Sergej Wladimirowitsch und Evgeny KhudyakovEin Verbrechen des Tschetschenienkrieges , das damals großes Aufsehen erregt hatte, wird im Ukrainekrieg wieder aktuell. Angeklagt waren damals zwei junge russische Leutnants, deren Verurteilung von Ramsan Kadirow lautstark eingefordert worden war.

Am 15. Januar 2003 während des zweiten Tschetschenienkrieges errichtete eine Gruppe von russischen Geheimdienstoffizieren eine Straßensperre im Bereich des Flughafens von Grosny. Die Soldaten sollen betrunken gewesen sein und trugen grüne Gesichtsmasken. Es kam zu brutalen Übergriffen auf die vorbei fahrenden Einheimischen.

Alexej NaginEr kämpfte in Tschetschenien, marschierte mit gegen Georgien, 2014 war er bei der Annexion der Krim dabei, in Syrien half er dem Regime Assat, mit dem Warlord Chalifa Haftar wollte er die Regierung Libyens stürzen, so ein Kerl musste auch für Putin in der Ukraine die Kartoffeln aus dem Feuer holen. Natürlich geht das nicht nicht mit der russischen Armee sondern mit den harten Kerlen der Gruppe Wagner. Und wenn es zwischendurch mal nichts zu kämpfen gab, dann kujonierte er beim Geheimdienst in Wolgograd.

Die Rede ist von Alexej Nagin, unserem „Universal Soldier“, der sich sogar um die Außenwirkung der Gruppe Wagner sorgte und an einem Film über deren Heldentaten mitarbeitete: The best in hell, so der Titel.

Talgat TadzhuddinDie alte preußische Losung "Mit Gott für König und Vaterland" scheint auch für den russischen Krieg gegen die Ukraine aufgewärmt zu werden. Denn die verschiedenen Religionen in Russland unterstützen den Krieg in ihrer Mehrzahl. Wer sich gruseln will, der gehe mit Googles Übersetzer mal auf die Seite Синодик (Synodik) beim russischen Facebook und liest, was im Namen der christlichen Religion dort verfasst wird. Die geistlichen Führer Russlands - egal ob Christ oder Muslim - unterstützen den Krieg.

Die hier zusammengestellten Todesmeldungen stammen aus 44 Regionen und Teilrepubliken Russlands mit einer Einwohnerzahl von 91 Millionen Menschen, also 63% der gesamten Bevölkerung Russlands. Welche Regionen in die Zählung Eingang gefunden haben, erfolgte auf Grund der ersten eingegangen Todesmeldungen - also ohne System. Alle Meldungen kommen aus den lokalen Internetmedien, aus dem sozialen Netzwerk vk.com und aus wenigen Telegram-Mitteilungen.

Die nach absoluten Zahlen höchsten Todesmeldungen verzeichnen Burjatien (306), Dagestan (243), Wolgograd (208) und Baschkortostan (205).  Rechnet man die gemeldeten Todeszahlen auf die Bevölkerung der Regionen nach Kriegstoten pro 100.000 Einwohner um, ergeben sich folgende Höchstwerte: Tuwa, - Heimat von Kriegsminister Schoigu – (33,45), Burjatien (31,48), Nord- & Südossetien (18,92),  und Altai Republik  (17,46).

Für Burjatien haben wir mehr als 300 Kriegstote veröffentlicht, Dagestand bleibt heute bei 240, Baschkirien und Wolgograd sind kurz vor 200 gefallenen Soldaten, und Tuwa, die Heimat des russischen Kriegsministers Schoigu, verzeichnet jetzt auch über 100 Tote im Ukrainekrieg. Damit bleibt die kleine Republik Spitzenreiter, wenn man die Kriegstoten im Verhältnis zur Bevölkerung betrachtet. Tuwa verzeichnet 33 Gefallene auf 100.000 Einwohner.

Im Krieg Russlands gegen die Ukraine werden täglich neue moralische Tiefpunkte gesetzt und man meint, schlimmer geht es nimmer. Offensichtlich mangelt es den Russen an Soldaten, die bereit sind, in die Ukraine zu ziehen. Und so versucht man in den Gefängnissen, neue Todesmutige zu gewinnen. Allerdings macht das nicht der Staat, sondern überlässt die Akquisition von Kämpfern der Privatarmee von Putins Koch, Jewgeni Wiktorowitsch Prigoschin. Der macht das persönlich, wie ein Video in einem Gefängnis zeigt, wo er Soldaten für seine Privatarmee TschWK (PMC) Wagner gewinnen will. Wer in den Krieg zieht, bekommt Straferlass oder den Tod. Den Text seiner Rede dokumentieren wir auf Deutsch.

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