Spaso Kamenny Kloster klein Das 550 Jahre alte Spasso-Kamenny Kloster im Kubenasee - Urheber: Yury SaygonCC BY-SA 3.0

Die Oblast Wologda gehört zum Föderationskreis Nordwestrusslandund und hat etwa 1,2 Millionen Einwohner. Verwaltungssitz ist die gleichnamige Stadt mit etwa 300.000 Bewohnern, die am Fluss Wologda liegt. Der wichtigste Wirtschaftsstandort der Region ist die Stadt Tscherepowez mit 310.000 Einwohnern. Die Landschaft der Oblast ist hügelig mit vielen Flüssen, Seen und Sümpfen. Wichtigster Wirtschaftsfaktor ist die Metall verarbeitende Industrie.

Mit Wologda setzen wir unsere Serie über nicht von uns erfasste Verwaltungsgebiete Russlands fort und veröffentlichen die Daten von Severreal.org, die die ersten 43 gefallene Soldaten zusammengestellt hat.

Wologda: Teil I bis 150 -- Teil II bis 300 -- Teil III bis 500 -- Teil IV ab 501

nowgorod Kirche

Die Wiederauferstehungskirche in Staraja Russa -- Urheber: Molchka - Eigenes Werk CC BY-SA 3.0

Die Oblast Nowgorod liegt im Nordwesten Russlands und grenzt an die Oblast Leningrad. Es leben dort etwa 600.00 Einwohner davon ca. 200.000 in der Hauptstadt Weliki Nowgorod. Industrieproduktion macht etwa 40 % des Bruttonationaleinkommens der Oblast aus - in der Mehrzahl Chemieunternehmen.

Für den westlichen Norden Russlands hat ein Ableger von "Radio Liberty" Todesmeldungen gesammelt. Solche Informationen sind zumindest nicht ganz unabhängig. Da sich zumindest zwei Regionen mit unseren Aufstellungen überschneiden, konnten wir dabei die Daten überprüfen und feststellen, dass es sich um seriöse Zusammenstellungen handelt, die großteils deckungsgleich mit unseren Feststellungen waren. Nachstehend die 95 Meldungen über im Ukrainekrieg gefallenen Soldaten für die Oblast Nowgorod:

Igor GirkinDen Krieg im ukrainischen Donbass hat Igor Girkin, Kampfname Strelkow,  im April 2014 begonnen. Der russische Geheimdienstoffizier im Rang eines Oberst war im Auftrag der russischen Regierung mit einer Gruppe von 52 Soldaten in die Ostukraine einmarschiert und wollte die Bevölkerung zum bewaffneten Kampf mobilisieren. Er fand aber nur wenig Unterstützung, so dass im August die reguläre russische Armee das Blatt wenden musste. Girkin trat als Kommandeur der "Rebellen" zurück. Doch ruhig wurde es niemals um den umtriebigen Mann. Aktuell führt er mehrere Accounts in den sozialen Medien, in denen er den Krieg gegen die Ukraine befürwortet, die "zögerliche" Haltung der russischen Regierung  kritisiert und für einen ordentlichen Krieg mit Generalmobilmachung plädiert.

Seinem aktuellen Beitrag auf Vkontakte.ru kann man allerdings nur zustimmen. Er sieht weiter in der aktuellen Kriegsstrategie keine Erfolge und stellt drei Alternativen zur Wahl.

MoskauVertragBisher war in Russlands Hauptstadt Moskau vom Krieg in der Ukraine kaum etwas zu bemerken. Die Korrespondenten aus dem Ausland berichten von entspanntem Sommervergnügen, der Krieg spiele im Alltag der Moskowiter keine Rolle. Und auch die Liste der gefallenen Soldaten aus der Hauptstadt ist recht kurz. Nur vier Todesfälle wurden bisher öffentlich.

Doch langsam ändert sich die Situation: In Moskau werden Flugblätter mit der Aufforderung verteilt, sich dem "Reservebataillon der Stadt Moskau" anzuschließen - im Rahmen eines Vertrags für einen Zeitraum von 6 bis 12 Monaten.

pskowUm nicht den Überblick zu verlieren, haben wir uns mit unserer Suche nach russischen Kriegstoten auf etwa die Hälfte aller Regionen Russlands beschränkt.

Aber wie sieht es in den anderen Regionen aus? Für den westlichen Norden hat ein Ableger von "Radio Liberty" Todesmeldungen gesammelt. Solche Informationen stehen unter Propagadaverdacht, sind also nicht unproblematisch. Da sich zumindest zwei Regionen mit unseren Aufstellungen überschneiden, konnten wir dabei die Daten überprüfen und feststellen, dass es sich um seriöse Zusammenstellungen handelt, die großteils deckungsgleich mit unseren Feststellungen waren.

Zur weiteren Vervollständigungen veröffentlichen wir in der Folge jene Daten - heute mit der westlichsten Region im Norden Russlands - Pskow.

Die Oblast Pskow ist eine Verwaltungseinheit im Nordwesten Russlands mit etwa 700.000 Einwohnern. Hauptstadt ist die gleichnamige Stadt mit ca. 200.000 Einwohnern. Die Region ist landwirtschaftlich geprägt mit vielen Seen und Wäldern.

In Pskow ist die 76. Garde-Luftsturm-Division der russischen Luftlandetruppen stationiert. Es gibt Hinweise, dass ihre Einheiten im März 2022 in Butscha in der Ukraine eingesetzt wurden.

Pskow: Teil I bis 150 -- Teil II bis 500 -- Teil III ab 501

Schoigu Kadyrow In den sozialen Medien ist Ramsan Achmatowitsch Kadyrow ein ständiges Thema. Auf einer Vielzahl von TicToc-Videos lässt er seine Kämpfer erfolgreich gegen - eher nicht vorhandene – ukrainische Soldaten kämpfen. Das kann man unter Realsatire einordnen, tatsächlich scheint der Mann im russischen Universum langsam aufzusteigen. Jetzt durfte er irgendwie/irgendwo auch beim Treffen von Putin mit dem türkischen Machthaber Erdogan im russischen Sotschi dabei sein. Zumindest hat er sich dabei mit dem russischen Kriegsminister Sergei Kuschugetowitsch Schoigu getroffen, wie jenes Foto zeigt.

Gleb NiktinDie Administration der Region Nischni Nowgorod gibt an, dass sie bis zum 04. August 22 an die Familien der in der Ukraine gefallenen Soldaten 150 Millionen Rubel zugewiesen hätte.

Der Gouverneur der Region, Gleb Niktin (Foto), hatte zuvor festgelegt, dass zusätzlich zu den Zahlungen des Zentralstaates (zwischen fünf und sieben Millionen Rubel) die Region noch zwei Millionen (ca. 32.000 €) dazu gibt. Zu erwähnen ist allerdings, dass die Kaufkraft des Rubels in Russland deutlich höher ist.

Die hier zusammengestellten Todesmeldungen stammen aus 32 Regionen Russlands mit einer Einwohnerzahl von etwa 81 Millionen Menschen, also 56% der gesamten Bevölkerung Russlands. Welche Regionen in die Zählung Eingang gefunden haben, erfolgte auf Grund der ersten recherchierten Todesmeldungen – also ohne bestimmten Plan. Mehr Regionen zu beobachten und recherchieren hätte unser Team überfordert.

Igor YaninDer Militärkommissar der Region Tver Igor Yanin ist zufrieden, seit Beginn der "Sonderoperation" habe sich die Zahl der Einwohner der Region Twer verdoppelt, die im Rahmen eines Vertrages in den Ukrainekrieg ziehen wollen. Unter den Freiwilligen, die zum Damoklesschwert für ukrainische und europäische Nationalisten und Neofaschisten würden, gäbe es viele Bewohner des Twer-Landes. Und er sieht vor allem hehre Ziele bei den geworbenen Kämpfern.

Olga Sergeyevna KachuraEine der Gründerinnen der von der Ukraine abtrünnigen Region Donezk ist offensichtlich in den letzten Tagen im Krieg in der Ukraine gestorben, das berichten übereinstimmend Quellen von beiden Seiten der Front.

Olga Sergeyevna Kachura, Kampfname Korsa, hatte den militärischen Rang eines Oberst und war Kommandeurin der dritten separaten motorisierten Schützenbrigade aus Horliwka. Der Bürgermeister der Stadt spricht auch von einem irreperablen Verlust für das von Russland besetzte Horliwka.

Mohamat Dorf an einem Sommertag

 Mohamat-Dorf an einem Sommertag -- Urheber: Yadgar9 -- CC BY-SA 4.0

Baschkortostan / Baschkirien ist eine russische Republik im östlichen Teil des europäischen Russlands. Titularnation sind die Baschkiren. Baschkortostan ist die bevölkerungsreichste Republik der Russischen Föderation, die Mehrzahl der Bewohner sind Muslime, sich zum sunnitischen Islam bekennen. Das Land gehört zu den reichsten Republiken Russlands, was vor allem an der gut entwickelten Infrastruktur liegt.

An absolten Zahlen hat Baschkortostan eine hohe Anzahl Kriegstoter

Baschkortostan:
Teil I bis 99 -- Teil II bis 200 -- Teil III bis 300 -- Teil IV bis 500 -- Teil V bis 700 -- Teil VI bis 900 -- Teil VII bis 1.100 -- Teil VIII bis 1300 -- Teil IX bis 2.000 -- Teil X bis 2.500 -- Teil XI bis 3.000 -- Teil XII bis 3.500 -- Teil XIII ab 3.501

SachalinZehntausendkilometer das ist etwas mehr als die Reise von Frankfurt nach Los Angeles, aber die Entferung entspricht auch der Strecke zwischen dem umkämpften Donbass und Russlands östlicher Insel Sachalin. Und diese lange Strecke haben Einheiten der russischen Nationalgarde hinter sich gebracht, um im russisch besetzten Luhansk für Ordnung zu sorgen. OMON, das sind die Männer für die besonderen Aufgaben, halb Polizei, halb Militär und immer an vorderster Front, wenn es darum geht, renitenten Bürgern den rechten Weg zu weisen.

Eine Einheit besteht in der Regel aus 20-25 Polizeisoldaten. Die Omon-Kämpfer waren wohl soeben erst angekommen und in einem öffentlichen Gebäude in Lyssytschansk untergebracht, einer Großstadt mit etwa 100.000 Einwohnern im russisch besetzten Norden der Oblast Luhansk. Eine Tatsache, die der ukrainischen Armee nicht verborgen blieb.

Krasnodar II

Strand Bezirk Krasnodar -- Urheber: Aleksey Litovchenko  -- CC BY 3.0

 Die Region Krasnodar zählt zu den dichtestbesiedelten und wirtschaftlich am stärksten entwickelten Regionen Russlands. Insbesondere die Landwirtschaft ist ein Schwerpunkt der Region. Die fruchtbaren Schwarzerdeböden brachten der Region Krasnodar den Namen „Kornkammer Russlands“, dazu gibt es Weinanbau, Tee, Tabak und Zitrusfrüchte.

Bei etwa fünf Millionen Einwohnern sind die bisher gemeldeten Kriegstoten im Ukrainekrieg mit 271 keine bedeutende Zahl. Aber auf den Friedhöfen der Region wächst die Anzahl der Soldatengräber, so ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch jene verheimlichten Verluste in die Öffentlichkeit gelangen. Die Kriegsgräber rund um Krasnodar haben wir in einer gesonderten Datei zusammengefasst, soweit es keine weiteren Informationen zu den dort begrabenen Soldaten gibt, die zudem auch aus anderen Regionen kommen können.

Krasnodar:
Teil I bis 102 -- Teil II bis 300 -- Teil III bis 400 -- Teil IV bis 600 -- Teil V bis 800 -- Teil VI bis 1.000 -- Teil VII bis 1.500 -- Teil VIII ab 1.501
Friedhöfe I bis 100 -- Friedhöfe II bis 300 -- Friedhöfe bis 500 -- Friedhöfe ab 501
Wagner-Friedhof I -- Wagner Friedhof II -- Wagner Friedhof III

Krasnodar II

Strand Bezirk Krasnodar -- Urheber: Aleksey Litovchenko  -- CC BY 3.0

 Die Region Krasnodar zählt zu den dichtestbesiedelten und wirtschaftlich am stärksten entwickelten Regionen Russlands. Insbesondere die Landwirtschaft ist ein Schwerpunkt der Region. Die fruchtbaren Schwarzerdeböden brachten der Region Krasnodar den Namen „Kornkammer Russlands“, dazu gibt es Weinanbau, Tee, Tabak und Zitrusfrüchte.

Bei etwa fünf Millionen Einwohnern sind die bisher gemeldeten Kriegstoten im Ukrainekrieg mit 376 keine bedeutende Zahl. Aber auf den Friedhöfen der Region wächst die Anzahl der Soldatengräber, so ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch jene verheimlichten Verluste in die Öffentlichkeit gelangen. Die Kriegsgräber rund um Krasnodar haben wir in einer gesonderten Datei zusammengefasst, soweit es keine weiteren Informationen zu den dort begrabenen Soldaten gibt, die zudem auch aus anderen Regionen kommen können.

Krasnodar:
Teil I bis 102 -- Teil II bis 300 -- Teil III bis 400 -- Teil IV bis 600 -- Teil V bis 800 -- Teil VI bis 1.000 -- Teil VII bis 1.500 -- Teil VIII ab 1.501
Friedhöfe I bis 100 -- Friedhöfe II bis 300 -- Friedhöfe bis 500 -- Friedhöfe ab 501
Wagner-Friedhof I -- Wagner Friedhof II -- Wagner Friedhof III

cargo200 kisten01In Holzkisten werden die toten burjatischen Soldaten ins 6.000 km entfernte Ulan-Ude transportiert - als Cargo 200, wie es in der Militärsprache verklausuliert heißt. In den Holzkisten befinden sich dann die Zinksärge, die ins Leichenschauhaus gebracht werden. Die Holzkisten mit Namen und Nummerierung bleiben achtlos zurück.

Tuwa Fr

Eine Gruppe Freiwilliger, etwa 30 Mann stark,  ist am 19. Juli von Tuwa aus ins Kriegsgebiet der Ukraine abgereist. Die Söldner werden zum ersten Mal in die Kampfzone geschickt und sollen ihre Vorgänger ersetzen, die seit Beginn des Ukrainekrieges an den Kampfhandlungen teilgenommen haben oder inzwischen tot oder verwundet sind. Der Job ist gut bezahlt, die Überlebenschancen allerdings gering.

orenburg2 Orenburg: Unfertig und verlassen -- Urheber: Сергей Метик - CC BY 3.0

Orenburg - der Name klingt deutsch, aber sonst hat die Oblast und die Stadt Orenburg nichts mit deutscher Kultur zu tun. Die Region liegt im Süden Russlands mit einer langen Grenze zu Kasachstan. Die Fläche der Oblast entspricht etwa Bayern, Baden-Württemberg und Hessen zusammen. Wie viele andere Grenzregionen Russlands verzeichnet auch Orenburg einen hohen Blutzoll im Krieg gegen die Ukraine.

Oblast Orenburg: Teil I bis 99 -- Teil II bis 200 -- Teil III bis 300 -- Teil IV bis 500 -- Teil V bis  700 -- Teil VI bis 1.000 -- Teil VII bis 1.500 -- Teil VIII ab 1.501

Wolgograd Panorama Mamajew Huegel

Blick auf die Stadt vom Mamaev-Hügel - Urheber: FontCity - Eigenes Werk CC BY-SA 4.0

Wolgograd - auf dem Mamajew-Hügel steht heute eine große Gedenkstätte der russischen Opfer in der Schlacht um Stalingrad (heute Wolgograd). Vielleicht sollte eine weitere Gedenkstätte hinzukommen, denn die Stadt hat hohe Opferzahlen im Ukrainekrieg zu verzeichnen.

Wolgograd: Teil I bis 99 -- Teil II bis 200 -- Teil III bis 300 --  Teil IV bis 400  -- Teil V bis 600 -- Teil VI bis 800 -- Teil VII bis 1.000 -- Teil VIII ab 1001

luhansk58

Sie tauchen zunächst in keiner Statistik auf - die gefallenen Soldaten der Pseudorepubliken Donezk und Luhansk. Immerhin hat am 22. Juni Donezk Zahlen bekannt gegeben. Danach wären 2128 Soldaten gefallen und 8897 Verwundete zu verzeichnen. Luhansk hält es wie Russland geheim.

Sergey Ochirov und Danil Dmitriev„War is hell“ oder „Krieg ist die Hölle“ ist eine Aussage, die dem amerikanischen General Sherman zugesprochen wird. Und doch gelten in der Kriegshölle bestimmte Regeln. Kriegsgefangene sind menschlich zu behandeln, ihre Tötung ist strengstens verboten.

Aktuell geht es um das Schicksal zweier junger russischer Soldaten, die ganz am Anfang des russischen Krieges gegen die Ukraine irgendwie von ihrer Einheit getrennt wurden oder sich verlaufen hatten und von der ukrainischen Territorialverteidigung festgenommen wurden. Ihre Verhaftung wurde sogar auf Video festgehalten. Doch beide Soldaten aus Burjatien sind tot in ihre Heimat zurück gekehrt und wurden Anfang Juli bestattet.
(Foto oben Sergey Ochirov, unten Danil Dmitriev)

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