Im Süden der Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine liegt der Bezirk Waluiki mit etwa 66.000 Einwohnern. Zentrum und Namensgeber des Bezirks ist die Stadt Waluiki mit etwa 34.000 Bewohnern. Die Stadt ist eines der Industriezentren der Region mit einer dominierenden Lebensmittelherstellung. Die Bevölkerung ist leicht rückläufig.

Der Film zeigt ein Wahrzeichen der Region. Das Kloster "Neues Jerusalem" ist eine Reproduktion des biblischen Jerusalems- auf dem Michejewskaja-Berg im Dorf Sucharewo, 30 Kilometer von der Stadt Waluiki entfernt. Die Geschichte des Klosters begann im Jahr 2001 mit der Aufstellung eines Votivkreuzes. Jetzt gibt es acht Kreuze auf den Hügeln. An kirchlichen Feiertagen findet ein feierlicher Kreuzzug über die Hügel statt.

Aus dem Bezirk Waluki gibt es einen weiteren Film, der die getöteten Soldaten der letzten russischen Kriege zusammengestellt hat. Die überwiegende Anzahl stammt aus dem Krieg gegen die Ukraine. Wir haben 100 Kriegstote gezählt und konnten 46 neue Namen in unsere Liste der Region Belgorod aufnehmen.

Wir dokumentieren den Film nachstehend, neue Erkenntnisse liefert die Ansammlung von Gesichtern und Namen nicht.

Verteidigung Ukraine KriegstoteDas ukrainische Verteidigungsministerium hat für den Monat November 2024 diese Grafik verbreitet. Danach hätte Russland die höchsten Verluste seit Beginn der Invasion erlitten. Diese allgemeine Aussage können wir bestätigen.

Die von der Ukraine genannte Zahl von 45.720 Kriegsopfern ist die Summe aus den getöteten und erheblich verletzten Soldaten. Wir wollen diese Zahl mit unseren üblichen Abschätzungen für den November 2024 vergleichen.

In den von uns erfassten Zahlen von November sind 1.180 Kriegstote aus Tatarstan enthalten, die den gesamten Kriegsverlauf bis einschließlich Oktober 2024 betreffen. Diese können wir nicht für den Vergleich heranziehen, es bleiben also 5.656 von uns ermittelte Gefallene für den Monat November.

Das ergibt folgende Berechnung entsprechend unseren Abschätzungen:

IborskIn den russischen sozialen Medien kursiert zur Zeit ein Beitrag von Wladislaw Schurygin, ein russischer Autor ukrainischer Herkunft. Schurygin kritisiert mit für Russland harten Worten die Taktik der "Fleischangriffe" auf ukrainische Stellungen: Das Militär opfert Soldaten, um wieder neue, oft marginale Geländegewinne zu erzielen.

Um den Beitrag richtig einordnen zu können, wollen wir zunächst ein paar Sätze zum Autor des Beitrags schreiben.

Schurygin wurde in Jewpatoria auf der Krim geboren, studierte Militär in Lemberg und gehörte zu den Propagandisten eines neuen Großrussland. Er arbeitete als Korrespondent aus all den russischen Kriegen nach Auflösung der Sowjetunion und kämpfte als Freiwilliger in Serbien und Transnistrien. Und er ist Mitglied im russischen Think Tank Iborsk-Klub (Logo links).

Nach unserer Meinung hat der Beitrag von Schurygin eine ganz einfache Tatsache vergessen zu erwähnen. Die meisten Erfolge der russischen Armee und zuvor der Gruppe Wagner basierten auf der Taktik der "Fleischangriffe". Verzichtet die Armee darauf, fehlt der Erfolg - gemessen an Geländegewinnen.

Der Originalbeitrag wurde im Telegramkanal von Schurygin am 15. November 24 veröffentlich. Auf Vkontakte gibt es zahlreiche Kopien. Wir veröffentlichen den Beitrag der besseren Lesbarkeit nicht in kursiver Schrift - ausnahmsweise.

Wladimir Putin schüttet weiter viele Rubel aus, um russische Bürger zum Kriegsdienst in der Ukraine zu gewinnen. Dabei macht er sich zu Nutze, dass viele Familien zum Beispiel wegen Immobilienbesitzes verschuldet sind und auf Grund der hohen Zinsen ihre Raten gegenüber den Banken nicht mehr bedienen können.

Nach einem von Putin am 23. November 24 unterzeichneten Gesetzes können alle neuen Rekruten, die sich für mindestens ein Jahr verpflichten, einen Erlass ihrer Schulden bis zur Höhe von zehn Millionen Rubel bekommen - vorausgesetzt sie verpflichten sich für mindestens ein Jahr beim Militär. Nach aktuellem Kurs sind das 92.000 €.

Wie so üblich, sind im Moment viele Dinge noch unklar. Wer im aktuellen Jahr einen Vertrag mit dem Militär unterschrieben hat, verpflichtete sich auf die Dauer des Krieges gegen die Ukraine. Es gibt zahlreiche berichtete Fälle, dass Soldaten mit zeitlich befristeten (früheren) Verträgen nicht nach Hause gehen durften. Warum das im Falle des Schuldenerlasses anders sein soll, wird der weitere Verlauf des Krieges zeigen.
(Sowjetisches Rekrutierungsplakat, Dmitri Moor, 1920, "Hast Du Dich als Freiwilliger gemeldet?)

Tscheljabinsk ZukunftUnseren Beitrag vom 15. November 24 wollen wir noch um die Region Tscheljabinsk ergänzen. Die Region liegt bereits im asiatischen Teil Russlands, entwickelt sich aber sehr schnell. Die Hauptstadt Tscheljabinsk ist die siebtgrößte Stadt Russlands.

Der kritische Telegram-Kanal "Tscheljabinsk der Zukunft" hat am 10. November und am 22. November eine Liste mit in diesem Zeitraum erfassten Kriegstoten veröffentlicht.

Wir geben die beiden Nachrichten nur grob übersetzt wieder:

Kuibyschew

Stadt Kuibyschew -- Foto: DieselCat -- Lizenz: CC BY-SA 3.0

Kuibyschew ist eine Stadt mit etwa 45.000 Einwohner in der Oblast Nowosibirsk. Sie ist Verwaltungsszentrum des Bezirks Bezirks Kuibyschewski, der einschließlich der Stadt 55 Tausend Bewohner aufweist. Die Stadt liegt ungefähr 300km westlich der Hauptstadt Nowosibirsk.

Sehr viel los ist nicht in Kuibyschew, der Bahnhof wurde im Jahr 2006 geschlossen, dafür sollte das historische Zentrum einen besonderen Schutz erhalten. Und die Bevölkerung nimmt seit 1990 beständig ab - von damals 52.000 Bewohnern auf heute 42.000.

Das dürfte auch der Grund sein, warum viele Männer aus der Stadt und dem Bezirk ihr Heil im Krieg gegen die Ukraine gesucht und nur den Tod gefunden haben. Insgesamt 102 Kriegstote listet ein Video aus dem Bezirk auf, das wir nur zur Dokumentation hier eingefügt haben. Es ist etwa acht Minuten lang und hat ansonst keinerlei Wert. Wir konnten immerhin 27 neue Namen in unsere Datenbank aufnehmen.

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