31.10.23 -- 35.001 // Zuwachs zum 15.10.23: 1.021
Dies ist unsere zweite Veröffentlichung, die sich auf alle russischen Regionen bezieht. Wir haben alle am 15.10.23 neu aufgenommen Verwaltungseinheiten nachgearbeitet, so dass wir ein umfassendes Gesamtbild vorlegen können. Die Zahl der russischen Kriegstoten bewegt sich aktuell wieder im selben hohen Rahmen, wie Anfang des Jahres. Wir kommen im Moment kaum nach, unsere Tabellen wenigstens langsam zu aktualisieren. Das sind die unsere Zahlen zum 31.10.23:
Weiterlesen: Getötete russische Soldaten im Ukrainekrieg - Stand: 31.10.23
In der Tradition der britischen und indischen Armee spielen Gurkha-Einheiten eine große Rolle. Die Gurkhas kommen aus Nepal und gelten als die härtesten Kämpfer, wenn es im Krieg Mann gegen Mann geht. Die Einheiten wurden zu Kolonialzeiten gebildet und im Kampf im Dschungel oder in abgelegenen Gebieten eingesetzt.
Inzwischen hat die britische Armee die Anzahl der Ghurkas nach und nach reduziert, es gibt aber immer noch einen großen Andrang in Nepal für Neuaufnahmen. All das ist vertraglich zwischen den drei Regierungen geregelt.
Da wundert es nicht, dass auch Russland in Nepal nach geeigneten Soldaten für den Grabenkampf Ausschau hält.
Kreml von Kasan - Urheber:
Die russische Republik Tatarstan hat etwa 3,8 Millionen Einwohner, davon leben 1,14 Millionen in der Hauptstadt Kasan. Namensgeber der Republik sind die Tataren, die etwas über die Hälfte der Bevölkerung stellen. Die Tataren sind ein Turk-Volk muslimischen Glaubens. Die größte Minderheit in Tatarstan stellen die Russen mit etwa 40% Bevölkerungsanteil.
Tatarstan gilt als eine der reichsten Republiken Russlands mit reichhaltigen Gas- und Erdölvorkommen und einer entwickelten Industrie.
Republik Tatarstan: Teil I bis 100 -- Teil II bis 200 -- Teil III bis 300 -- Teil IV bis 500 -- Teil V bis 700 -- Teil VI ab 701
Weiterlesen: Tatarstans Jugend verblutet in der Ukraine -- Teil VI
Der Wagner-Friedhof bei Jekaterinburg in der Kleinstadt Berjosowski wurde jetzt auch umgestaltet. Wie alle Wagner-Friedhöfe in ganz Russland bekam er ein einheitliches Aussehen. Anstelle von Kreuzen sind nun schwarze Pyramiden mit den Namen der Opfer auf den Gräbern angebracht.
Saratow an der Wolga - Urheber/Fotograf: CC BY-SA 4.0
Die Oblast und Stadt Saratow haben eine deutsche Geschichte. Auf Einladung der deutschstämmigen Zarin Katharina II zogen sehr viele Deutsche, besonders aus Süddeutschland, in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in die Region - die Wolgadeutschen, wie sie genannt wurden. Josef Stalin beendete dann 1941 deren Einfluss auf die Region. Aus Angst vor Kollaboration mit den vorrückenden deutschen Truppen wurden die deutschstämmigen Bürger nach Zentralasien und Sibirien deportiert.
Auch Saratow hat eine hohe Anzahl von gefallenen Soldaten im Krieg gegen die Ukraine zu verzeichnen.
Saratow: Teil I bis 99 -- Teil II bis 300 -- Teil III bis 500 -- Teil IV bis 700 -- Teil V ab 701
Tomsk am Abend -- Foto: Vladimir Zhdanov -- Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Oblast Tomsk liegt nördlich der drei westsibirischen Regionen Omsk, Nowosibirsk und Kemerowo. In der Region leben 1,05 Millionen Menschen, davon in der gleichnamigen Hauptstadt 525 Tausend. Die Förderung von Gas und Öl, deren industrielle Weiterverarbeitung und die Holzwirtschaft sind die ökonomischen Schwerpunkte von Tomsk. Die Stadt Tomsk ist eine der ältesten Stadte Sibiriens und zudem eine Universitätsstadt mit etwa 100.000 Studenten. Die Region hat zudem mit 0,9% eine noch zählbare Minderheit an Russlanddeutschen.
Oblast Tomsk: Teil I bis 200 -- Teil II ab 201
Irgendwann sollte dieser Krieg doch zuende gehen, doch das Gegenteil ist eingetroffen. Finale Furioso zum Jahresende, es häufen sich die Todesmeldungen aus Russland. Und ganz im Gegensatz dazu schwindet unsere freie Zeit hin zu den Feiertagen. Wir müssen also unsere Zusammenstellungen etwas reduzieren. Wir werden bis zum Jahresende statt 14-tägig nur noch monatliche Gesamtstatistiken veröffentlichen. Folglich wird demnächst eine Statistik zum 31.10.23 erfolgen, danach zum 30.11. und 31.12.24.
Dafür werden wir alle 14 Tage die absolute Zahl aller von uns registrierten russischen Kriegstoten aus unserer Datenbank hier veröffentlichen. Die Fälle sind dann noch nicht den Regionen zugeordnet und noch nicht überprüft. Große Änderungen sind nicht zu erwarten.
Unsere heutige Auswertung zum 30. November 2023 nennt 37.597 Namen von im Ukrainekrieg gefallenen russischen Soldaten.
Wir gehen davon aus, dass die Steigerung der Todesfälle auf die russischen Angriffe auf die Stadt Awdijiwka zurückzuführen sind. Nur belegen können wir das nicht, da die wenigsten Meldungen den Todesort nennen.
Im Moment sind die Todeszahlen so hoch wie zu Zeiten Bakhmuts am Anfang des Jahres. Und kein Ende in Sicht.
Wir wollen hier aber kein Thermometer für das aktuelle Kriegsgeschehen sein, sondern anhand unserer Berichterstattung den Schwerpunkt auf jene Sinnlosigkeit und Widerwärtigkeit dieses Ukrainekrieges legen. Die Kriegstoten laufen uns schon nicht davon.
Wir erfassen zwar die meisten toten Kriegsteilnehmer auf russischer Seite relaiv zeitnah, aber die Auswertungen nach Regionen, Doppel-, Film- und Fotoerfassung brauchen Zeit. Deshalb hinken wir im Moment mit unseren Tabellen etwa einen Monat zurück, durch Geburtstage, Weihnachtsvorbereitungen können wir uns weiter verspäten.
Wir meinen - Sorgfalt ist besser als Schnelligkeit. Fehler trotzdem nicht ausgeschlossen.
Die russische Aufsichtsbehörde für das Internet "Roskomnadzor" hat jetzt eine zweite Informationsquelle von uns abgeschaltet. Es geht um die Region Omsk, zuverlässige Informationen haben wir über die Webseite https://omgo.org/ erhalten. Sie ist jetzt ein Opfer der selben dubiosen Firma "Tilda" geworden, die angeblich in Irland & Großbritannien sitzt, tatsächlich aber in Moskau ihre Geschäftsadresse hat und die auch unsere Informationsquelle aus Belgorod gehostet hatte.
"Access to the resource is restricted on demand of Roskomnadzor
(Federal Service for Supervision in the Sphere of Telecom, Information Technologies and Mass Communications)
Auch die Registrierungsstelle für europäische IP-Nummern RIPE weist nicht mehr auf Irland, sondern direkt auf Moskau.
Wir haben heute die Statistiken aller fehlenden russischen Regionen online gestellt. Wir haben alle noch etwas nachgearbeitet und fehlende Meldungen eingetragen. So dürfte zuminest ein Teil der unvollständigen sechs Wochen korrigiert sein.
Eine gesamte Zusammenstellung aller Regionen zum 15. Oktober 23 hoffen wir in etwa einer Woche vorstellen können.
Inzwischen ist auch die Liste der getöteten Soldaten von der Krim, die für Russland gekämpft haben, auf über 300 Fälle gewachsen. Das ist keine kleine Zahl, wir werden diese als Nächste veröffentlichen.
Damit niemand den Überblick über die russischen Regionen verliert, haben wir eine Karte mit der föderalen Struktur Russlands eingefügt. Da Russland groß ist, ist natürlich auch die Karte groß.
Aktuell haben wir fünf weitere russische Regionen öffentlich gemacht - Amur, die autonomen Kreise Chanten & Mansen, Jamal-Nenzen, Nenzen und Brjansk. Im linken Menü gibt es dazu einen neuen Eintrag.
Die Daten wurden nicht von uns erhoben, wir haben sie mittels Computerprogrammen selektiert, übersetzt, per html-Code aufgelistet und mit umfangreichen Stichproben kontrolliert. Stichtag für alle weiteren Regionen ist der 15.10.23.
Die Listen sind leider nicht ganz vollständig. Für einen Zeitraum von ca. sechs Wochen im Mai/Juni 23 sind die Eintragungen nicht komplett, wir hatten das bereits angekündigt. Es fehlte uns an Zeit in einem Wust von 4.000 Datensätzen nach den fehlenden Zuordnungen zu wühlen.
Die restlichen Regionen veröffentlichen wir im Zeitraum der kommenden 14 Tage.
Beim Wühlen in den Niederungen der russischen Medien nach Informationen zu Kriegstoten, stolpert man über so einige Beiträge, die nachdenklich machen:
Weronika Beketowa schreibt auf VKontakte am 4. Okt. um 8:11 -- Link
Mein Mann Wladimir Wjatscheslawowitsch Beketow hat gestern nach einer Flasche Wodka die Hand gegen mich erhoben. Er ließ unser Kind nachts nicht schlafen und hat mir gesagt, er würde die Kreatur töten, die ihm das Trinken verbietet. Ich möchte, dass das jeder weiß.
Diese russische Initiative leistet gute Arbeit. Sie informiert unabhängig aus den regionen Irkutsk und Burjatien. Zudem führen sie eine für uns hilfreiche Liste der aus diesen Regionen gefallenen Soldaten. Aktuell haben wir über 40 neue Wagner-Söldner vom Alexanderfriedhof bei Irkutsk übernommen. Den Beitrag dazu haben wir gerade veröffentlicht. Die russische Initiative bittet um Spenden. Es wäre hilfreich, wenn auch aus Deutschland ein paar Euro dem Projekt zufließen würden.
Das Wetter aktuell wäre wunderbar - blauer Himmel, nicht zu heiß, Wasser zum Schwimmen angenehm warm. Alles Gründe, weniger vor dem PC zu sitzen. Der größte Nachteil aber sei die lahme Internetverbindung. Zurückkommen!
Wir haben eine Entscheidung bezüglich der 19 offenen Regionen Russlands getroffen. Die Situation ist folgendermaßen:
Uns liegen Todesmeldungen aus allen russischen Regionen vor, durch externe Mithilfe auch aus den Regionen, die wir nicht im Blick haben. Leider ist dabei ein Fehler passiert - von Mitte/Ende Mai bis Ende Juni 23 - also über ca. sechs Wochen - ist die Zuordnung zu den Regionen sehr unvollständig. Viele Meldungen sind fälschlicherweise als unbekannte Region gekennzeichnet.
Diesen Fehler zu beheben, würde uns sehr viel Zeit kosten, die wir nicht haben. Zudem würde das alles nichts an den Endergebnissen ändern. Die absolute Zahl der aufgenommenen Meldungen ändert sich dadurch nicht, wir haben ja alles erfasst, was zu erfassen war.
Wir werden deshalb Ende Oktober die fehlenden Regionen als einfache Listen veröffentlichen - sozusagen außer Konkurrenz. Auch werden wir uns nicht die Mühe machen, die Namen zu übersetzen. Wer sich für Details interessiert, folge den angebotenen Links. Zudem können wir die Zahlen nicht in unsere 14-tägigen Zusammenstellungen aufnehmen, sie würden das Ergebnis verfälschen, da zu niedrig.
Sollten sich externe Helfer bereit erklären, die Überprüfung von ca. 4.000 Datensätzen vorzunehmen, würde das die Sachlage ändern.
Doppelt
Wladimir: 25. Artem Kozhenkov // Nischni Nowgorod: 35 Artem Kozhenkov
Wolgograd: 01 Juri Agarkov // Pskow: 41 Juri Agarkow
Kutelev Stanislav, dreifach, Kostroma, Rjasan und Orenburg. Nur Orenburg
Nikolai Symov, Rjasan & Tschuwaschien - nur Tschuwaschien
Mamontov Mikhail - Krasnodar Teil 1 & Teil 2
Ivan Alekseevich Chulkov, Kostroma, Pos. 51/56
Elimov Alexey Michailowitsch , Kostroma & Tschuwaschien
Falsch einsortiert
Ruslan Khamitov, Tscheljabinsk, kein Söldner der Gruppe Wagner
OskarMaria lebt und arbeitet in Frankfurt - hier mit Sohnemann. Wenn freie Zeit fürs Internet bleibt, dann wühlen wir im Internetsumpf, manchmal mit überraschenden Ergebnissen. Lieblingszitat: "Von den Dreien, Staat, Regierung und Ich - bin ich der stärkste. Das merkt euch!" (Ret Marut aka B. Traven im Ziegelbrenner)
Nachtrag: OskarMaria– das ist eine kleine Verbeugung vor dem beinahe vergessenen Schriftsteller Oskar Maria Graf. In Zeiten der Bücherverbrennungen wurden seine Werke von den Nazis verschont, ja sogar teilweise empfohlen. „Verbrennt mich!“ schrieb er 1933 in der Wiener Arbeiterzeitung, „nach meinem ganzen Leben und nach meinem ganzen Schreiben habe ich das Recht, zu verlangen, dass meine Bücher der reinen Flamme des Scheiterhaufens überantwortet werden und nicht in die blutigen Hände und die verdorbenen Hirne der braunen Mordbanden gelangen!“ Schließlich floh er in die USA – dort lebte er in bescheidenen Verhältnissen. Deutschland wollte den unbequemen Mann nach dem Krieg nicht wieder haben. Er starb 1967 in New York.
Literaturempfehlung: Wir sind Gefangene - Autobiograhie 1927.
Kein Oberhaupt einer Region formuliert Meldungen über gefallene Bürger so ganz im Wortlaut der russischen Führung wie Wladimir Uiba, Chef der Republik Komi. Uiba ist von Beruf Wissenschaftler und Arzt, das hindert ihn aber nicht daran, völlig abseits der Fakten zu formulieren. Ein Beispiel:
Liebe Einwohner der Republik.
Während einer besonderen Militäroperation starb unser Landsmann, der Gefreite Nikolai Nikolajewitsch Kowalenko, heldenhaft.
Nikolai Nikolajewitsch wurde in Karaganda geboren. Bevor er am SVO teilnahm, lebte er in Inta. Er diente als Maschinengewehrschütze in einem motorisierten Schützenkommando. Unser Landsmann kämpfte tapfer gegen Neonazis und Söldner des kollektiven Westens und verteidigte die Freiheit und Unabhängigkeit Russlands. Er blieb seiner militärischen Pflicht bis zum Ende treu und erfüllte sie mit Ehre, indem er sein Leben für das Vaterland und unser Volk hingab.
Ich spreche der Familie und den Freunden des verstorbenen Helden mein aufrichtiges Beileid aus. Ich wünsche Ihnen Mut und Kraft, den Schmerz des unwiederbringlichen Verlustes zu ertragen.
Ewige Erinnerung an Nikolai Nikolaevich und ewiger Ruhm für ihn.
Oleg Starostin, 53 Jahre alt, war ein Soldat der russischen Sturm-Z Truppe an der Ukrainefront. Am 20. August wurde er getötet, mehr als zwei Monate später begrub man ihn in seiner Heimat Djatkowo. Im Nachruf heißt es, er hätte seine Militärpflicht bis zum Ende erfüllt.
Das ist eine übliche Redewendung bei den Grabreden und doch befremdlich - impliziert es, dass man erst mit dem Soldatentod alle militärischen Pflichten erledigt hätte.
Unser Oleg war sowieso ein ganz spezieller Charakter. Er war Dauergast in den lokalen Haftanstalten aus den unterschiedlichsten Gründen. Zuletzt wurde er im Mai 2022 zu einer Freiheitsstrafe (übersetztes pdf) von zwei Jahren, acht Monaten in einer Hochsicherheitsstrafanstalt verurteilt.
Er hatte einem Kontrahenten einen Stuhl über den Kopf gehauen, einen Anderen mit der Faust ins Gesicht geschlagen, danach in den Körper getreten und einen Dritten mit einem Küchenmesser bedroht - alles betrunken versteht sich. Solche Kämpfer sind ideales Material für die Einsätze an der Front.
"Ewige Erinnerung und tiefe Verbeugung an den Held Russlands" heißt es in den Kommentaren zur Todesnachricht.
In Sibirien werden verstärkt neue Soldaten geworben. Unter dem Motto "Dein Land braucht Dich" werden die finanziellen Vorteile für die Soldaten aufgezählt, wenn sie nur einen Wehrdienstvertrag unterschreiben:
Die Bezahlung ist wirklich für russische Verhältnisse sehr "anständig". Etwa 8.000 € bei Abschluss des Vertrages, 300 - 450 € monatlich während der Ausbildung, ca. 2.000 € wenn es ernst an der Front wird.
Aber auch an der Front winken Prämien:
Das ist mehr Geld, als die einfache Landbevölkerung durch ihre Arbeit jemals verdienen kann. Daher kommt auch der hohe Zulauf an Freiwilligen zur russischen Armee aus den ländlichen Gebieten. Von Risiken & Nebenwirkungen bei Abschluss des Vertrages ist nirgendwo die Rede.
Anmerkung: Wir haben den Kurs Rubel zu Euro der Einfachheit 100:1 definiert, die Kaufkraft des Rubels ist in Russland deutlich höher.
Ein gutes Beispiel für die Härte der russischen Drogengesetze ist Maxim Mitroschin. Der junge Mann aus einem Dorf der Region Rostow am Don hatte sich via Internet als Drogenkurier verdingt. Von seinem Auftraggeber bekam er ein Versteck genannt, in dem sich in einer Kiste fünf kleine Plastikbeutelchen mit einem Betäubungsmittel befanden - insgesant 1,62 Gramm. Diese sollte er dann in der Stadt Rostow für Kunden in andere Verstecke verteilen. Pro Auftrag sollte er als Bezahlung 200 bis 250 Rubel erhalten, also etwa 2,00 - 2,50 €.
Maxim wurde von der Polizei kontrolliert und durchsucht. Man fand die Beutelchen bei ihm. Im Verhör gestand er alles. Im Juni 2019 wurde er dann von einem Rostower Gericht zu 10,5 Jahren strenger Haft verurteilt.
Natürlich wollte Maxim der langen Haft entgehen, er schloss sich der Gruppe Wagner an und zog in den Ukrainekrieg. Getötet irgendwann bei Bakhmut.
Es braucht nicht unbedingt einen Feind, um im Ukrainekrieg zu sterben. Das stellten Marinesoldaten aus der Region Primorje unter Beweis, die sich nahe der ukrainischen Grenze auf den Kriegseinsatz vorbereiteten.
Auf der Kuzminsky-Truppenübungsplatz in Rostow am Don hatten sich am 3.11.23 in der Mittagspause etwa zwanzig Berufssoldaten aus Wladiwostok um ein wärmendes Feuer versammelt. Den Platz für das Feuer hatten sie etwas unglücklich neben Munitionskisten gewählt. Als dann auch noch eine Panzerabwehrgranate versehentlich in das Feuer rollte, kam es zu einer heftigen Explosion. Acht Soldaten waren sofort tot, acht weitere wurden verletzt und mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Nur vier der Verletzten überlebten. Nun untersuchen Ermittler des Militärs, wie es zum Unfall und dem Tod von 12 Soldaten kommen konnte.
Veröffentlicht wurde die Tragödie heute von einem großen russischen Internetmedium, das russische Militär hat den Unfall nicht kommentiert.
OM, 30.11.23
Originalmeldung aus dem Bezirk Rovensky, Oblast Belgorod :
Anton Wladimirowitsch Pastuschenko wurde am 15. März 1989 geboren. Nach seinem Schulabschluss im Jahr 2006 trat er in die Moskauer Höhere Kommandoschule für kombinierte Waffen ein und wurde nach seinem Abschluss in die Republik Burjatien geschickt, um dort zu dienen. Im Jahr 2014 diente Anton weiterhin im Donbass und nahm an den Kämpfen um den Ilovaisk-Kessel auf dem Territorium der DVR teil, wofür er mit der Suworow-Medaille ausgezeichnet wurde.
Seit Februar 2022 nimmt er am SVO teil. Für die Erfüllung eines Kampfauftrags zum verlustfreien Abtransport von Personal und Ausrüstung wurde ihm die Medaille „Für Mut“ verliehen. Nach seiner Verwundung diente er weiterhin als Kommandeur einer UAV-Einheit – Navigator im Rang eines Gardemajors.
Die Originalmeldung:
Heute haben wir unseren Krieger, Gefreiter Rodion Nikolaewitsch Glebow, auf seiner letzten Reise begleitet.
Rodion Nikolaevich wurde in Sewastopol geboren und wuchs dort auf. Er absolvierte die Schule Nr. 15 im Bezirk Gagarinsky und studierte anschließend an der Hochschule für Informationstechnologien und Industrie in Sewastopol. Nach seinem College-Abschluss wurde er in die Reihen der russischen Streitkräfte eingezogen. Nach dem Militärdienst entschloss er sich, einen Vertrag mit den russischen Streitkräften abzuschließen und wurde in die Zone einer speziellen Militäroperation geschickt. Wie Verwandte sagen, traf er diese Entscheidung, weil er immer versuchte, wie sein älterer Bruder zu sein, der jetzt auch Kampfeinsätze in der Zone des nördlichen Militärbezirks durchführt. Er war ein Patriot seiner Heimat und Sewastopols.
Rodion Nikolaevich diente als Fahrer eines Kommando- und Stabsfahrzeugs. Er starb heldenhaft in Richtung Cherson.
Erinnern wir uns an unseren Helden!
Ilja Michailowitsch Iwanow, geb. 26.05.1994, wohnte 2020 noch bei seiner Großmutter. Im Mai 2020 hatte er zwei Probleme - seinen Alkoholkonsum und kein Geld. Das löste er auf Kosten seiner Großmutter - er klaute ihren LCD-Fernseher. Das Geld vom Pfandleiher legte er in Alkohol an.
Im Herbst meckerte die alte Frau über die Lautstärke eines Saufgelages, das ihr Enkel im Nachbarzimmer veranstaltete. Aus Ärger darüber erwürgte der seine Großmutter im Bett. Ein Gericht der Region Smolensk verurteilte Ilja im Juli 2021 zu 12 Jahren Lagerhaft.
Diese Zeit musste er nicht absitzen, er verdingte sich zum professionellen Töten bei der Gruppe Wagner, am 23. Januar 23 war dann auch für ihn Schluss.
Wer als Soldat in den Krieg zieht, muss damit rechnen, nicht lebend wieder nach Hause zu kommen. Zuhause hoffen die Angehörigen häufig auf ein Wunder, wenn Lebenszeichen von der Front ausbleiben. Nachstehend ein Beispiel für viele Fälle, denen wir so begegnen:
Anja Andreeko schreibt im Forum "Militärkrankenhaus" am 28.08.23
"Ich suche meinen Bruder! Militärangehöriger, Magomed Novruzowitsch Gasanovw, geboren am 23.02.2000 Er liegt irgendwo im Krankenhaus, mit einer Gehirnerschütterung, Gedächtnisverlust und einer Kopfverletzung. Bitte helfen Sie mir, ihn zu finden."
Ein staatliches Sozialportal aus dem Bezirk Magaramkent, teilt am 19.10.23 lapidar mit:
"Am 23.02. starb während der Ausübung des Militärdienstes während einer besonderen Militäroperation in der Ukraine ein Soldat, ein aus dem Dorf Novy aul in der Region Magaramkent der Republik Dagestan stammender Soldat, Oberleutnant Magomed Novruzovich Gasanov. Geboren im Jahr 2000, nicht verheiratet. Deine Leistung ist unsterblich, Soldat! "
Aus Sewastopol auf der Krim erreichen uns folgende Nachrufe im Originaltext:
Heute verabschiedete sich Sewastopol von zwei unserer Soldaten – dem Gefreiten Konstantin Evgenievich Vysharenko und dem Freiwilligen der Sturm-Z-Abteilung Sergei Valerievich Vidnichuk.
Konstantin Evgenievich Vysharenko wurde in Sewastopol geboren und wuchs dort auf. Er absolvierte die Schule Nr. 35, studierte dann an einer Berufsschule und erhielt mehrere Berufsausbildungen – Automechaniker, Mechaniker, Schiffsreparaturmann.
Er erhielt eine höhere juristische Ausbildung, arbeitete aber weiterhin in Arbeiterberufen. Er war ein Patriot Russlands und seiner Stadt. Im September unterzeichnete er einen Vertrag mit dem Verteidigungsministerium und wurde einer Angriffseinheit zugeteilt. Konstantin Evgenievich starb heldenhaft Anfang Oktober während der Offensive unserer Truppen im Bezirk Skelevaty der Region Saporoschje.
Sergei Valerievich Vidnichuk ist ein Kämpfer der Freiwilligenabteilung Storm Z. Er ist ebenfalls in Sewastopol geboren und aufgewachsen. Zuerst besuchte er die Schule Nr. 22 und machte meinen Abschluss an der Schule Nr. 49. Anschließend studierte er an der Marineschule in Sewastopol. Er arbeitete auf Baustellen in der Stadt und führte Renovierungsarbeiten durch. Sergei Valerievich stolperte in diesem Leben und landete für kurze Zeit in einer Justizvollzugsanstalt. Er beschloss, seine Schuld zu büßen und unterzeichnete im Frühjahr 2023 einen Vertrag mit dem Verteidigungsministerium. Gestorben in der Region Marinka der DVR.
Medet Akischew, Kasache mit Universitätsabschluss in Geschichte, berichtet auf VKontakte regelmäßig über den Tod ethnischer Kasachen, die als Bürger Russlands im Krieg gegen die Ukraine sterben. Aktuell hat er sich zur Situation seiner Landsleute in Russland folgendermaßen geäußert:
Es wurde nun genau festgestellt, dass wir zusätzlich zu den getöteten 520 ethnischen Kasachen etwa 2.000 hoffnungslos verkrüppelte und behinderte Menschen vorfinden, von denen viele noch immer bewusstlos sind, einige ohne Beine, Arme, Augen und einigen wurde sogar der halbe Kopf weggeblasen.
Im Augenblick sind viele ethnische Kasachen Russlands eher daran interessiert, die 8 Millionen Sarggeld zu erhalten, anstatt ihre Lieben zu retten.
Ethnische Kasachen denken möglicherweise darüber nach, wenn die Zahl der Todesopfer über 20.000 liegt. Dann können sie ihre Unzufriedenheit gegenüber den Behörden und Putin persönlich zum Ausdruck bringen. Jetzt ist es sinnlos, ihnen etwas zu erklären, sie glauben, dass sie Kiew einnehmen werden und Russland siegen wird.
Keine wichtige Geschichte, sondern nur eine kleine Episode aus all den kruden Geschehnissen, die wir als Chronisten immer wieder lesen müssen.
Juri Viktorowitsch Tschischko, geb. 02.09.1984, kommt aus Dalmatowo, Region Kurgan. Auch er gehörte zu den Wagner-Söldnern, die aus der Haft für den Kriegseinsatz rekrutiert worden waren und hat an der Front den Monat April 23 nicht überlebt.
Er war Soldat im Tschetschenienkrieg und scheint wohl aus der Gesellschaft gefallen zu sein. Zwischen 2020 und 2022 wurde er mehrfach zu kleineren Strafen verurteilt, bis er dann am 11.04.2022 wegen zwei weiteren Diebstählen die volle Härte des Gesetzes zu spüren bekam - er bekam 2,5 Jahren Knast aufgebrummt.
Juri hatte im November 2021 zweimal das Olimpiysky-Geschäft an der Adresse Dalmatowo, Gagarina Str. 84 beklaut. Im ersten Fall hatte er eine 1,5 Liter-Flasche Bier der Marke „Starkes Glück“ für 105 Rubel aus der Vitrine gestohlen, im zweiten Fall eine Flasche „tschechisches“ Bier "Bochkarev light“ mit 1,25 Liter für 87 Rubel.