Sneschnoje

Die Hauptstraße von Sneschnoje -- Foto: Visitnord.ru

Das Dorf Sneschnoje stirbt langsam aus. Im Jahr 2010 lebten dort noch 311 Bewohner, 13 Jahre später sind nur noch 231 Menschen übrig und wahrscheinlich noch weniger. Das Dorf wurde 1929 gegründet, um die halbnomadisch lebenden Tschuktschen fest anzusiedeln. Sneschnoje besitzt keinen festen Straßenanschluss. Es ist per Hubschrauber sowie in der eisfreien Zeit per Schiff von Anadyr über Ust-Belaja zu erreichen - Reisezeit eineinhalb Tage.

Mitte Januar berichtete die Bezirksverwaltung von Anadyr, dass ein Einwohner des Dorfes Sneschnoje  während der "speziellen Militäroperation" getötet wurde.

Gulkewitschi

Der Bezirk Gulkewitschi liegt im Nordosten der Oblast Krasnodar im Süden Russlands. Der Bezirk grenzt im Osten an die Region Stawropol und hat etwa 100.000 Bewohner. Zentrum des Bezirks ist die Stadt Gulkewitschi mit etwa 33.000 Einwohnern.

Stadt und Bezirk verfügen über einige Industrieansiedlungen und landwirtschaftliche Großbetriebe, dazu gibt es ein gut ausgebautes Straßen- und Eisenbahnnetz. Durch den Bezirk fließt der Kuban, der Namensgeber der gesamten Region, ein 870 km langer Fluss, der an der Nordflanke des Kaukasus entspringt und ins Asowsche Meer mündet.

Aus dem Bezirk Gulkewitschi liegt uns ein Video vor, das die Toten des Krieges gegen die Ukraine zeigt. Insgesamt werden 77 Namen aufgezählt, wir konnten 32 Namen deshalb nachtragen.

Wie bei vielen ähnlichen Videos hat auch dieses keinerlei besondere Informationen parat. Wir veröffentlichen es ausschließlich zur Dokumentation.

 Die russische Teilrepublik Baschkortostan erleidet die höchsten Verluste in absoluten Zahlen aller russischen Regionen. Wir haben bereits über die baschkirisch, also muslimisch geprägte Region um Baimak berichtet und deren vielen Kriegsopfern.

Mit diesem Bericht wollen wir den Bezirk Belorezk vorstellen, dessen Bevölkerung zum überwiegende Teil aus christlich orthodoxen Russen besteht. Die Stadt Belorezk hat etwa 65.000 Einwohner, Tendenz fallend. Der gesamte Bezirk kommt auf etwa 100.000 Einwohner. Wirtschaftlicher Schwerpunkt der Stadt war bisher die Metallverarbeitung, die auf einem absterbenden Ast sitzt. An ihre Stelle soll in Zukunft der Tourismus treten.

Konkreter Anlass sind zwei Anzeigen zum Freiwilligendienst im Krieg gegen die Ukraine, die wir auf der VKontakte Seite des Bezirks gefunden haben, der aktiv für den Kriegsdienst wirbt und fast täglich die Todesopfer wieder begraben darf.

Anfang Dezember 2024 sind wir einer Falschmeldung aufgesessen, die eigentlich zunächst völlig in unser Bild der Geschehnisse in Russland passte. Nämlich dass das russische Militär bevorzugt die ethnischen Minderheiten in dem großen Land an vorderster Linie einsetzt und verheizt.

"Der letzte Kerek" war die Überschrift zu unserer Kurznachricht. Wir hatten damals die VKontakte-Seite der Autorin aufgesucht und eine ganz normale einheimische Frau aus Tschukotka gefunden.

Jetzt hat eine russische Medieninitiative die Geschichte hinter der Geschichte versucht zu recherchieren und dazu ein beeindruckendes Bild über das Leben in der eisigen Region Tschukotka im äußersten Nordosten Russlands geliefert.

Wir geben den Beitrag des russischsprachigen Projekts "Okno" (Fenster) übersetzt wieder:

Wargaschi 1

Schulbeginn im neuen Jahr in der Sekundarschule Nr. 1 in Wargaschi. Wargaschi ist eine Kleinstadt in der westsibirischen Region Kurgan mit etwa 10.000 Einwohnern.

Der Montag,13.01.25, beginnt mit dem Hissen der russischen Flagge und dem Abspielen der Nationalhymne. Für die richtige patriotische Stimmung sorgten Mitglieder der Jugendarmee (Link).

Bolsheohtinskoe cemetery entrance

Bolscheochtinskoje-Friedhof -- Foto: Bogdanov-62 -- Lizenz: CC BY-SA 4.0

Die lokalen offiziellen Stellen in Russland geben nur in seltenen Fällen Informationen über die im Krieg getöteten Soldaten aus ihrer Region heraus. Deshalb ist das Absuchen der Friedhöfe ein probates Mittel, den Fakten etwas näher zu kommen.

Uns liegen zwei Filme über Kriegsgräber von Toten aus dem Krieg gegen die Ukraine aus St. Petersburg vor. Beide Filme sind wackelige Handyvideos, die sich auf das Zeigen der entsprechenden Gräber konzentrieren und sind für nichts anderes gedacht. Wir stellen diese Filme nur zum Zwecke der Dokumentation vor, da wir in unseren Listen der getöteten Soldaten auf diese Filme verweisen.

Tupakovo

Foto: Pesotsky -- Lizenz: CC BY 3.0

Das Foto oben zeigt im Vordergrund das Dorf Tupakowo in der russischen Teilrepublik Baschkortostan mit etwa 700 Einwohnern. Die Stadt im Hintergrund mit den vielen Schornsteinen ist die Großstadt Magnitogorsk in der Oblast Tscheljabinsk. Magnitogorsk ist das Zentrum der russischen Stahlindustrie und dazu eine echte Großstadt mit über 400.000 Einwohnern.

Fanil Jachijewitsch GinijatowJetzt ist Winter in der Region und wir wollen eine kurze Geschichte erzählen, die mit diesen beiden Orten zusammenhängt. Fanil Jachijewitsch Ginijatow wurde am 1. Mai 1961 in Tupakowo geboren. Er ging im Dorf zur Schule und absolvierte danach eine Ausbildung zum Traktorfahrer.  Noch zu Zeiten der Sowjetunion leistete er vom Jahr 1979 bis 1981  seinen Wehrdienst in der Sowjetarmee.

Fanil hätte seine Karriere im Eisen- und Stahlwerk Magnitogorsk begonnen, heißt es in seiner Biografie. Aber von einer Karriere ist weit und breit nichts zu sehen, Fanil malochte sein ganzes Arbeitsleben lang im Stahlwerk als einfacher Arbeiter.

Wenn man unser Schaubild zu den aktuellen russischen Kriegstoten etwas extrapoliert, dann kann jedermann erkennen, dass bis zu Beginn des vierten russischen Kriegsjahres, die von uns erfassten Kriegstoten die 100.000 Marke überschreiten werden.

Das wird auch dann passieren, wenn bis dahin die Waffen schweigen würden. Noch immer liegen viel zu viele getötete Soldaten zwischen den Fronten.

Um die russischen Opferzahlen plakativer darzustellen, wollen wir sie in diesem Beitrag in Relation zu zwei deutschen Großstädten stellen. Die Stadt Frankfurt ist die fünftgrößte Stadt in Deutschland, die Hansestadt Hamburg belegt nach Berlin den zweiten Platz.

Die Bevölkerung Russlands stagniert seit vielen Jahren und liegt bei etwa 146 Millionen Menschen. Das sind sieben Millionen weniger, als die Bevölkerung von Frankreich und Deutschland zusammengerechnet.

Bor panorama1

Panorama von Bor -- Foto: Алексей Буслаев -- Lizenz: frei

Mit dem chemischen Element "Bor" hat der Name der Stadt Bor nichts zu tun. Im Altslawischen bedeutete der Begriff Nadelwald und weist darauf hin, dass die Gegend um Bor besonders waldreich ist.

Die Stadt Bor hat 77.300 Einwohner, der gesamte Stadtbezirk 118.000 Bewohner. Bor liegt am linken Ufer der Wolga, auf der anderen Seite liegt die Hauptstadt der Oblast Nischni Nowgorod. Die beiden Städte sind durch zwei Brücken verbunden, es gibt aber auch eine Seilbahn und Tragflügelboote zwischen den beiden Städten.

Die Stadtbibliothek von Bor hat eine Liste aller im Krieg gegen die Ukraine getöteten Soldaten aus dem Stadtbezirk veröffentlicht. Insgesamt 78 Namen wurden benannt, wir konnten drei neue Gefallene zu unserer Datenbank hinzufügen.

Der Text und die Bemerkungen zu den einzelnen toten Soldaten geben das Denken der russischen Staatsdiener zu diesem Krieg deutlich wieder. Wir dokumentieren deshalb die Liste mit den Beschreibungen zu den getöteten Soldaten ungekürzt und nur sehr grob übersetzt.

Baimak Baschkortostan

Stadt Baimak im Jahr 2010 -- Foto: SportInRoB -- Lizenz: CC BY-SA 3.0

In der Stadt Baimak gab es Anfang 2024 die einzige öffentliche Großdemonstration seit Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine. Die Menschen protestierten gegen die Verurteilung eines baschkirischen Umweltaktivisten. Zahlreiche Demonstranten wurden inzwischen verurteilt, der Bezirk ist verstummt und mehrfach wöchentlich werden getötete Soldaten aus dem Bezirk beigesetzt.

In unserem ersten Bericht haben wir die Kriegstoten des Dezember bis zum 16.12.24 dokumentiert, am 18. Dezember war das nächste Begräbnis und bis Anfang Januar 25  gab es mindestens fünf  sieben weitere Beisetzungen.

Wir dokumentieren die Originalbeiträge übersetzt zusammen mit den Fotos. Die Trauerfeiern finden meist vor dem Haus des Toten statt, die Fotos dokumentieren ganz gut die Lebenumstände der Angehörigen.

Alle Texte haben wir der besseren Lesbarkeit nicht kursiv gesetzt. Es ist zu erwarten, dass die Orginalbeiträge bald gelöscht werden.

Oimjakon

Das Dorf Oimjakon in Jakutien (Sacha) -- Foto: Ilya Varlamov  -- Lizenz: CC BY-SA 4.0

Wir haben den Januar 2025 und draußen ist es kalt. Für die Bewohner des Ulus Oimjakonski in Jakutien sind das gerade mal liebliche Temperaturen. Wir befinden uns am Kältepol Asiens und dort herrscht zur Zeit eine Tagesdurchschnittstemperatur von -46° Celsius. Obwohl der Nordpol 2.900 km entfernt liegt, wurden hier die niedrigsten Temperaturen aller bewohnten Gebiete der Erde gemessen.

Das Leben im Ulus ist hart, im Sommer kann es schon mal 30° warm werden, aber die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei -17,2°.

31 12 2024 russischeKriegstoteDie genaue Auswertung unserer Zahlen zum Ende des Jahres 2024 wird noch etwa sieben bis zehn Tage dauern. Noch überprüfen wir die vorliegenden Links, recherchieren Alter und Regionen von etwa 1.500 offenen Fällen.

An der absoluten Zahl der ermittelten Todesfälle russischer Soldaten wird sich nach unseren Erfahrungen wenig ändern. Wir können deshalb einige Informationen bereits jetzt veröffentlichen.

Das Schaubild links zeigt die Entwicklung der russischen Kriegstoten seit dem 31.12.2022. Die Kurve entwickelt sich ständig steiler, die Anzahl der täglich getöteten russischen Soldaten wächst andauernd.

DurchbruchAm 9. Dezember 2024 wurde in Russland landesweit der "Tag der Helden des Vaterlandes" durchgeführt. Wir befinden uns an diesem Tag im Südwesten Sibriens in der Oblast Kurgan - Luftlinie etwa 1.800 km von Moskau entfernt. Auch diese Region ist durch Abwanderung gekennzeichnet, in den Jahren um 1990 lebten noch 1,1 Millionen Menschen in der Oblast, heute nur noch 750.000.

Das Dorf Prorywnoe liegt nahe der Grenze zu Kasachstan, etwa 1.000 Menschen leben im Dorf und die örtliche Schule begeht mit all ihren Klassen am 9.12. beispielhaft den "Heldentag".

Auf der Webseite der Schule wird dokumentiert, welches Geschichtsbewusstsein den Schülern an diesem Tag vermittelt wurde und wie Russlands Krieg gegen die Ukraine als Verteidigung zu betrachten ist. Zudem hat das Dorf inzwischen drei Kriegstote zu beklagen.

Der übersetzte Text zu dem obigen Foto:

Jakutsk

Jakutsk im Jahr 2020 -- Foto: Якупова Инна  -- Lizenz: CC BY-SA 4.0

Militärkommissariat JakutskDie Stadt Jakutsk ist die Hauptstadt der russischen Teilrepublik Sacha - oder besser von Jakutien. Über 380.000 Menschen leben in der Stadt, die als die kälteste Großstadt der Welt gilt. Jetzt Ende Dezember herrschen dort Tagesdurchschnittstemperaturen von -36 Grad Celsius.

In der Vilyuyskiy Gasse in Jakutsk ist in einem zweistöckigen Gebäude das Militärkommissariat der Region untergebracht (Foto rechts). Gleichzeitig dient das Haus auch als Internierungslager für Soldaten aus der Region, die sich unerlaubt von der Truppe entfernt hatten, nach einem Fronturlaub einfach nicht wieder zur Truppe zurück gekehrt waren oder einen weiteren Kriegsdienst verweigert hatten.

In der Nacht vom 19. auf 20. Dezember brach ein Brand aus, dem die inhaftierten Soldaten in ihren Zellen nicht entkommen konnten. Fünf Männer starben, sieben weitere liegen mit einer Rauchvergiftung im Krankenhaus

Vier Namen der gestorbenen Gefangenen wurden inzwischen bekannt:

Igor Wladimirowitsch Jarylkin

Die Stadt Buinsk befindet sich etwa 140 km südlich von Kasan, der Hauptstadt Tatarstans. Und von dort sind es nur noch 20 km zum kleinen Dorf Tschuwaschisch Sarykamysch. Im Dorf lebten 2010 noch 127 Menschen und wie der Name des Dorfes schon sagt - alle tschuwaschischer Herkunft.

Am 20. Dezember 24 wurde im Dorf Igor Wladimirowitsch Jarylkin bestattet. Igor, geboren am 27. Juni 2004, hatte sich als Freiwilliger zum Krieg gegen die Ukraine verpflichtet und diese Entscheidung nicht überlebt.

Im Nachruf schreibt ein örtlicher Telegramkanal:

FreiwilligeJeder Mann, der im Rekrutierungsbüro gerade stehen kann, hat gute Chancen in die Reihen der Freiwilligen für den Kriegsdienst in der Ukraine aufgenommen zu werden - beinahe egal, wie alt der Bewerber ist. Der russischen Armee mangelt es an Personal, um die mindestens 30.000 Soldaten zu ersetzen, die das Militär in den verlustreichen Kämpfen im Donbass und in der Region Kursk jeden Monat verschleißt.

Wir wollen mit zwei kurzen Videos aus Russland die Ausbildung jener Freiwilligen zeigen, die eigentlich als Soldaten völlig ungeeignet erscheinen. Es sind verbrauchte Männer, durch harte Arbeit und/oder durch Alkoholmißbrauch früh gealtert, die auf ihre alten Tage noch einmal richtig viel Geld verdienen wollen.

All diese "Soldaten" werden an der Front nicht lange überleben. Es sind die, die bei den Angriffen ganz nach vorne geschickt werden, um vielleicht wieder eine Stellung zu erobern. Für das russische Militär sind das entbehrliche Soldaten, deren schnellen Tod man in Kauf nimmt.

Ruslan Ramasanowitsch Chasanow

Wir hatten in unserem Bericht über den Bezirk Baimak alle im Krieg gegen die Ukraine getöteten Bewohner des Bezirks im Zeitraum vom 1. bis zum 16. Dezember 24 zuammengefasst. Zwei Tage später gab es schon die nächste Beisetzung:

Sergei SobjaninWenn es um Abschätzungen und Prognosen zum russischen Krieg gegen die Ukraine geht, bewegen wir uns -vorsichtig- auf dünnem Eis. Besonders im ersten Jahr des Krieges wurden wir mit unseren Zahlen zu den russischen Kriegstoten nicht ernst genommen. Viel zu niedrig war die häufigste Kritik.

Das hat sich inzwischen geändert, durch die hohen russischen Opferzahlen bedarf es keiner propagandistischen Überhöhung der russischen Verluste und auch die Erhebungen von BBC/Mediazone haben sich in weiten Teilen unseren Zahlen angenähert.

Über die verletzten russischen Soldaten haben wir überhaupt keine Daten. Wir multiplizieren einfach die Kriegstoten mit dem Faktor 3,5, entsprechend den Beobachtungen des US Center for Naval Analysis, dass auf jeden getöteten russischen Soldaten, im Durchschnitt etwa dreieinhalb Verwundete kommen. In unserer letzten Berechnung haben wir auf dieser Grundlage 510.000 Verletzte angegeben.

Der Bürgermeister der Stadt Moskau, Sergei Semjonowitsch Sobjanin (Foto), hat anlässlich der Einweihung eines Behandlungszentrums für Kriegsversehrte eine Rede gehalten und die Zahl von 600.000 Kriegsverletzten genannt.

Seine Rede mit einer Übersetzung ins Deutsche:

Michail Michailowitsch PtschelowUnsere heute porträtierte Familie kommt aus Udmurtien - etwa 1200 km östlich von Moskau. Im Süden der russischen Teilrepublik nahe der Grenze zu Tatarstan gibt es die städtische Siedlung Kisner mit etwa 10.000 Bewohnern. Jetzt sind es nur noch wenige Kilometer bis zum Dorf Oberes Multan, in dem unsere Familie Ptschelow wohnte. Insgesamt wohnten im Dorf 2015 nur noch acht Personen, wovon vier unsere Familie stellte.

Michail Michailowitsch Ptschelow (Foto links) war der Familienvater, Ljudmila die Mutter, Wladislaw der Sohn und Wika die Tochter. Vater Michail, Jahrgang 1982, war in den Krieg gegen die Ukraine gezogen. Er hatte den Rang eines Oberfeldwebels der Armee und wurde am 28. Dezember 2023 irgendwo in der Ukraine getötet. Am 22. Januar 24 wurde er in der Hauptstadt Ischewsk mit militärischen Ehren verabschiedet.

Alexander Winschu PortraitIn der Mitte Sibiriens liegt die riesige Region Krasnojarsk mit der gleichnamigen Hauptstadt. Etwa 340 km nordöstlich von Krasnojarsk befindet sich der Bezirk Tassejewsky, Zentrum des Bezirks ist das Dorf Tassejewo. Bezirk und Dorf leiden unter einer schrumpfenden Bevölkerung, im Jahr 1989 hatte das Dorf noch über 10.000 Bewohner, im Jahr 2021 zählte man noch 6.664 Einwohner.

 Alexander Witaliewitsch Winschu wurde am 21. Dezember 2005 in Tassejewo geboren, ging dort zur Schule und absolvierte am Ort eine Fachschule - Anfang 2024 war seine Ausbildung abgeschlossen. Sascha (Alexander) hätte sich aktiv am patriotischen Leben der Fachschule beteiligt, schreibt die "Technische Fachschule Kansk" über Sascha.

Der Bezirk hat einen fürsorglichen Landrat, der sich um seine Schäfchen kümmert. Konstantin Diesendorf hat dem Namen nach deutsche Wurzeln und vertritt in der Region die Partei "Einiges Russland".  Diesendorf nahm den jungen Mann unter seine väterlichen Fittiche, empfahl ihm den Militärdienst, da es im Ort so gut wie keine Arbeit für junge Menschen gäbe.

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