage ich vor, eine der Straßen von Pensa nach dem ersten Oberhaupt der Republik, Alexander Sachartschenko zu benennen.“ OM, 12.05.22

Go to top