30.06.2025 -- 119.515 // Zuwachs zum 31.05.2025: 4.592
Gerade sind wir in der Großstadt Toljatti in Samara. Die Stadt ist nach dem italienischen Kommunisten Palmiro Togliatti benannt, der wichtigste Arbeitgeber der Stadt ist das AwtoWAS-Autowerk, das Autos der Marke Lada produziert. Und wir wollen den Kindergarten Nr. 147 besuchen. Die Kleinen feiern das Ende ihres Kinderdaseins, nach den Sommerferien geht es in die Schule. Damit das Fest einen aktuellen Charakter bekommt, hat die Kindergartentante Marina ein paar Söldner der Gruppe Wagner eingeladen.
Auch die Wagner-Söldner lassen sich nicht lumpen. Sie überreichen den Kindern eine Wagner-Flagge und jedes Kind bekommt einen Original-Wagner-Aufnäher.
Aber lassen wir die Tante Marina zu Wort kommen:
Weiterlesen: Liebe Kinder, gebt fein Acht, ich hab euch etwas mitgebracht!
Wir befinden uns in Sotschi, dem bekanntesten Bade- und Kurort Russlands am schwarzen Meer. Sotschi ist eine russische Großstadt mit 445.000 Einwohnern, Tendenz schnell steigend. In Sotschi fanden zudem im Jahr 2014 die Olympischen Winterspiele statt.
Sotschi ist auch Heimat der Jugendinitiative "Militärisch-industrieller Komplex - Geflügelte Infanterie". Sie richtet sich an Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren und bietet Unterrichtseinheiten in sogenannten "militärisch-patriotischen" Fächern. Sie wollen wir aus aktuellem Anlass vorstellen.
Ilja Witkowski war ein erfolgreicher Schüler jener Initiative. Er wurde am 2. August 2005 geboren und hamsterte bereits als Jugendlicher bei einem Wettbewerb der Initiative zahlreiche Pokale und Auszeichnungen ein, wie das Foto links zeigt. Iljas Lebensweg war deshalb vorgezeichnet, kaum 18 Jahre alt ging er zum Militär und verpflichtete sich zum Kriegsdienst in der Ukraine. Seine paramilitärische Ausbildung hat ihm nicht geholfen, auch Ilja wurde im Krieg gegen die Ukraine getötet.
Wir haben die Initiative "Geh in den Wald!" bereits hier vorgestellt. Aktuell wurde von ihr auf Telegram noch einmal ihre Arbeitsweise - anonym und kostenlos - vorgestellt. Wir veröffentlichen nachstehend den übersetzten Text:
Wir beraten in Fragen der Wehrpflicht, Mobilisierung, legalen und illegalen Grenzübertritte, Asyl und Desertion. Wir helfen Wehrpflichtigen, Mobilisierten, Wehrpflichtigen, Wehrdienstverweigerern, Deserteuren und jenen, die nicht am Krieg teilnehmen wollen. Wir bieten rechtliche und psychologische Unterstützung.
Sie können uns per Telegramm kontaktieren: @iditelesom_info_bot
Wir rufen nicht an, schreiben nicht zuerst und kommunizieren nicht über persönliche Konten. Wir speichern weder Ihren Namen, Benutzernamen noch Avatare – wir arbeiten nicht mit personenbezogenen Daten.
Blick auf Oljokminsk an der Lena -- Foto: A. L. (loading) -- Lizenz: CC BY-SA 4.0
Oljaminsk ist eine Kleinstadt in Jakutien (Sacha) mit rund 8.500 Einwohnern. Sie liegt an der Lena, einer der längsten Flüsse der Erde. Das Klima dort ist stark kontinental geprägt mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von rund -5° Celsius. Die Stadt ist Zentrum eines Landwirtschaftsgebietes mit Getreide und Genüseanbau und der Zucht von Pferde und Rindern.
Aus der Stadt kam auch Dmitri Anatoljewitsch Golowanow, der im September 2024 in den Krieg gegen die Ukraine zog und am 3. April 2025 getötet wurde. Am 1. Juni soll er beigesetzt werden. Wir geben den Nachruf der Bezirksverwaltung im übersetzten Originaltext wieder und fügen danach noch ein paar Details zu seinem Lebenslauf hinzu:
Zima ist das russische Wort für Winter und könnte damit auf die Stadt Zima in der Oblast Irkutsk durchaus zutreffen. Doch angeblich soll der Stadtname aus der burjatischen Sprache überliefert worden sein. Das Klima ist stark kontinental, die Lufttemperatur variiert von -40–50 °C im Winter bis +30–40 °C im Sommer. Die Tiefsttemperatur im Winter sinkt auf -55 °C, da kann man schon von Winter reden.
Die wichtigeste Einrichtung in Zima ist der Bahnhof, der an der transsibirischen Eisenbahn liegt. Dazu gibt es noch einige holzverarbeitenden Betriebe, die großen Industrieunternehmen der Stadt sind stillgelegt, weil insolvent. Und die Menschen wandern ab: Um das Jahr 1980 lebten noch 48.000 Bewohner in Zima, heute sind es noch 31.000.
Wir wollen die Sekundarschule Nr. 9 von Zima besuchen, die eine aktive Seite bei VKontakte betreibt und die sich sehr um die patriotische und militaristische Erziehung ihrer Schüler bemüht.
Weiterlesen: Ein paar Tage im Mai an einer Sekundarschule in Zima
Im Herbst 2022 wurden in Russland etwa 300.000 Reservisten für das Militär mobilisiert, um die Verluste des ersten halben Jahres im Krieg gegen die Ukraine auszugleichen. Wer also auf den Listen der Militärverwaltungen stand, hatte in der Regel keine Chance, dem Kriegsdienst zu entkommen.
Im Oktober 2022 entstand deshalb das Projekt "Geh in den Wald!", das Russen dabei hilft, einen Einberufungsbescheid abzulehnen und in eine andere Region oder ins Ausland zu ziehen. Zudem hilft es Soldaten, sich zu ergeben und knüpfte Kontakte zum ukrainischen Projekt „ Ich will leben “.
Wir haben über den Fall von Alexej Wachruschew (Video links) bereits hier berichtet. Alexej ist ein 22jähriger geistig behinderter Mann aus dem Dorf Tschernowskoje in der Region Perm. Er kann nicht rechnen, hält keinen Abstand, benutzt unflätige Ausdrücke, kann auch schlagen, aber kann nicht für sich selbst einstehen. Alexej wurde wahrscheinlich ein erfundener Diebstahl untergeschoben und ihm danach erklärt, dass er nicht in das Gefängnis käme, wenn er einen Vertrag mit dem russischen Militär abschließen würde.
Alexej diente zunächst in der Region Tscheljabinsk und fand sich dann an der Front wieder. Er wurde geschlagen, misshandelt und von seinem Kommandeur persönlich mit Vergewaltigung bedroht. Alexej konnte fliehen, wurde aber zurückgebracht und erneut in den Krieg geschickt. Im Februar 2025 verschwand er. Im März erfuhr seine Mutter, dass ihr Sohn erneut geschlagen, mit Heizöl übergossen und mit dem Verbrennen bedroht worden war. Also war er wieder weggelaufen.
Dalneretschensk Lenin Straße -- Foto: Undshel -- Lizenz: CC0
Wieder einmal befinden wir uns im Fernen Osten Russlands in der Region Primorje. Etwa 400 km nördlich der Hauptstadt Wladiwostok nahe der Grenze zu China liegt die Stadt Dalneretschensk. Die Stadt und der Landkreis haben zusammen rund 25.000 Bewohner mit abnehmender Tendenz. Dalneretschensk besitzt einen Bahnhof an der Transsibirischen Eisenbahn. Die Wirtschaft wird durch die Holzverarbeitung bestimmt, ansonsten ist nicht viel los in der Region.
Dafür sterben reichlich Bürger der Stadt im ganz fernen Krieg gegen die Ukraine. Eine örtliche Initiative will denen ein Denkmal errichten und hat deshalb die Kriegstoten in einem Film zusammengefasst. Insgesamt 129 gefallene Soldaten haben wir in jenem Film gezählt, 21 Namen waren uns bisher unbekannt. Wir dokumentieren den Beitrag auf Telegram vom 23.03.25 und das dazugehörige Video:
Im Jahr 2022 wurde die ukrainische Großstadt Mariupol von der russischen Armee fast völlig zerstört. Zwischen 25.000 und bis 87.000 Zivilisten sollen bei der Belagerung getötet worden sein. Etwa 15 km von der Stadt entfernt liegt das Dorf Mangusch. Dort haben buddhistische Soldaten der russischen Armee auf einem kleinen Hügel ein religiöses Denkmal, genannt Stupa, für die gefallenen Soldaten ihrer Glaubensrichtung errichtet. Gemessen an der Bevölkerung haben die buddhistisch geprägten Regionen Russlands - also Burjatien und Tuwa - die höchste Anzahl an gefallenen Soldaten. Dabei sind die beim ersten Angriffskrieg im Jahr 2014 gefallenen Soldaten noch nicht mitgerechnet. Im August 2014 drangen reguläre russische Einheiten in den Donbass ein, die vorzugsweise aus Burjatien stammten.
In einer Videokonferenz teilte Russlands Präsident Putin mit, dass sein Land monatlich bis zu 60.000 Freiwllige rekrutieren könne. Doch so einfach scheint die Anwerbung dann doch nicht zu laufen. Im ganzen Land tauchen Stellenanzeigen auf, die für einen Vertragsdienst beim Militär in der Etappe werben und dabei die selben finanziellen Leistungen versprechen, wie für die Freiwilligen an der Front.
Beisetzung von Antoni Sawtschenko
Im Mai wurden im Krieg gegen die Ukraine zwei russische orthodoxe Priester getötet - Antoni Sawtschenko, geboren 1992, und Sergej Waida, geboren 1980. Beide begnügten sich nicht als spiritueller Beistand der Soldaten zu wirken, sondern waren an vorderster Front dabei und haben wahrscheinlich an den Kämpfen mitgewirkt - das zumindest legen die Berichte nahe.
Antoni Sawtschenko wurde durch eine HIMARS-Rakete getötet, Sergej Waida durch eine Drohne. In den russischen Medien werden über beide Priester Heldengeschichten erzählt, von denen man kein Wort glauben sollte. Sergej Waida war Vater von 11 Kindern und steht im Verdacht, bei der Besetzung der Region Cherson durch russische Truppen alle verwertbaren Gegenstände eines größeres Anwesens gestohlen zu haben.
Die Unterstützung des russischen Angriffskrieges durch die russischen orthodoxen Kirche entlarvt deren Verwendung von Begriffen wie Erlösung, Glauben, Liebe und Hoffnung als bloßes Geschwurbel. Wir dokumentieren die beiden Berichte über die Priester im übersetzten Originaltext.
Slatoust ist eine Großstadt in der Oblast Tscheljabisnk - etwa 1.750 km östlich von Moskau. Anfang April liegen noch Schneereste auf dem Friedhof, es gibt drei Beisetzungen von im Krieg gegen die Ukraine gefallenen Soldaten.
Der russische Telegram-Kanal "Tscheljabinsk der Zukunft" schreibt eine wütende Anklage auf diesen sinnlosen Krieg mit seinen vielen Opfern. Wir geben den Text vom 8. April 25 übersetzt wieder:
Bei der Durchsicht der heute veröffentlichten gefallenen Soldaten aus der russischen Teilrepublik Tatarstan ist uns dieses Foto aufgefallen. Es zeigt den 54jährigen Anas Achmatullowitsch Ismagilow aus dem kleinen Dorf Werchnie Pinjatschi mit weit weniger als 300 Bewohnern.
Anas wurde am 08. Dezember 1970 geboren und irgendwann im Dezember 2024 in der Ukraine getötet. Dem Foto nach zu urteilen, ist er ein durch harte Arbeit verbrauchter Mann, der zudem wesentlich älter aussieht. In den Kommentaren zur Meldung seines Todes wird berichtet, dass er früher mal bei der russischen Eisenbahn gearbeitet hätte. Er wäre ein sehr kluger und menschlicher Mann gewesen.
Warum aber Anas sich freiwillig zum Kriegsdienst gemeldet hat, erschließt sich weder aus der Meldung und noch aus den Kommentaren.
Weiterlesen: Anas Ismagilow aus dem tatarischen Dorf Werchnie Pinjatschi
Jakutien (Sacha) -- Foto: Ilya Varlamov -- Lizenz: CC BY-SA 3.0
Beinahe neun Mal so groß wie Deutschland ist die russische Teilrepublik Sacha. Wir bevorzugen allerdings den ehemaligen Namen - Jakutien. Etwa eine Million Menschen leben in dieser vorzugsweise kalten Region mit durchgehenden Permafrostböden. Die größte Volksgruppe sind die Jakuten, die etwa 55% der Bevölkerung stellen, danach kommen die Russen mit 33% und die Ewenken mit 3%.
Im Verlauf des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine werden auch immer mehr Bewohner von Jakutien getötet. Ende 2023 stand die Region noch auf Platz 22 in unserer Tabelle der Kriegstoten in Relation zur Bevölkerung, inzwischen ist Jakutien auf Platz 12 angekommen - Tendenz steigend.
Täglich liefert der Telegram-Kanal "Todesopfer aus der Republik Sacha" neue Namen von getöteten Soldaten. Wir veröffentlichen die bisherigen Gefallenen und Vermissten vom 22. Mai 25, es kommen laufend Neue dazu.
Weiterlesen: Die Toten und Vermissten eines Tages aus Jakutien
Im hintersten Winkel von Burjatien, zwei Kilometer von der Grenze zur Mongolei entfernt, liegt das Dorf Tsagan-Usun. Das Dorf hatte im Jahr 2010 noch 276 Bewohner und wie man auf dem Foto sieht, verfügt es über keine befestigte Straße. Im Dorf wurde am 8. Juni 2001 Denis Wladimirowitsch Elisejew geboren. Von einem Vater war nie die Rede, als Denis elf Jahre alt war, kam er ins Waisenhaus.
Als er volljährig wurde, musste er das Waisenhaus verlassen und zog zu seiner Tante in die Hauptstadt von Burjatien, Ulan Ude. Sein Heimatdorf hätte er gelegentlich noch besucht, von einer Ausbildung, Anstellung oder Arbeit wird nichts berichtet - voraussichtlich nicht vorhanden. Denis wurde auch nicht zum Wehrdienst eingezogen.
Geistig behinderte Jugendliche in sowjetischen Militäruniformen als Staffage für eine patriotische Inszenierenung
Zur Orientierung - wir sind im kleinen Dorf Erilowka in der Oblast Lipezk. Das Dorf liegt rund 400 km südlich von Moskau und hatte im Jahr 2010 gerade mal 349 Bewohner. Im Dorf befindet sich die staatliche Haushaltsbildungseinrichtung "Sonderinternat des Dorfes Erilowka", eine Schule für Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung.
Und auch diese Einrichtung hat das Ziel, durch eine patriotische Erziehung ihre männlichen Absolventen an das Militär und den Kriegsdienst heranzuführen. Aktuelles Opfer ist der 23jährige Alexander Wiktorowitsch Prawda, der die Einrichtung im Jahr 2017 abgeschlossen hatte und der, wie der Film zeigt, auch weiterhin mit dem Internat verbunden war..
Weiterlesen: Internat für geistig Behinderte gedenkt einem Absolventen
Wie schwer verwundete mobilisierte Soldaten an die Front geschickt werden
Verwundete russische Soldaten, selbst auf Krücken, werden an die Front zurückgebracht
Im April zeichnete das Militär in einer Militäreinheit in Leningrad Luga ein Video auf, in dem Dutzende von verwundeten Soldaten auf Krücken, ohne Beine und ohne Arme oder ein Auge an die Front geschickt wurden. Alle von ihnen haben die Kategorie „D“ - untauglich für den Militärdienst.
Das Video könnte aufgrund der Absurdität des Geschehens als Fälschung betrachtet werden, aber die Angehörigen von schwer verwundeten mobilisierten Männern berichten der Redaktion, dass auch absolute Invaliden „an die erste Front“ geschickt werden. Zu einem von ihnen, dem halb blinden Dzatte Mamitow, der wegen der gleichzeitigen Verwundung seiner Beine und seines Arms nicht einmal auf Krücken gehen kann, haben die Angehörigen am 10. April den Kontakt verloren; ein anderer - Alexej Kuptsow aus Burjatien - starb am 16. April an einem Schlaganfall, der durch den Zwang zum Dienst trotz seiner zahlreichen Verwundungen verursacht wurde.
„Für sie sind das keine Menschen, sondern Kanonenfutter“, erklären die Angehörigen der Mobilisierten das Geschehen.
Jurga ist eine russische Stadt im Westen Sibiriens am Fluss Tom, Oblast Kemerowo, mit 77.000 Einwohnern. Die Stadt liegt an der Hauptstrecke der Transsibirischen Eisenbahn. In dieser Stadt ist die 74. motorisierte Schützenbrigade stationiert.
Über die getöteten Soldaten der Einheit wurde ein KI-generiertes Video veröffentlicht, das in seiner Anmutung versucht, die Konsequenzen des Krieges zu verschleiern oder zu leugnen. Denn all die ins Bild gesetzten Soldaten kommen schrecklich verstümmelt, verbrannt oder verwest zurück.
Inguschetien nimmt Abschied von drei in der Ukraine getöteten Soldaten
In Inguschetien verabschiedeten sie sich von drei weiteren im Krieg in der Ukraine gefallenen Soldaten. Wie die Regierung mitteilte, fanden in der Republik die Beerdigungen von Ilez Chamchojew (aus dem Dorf Troitskoje), Adam Gutseriew (aus Karabulak) und Chamsat Kartojew (aus Malgobek) statt, „die im Gebiet einer speziellen Militäroperation ums Leben kamen“.
Znamensky ist ein ländlicher Vorort der Stadt Krasnodar. Im Juli 23 hatten wir über eine Gedenkstätte berichtet, die die Namen von gefallenen Soldaten im Krieg gegen die Ukraine aus der Region Krasnodar auflistet. Finanziert wurde die Anlage durch Spenden von Angehörigen der Kriegsopfer und auch aus öffentlichen Mitteln.
Dieses Denkmal ist ein gutes Dokument für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die Zahl der Opfer wächst ständig. Am 10. Mai 24 kam eine Tafel mit 20 neuen Namen dazu[Link].
Doch inzwischen ist aus einem kleinen Platz eine große Anlage geworden, wie der Film vom 9. Mai 2025 zu Beginn dieses Beitrags zeigt.
Weiterlesen: Z - die Toten von Krasnodar - Update vom 9.Mai 2025
Alle im Monat Juni gefundenen russischen Kriegstoten sind jetzt in den entsprechenden Tabellen der Regionen eingepflegt. Auf Grund der weiter hohen Verlustzahlen sind wieder einige Tabellen neu dazu gekommen:
Nachdem die russischen Staatsausgaben für den Krieg in der Ukraine zu einem Aufschwung der russischen Ökonomie geführt haben, gehen die staatlichen Reserven langsam zur Neige. Wir wissen nicht, wie lange der Kreml noch den Krieg finanzieren kann, aber wir meinen, dass letztlich ein Waffenstillstand durch den wirtschaftlichen Niedergang Russlands erzwungen wird. Seit Beginn des Jahres häufen sich die schlechten Nachrichten über den Zustand der russischen Firmen.
Wie sich die ökonomische Situation für die Arbeiter in den Minen ganz im Norden Russlands auswirkt, beschreibt der Beitrag "Ohne Gehalt in der Arktis gestrandet". Er handelt von betrogenen Arbeitern in der arktischen "Stadt" Bilibino in Tschukotka, die wir hier vorgestellt haben.
Viele Informationen über die Toten, Vermissten oder Gefangenen der 15. separaten Garde-Motorschützenbrigade (Schwarze Husaren) und auch der 30. separaten Motorschützenbrigade (mit etwas weniger Opfern) werden in Chat-Gruppen zusammengetragen, die nicht öffentlich sind. Unsere Verlinkung läuft also ins Leere. Wir versuchen alternative Links zu finden, was nicht immer möglich ist. Zur Kontrolle verfügen wir über Screenshots, die im Zweifel auch angefordert werden können.
Im Moment ziehen die russischen Meldungen gefallener Soldaten wieder stark an und entsprechen dem Monat März 2025. Die relative Ruhe an der Front scheint vorbei.
Alle Tabellen der Regionen sind jetzt aktuell bis zum 31.05.25. Es gibt drei neue Seiten für:
Wir haben heute die Zahlen für den Monat Mai 2025 im Kopf unserer Seite veröffentlicht. Die Zusammenfassung wird noch drei bis vier Tage dauern, wir müssen die Namen noch übersetzen und danach verschiedene Auswertungen durchführen, bevor wir alles in die Tabellen der Regionen packen. Dieser Monat war bestimmt von langen Listen aus Baschkortostan, Tatarstan, Jakutien und Saratow.
Aus technischen Gründen sind wir gezwungen, auf einen leistungsfähigeren Webserver umzuziehen. Das wird - voraussichtlich - nicht ganz störungsfrei ablaufen. Am 25.05. wird es ab 23:00 h etwa eine Stunde lang zu einem kompletten Ausfall kommen, am Montag darauf wird es auch nicht ganz rund ablaufen. Unsere Ausweichdomain "gibtsnet.eu" kann sogar für zwei bis drei Tage nicht erreichbar sein.
Wir bitten um Verständnis.
Im Moment sind die von uns erfassten Zahlen der russischen Kriegstoten weiter rückläufig. Während wir in der Zeit um die Jahreswende bis zu 250 neue Fälle täglich registriert hatten, liegen wir im Moment deutlich unter der Zahl 100. Das deutet darauf hin, dass die Kampfhandlungen im Mai zumindest etwas reduziert geführt werden.
Etwas bedenklich sind zudem die hohen Verlustraten des ukrainischen Militärs an technischen Material. Während sie im bisherigen Kriegsverlauf unter den russischen Zahlen lagen - meist weniger als die Hälfte, haben sie sich im Jahr 2025 den russischen Materialverlusten angeglichen (Beispiel 17.05.25: Russland 35 Stück, Ukraine: 35 Stück, gesamt).
Die genauen Zahlen zum 15. Mai werden wir zwischen dem 16. und 17 Mai liefern können. Vorneweg können wir sagen, dass die von uns registrierte Anzahl an russischen Kriegstoten weiter gesunken ist. Das deutet darauf hin, dass die Kampfhandlungen im Moment heruntergefahren werden.
Zudem geht der Informationsgehalt unserer Quellen weiter zurück. Auf Grund der vielen getöteten Soldaten werden häufig nur noch wenige persönliche Daten genannt. Manchmal fehlt sogar der Name.
Alle Tabellen der russischen Kriegstoten sind jetzt bis 30.04.2025 aktuell. Folgende Listen wurden neu angelegt:
Wir haben das Dorf Vankarem in Tschukotka bereits hier vorgestellt. Aus diesem kleinen Dorf mit etwa 120 Bewohnern befinden sich bereits zwei Kriegstote in unseren Listen. Anatoly Artamonow war überhaupt der erste von uns registrierte Soldat aus dem "Autonomen Kreis Tschukotka". Sein Tod wurde am 23. März 2022 gemeldet.
Anatoly wurde auf einer Hauswand in der Hauptstadt der Region verewigt, wie wir jetzt erst bemerkt haben - mit dem Titel "Deine Helden, Russland". Wir haben das Foto in unserem Beitrag über die "Tschukotka Front" veröffentlicht.
Seit über drei Jahren berichten wir nun über den Krieg Russlands gegen die Ukraine - ganz aus der Perspektive des Angreifers heraus. Den allergrößten Teil unser Arbeit machen nicht die Beiträge auf dieser Webseite aus, sondern unsere Statistik der russischen Kriegstoten. (Irgendwann vor langer Zeit waren wir der Meinung, dass jene hohen Verluste den Aggressor Russland zum Umdenken veranlassen könnten. Wir lagen völlig falsch.)
All die Arbeit, die in diesem Projekt steckt, wird von uns selbst finanziert, genau so wie der Webserver und die Technik im Hintergrund. Es gibt keinen Sponsor, keine bezahlten Anzeigen, keine Kooperation mit staatlichen Akteuren - nirgendwo und wir betteln auch nicht um Spenden. Keiner aus unserem sehr kleinen Team ist in einer politischen Partei, wir werden auch von keiner unterstützt, wir sehen allerdings unser Engagement in einem politischen Kontext.
Demnächst müssen wir aus technischen Gründen unseren Hoster wechseln. Dafür fehlt uns jede Kapazität. Wer folglich eine seriöse Hostingfirma kennt, die in unserem finanziellen Rahmen bleibt und uns beim Transfer unterstützt - für solche Hilfe wären wir dankbar (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).
Günter Berger, 17.04.2025
Rechtzeitig zu den Ostertagen werden wir 365 junge Soldaten vorgestellt haben, die Russland unter Präsident Putin in den Krieg und damit in den Tod geschickt hat. Darunter sind zum Militarismus indoktrinierte junge Leute und dumme Jungs, gescheiterte Schüler und Studenten, Arbeitslose und Gelegenheitsarbeiter, Gefängnisinsassen und Angeklagte in einem Strafverfahren, junge Offiziere und Wehrdienstleistende - und alle zusammen wollten schnell viel Geld verdienen.
So haben wir für jeden Tag des Jahres einen getöteten jungen Soldaten präsentiert, die traurige Wahrheit ist, wir hätten in jedem Monat 365 junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahren zusammenbekommen, die in jenem verbrecherischen Krieg gegen die Ukraine getötet wurden.
Ob wir diese Serie weiter fortsetzen oder andere Themen an dieser Stelle präsentieren, ist im Moment noch nicht entschieden. Dafür wollen wir noch ein Lied des Akkordeonspielers Igor Gorinow nachschieben, das er im kalten Rekrutierungsbüro für die auf ihre Abreise wartenden Freiwiligen gespielt hat. Igor war 23 Jahre alt, kam aus der russischen Teilrepublik Mari El und singt vermutlich auch in deren Sprache. Am 3. März 24 war sein Spiel zuende. (Teil I)
Stand 02. April 25 haben wir alle uns vorliegenden russischen Kriegstoten für den März 2025 erfasst und überprüft. An der von uns bereits veröffentlichten Zahl von 107.581 getöteten Soldaten wird sich nichts mehr ändern. Im Moment übersetzen wir die Namen, das wird einen ganzen Tag noch dauern und danach machen wir ein paar Tage Pause, weil diverse familiäre Ereignisse anstehen. Unsere Zusammenfassung ist deshalb erst am 9. oder 10. April zu erwarten.
Unsere Abschätzung der russischen Verluste werden wir allerdings vorziehen.
Wir hatten Ende letzten Jahres über den Bezirk Baimak in Baschkortostan berichtet. Dort gab es Anfang 2024 die größten öffentlichen Proteste seit Beginn des Krieges im Jahr 2022. Es gibt eine Serie von Prozessen vor russischen Gerichten - meist außerhalb Baschkorostans - gegen die vermeintlichen Rädelsführer. Wir haben nicht die Möglichkeit in Russland zu recherchieren, deshalb haben wir bei der BBC um die Nachveröffentlichung eines Beitrags zu diesem Thema gebeten. Leider haben wir letztlich keine Antwort erhalten.
Wer sich für den Ablauf all der Prozesse interessiert, Radio Free Europe ist noch nicht stillgelegt und hat eine besondere Seite zu den Prozessen veröffentlicht. Es ist eine interessante Dokumentation der russischen Repression geworden.
Aus naheliegenden Gründen benutzen wir im Alltag den Firefox-Browser, für die Übersetzung der russischen Sprache ist er allerdings weniger geeignet. Das Mittel der Wahl ist dafür der Google-Browser Chrome. Mit einem Klick kann man sich die russischen Beiträge in verständliches Deutsch übersetzen lassen. (Link zur Baimak-Dokumenatation)
Im Moment sind die Meldungen über getötete Soldaten stark zurück gegangen und liegen etwa bei 80 bis 100 Kriegstoten pro Tag. Dazu kommt, dass darunter auch einige Altfälle sind, die auf Grund von Gedenkseiten und -Filmen öffentlich werden.
Die merkwürdigste Liste stammt -wahrscheinlich- vom ukrainischen Geheimdienst. Es handelt sich um die im Jahr 2024 getöteten russischen Soldaten aus den Wäldern und den Feldern des Bezirks Kremensky in der ukrainischen Region Luhansk - insgesamt etwa 1.500 Namen sollen es sein. Bisher veröffentlicht wurden knapp 700 Namen. Da die Toten inzwischen geborgen wurden, konnte anhand von Todesmeldungen die Echtheit der Liste nachgewiesen werden.
Unser Hoster musste kurzfristig den von uns benutzten Server neu starten. Deshalb ist es zu einem kurzen Ausfall unserer Seite gekommen. Wir wurden sehr kurzfristig darüber informiert, deshalb konnten wir den Ausfall nicht vorher ankündigen.
Der Rückzug der USA in allen Bereichen macht sich jetzt auch in den Informationen für russische Bürger bemerkbar. Radio Liberty/Radio freies Europa hatte einen sehr informativen Dienst für die verschiedensten russischen Regionen, z.B. europäischer Norden Russlands, Region Wolga, Region Ferner Osten und Region Kaukasus. Radio Liberty stellte Informationen für russische Bürger zur Verfügung, die durch russische Medien nicht verbreitet werden können oder dürfen. Wir haben einige wenige Beiträge, die zu unserer Berichterstattung passten, übernommen.
Nun schließt Präsident Trump diese Einrichtung, wie heute mitgeteilt wurde. Und in der Folge werden wohl auch ein paar andere Medien, die aus dem Ausland in russischer Sprache kritisch berichten, ihre Arbeit einstellen müssen.
Zu Beginn des Krieges gegen die Ukraine hatte der ehemalige Offizier der russischen Armee, Witaly Wotanowsky, die Idee, die Kriegsgräber auf den Friedhöfen der Region Krasnodar abzusuchen, um die wirklichen Verluste der russischen Armee zu dokumentieren. Wir haben seine Erkenntnisse gesondert ausgewiesen, weil wir so eine Relation zwischen den veröffentlichten Meldungen und der tatsächlichen Todesrate herstellen konnten. In insgesamt vier Listen haben wir knapp 800 Kriegsgräber dokumentiert, die nirgendwo veröffentlicht wurden.
Witaly Wotanowsky musste im April 2023 aus Russland flüchten, seine Kollegen konnten seine Arbeit nicht mehr in vollem Umfang weiterführen, als Referenz ist die Region Krasnodar inzwischen obsolet. Wir werden die vierte Liste noch bis zum 800. Kriegsgrab (aktuell 794) auffüllen. Alle weiteren Meldungen werden danach ganz normal in die Region Krasnodar einfließen.
Als Ergänzung zu unserem Beitrag aus Jeisk wollen wir die konkreten Zahlen vom Monat Februar nachliefern.
Wir haben in diesem Zeitraum 3.476 gefallene russische Soldaten gelistet, deren Geburtsdatum oder Alter genannt wurden. Davon waren 343 Getötete nach dem 01.01.2000 geboren, das entspricht 9,87 Prozent aller erfassen russischen Kriegstoten.
Zum Stichtag 28. Februar 25 haben wir jetzt alle Regionen aktualisiert. In der Vergangenheit hatten wir in Schritten zu 500 Namen eine neue Seite erstellt und auf der Titelseite angezeigt. Durch die hohen Verlustzahlen ist das so nicht mehr möglich.
Folgende Seiten der Regionen sind neu:
Unsere Zusammenfassung des Monats Februar gibt es dann erst am 10.03.25 abends.
Nachdem die Aufmerksamkeit zu unseren Veröffentlichungen wächst, eine kurze Information zu OskarMaria.
Unter diesem Pseudonym war der Initiator im Internet seit über 25 Jahren recht unregelmäßig präsent. Ab dem Jahr 2014 hat er hier über die Situation in den von Russland besetzten Gebieten des Donbass geschrieben. Als einer der ersten Journalisten überhaupt informierte er über die damals neu gegründete Gruppe Wagner.
Beruflich war er seit den 80-iger Jahren Geschäftsführer von diversen Medienunternehmen im Printbereich. Jetzt im Ruhestand, Kinder erwachsen, bleibt etwas mehr Zeit, die gesammelten Erfahrungen zusammen mit wenigen Mitstreitern für dieses Projekt zu nutzen.
Nachtrag: OskarMaria– das ist eine kleine Verbeugung vor dem beinahe vergessenen Schriftsteller Oskar Maria Graf. In Zeiten der Bücherverbrennungen wurden seine Werke von den Nazis verschont, ja sogar teilweise empfohlen. „Verbrennt mich!“ schrieb er 1933 in der Wiener Arbeiterzeitung, „nach meinem ganzen Leben und nach meinem ganzen Schreiben habe ich das Recht, zu verlangen, dass meine Bücher der reinen Flamme des Scheiterhaufens überantwortet werden und nicht in die blutigen Hände und die verdorbenen Hirne der braunen Mordbanden gelangen!“ Schließlich floh er in die USA – dort lebte er in bescheidenen Verhältnissen. Deutschland wollte den unbequemen Mann nach dem Krieg nicht wieder haben. Er starb 1967 in New York.
Literaturempfehlung: Wir sind Gefangene - Autobiograhie 1927.
Doppelt
Wladimir: 25. Artem Kozhenkov // Nischni Nowgorod: 35 Artem Kozhenkov
Wolgograd: 01 Juri Agarkov // Pskow: 41 Juri Agarkow
Kutelev Stanislav, dreifach, Kostroma, Rjasan und Orenburg. Nur Orenburg
Nikolai Symov, Rjasan & Tschuwaschien - nur Tschuwaschien
Mamontov Mikhail - Krasnodar Teil 1 & Teil 2
Ivan Alekseevich Chulkov, Kostroma, Pos. 51/56
Elimov Alexey Michailowitsch , Kostroma & Tschuwaschien
Falsch einsortiert
Ruslan Khamitov, Tscheljabinsk, kein Söldner der Gruppe Wagner
Das ist die Geschichte von Konstantin Konstantinowski Drjachlow, geboren am 9. März 1993, aus der Stadt Glasow in Udmurtien. Und um es gleich vorneweg zu sagen - Konstantin war nicht das hellste Licht in der Stadt. Sein letzter ständiger Wohnsitz war zudem die Haftanstalt IK-6 im Moschginski Bezirk in Udmurtien.
Zusammen mit einem Kumpel bemerkte Konstantin eine leicht offen stehende Türe an einem Reisebus. Sie brachen die Türe auf und klauten alles, was nicht niet und nagelfest war: Klopapier, Erste-Hilfe-Sets, Seesäcke, Glühbirnenkartons, Container, einen Schlafsack und den eingebauten Fernseher. Der Busfahrer entdeckte die beiden und stellte sie zur Rede, doch bei zwei gegen einen sah er keine Chance und ließ sie ziehen. Auf der Flucht warfen die beiden Diebe einen Teil der erbeuteten Sachen einfach weg.
Im Januar 2024 wurde Konstantin zu zwei Jahren und zehn Monaten Gefängnis verurteilt. In der Haft unterzeichnete er einen Vertrag mit dem Verteidigungsministerium - sein eigenes Todesurteil. Er landete in der Militäreinheit 34479. Nach Angaben seiner Angehörigen meldete er sich zuletzt aus einem Krankenhaus im Dorf Wodnoje. Er starb am 22. Mai 2024 und wurde 31 Jahre alt. Das Schicksal seines Komplizen ist unbekannt.
Wir hatten berichtet, dass Angehörigen getöteter russischer Soldaten verboten wurde, die Zinksärge zu öffnen. Einer der Gründe könnte das Beispiel von Igor Wjatscheslawowitsch Pribrjukow sein, der im Zinksarg nach Hause kam. Der Mann wäre am 27. Februar 2025 im Krankenhaus gestorben.
Als die Angehörigen den Sarg öffnen ließen, fanden sie nur drei Stück Kohle - keine Militärmarke, keine Dokumente. (Übersetzung)
Manche Lebensläufe sind von außen betrachtet, schwer zu erklären. Da hätten wir Oksana Sergejewna Tschetschelnitskaja, geboren am 3. Dezember 1974, die aus der Großstadt Kropywnyzkyj in der Ukraine stammt - Kampfname Eule. Oksana hatte sich zunächst der Gruppe Wagner angeschlossen und kümmerte sich als Sanitäterin um die verwundeten Soldaten beim Kampf um die ukrainische Stadt Bachmut - in der russischen Nomenklatur gerne liebevoll Bachmut-Fleischwolf genannt. Als die Gruppe Wagner aufgelöst wurde, verpflichtete sich Oksana bei den tschetschenischen Achmat-Einheiten, der nächsten halbstaatlichen Ganoveneinheit.
Bei einem Zusammenstoß ihres Krankenwagens mit einem KamAZ-Laster Mitte Juni 25 in der Region Luhansk wurde Oksana getötet.
Wladimir Munkuewitsch Otschirow, geboren am 16.08.1973 in Transbaikalien, war Berufssoldat in der russischen Armee. Im Jahr 2018 wurde er in den Ruhestand versetzt und arbeitete danach im Sicherheitsdienst eines Unternehmens. Sein Sohn Sergej (Tsydyp) war unter mysteriösen Umständen im Krieg getötet worden. Er war ganz zu Beginn des Krieges in ukrainische Gefangenschaft geraten, im Juli 2022 wurde sein Tod gemeldet (Pos. 225).
Drei Kriegsjahre später zog es auch den Militärrentner Wladimir wieder in den Krieg. Als Freiwilliger unterschrieb er im Jahr 2025 einen Militärvertrag. Sein Einsatz war überschaubar. Wann er getötet wurde, wird nicht berichtet, aber am 30. Juni 25 soll er in Tschita, der Hauptstadt Transbaikaliens, bestattet werden.
"Mit tiefer Trauer und bitterem Schmerz in unseren Herzen teilen wir Ihnen mit, dass Bujan Nikolajewitsch Sat, geboren am 16. Juli 1991, am 30. Januar 2025 in der Zone der militärischen Spezialoperation auf tragische Weise ums Leben kam, nachdem er bei einer Kampfmission zur Befreiung der Siedlung Udatschnoje Mut und Tapferkeit bewiesen hatte", schreibt eine tuwinische VKontakte-Seite am 22. Juni 25.
Jedoch am 15. März 2025 veröffentlichte ein ukrainischer Telegram-Kanal ein Verhör mit Bujan Nikolajewitsch Sat. Er war Soldat bei den "Schwarzen Husaren", wurde in den Angriff geschickt und kam in Gefangenschaft.
"Wir hatten keine Ausbildung, wussten nicht, wie man kämpft, wohin man geht, was man tut. Wir wurden einfach als Kanonenfutter an die Front geschickt. Die Kommandeure drohten, Granaten auf diejenigen zu werfen, die nicht angriffen. Auf meinem Weg nach Udatschnoje sah ich 30 bis 40 Leichen unserer Soldaten. Die Soldaten der ukrainischen Streitkräfte nahmen uns auf, obwohl das russische Kommando versuchte, uns den Garaus zu machen. Wir wurden medizinisch versorgt, verköstigt und mit Wasser versorgt", sagte er in die Kamera.
Sicher ist folglich, dass Bujan nicht beim Angriff auf das Dorf Udatschnoje getötet wurde, sondern in Gefangenschaft geriet. Möglich wäre, dass er später gegen ukrainische Kriegsgefangene ausgetauscht wurde, erneut an die Front musste und schließlich doch getötet wurde. Am 25. Juni 25 wurde Bujan in Kyzyl, Tuwas Hauptstadt, beigesetzt. Wer oder was auch immer in diesem Sarg lag.
Hallo, ich wende mich an Sie, weil Rustam Asamatowitsch Anisimow, geboren am 09.03.2004, Rufzeichen Tichy, am 01.03.2025 seinen Dienst in der Militäreinheit 78568 angetreten hat und seit dem 04.04.2025 als vermisst gilt. Ich bitte Sie, bei der Suche nach ihm zu helfen!
Vielleicht sieht oder erkennt ihn einer der Jungs. Jede Information ist uns wichtig!!!
Suchanfrage am 25.04.25 - Rustam wurde am 17. Juni 25 auf dem Friedhof der Stadt Belowo, Region Kemerowo beigesetzt.
Wir zeigen dieses beispielhafte Video über einen russischen Kriegsgefangenen, um zu zeigen, welche Menschen in die Angriffe geschickt werden. Das sind die sogenannten entbehrlichen Soldaten, die losziehen müssen - manchmal sogar ohne Bewaffnung, um Positionen im Niemandsland zu besetzen oder um feindliches Feuer auf sich zu lenken, damit deren Stellungen erkundet werden können. Der Tod dieser Soldaten wird in Kauf genommen.
Wiktor Butorin besuchte keine Schule, er kann weder lesen noch schreiben. Er kam aus dem Dorf Kadachta in Transbaikalien. Sein Leben lang arbeitete er für umgerechnet etwa 30 € pro Woche auf einem Bauernhof. Nach ukrainischer Darstellung, hätte ihn seine Frau dazu überredet, in den Krieg zu ziehen, damit er endlich genügend Geld verdienen würde.
Die Untertitel sind wenig verständlich - 200 bedeutet getötete, 300 verletzte Soldaten. Er redet davon, dass er (?) wegen Trunkenheit in die Grube gesteckt wurde. Danach wäre er in den Sturm geschickt worden, seine Kameraden wurden getötet, er trat auf ein Blütenblatt (russische Personenmine) und kroch zu den gegnerischen Linien, um sich zu ergeben.
Krieg ist immer eine grausame Sache und bringt häufig das Schlechte im Menschen hervor. Im Schlepptau der Soldateska ziehen Plünderungen, Vergewaltigungen, Folter und das Morden von Zivilisten über das Kriegsgebiet. Und das trifft nicht nur die feindliche Bevölkerung, sondern auch die eigenen Kameraden. Wer Angst hat und sich Befehlen wiedersetzt, wer sich weigert, auf selbstmörderische Angriffe loszuziehen, wer schwach und in den Augen der Kameraden ein Opfer ist, der wird von den eigenen Kollegen schikaniert und verprügelt oder auf Befehl der Kommandanten brutal gefoltert.
Ein aktuelles Video zeigt beispielhaft solch eine angeordnete Folter an zwei russischen Soldaten. Das Video ist nichts für Jugendliche und schwache Nerven, wir zeigen es deshalb auch nicht auf der Frontseite.
Wir haben heute in unserer Rubrik "Übersetzte Berichte aus Russland" ein Video veröffentlicht, das die gefallenen Soldaten aus einem Bezirk der Region Krasnodar auflistet. Das Video selbst ist nur für uns interessant, weil wir 27 neue Namen in unsere Datenbank aufnehmen konnten. Deshalb wollen wir es auch nicht auf unserer Titelseite vorstellen.
Viel interessanter ist der Beitrag zu diesem Video, das die totale Umkehrung von Tätern und Opfern propagiert. Russland wird als Opfer jenes Krieges dargestellt - unter dem Titel "Sie wollen uns zerstören!".
Andromeda war der Kampfname von Valentina Wladimirowna Demenkowa. Valentina wurde am 12.08.1971 in der Stadt Nurlat in der russischen Teilrepublik Tatarstan geboren. Die Familie zog nach Tadschikistan und Valentina heuerte dort beim Militär an. Zurück in Russland bekam sie eine Stelung bei der Innenbehörde.
Als das russische Militär in die Ukraine einmarschierte, wollte Valentina auch dabei sein. Zunächst sammelte sie Spenden für die kämpfende Truppe und organisierte Versorgungsfahrten. Im Herbst 2023 schließlich unterschrieb sie einen Militärvertrag. Zu ihren Beweggründen hatte sie nur eine wirre Antwort: „Ich kann nicht genau sagen, was mich dazu bewogen hat, den Vertrag zu unterschreiben. Ich weiß nur, dass ich hier sein muss und tun muss, was ich kann. Ich verstehe, dass ich Kinder und Enkelkinder habe … Aber innerlich habe ich gespürt, dass ich hier mehr gebraucht werde."
Jetzt wird sie nicht mehr gebraucht, am 5. Juni 25 meldete ein Telegram-Kanal ihren Tod.
Das kleine Dorf Tschermoschnoi liegt in der Region Kursk, gerade mal 100 km von der ukrainischen Grenze entfernt. Früher konnte man sich ins Auto setzen, um Freunde oder Verwandte in der Ukraine zu besuchen. Heute fahren Dorfbewohner wieder in die Ukraine, um dort gegen Bezahlung Krieg zu führen - so wie der junge Daniil Romanowitsch Poljanski, geboren am 13. Mai 1998. Daniil meldete sich im Februar 2024 freiwillig zum Kriegsdienst beim russischen Militär, in der Regel erfolgt dann eine zweiwöchiges Training und danach geht es in die Kampfzone. Daniil wurde als Fahrer-Mechaniker und Assistent des Granatwerfers in der Region Charkiw eingesetzt. Sein Beitrag zum Krieg war überschaubar: Am 24.02.24 stellte Daniil die Kommunikation mit der Familie ein, am 29. Februar 24 wäre er getötet worden. Im April 2025 wurde seiner Schwester nachträglich der Mutorden überreicht.
Dem Namen nach hatte Armen Ambartsumjan armenische Wurzeln, er lebte aber in der Stadt Frolowo in der Oblast Wolgograd. Der Mann war mit seinen 63 Jahren auch nicht mehr ganz jung und war zudem alles andere als gesund. Er litt schwer an einer Krebserkrankung und hatte zudem noch Hepatitis. Nach mehreren erfolglosen Versuchen, fand er schließlich einem Militärkommisar, der ihn für gesund genug zum Kriegsdienst einstufte.
„Bei der Unterzeichnung des Vertrags wurde ihm unter Berücksichtigung seiner Krankengeschichte und seiner 40-jährigen Fahrerfahrung eine Stelle als Fahrer eines Lebensmittel-LKWs versprochen“, erzählt die Tochter des Verstorbenen. „Aber dann stellte sich heraus, dass man ihn betrogen hatte, ihm den Rufnamen „Gol“ gegeben und ihn am 20. August als Teil einer Sturmtruppe zum Sturm auf eine der Siedlungen geschickt hatte.“
In Russland weiß inzwischen jedermann, dass solche Versprechungen bei den Registrierungsämtern nichts bedeuten, meinen einige Kommentatoren unter der Nachricht. Und wahrscheinlich war es um die "ideologischen Gründe" , die Armen angab, auch nicht anders bestellt. Bereits am 27. August 24 wurde Armen als vermisst gemeldet. Neun Monate später wurden seine Überreste gefunden und am 8. Juni 25 bestattet.
Karakokscha ist ein Dorf in der Republik Altai mit etwa 1.400 Bewohnern. Dort gibt es eine Touristenbasis für einen Natururlaub in der abgeschiedenen Gegend. Im Ort haben zwei Buben ihren Vater im Krieg verloren. Ob sie stolz auf ihn sein werden, kann man bezweifeln, aber zumindest wartet eine großzügige Abfindung auf die Familie. Der Nachruf:
Bei einer besonderen Militäroperation wurde der Soldat Sergej Sergejewitsch Bedarew aus der Republik Altai getötet. Er wurde am 20. September 1996 im Dorf Karakokscha im Bezirk Tschoiski geboren. Im Januar 2025 unterzeichnete er einen Vertrag mit dem russischen Verteidigungsministerium und starb am 15. Februar im Dienst. Sergej hinterließ zwei Söhne, die stolz auf ihren Vater sein werden. Verwandte, Freunde und Landsleute werden dem Helden gedenken und das Andenken der gefallenen Soldaten bewahren.
Die Abschiedszeremonie findet am 2. Juni in Gorno-Altaisk im Engelsaal statt.