Alexander TsyganovMichail WassiljewAlexander Tsyganov (links) war Priester in der "Sankt Alexander Newski"-Kirche in Pskow. Pskow ist eine russische Großstadt nahe dem Baltikum und wurde früher in Deutschland Pleskau genannt. Alexanders Arbeitsplatz ist ein prächtiger Ziegelbau, zwischen 1907 und 1908 erbaut, der irgendwie dem 96. Omsker Infanterieregiment von Pskow zugeordnet ist.

Erzpriester Michail Wassiljew (rechts) war Rektor der Kirche der "Großen Märtyrer Barbara und St. Elia von Muromets", die sich im Hauptquartier der Strategischen Raketentruppen in der Siedlung Wlassicha befindet. Wlassicha ist eine geschlossene Stadt, etwa 30 km vom Zentrum Moskaus entfernt.

Offensichtlich gehört die Betreuung des dortigen Militärs zu den Aufgaben der beiden Kirchengemeinden. In dieser Funktion waren die Priester in den Donbass abgereist, um ihre Schäfchen im Krieg gegen die Ukraine geistlich zu betreuen. Das ging nicht gut aus.

Sergei KadatskyIm Juli 2017 auf der Autobahn nahe Rostow am Don kommt es zu einer Schießerei. Ein Mann mit einem Gewehr samt Zielfernrohr nimmt ein ausländisches Auto unter Beschuss. Die beiden Insassen werden getroffen. Die Frau stirbt an Ort und Stelle, der Mann wird schwer verletzt.

Der Täter wird schnell gefasst, es handelt sich um den Polizeimajor Sergei Kadatsky.

DneprovkaDneprovka ist eine 900 Seelengemeinde in der Oblast Orenburg und nicht weit entfern von der kasachischen Grenze. Die Gründer waren 1908 meist Ukrainer, die dem Dorf den Namen gaben. Zuletzt war 1998 zu erfahren, dass der Leiter der Kolchose "Bolschewik" hervorragende Ergebnisse beim Bau von sozialen Einrichtungen und Wohnungen und bei der Straßenasphaltierung erzielt hätte.

Aktuell widmet sich die Gemeinde dem Gedenken an Oleg Nikolaevich Bushaev, der irgendwann im Krieg -genau- gegen die Ukraine gefallen ist. Und hat eine Gedenktafel an der Schule befestigt. Die hängt da ganz verloren zwischen zwei Fenstern und dokumentiert deutlich all die mangelhaften Investitionen Russlands in seine Bürger.

Das fängt unten an der Schule an - nur ein roh verputzer Sockel, auch der gesamte Putz und die Ziegel bröckeln an vielen Stellen und die Fenster sind nicht wärmeverglast. Stattdessen verpulvert Russland seine Erlöse aus dem Reichtum des Landes in einem letztlich sinnlosen Krieg gegen die Ukraine.

TomskDie Oblast Tomsk liegt im Westen von Sibierien mit etwa einer Million Einwohnern, wovon etwa die Hälfte in der gleichnamigen Hauptstadt lebt.  Wirtschaftlich relevant für die Region sind deren natürliche Ressourcen - Förderung von Erdgas und Erdöl und die Holzverarbeitung.

Wir haben die Region Tomsk nicht in unsere Recherchen mit einbezogen. Aber auch dort ist die Situation wie in allen Regionen Sibiriens. Aus Tomsk wurden Männer im wehrfähigen Alter einberufen und schnell an der Front verheizt. Die Behörden verheimlichen die Todesfälle, aber die Fahnen über den Gräbern sprechen eine eindeutige Sprache, schreibt Nemoskwa (Nicht Moskau).

Nathan NyirendaNathan Nyirenda aus Sambia ist an der Front in der Ukraine gestorben. Der 23-jährige Mann studierte in Moskau im Fach “Kerntechnische Anlagen“ am Physikalischen Institut. Das Außenministerium von Sambia teilte aktuell mit, dass der junge Mann im April 2020 zu neun Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden wäre und nahe Moskau im Gefängnis saß.

Nathan starb am 22. September in der Ukraine, seine Leiche befindet sich aktuell in Rostow am Don und soll zurück in seine Heimat verbracht werden. Sambia fragt nun bei Russland an, wie das passieren konnte.

VladykaTheodoreDie russisch-orthodoxe Kirche unterstützt nach Kräften den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Geistliche bieten direkt an der Front religiösen Beistand, wenn mancher Soldat am Sinn jenes Krieges zweifelt und werden dabei auch manchmal getötet. So geschehen mit dem Priester Anatoly Anatolyevich Grigoriev, der am 9. September an der Front starb. Der Mann diente zwar in einem tartarischen Freiwilligenbataillon, war aber ein gebürtiger Tschuwasche. Und von der geistlichen Führung der russisch-orthodoxen Kirche in Tschuwaschien wollen wir heute berichten.

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