30.11.2024 -- 84.930 // Zuwachs zum 31.10.2024: 6.836
Wir beobachten die Situation in 66 Regionen Russlands und haben damit 81,8 % der Gesamtbevölkerung Russlands im Blick. Alle registrierten Kriegstoten stammen aus offenen Quellen und werden von uns auf die Originalinformation verlinkt. Es kann allerdings vorkommen, dass diese von den Verfassern nachträglich gelöscht werden. In diesem Fall liegt uns ein Screenshot vor.
Nicht berücksichtigt werden von uns Daten aus den beiden "Volksrepubliken" Donezk und Luhansk. Deren Armeen setzen sich zum überwiegenden Teil aus Bürgern Russlands zusammen, so dass wir diese Todesfälle meist in den Regionen verzeichnen können. Die ukrainischen Bürger, die auf der Seite Russlands fallen, nehmen wir nicht auf.
Wir registrieren aber zur Zeit einen Anstieg von Todesmeldungen von der Krim. Auch von dort werden junge Leute zum Kriegsdienst eingezogen, um gegen ihr eigentliches Mutterland zu kämpfen. In den Medien wird dies als völlig normal dargestellt. Auch diese Kriegstoten sind nicht in unserer Zusammenstellung enthalten.
Im Moment liegen uns auch Daten aus den restlichen Regionen Russlands vor, die allerdings noch nicht komplett sind. Wir werden in den kommenden Monaten weitere Oblaste vorstellen, bitten aber um etwas Geduld. Denn zusätzliche Erkenntnisse sind davon nicht zu erwarten.
Weiterlesen: Getötete russische Soldaten im Ukrainekrieg - Stand: 15.08.23
Panorama von Ulan-Ude -- Urheber: Zeitung "Number One" (Fotograf: Беркут)
Die Burjaten, Namensgeber der Republik, sind eine mongolische Ethnie, die vorwiegend den Buddhismus als Religion praktizieren. Sie stellen aber in der Republik eine Minderheit dar, zwei Drittel der Bevölkerung sind Russen.
Die Entfernung zwischen Ulan-Ude und Kiew beträgt über 5.000 km Luftlinie, mit dem Auto sind es noch einmal 1000 km extra. Trotzdem tragen Burjaten einen erheblichen Beitrag zum Krieg Russlands gegen die Ukraine bei.
Burjatien: Teil I bis 99, Teil II bis 199, Teil III bis 300, Teil IV bis 400, Teil V bis 500, Teil VI bis 700, Teil VII bis 900, Teil VIII bis 1100, Teil IX bis 1.500, Teil X ab 1.501
Blick auf Ufa, Hauptstadt von Baschkortostan -- Urheber: CC BY-SA 4.0 -
Die Republik Baschkortostan hat sich nach dem Zerfall der Sowjetunion weitgehende Autonomierechte gesichert. Im Krieg gegen die Ukraine steht die Teilrepublik aber fest an der Seite der Zentralregierung und hat eigene Freiwilligenverbände an die Front geschickt. Die Zahl der Kriegstoten ist deshalb entsprechend groß.
Baschkortostan:
Teil I bis 99 -- Teil II bis 200 -- Teil III bis 300 -- Teil IV bis 500 -- Teil V bis 700 -- Teil VI bis 900 -- Teil VII bis 1.100 -- Teil VIII bis 1300 -- Teil IX bis 2.000 -- Teil X bis 2.500 -- Teil XI bis 3.000 -- Teil XII bis 3.500 -- Teil XIII ab 3.501
Weiterlesen: Baschkiren, die für den Donbass starben - Teil VII
Mawrino-Friedhof Anfang März 2023
In Mawrino leben nur ein paar Dutzend Menschen. Das Dorf gehört zur städtischen Siedlung Frjanowo und ist Teil des Bezirks Schtschelkowsky in der Region Moskau. Die Bezirkshauptstadt Schtscholkowo hat über 100.00 Einwohner und liegt nur 35 km nordöstlich von Moskau entfernt. Anfang 2023 entdeckten Friedhofsbesucher, dass frische Gräber auf dem Areal angelegt waren - alle im gleichen Stil der Gruppe Wagner. Insgesamt 22 Namen von getöteten Söldnern wurden zunächst gezählt.
Bis Ende April 2023 kamen weitere 53 Gräber hinzu. Eine entsprechende Liste haben wir Anfang August entdeckt. Insgesamt haben wir damit 66 bisher unbekannte Namen in unsere Statistik aufgenommen.
Weiterlesen: Mawrino - Friedhof: Wagner Gräber in der Oblast Moskau - Teil II
Stadt Iwanowo -- Urheber:
Iwanowo ist die Hauptstadt der gleichnamigen Oblast. In der Stadt leben etwa 400.000 Einwohner, in der gesamten Oblast etwa eine Million. Die Region gehört zu der mit am längsten durch Russen besiedelten Gegenden und war lange Zeit eines der Zentren der europäischen Textilindustrie. Deren Bedeutung ist zurück gegangen, spielt aber in der Region noch immer eine wichtige Rolle.
Und für unser Thema wichtig: In Iwanowo ist die 98. Garde-Luftlande-Division der russischen Luftlandetruppen stationiert.
Iwanowo: Teil I bis 100 -- Teil II bis 200 -- Teil III bis 500 -- Teil IV ab 501
Weiterlesen: Iwanowo - sterben für die Verteidigung der Interessen des Vaterlandes - Teil III
Tjumen Panorama - Urheber: -- CC BY 3.0
Tjumen ist eine Oblast im Süden des Westsibirischen Tieflandes mit einer Bevölkerung von etwa 1,3 Millionen. Hauptstadt ist die Stadt Tjumen mit knapp 600 Tausend Bewohnern. Mehrere Universitäten haben ihren Sitz in der Stadt, dazu gibt es Maschinen- und Schiffsbau und chemische Industrie. Und die Stadt liegt an der Transsibirischen Eisenbahn.
Tjumen: Teil I bis 100 -- Teil II bis 200 -- Teil III bis 500 -- Teil IV ab 501
Weiterlesen: Tjumen - was bleibt sind Medaillien an einer schwarzen Baskenmütze - Teil III
Toljatti an der Wolga -- Urheber: Alexxx1979 -- Lizenz: CC BY-SA 4.0
Toljatti ist die zweitgrößte Stadt in der Oblast Samara. Die Samara/Toljatti gilt als eines der wirtschaftlich am weitesten entwickelten Gebiete Russlands und hat eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten in der Russischen Föderation. Toljatti ist die Heimat des Lada, des bekanntesten russischen Autos. Benannt wurde die Stadt nach dem italienischen Kommunisten Palmiro Togliatti.
Hatte die Region Samara bisher eine geringe Rate an toten Soldaten im Krieg gegen die Ukraine, änderte sich das mit der Sylvesternacht schlagartig. Mindestens 138 Soldaten aus der Region wurden allein bei einem Raktenangriff auf eine von der russischen Armee als Unterkunft und Hauptquartier benutzten Berufsschule in Makijiwka getötet.
Samara: Teil I bis 100 -- Teil II bis 200 -- Teil III bis 400 -- Teil IV bis 600 -- Teil V bis 800 -- Teil VI bis 1.000 -- Teil VII bis 1.500 -- Teil VIII ab 1.501
Weiterlesen: Samara - gestorben zum Schutz von Donezk und Luhansk - Teil V
Tscheljabinsk - " Walk of Fame" -- Urheber: Vyacheslav Bukharov -- Lizenz: CC BY-SA 4.0
Tscheljabinsk, die Millionenstadt im Ural, trat vor zehn Jahren in den Mittelpunkt des Interesses. Im Gebiet der Oblast ging ein ein riesiger Meteor mit einem Gewicht von etwa 12.000 Tonnen nieder - der größte seit über 100 Jahren. Durch die Druckwelle entstand eine laute Abfolge von Knallen, Fenster gingen zu Bruch und das Dach einer Fabrik stürzte ein.
Im Krieg gegen die Ukraine wird auch in der Oblast Tfleißig gestorben. Die Opfer kommen vorwiegend aus den Dörfern und Kleinstädten, was die Zuordung häufig erschwert.
Tscheljabinsk: Teil I bis 100 -- Teil II bis 200 -- Teil III bis 400 -- Teil IV bis 600 -- Teil V bis 800 -- Teil VI bis 1000 -- Teil VII bis 1.500 -- Teil VIII bis.2.000 - Teil IX ab 2.001
Weiterlesen: Tscheljabinsk - Sterben für Frieden und Wohlstand - Teil VI
Bach in der Nähe des Dorfes Krasnyy Chikoy -- Urheber: -- Lizenz:: CC BY-SA 4.0
Transbaikalien liegt östlich des Baikalsees und hat eine lange Grenze zu China und der Mongolei. Etwa 1,1 Millionen Einwohner hat die Region, davon leben über 300.000 in der Hauptstadt Tschita. Die Region lebt von großen Kohleminen und vom Handel- und Transportwesen. Mit Gorny existiert auch eine geschlossene Stadt, in der atomar bestückte Interkontinentalrakeketen stationiert sind.
Wie alle fernen Regionen Russlands zahlt auch diese Region einen sehr hohen Preis beim Krieg gegen die Ukraine.
Transbaikalien: Teil I bis 100 -- Teil II bis 300 -- Teil III bis 500 -- Teil IV bis 600 -- Teil_V bis 1.000 -- Teil_VI ab 1001
Weiterlesen: Transbaikalien - Seinem Vaterland treu bis zum Ende - Teil V
Wir beobachten die Situation in 66 Regionen Russlands und haben damit 81,8 % der Gesamtbevölkerung Russlands im Blick. Alle registrierten Kriegstoten stammen aus offenen Quellen und werden von uns auf die Originalinformation verlinkt. Es kann allerdings vorkommen, dass diese von den Verfassern nachträglich gelöscht werden. In diesem Fall liegt uns ein Screenshot vor.
Nicht berücksichtigt werden von uns Daten aus den beiden "Volksrepubliken" Donezk und Luhansk sowie von der Krim. Deren Armeen setzen sich zum überwiegenden Teil aus Bürgern Russlands zusammen, so dass wir diese Todesfälle meist in den Regionen verzeichnen können. Die ukrainischen Bürger, die auf der Seite Russlands fallen, nehmen wir nicht auf.
Im Moment liegen uns auch Daten aus den restlichen Regionen Russlands vor, die allerdings noch nicht komplett sind. Wir werden in den kommenden Monaten weitere Oblaste vorstellen, bitten aber um etwas Geduld. Denn zusätzliche Erkenntnisse sind davon nicht zu erwarten.
Weiterlesen: Getötete russische Soldaten im Ukrainekrieg - Stand: 31.07.23
Um die Schrecken des Krieges zu verdrängen, greifen viele Soldaten zum Alkohol und anderen Drogen. Besonders auch dann, wenn die Gründe einen Krieg zu führen, den Soldaten sinnlos oder zumindest wenig einleuchtend erscheinen. Der Vietnam-Krieg der USA war dafür ein gutes Beispiel.
Suff bis zum Kontrollverlust führte auch zum Tode des freiwilligen Militärunterstützers Alexander Ardwenjew (Foto) aus Schumerlja in Tschuwaschien. Zusammen mit seiner Frau Tatjana wollten die beiden Ende Juli eine Lieferung von Ausrüstungsgegenständen zu den mobilisierten Soldaten aus Tschuwaschien bringen - mit dabei Walkie-Talkies, 100 Quadrocopter, Schutzwesten usw. Als besondere Hilfe wollten sie ihr Fahrzeug den Frontsoldaten überlassen - einen Mitsubishi-SUV.
Wir beobachten die Situation in 66 Regionen Russlands und haben damit 81,8 % der Gesamtbevölkerung Russlands im Blick. Alle registrierten Kriegstoten stammen aus offenen Quellen und werden von uns auf die Originalinformation verlinkt. Es kann allerdings vorkommen, dass diese von den Verfassern nachträglich gelöscht werden. In diesem Fall liegt uns ein Screenshot vor.
Nicht berücksichtigt werden von uns Daten aus den beiden "Volksrepubliken" Donezk und Luhansk sowie von der Krim. Deren Armeen setzen sich zum überwiegenden Teil aus Bürgern Russlands zusammen, so dass wir diese Todesfälle meist in den Regionen verzeichnen können. Die ukrainischen Bürger, die auf der Seite Russlands fallen, nehmen wir nicht auf.
Im Moment liegen uns auch Daten aus den restlichen Regionen Russlands vor, die allerdings noch nicht komplett sind. Wir werden in den kommenden Monaten weitere Oblaste vorstellen, bitten aber um etwas Geduld. Denn zusätzliche Erkenntnisse sind davon nicht zu erwarten.
Weiterlesen: Getötete russische Soldaten im Ukrainekrieg - Stand: 15.07.23
Wladislaw Birjukow war noch keine 40 Jahre alt und hatte es in der russischen Millionenstadt Rostow am Don weit gebracht. Als Polizist hatte er beruflich angefangen, zuletzt gehörte er zu den zwanzig besten Anwälten der Millionenstadt - vielleicht sogar ganz Russlands. Nur mit den Frauen hatte Wladislaw so seine Probleme - er war bereits viermal verheiratet und hatte vier Söhne.
Seine erste Frau Anastasia war 24 Jahre alt, als sie 2010 ihre Arbeitsstelle verließ. Sie kam nicht zuhause an und ward seither nicht mehr gesehen. Bei den Behörden ist sie als vermisst registriert.
Die zweite Frau Anna ließ sich scheiden. Auch die dritte Frau, Viktoria, trennte sich ebenfalls, zur Belohnung zündete Wladislaw ihr Auto an. Danach heiratete unser Anwalt ein viertes Mal, doch auch diese Frau, Margarita, lief ihm davon. Er hatte in einem Wutanfall ihr gemeinsames Kind aus dem Autositz geworfen.
Nach der Flucht der vierten Frau bandelte Wladislaw wieder mit seiner zweiten Frau Anna an. Das Glück dauerte nicht lange. Am 24. Januar 2019 lockte er Anna in die Garage eines Freundes.
Hauptmann Wadim Epifanow, Rufzeichen Khitrets (Schlau), hatte eine schnelle Karriere hinter sich. Zuerst besuchte er eine Militärschule in Uljanowsk bis zum Leutnant, danach ging er als Kadett an die Fallschirmspringer-Akademie nach Rjasan. Ob im Sport oder der Theorie - Wadim gehörte immer zu den Besten.
Solch ein Teufelskerl drückt sich auch nicht vor richtigem Krieg. Von Anfang an war er bei der Invasion der Ukraine mit dabei und hamsterte Orden. Aber lassen wir seine Kollegen zu Wort kommen:
Irkutsk -- Urheber: CC BY-SA 4.0 --
Irkutsk liegt am Abfluss des Baikalsees im südlichen Sibirien und ist die Hauptstadt der gleichnamigen Oblast. Die Universitätsstadt hat knapp 600 Tausend, die gesamte Oblast etwa 2,5 Millionen Einwohner. Die Region ist ein wirtschaftliches Zentrum in Sibirien mit Schwerindustrie, Flugzeugbau ( Ilyuschin, MiG, Suchoi, Tupolew, Yak) und Aluminiumproduktion.
Die Distanz zwischen Irkutsk und Kiew beträgt etwa 5.000 km (Fahrstrecke ca 6.000 km).
Irkutsk: Teil I bis 100 -- Teil II bis 200 -- Teil III bis 300 -- Teil IV bis 500 -- Teil V bis 700 -- Teil VI bis 1.000 -- Teil VII ab 1001 -- Teil VIII
Weiterlesen: Irkutsk - Sterben in einem 5000 km entfernten Krieg - Teil V
Am 15. Juli 23 belieferte der junge Wehrpflichtige Aleksei Sawin (Foto links) eine Grenzgarnison der Region Belgorod mit Lebensmitteln. Er fuhr den üblichen Armeelastwagen in Tarnfarbe, der deutlich mit dem russischen Angriffssymbol "Z" gekennzeichnet war.
Auf der Rückfahrt geriet der leere LKW in einen Hinterhalt einer Gruppe tschetschenischer Freiwilliger, die auf Seiten der Ukraine kämpfen. Sie beschossen den LKW mit automatischen Waffen, Alexey Savin hatte nicht den Hauch einer Überlebenschance. Sein LKW landete im Straßengraben, die Soldaten durchlöcherten das Fahrerhaus.
Wir dokumentieren das Video am Ende des Beitrags.
Maxim Leonidovich Barsukov, Oberstleutnant, war 41 Jahre alt, als er am 12. Mai 23 in der Ukraine getötet wurde. Geboren wurde er in dem kleinen Dorf Vozdvizhenka in der Region Kurgan/Russland. Er legte eine steile Karriere hin, besuchte die Höhere Militärakademie in Tscheljabinsk und wurde schließlich wieder in jenem kleinen Dorf Vozdvizhenka beerdigt.
In all der Zeit, in der unser Oberstleutnant seine Karriere befördert hat, blieb die Zeit im kleinen Heimatdörfchen stehen.
In Russland gibt es Freiwilligenabteilungen mit Namen BARS, diese Bezeichnung findet man immer wieder in den Todesmeldungen der russischen Soldaten.
BARS bedeutet nichts anderes als strategische Reserveeinheiten (auf russisch Боевой Армейский Резерв Страны - БАРС), die durch ein Dekret von Wladimir Putin ab 2015 geschaffen wurden.
Die Bedeutung von „BARS“ bestand darin, dass jeder der einen Vertrag mit dem Verteidigungsministerium unterzeichnen kann, eine zusätzliche Zahlung erhält (ab 60.000 Rubel pro Jahr), in Trainingslager geschickt werden kann (für einen Monat im Jahr) und, falls notwendig, auch zu Übungen oder Krieg. Die Regierung begann bereits im Herbst 2021 mit der Rekrutierung von Reservisten für den Krieg in der Ukraine.
Kemerowo 12/22 - Urheber: Vyacheslav Bukharov -- Lizenz: CC BY-SA 4.0
Kusbass, das ist der bekanntere Name für die Region Kemerowo. Er steht für das große Steinkohlerevier Kusnezker Becken, aus dem die meiste russische Kohle gefördert wird.
Die Region Kemerowo gehört zu den dichtbesiedelsten Gebieten Sibiriens, die Oblast hat ca. 2,8 Millionen Einwohner. Davon leben in der gleichnamigen Stadt über 500 Tausend Menschen. Der Raubbau an der Natur bringt die erwartbaren Konsequenzen - großflächige Umweltverschmutzungen und Zerstörungen der Landschaft, Smog mit geringerer Lebenserwartung der Menschen.
Die folgende Liste wurde nicht von uns erstellt. Wir haben die Namen übersetzt und mit Stichproben überprüft. Einige Links wurden zwischenzeitlich gelöscht und werden nicht mehr funktionieren. Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Wir werden dann die Screenshots einfügen.
Kemerowo: Teil I bis 400 -- Teil II bis 1.000 -- Teil III ab 1.001
Weiterlesen: Kemerowo - Andenken an die Kriegshelden -- Teil I
Wir hatten gehofft, dass wir über die Zeit noch Informationen über alle von der Gruppe Wagner abgeschossenen Hubschrauberbesatzungen finden. Das ist leider nicht eingetroffen.
Zur Erinnerung - es wurden drei Mi-8MTPR-1 abgeschossen, davon zwei zerstört, einer beschädigt, ein Mi-35M Kampfhubschrauber und ein Ka-52 „Aligator“ Kampfhubschrauber.
So können wir nachträglich nur die Besatzung des neuen russischen Kampfhubschraubers Ka 52- „Alligator“ vorstellen, ein Besatzungsmitglied eines unbewaffneten Mi-8 Hubschraubers zur elektronischen Kriegsführung und ein Mitglied der Gruppe Wagner auf ihrem Weg Richtung Moskau.
Weiterlesen: Die Toten der Wagner Rebellion – Teil II / Aktualisiert
Wir verzeichnen im Monat November 2024 die bisher meisten russischen Kriegstoten im gesamten Verlauf des Krieges gegen die Ukraine. Die absoluten Zahlen findet ihr im Kopf unserer Seite.
Allerdings fehlen uns noch die Angaben über die Regionen, usw. der letzten zehn Tage des Monats. Wir sind dabei, diese zusammenzustellen. Das erfordert unsere gesame Arbeitskraft, deshalb werden wir mit neuen Themen auf unserer Seite etwas sparsamer verfahren.
02.12.24
Ein großes Update wurde bei der Republik Tatarstan vollzogen. Bis zum 15.11.2024 sind 1.180 neue Kriegstote dazu gekommen. Es ist das Ergbnis der Arbeit einer lokalen Initiative, die all diese Namen akribisch gesammelt und dokumentiert hat. Die Links zu den Webseiten der Initiative findet ihr hinter den Namen der getöteten Soldaten. Tatarstan hat damit die meisten dokumentierten Kriegstoten von ganz Russland.
Damit stehen drei Seiten aus Tatarstan hintereinander auf unserer Titelseite - nicht schön, aber damit wollen wir den Zuwachs auch dokumentieren. Nicht dabei sind die regulär erfassten Kriegstoten aus Tatarstan vom November. Diese kommen erst mit unserem November-Update dazu.
Achso - wir haben mit diesem Update auch die Zahlen im Kopf unserer Webseite aktualisiert.
19.11.24
Der Zuwachs von über 4.000 neu erfassten Kriegstoten innerhalb von 14 Tagen zeigt, dass es mit den russischen Verlusten immer steiler aufwärts geht. Auf das Leben ihrer Soldaten scheinen die Kommandanten keine Rücksicht zu nehmen.
Bei diesen Zahlen ist die neue Liste aus Tatarstan noch gar nicht enthalten. Eine Initiative aus Tatarstan hat die russische Teilrepublik sehr genau auf die Opferzahlen durchforstet, damit dürften in Tatarstan fast alle Kriegstoten erfasst sein. Über 1.200 neue Namen kommen für diese Region zusätzlich hinzu.
Für uns bedeutet die aktuelle Situation, dass wir unsere Listen mit noch weniger Informationen füllen und auf Doppelabgleiche ganz verzichten müssen. Fehler werden deshalb zunehmen, aber Einzelschicksale spielen bei der Menge der Opfer überhaupt keine Rolle mehr.
Das war der Titel einer unserer Bildergeschichten. Es ist eine Videoaufnahme in einem Vorraum einer Militärkommandantur in der Republik Mari El im Winter. Die Soldaten warten zusammen mit ihren Angehörigen darauf, dass sie abgeholt werden. Im Hintergrund sieht man an der Wand Fotos von Putin und dem damaligen Kriegsminister Schoigu.
Ein junger Mari, Igor Gorinow, spielt Akkordeon und singt, die wartenden Soldaten singen und tanzen zur Melodie. Igor wird schon am 3. März 24 tot sein.
Wir haben kein Wort des Liedes verstanden, würden aber gerne etwas mehr wissen. Wenn jemand das Lied kennt, dann Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!uns das mit.
Uns liegt eine Liste mit etwa 1.200 neuer Namen gefallener Soldaten aus Tatarstan vor. Allerdings beinhaltet die Liste viele Namen von Beginn des Krieges an. Wir gleichen diese gerade mit unseren Daten ab, im Jahr 2022 hatten wir die meisten schon erfasst. Trotzdem werden nach einer ersten Abschätzung mehr als 700 neue gefallene Soldaten aus Tatarstan in unserer November-Auflistung dazukommen.
17.11.24
Der russische Telegramkanal "Vorwärts zum Sieg" ist verschwunden. Er hatte seit etwa einem halben Jahr viele neue Informationen über die Kriegstoten der Region Perm geliefert - gerade auch seit Beginn des Krieges. Im Gegensatz zu anderen Kanälen waren dabei Befürworter des Krieges am Werk. Nun ist der Kanal weg und alle unsere Links darauf laufen ins Leere. Es gibt allerdings Screenshots von allen Veröffentlichungen.
Es stellt sich zudem die Frage, ob wir in den kommenden Monaten überhaupt unsere Statistik noch weiter führen können. Offensichtlich wurde auch die Bandbreite der russischen sozialen Medien zum Westen hin gedrosselt, wir kämpfen am Nachmittag und am frühen Abend mit langen Ladezeiten. Zudem wurde der Zugriff auf viele russische Webseiten von Deutschland aus gesperrt.
Noch kommen wir mit diesen Sperrungen zurecht, für Dezember 24 ist aber eine weitere Abschottung der russischen Internetwelt geplant.
15.11.24
Wie jeden Monat haben wir die bearbeiteten Daten aus unserem System in die Tabellen der Regionen übertragen. Damit die Seiten nicht zu groß werden, legen wir meist nach 500 Einträgen eine neue Seite an. Da wir immer mehr Kriegstote zu verzeichnen haben, sind dadurch diesen Monat neun neue Regionenseiten dazu gekommen.
Die Recherchen um all die russischen Kriegstoten machen mehr als 80% unserer Arbeit aus, die man öffentlich nicht sieht. Das ist auch der Grund, warum an manchen Tagen nur wenige neue Beiträge auf unserer Seite erscheinen.
Ab heute sind alle Regionen auf dem aktuellen Stand, die Zusammenfassung wird im Laufe des heutigen Tages erscheinen.
13.11.24
Wir hatten einen kleinen Vorbehalt bezüglich des abgehörten Telefongesprächs von Alexander Borodai vermerkt, dass wir die Authentizität nicht 100 Prozent garantieren können. Dieser Vorbehalt ist inzwischen hinfällig. Alexander Borodai hat bestätigt, dass er dieses Gespräch geführt hat. Im Jahr 2023 besprach er mit drei Offizieren die Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte.
OM,12.11.24
Wir haben einen Telegram-Kanal aus der Region Tscheljabinsk in unsere Zusammenstellung der regionalen Medien aufgenommen, die sich mit den getöteten russischen Soldaten befassen. "Das wichtigste Antikriegsprojekt des Urals. Wir sagen die Wahrheit über den Krieg und die Mobilisierung, wir vereinen diejenigen, denen unsere Region am Herzen liegt," lautet die Eigendarstellung der Initiative.
Nach Wartungsarbeiten mitten in der letzten Nacht, die eine wirklich nur kurze Pause unserer Webseite erfordern, hat leider unser Administrator vergessen, alles wieder korrekt anzuschalten. Wir bitten die Unterbrechung zu entschuldigen.
OM 29.10.24
Nachdem die Aufmerksamkeit zu unseren Veröffentlichungen wächst, eine kurze Information zu OskarMaria.
Unter diesem Pseudonym war der Initiator im Internet seit über 25 Jahren recht unregelmäßig präsent. Ab dem Jahr 2014 hat er hier über die Situation in den von Russland besetzten Gebieten des Donbass geschrieben. Als einer der ersten Journalisten überhaupt informierte er über die damals neu gegründete Gruppe Wagner.
Beruflich war er seit den 80-iger Jahren Geschäftsführer von diversen Medienunternehmen im Printbereich. Jetzt im Ruhestand, Kinder erwachsen, bleibt etwas mehr Zeit, die gesammelten Erfahrungen zusammen mit wenigen Mitstreitern für dieses Projekt zu nutzen.
Nachtrag: OskarMaria– das ist eine kleine Verbeugung vor dem beinahe vergessenen Schriftsteller Oskar Maria Graf. In Zeiten der Bücherverbrennungen wurden seine Werke von den Nazis verschont, ja sogar teilweise empfohlen. „Verbrennt mich!“ schrieb er 1933 in der Wiener Arbeiterzeitung, „nach meinem ganzen Leben und nach meinem ganzen Schreiben habe ich das Recht, zu verlangen, dass meine Bücher der reinen Flamme des Scheiterhaufens überantwortet werden und nicht in die blutigen Hände und die verdorbenen Hirne der braunen Mordbanden gelangen!“ Schließlich floh er in die USA – dort lebte er in bescheidenen Verhältnissen. Deutschland wollte den unbequemen Mann nach dem Krieg nicht wieder haben. Er starb 1967 in New York.
Literaturempfehlung: Wir sind Gefangene - Autobiograhie 1927.
Doppelt
Wladimir: 25. Artem Kozhenkov // Nischni Nowgorod: 35 Artem Kozhenkov
Wolgograd: 01 Juri Agarkov // Pskow: 41 Juri Agarkow
Kutelev Stanislav, dreifach, Kostroma, Rjasan und Orenburg. Nur Orenburg
Nikolai Symov, Rjasan & Tschuwaschien - nur Tschuwaschien
Mamontov Mikhail - Krasnodar Teil 1 & Teil 2
Ivan Alekseevich Chulkov, Kostroma, Pos. 51/56
Elimov Alexey Michailowitsch , Kostroma & Tschuwaschien
Falsch einsortiert
Ruslan Khamitov, Tscheljabinsk, kein Söldner der Gruppe Wagner
Rekrutierer der russischen Armee haben die Arbeiter einer Baustelle zusammengerufen und in eine Reihe gestellt. Alle zusammen haben keine russische Arbeitserlaubnis. Der vermummte Soldat erklärt ihnen einen einfachen Weg, die russische Staatsbürgerschaft zu erlangen:
Die Arbeiter können einen Vertrag mit dem russischen Kriegsministerium eingehen – für ein bis fünf Jahre. Nach seinem Ende erhalten sie einen russischen Pass, werden Bürger Russlands und brauchen auch keine Arbeitserlaubnis mehr.
Der Sold betrage 210.000 Rubel im Monat (ca. 2.000€), das wäre weit mehr, als die Männer jetzt verdienen würden. Dazu gäbe es zahlreiche Sozialleistungen und den Status eines Kampfveteranen. Wenn jemand daran interessiert wäre, solle er die Hand heben.
Als niemand die Hand hebt, werden alle abgeführt und sollen in ihr Heimatland deportiert werden.
In Russland leben etwa 200.000 Menschen, die zur Ethnie der Zygane ("Zigeuner") gezählt werden. Es soll sich dabei vorwiegend um Roma handeln. Es war folglich nur eine Frage der Zeit, bis auch ein russischer Roma in unserer Statistik auftauchen wird.
Fjodor Nikolajewitsch Nemzurow kam aus der Stadt Selenokumsk in der südlichen Region Stawropol. Er war am 11. Juli 1997 in einem Dorf der Region geboren und später nach Selenokumsk gezogen. Über Beruf und Familie wurde nichts bekannt.
Am 12. März 2024 meldete sich auch Fjodor beim Militär in Kamyschin, Region Wolgograd, zum Kriegsdienst in der Ukraine und überlebte seine Entscheidung nicht. Ende November wurde er in seiner Heimat bestattet.
Nachtrag: Man kann den russischen Meldungen nur bedingt trauen. Wir wollten eigentlich das Datum des Todes von Fjodor recherchieren, um zu erfahren, wie lange der Mann überhaupt im Kriegseinsatz war. Stattdessen finden wir ein Gerichtsurteil aus Stawropol vom 2. Juni 2021. Danach war Fjodor Nikolajewitsch Nemzurow wegen Diebstahl und Raub mit einer Waffe zu neun Jahren Haft verurteilt worden.
Unser Mann hat sich also nicht ganz freiwillig gemeldet, sondern gehörte zu den Häftlingen, die als Sturm-V Soldaten vorzeitig in den Krieg entlassen wurden.
Anmerkung: Die Beisetzung wurde mit großem Pomp zelebriert und sollte auch darüber hinwegtäuschen, dass Arseni als entbehrlicher Soldat bereits nach wenigen Tagen an der Front getötet wurde. Sein tatsächliches Todesdatum wurde deshalb auch nicht öffentlich gemacht.
Die jungen Männer in den von Russland besetzten Gebieten müssen Wehrdienst in der russischen Armee leisten und falls angeordnet, auch gegen die Ukraine in den Krieg ziehen. Alexander Zolkin, 19 Jahre, kam aus der von Russland besetzten Großstadt Donezk und leistete Wehrdienst in der russischen Armee im Grenzgebiet der Region Belgorod. Bei einem Raketenangriff auf eine dort stationierte Militäreinheit wurde auch Alexander getötet.
Er hätte davon geträumt, Russland als Militärpilot zu verteidigen, schrieb sein Halbbruder im Nachruf.
Der Soldat auf dem Foto heißt Roman Wladimirowitsch Kozmin, geboren 1993. Roman kam aus Barnaul, der Hauptstadt der Region Altai. Er war Söldner der Gruppe Wagner, hat deren verlustreiche Kämpfe überlebt und hatte nach der Auflösung der Gruppe nichts Besseres zu tun, als sich den Achmat-Einheiten aus Tschetschenien anzuschließen.
Bei einem Angriff auf die ukrainischen Truppen in der russischen Region Kursk erlitt Roman mehrere Schusswunden und flüchtete nach ukrainischen Angaben in einen Hühnerstall.
Im Nachruf schrieb sein Kamerad auf Telegram: "Er erkannte die drohende Gefangenschaft, blieb seinem Eid bis zum Ende treu und sprengte sich in die Luft, als sich der Feind näherte. Ruhe in Frieden, mein Bruder."
Eines der bekanntesten Zitate von Mark Twain lautet: "Die Nachricht von meinem Tod ist stark übertrieben!" Solch einen Fall haben wir aktuell ebenfalls.
Aus Baschkortostan wurde am 27.11.24 der Kriegstod von Achat Nurimanowitsch Fairuschin gemeldet:
Der 45-jährige Achat Nurimanowitsch Fairuschin, geboren am 13.08.1978 im Dorf Nowonaryschewo, zuletzt kontaktiert am 10.03.2024. Sein Tod wurde am 22. November 2024 bekannt (Link vom 27.11.24).
Wir können ihn von der Liste streichen. Der Mann hat sich am Telefon bei seinen Angehörigen gemeldet. Dumm nur - er wird wieder in den Krieg ziehen.
Telegram-Kanal "Todesfälle aus der Republik Sacha" (Jakutien) vom 3.12.2024
Während einer speziellen Militäroperation starb ein Soldat der Altai-Republik Artjom Nikolajewitsch Aksantajew.
Er wurde am 26. Juli 1999 im Dorf Beschpeltir in der Region Tschemal geboren. Er absolvierte die Schule in Tschemal, danach die Maiminsky-Schule und erhielt den Beruf eines Automechanikers.
Am 21. August 2024 unterzeichnete er einen Vertrag mit dem Verteidigungsministerium zum Einsatz bei der speziellen Sonderoperation. Diente als Schütze und Fahrer einer Sanitätseinheit und starb am 26. September bei einem Kampfeinsatz.
In der Erinnerung seiner Familie und Freunde wird er für immer ein aufrichtiger und mitfühlender Mensch bleiben.
Telegramkanal "Republik Altai" vom 24.11.2024
Die Strafverfolgungsbehörden haben einen im März dieses Jahres begangenen Mord aufgeklärt. Ein 30-jähriger Mann aus dem Dorf Koschlauschi tötete eine 34-jährige Frau und verscharrte ihre Leiche in einer Schlucht.
"Der Täter begab sich in die Sondereinsatzzone, wo er am 25. Juli starb“, so eine Polizeiquelle gegenüber dem Fernsehsender REN. Der föderale Fernsehsender nennt den Namen des Mörders in seiner Veröffentlichung nicht.
Nach unseren Informationen handelt es sich um Alexei Vaganin. Er hat Anfang Mai 2024, einen Monat nach dem Mord, einen Vertrag unterzeichnet und wurde in die Region Saporoschje geschickt. Er starb am 25. Juli, die Beerdigung fand am 20. September statt.
Jahrhundertelang war die Flucht vor der Justiz an die Front eine bequeme Alternative für alle Mörder, Vergewaltiger, Räuber und andere Verbrecher. Heute kann man das in Russland wieder ganz legal tun.
Ein Grund mehr, warum dieser wahnsinnige Krieg so schnell wie möglich beendet werden sollte.
Telegram-Kanal "Wütendes Tschuwaschien" vom 22.11.2024
Der 29-jährige Ainur Anatoljewitsch Chismatulin, geboren am 13.07.1995 in Birsk, ist im Krieg in der Ukraine gefallen. Verabschiedung 22.11.2024 in der Stadt Birsk.
Baschkortostan bleibt der Spitzenreiter bei den Verlusten in Russland. Insgesamt sind zur Zeit 3465 tote Baschkiren bekannt.
Die Zerstörung des baschkirischen Volkes geht weiter. Wie viele müssen noch in einem für uns fremden Krieg sterben?
Telegramkanal "Fremder Krieg Baschkirien | Verluste Baschkortostan" vom 26.11.24
Im Süden der Oblast Omsk liegt das kleine Dorf Dobroje Pole mit etwa 400 Einwohnern. Das Dorf wurde von deutschen Baptisten geründet. Im Jahr 1928 bestand es aus 22 Höfen, die überwiegend durch Deutsche bewirtschaftet wurden. Aber das ist beinahe 100 Jahre her, wir wollen über einen aktuellen Bewohner des Dorfes berichten.
Sergej Antonowitsch Kuznetsow, geboren am 7. Juli 2004, kam aus dem Dorf Dobroje Pole und ging im Bezirk in die Schule. Zum Ende seiner Schulzeit, also mit sechzehn Jahren, schwängerte er eine junge Frau und bekam einen Sohn. Um seine Familie zu finanzieren, verzichtete er auf eine Ausbildung und arbeitete auf dem Bau.
Am 7. August 24 unterzeichnete er einen Vertrag mit dem russischen Militär und bereits am 15. Oktober war Sergej tot. Am 19. November 24 wurde er in seinem Heimatdorf bestattet. Link (1, 2)
Wir hätten diese kleine Geschichte in unserer Rubrik "Ohne viele Worte" unterbringen können, viel zu berichten gibt es sowieso nicht. Doch ein paar Worte zu Nikita bedarf es schon.
Nikita Igorewitsch Kornienko wurde am 7. April 2002 in Gurjewsk geboren. Die Stadt liegt in der Region Kemerowo im Westen Sibiriens mit etwa 22.000 Einwohnern. Die ökonomische Grundlage der Stadt ist nicht gesichert und hängt an einer Firma, die Bevölkerung nimmt ab. Und auch Nikitas Leben war nicht gesichert. Er wuchs im Waisenhaus Nr. 1 der Stadt auf.
Immerhin schaffte Nikita seinen Schulabschluss und auch seine Lehre als Stuckateur und Maler. Aber arbeiten musste er auf Baustellen als "selbstständiger Unternehmer" - also alles andere als eine gesicherte Existenz. Das einzige Gerichtsprotokoll, das wir über Nikita gefunden haben, war eine Geldstrafe zur Zeit der Coronamaßnahmen in Russland. Nikita wurde ohne Maske an einer Bushaltestelle angetroffen.
Im Oktober 2024 unterzeichnete Nikita einen Vertrag mit dem russischen Militär zum Kriegsdienst in der Ukraine. Kurz danach war sein Leben beendet - am 2. November 2024 wurde er getötete. (Link)
Die Verwaltung des Bezirks Sakamensk aus Burjatien berichtet am 27.11.24 über den Tod eines Soldaten. Iwan Stanislawowitsch Brjanski wurde am 29. November 2005 in Sakamensk geboren. Seine Familie zog allerdings 2018 nach St. Petersburg und Iwan ging dort zur Schule.
"Iwan Stanislawowitsch belegte beim Auf- und Abbau eines Kalaschnikow-Sturmgewehrs den ersten Platz, war aktiv und sportlich. Erhielt die Fachrichtung „Optiker-Mechaniker“," schreibt die Verwaltung.
Am 4. Juli 24 wurde Iwan zum Wehrdienst eingezogen und nach der Grundausbildung in die Region Belgorod versetzt. Am 7. November wurde er bei einem Dronenangriff getötet. Seinen 19. Geburtstag hat er nicht mehr erlebt.
In Russland gibt es eine Wehrpflicht für junge Männer, die ein Jahr lang dauert. Die Einberufung findet in der Regel zum Ende der Ausbildung statt.
Diese Wehrpflichtigen dürfen nicht bei der "speziellen Militäroperation" - also dem Krieg gegen die Ukraine - eingesetzt werden. Und doch sterben beinahe täglich junge russische Wehrdienstleistende irgendwo im Krieg. Manchmal sind es zufällige Begegnungen mit dem ukrainischem Militär, meist wurden sie bewusst in den Kampf geworfen.
Ein Telegramkanal sammelt seit August 2024 die Nachrichten über den Tod von jungen russischen Wehrpflichtigen im Krieg gegen die Ukraine. Stand 26. November 24 sind 369 getötete Wehrpflichtige veröffentlicht worden. Die aktuell letzte Meldung betraf Anton Denisowitsch Sawtschenko (Foto), geboren am 15.03.2006.
Das viele Geld, das man als Freiwilliger an der Front verdienen kann, lockt auch viele junge Männer an, wie wir in unseren Statistiken erkennen können.
Auch Kirill Alexejewitsch Trufanow ist so ein Fall. Kirill, geboren am 3. November 2005, kam aus einem Dorf in der Region Transbaikalien. In der Hauptstadt Tschita absolvierte er ab dem Jahr 2022 eine Ausbildung zum Meister für "Ausbau-, Bau- und Dekorationsarbeiten".
Im Mai 2024 brach er die Schule ab und schloss einen Vertrag mit dem russischen Militär. Das verdiente Geld kann er nicht mehr ausgeben, am 23. Oktober wurde er im Krieg getötet.
"Statt nach Halt zu suchen, fällst du ins Leere," so lautete das Motto von Kirill Wladimirowitsch Barejew, geboren am 24. Februar 2004. Kirill kam aus dem großen Dorf Jenotajewka im Süden Russlands in der Region Astrachan. Nach der Schule schloss Kirill eine Ausbildung zum Automechaniker ab und zog in die Hauptstadt Astrachan.
Dort ist Kirill -sprichwörtlich - ins Leere gefallen, denn er hat am 15. September 2024 einen Vertrag mit dem russischen Militär abgeschlossen, um am Krieg in der Ukraine teilzunehmen. Er hätte als Scharfschütze in einer Angriffseinheit fungiert, doch zum scharf Schießen hatte er nicht viel Zeit. Bereits am 15. Oktober 24 wurde Kirill Barejew getötet.
Am 11. November wurde Kirill in seinem Heimatdorf bestattet. Und zum Nachruf schickte die Bezirksverwaltung noch eine Lüge hinterher: "Er war ein einfacher Soldat, der unser Land mutig und ehrenvoll verteidigte."
Das Dorf Samburg liegt nördlich des Polarkreises und ist eine der abgelegensten Siedlungen im Autonomen Kreis der Jamal-Nenzen. Etwa 2.000 Bewohner leben im Dorf, die Mehrzahl sind Nenzen.
Am 10. November 2024 fand eine Trauerfeier für Wladimir Alexandrowitsch Segoi in der Dorfkirche statt. Wladimir, geboren am 19.03.2005, leistete seinen Wehrdienst und wurde wie so viele andere, zur Grenzsicherung in die Region Kursk abgestellt. Als im August ukrainische Truppen die Region besetzten, wurde auch Wladimir vertragswidrig ins Gefecht geworfen und bereits am 7. August 24 getötet.
Nach der Trauerfeier flog der Priester mit dem Hubschrauber zurück in die 230 km entfernte Stadt Tarko-Sale, dem Verwaltungszentrum des Bezirks.