Thomas H. wäre gerne ein erfolgreicher Geier geworden. Unter den Domains sms-geier.de und tinten-geier.de wollte er Dienstleistungen im Internet anbieten. Das scheint nicht geklappt zu haben, denn die Domains sind im Moment nicht mehr zu erreichen. Jetzt hat Thomas jede Menge Zeit und profiliert sich derweil in seinem Plauderforum als hyperaktiver Administrator. Unter dem Nick Bandwurm bastelt, administriert und reguliert er dort, dass es eine wahre Freude ist. Und gebärdet sich dabei so lästig, wie sein Alias Bandwurm es vermuten lässt. Das musste vor ein paar Tagen auch unser Autor Eddy erfahren. Der hatte bei den Optionen jenes Forums angegeben, dass er von niemandem und durch nichts kontaktiert werden will. Solch eine dreiste Inanspruchnahme regulärer Softwareoptionen konnte natürlich Bandwurm Tommy nicht dulden. Der fühlte sich wohl in seiner Wichtigkeit nicht angemessen respektiert und verfrachtete den unbotmässigen Besucher flugs in eine geheimnisvolle Benutzergruppe. Seine Lieblingsgruppe, wie er erklärend schreibt - wer so klassifiziert ist, besitzt auf seinem Forum keinerlei Schreibrecht.
OskarMaria, 25.08.2006

Milan Kundera, Schriftsteller, scheint den Titel seines bekanntesten Romans inzwischen vergessen zu haben. Sein Werk Von der unerträglichen Leichtigkeit des Seins spielt mitten im Prager Frühling und erzählt von den vielfach verschachtelten Liebschaften eines Prager Gehirnchirurgen. Der Tscheche Kundera ist in den siebziger Jahren nach Frankreich ausgewandert. Seine neusten Bücher veröffentlichte er sogar in französischer Sprache - der Titel L’identité (Die Identität) ist 1998 erschienen, aber offensichtlich nicht in tschechischer Sprache erhältlich. Ein Blogger hat den Band auf eigene Faust übersetzt und unter totoznost.blogspot.com veröffentlicht. Solch eine Leichtigkeit des Seins fand Milan Kundera dann doch unerträglich. Und verlangte über seine Agentur von Google, dem Betreiber von blogspot.com, die unverzügliche Entfernung der unautorisierten Übersetzung – was wohl dann schnell passiert ist. Denn totoznost.blogspot.com ist nicht mehr erreichbar.
OskarMaria, 20. August 2006

Michael C. und seine Firma newadmedia versuchten immer wieder mit höchst umstrittenen Geschäftsmethoden im Internet den schnellen Reibach zu machen. Seiten wie probino.de (Gratisproben) oder simsen.de ("kostenlose" SMS) hatte die Firma ins Netz gestellt. Sohnemann Brian war auch feste mit dabei und hatte laut Unterlagen eines Werbepartners für Werbung auf bitreactor.to gut kassiert. Nachdem immer mehr Menschen sich betrogen gefühlt und Anzeige erstattet hatten, kam im Januar Polizei und Staatsanwaltschaft zu Besuch und beschlagnahmte Unterlagen am Firmensitz im hessischen Hochheim. Jetzt ist die Firma pleite - gegen Michael C. wurde am 4. August das Insolvenzverfahren am Amtsgericht Wiesbaden eröffnet. OskarMaria, 08.08.2006

Jani Taskinen hat vorerst genug. Der Mitentwickler der beliebten Scriptsprache PHP wirft den Bettel hin. Die Bombardierung eines UN-Beobachterpostens im Libanon durch israelisches Militär, der Landsleute von ihm zum Opfer fielen, scheint der Tropfen zu sein, welcher das Fass für den Finnen zum Überlauf brachte. "Solange das Projekt PHP von einer israelischen Firma unterstützt wird, möchte ich nichts (mehr) damit zu tun haben.", so Taskinen aka sniper sinngemäss im IRC und bekräftigte dies mit dem Wunsch nach Löschung in der php.internals-Newsgruppe.

Obwohl das Ganze sehr nach einer Kurzschluss-Reaktion Taskinens aussieht, bedauert _und_ begrüsst der Autor seinen Schritt gleichermassen. Mit sniper verliert die Gemeinde einen aktiven Entwickler, der PHP über Jahre massgeblich mit vorangetrieben hat.

Das Internet blieb währenddessen ebenfalls nicht stehen. Es hat sich zu einem immer bedeutender werdenden Transporteur politischer Inhalte gemausert, mittels unter anderem PHP-basierender Web-Projekte. Da konnte und durfte es nicht ausbleiben, dass der aktuell tobende Nahost-Konflikt auch hier seine Spuren hinterlässt. Im Nahen Osten - staubige Spuren von Soldaten und lärmenden Kettenfahrzeugen, die das libanesische Land erschüttern. Hier - digitale Spuren - ein leiser, doch nachdrücklicher Protest eines finnischen Programmierers, der mit seinem Ausstieg aus dem renommierten PHP-Projekt ein Zeichen gegen Gewalt setzt, welche sich um die lautstarken Proteste der realen Welt offensichtlich wenig schert. Als solches ist es zu begrüssen. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die politischen und militärischen Führer Israels von diesem Vorgang keinerlei Kenntnis bekommen werden, und wenn doch, ihn unter Sonstiges abhaken würden. Solange er allein steht... Eddy, 30.07.2006

Carola Enning betreibt die Hausfrauenseite. Aktuell berichtet sie von ihrem Ärger mit Base. Ohne je Interesse an diesem Angebot gehabt zu haben, soll sie angeblich dort Kundin geworden sein. Anrufe, Briefe und eMails - alles blieb wirkungslos, Base wollte die gekeilte Kundin nicht mehr aus den Fängen lassen und zog das volle Programm durch: Zuerst Rechnungstellung - der widersprochen wurde, dann Lastschrift - die zurückgewiesen wurde, dann Mahnungen, anwaltliche Mahnungen und schließlich der Mahnbescheid - dem ebenfalls widersprochen wurde. Krönung war dann die Nachricht der Bank, dass Frau Enning einen negativen Schufa-Eintrag erhalten hätte - bei bestrittenen Forderungen total unzulässig. Jetzt gilt es für sie auch noch an der Schufa-Front zu kämpfen. Offensichtlich eine übliche Praxis vieler Telefondienstleister mit den Kunden umzuspringen - der Autor kann selbst ähnliche Arien singen.
OskarMaria
, 23.07.06.

OskarMaria war mal wieder für ein paar Wochen untergetaucht. Zuerst hatte ein veritabler Brand in einem Nachbargebäude seine Wohnung völlig eingerußt und einige Zimmer unbewohnbar gemacht. Dann als der schwarze Film endlich weggeputzt war, kamen die heißen Sommertage. Und da sitzt es sich angenehmer in Gartenwirtschaften als vor dem Computerbildschirm. Aus dem dösigen Sommerschlaf reißt schließlich eine eMail-Anfrage: "Da sammle Gulli Spenden für einen neuen Boad-Server - was OskarMaria eigentlich davon halte?"

Plötzlich ist OskarMaria hell wach und strotzt vor Unternehmungsgeist - trotz der Hitze. Spenden für Gulli - das ist nach seiner Meinung etwa so, wie wenn ein Türsteher in der Hamburger Herbertstraße mit dem Klingelbeutel vor dem Einlass stünde. Und um eine milde Gabe für den Kaschemmenbetreiber bitten würde - oder so ähnlich. Grund genug zum kommenden Wochenende endlich den lang geplanten Beitrag zum aktuellen Geschäftsgebaren jenes "Untergrundportals" zu veröffentlichen. OskarMaria, 19.07.06.

Go to top